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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Munition und insbesondere
auf nicht-tödliche
Munition zur Benutzung für Übungszwecke
oder Kriegsspiele. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine
teleskopartige Patrone, in der eine Rückwärtsbewegung eines Teils der
Patrone benutzt wird, um das Repetieren einer automatischen oder
halbautomatischen Schußwaffe
einzuleiten.
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Eine
Form einer Patrone dieser Art ist in 1 dargestellt
und in der GB-Patentanmeldung 9819928.4
erläutert.
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Patronen
der oben beschriebenen Bauart sind sowohl zum Abschießen von
Platzpatronen als auch zum Abschießen von Projektilen zum Zweck
eines simulierten Krieges geeignet. Die Simulation kann für Übungszwecke
erfolgen oder zur Unterhaltung. Diese Patrone hat zahlreiche der
Probleme überwunden,
an denen ihre Vorgänger
gelitten haben. Sie gibt ein ähnliches
Gefühl
wie eine tödliche Patrone,
aber weder diese Patrone noch ihre Vorgänger waren in der Lage einen
Schalleffekt zu erzeugen, der in ausreichender Weise an eine tödlich geladene
Waffe erinnert.
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Eine ähnliche
Patrone ist in der WO 98/41810 beschrieben.
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Der
beim Abschießen
einer tödlichen
Munition verursachte Lärm
ist beträchtlich
und es ist schwierig, diesen Lärm
unter Benutzung nicht tödlicher
Alternativen zu simulieren. Da die Projektile hierbei, wenn überhaupt
welche vorhanden waren, aus früher
bekannten Übungspatronen
oder Simulationspatronen abgeschossen wurden, gewichtsmäßig leichter
sind und mit sehr viel kleinerer Geschwindigkeit fliegen als jene,
die bei tödlichen
Anwendungen benutzt werden, erzeugen sie keinen Abschußknall aus
der Waffe, der aus einer beträchtlichen
Entfernung wahrgenommen werden könnte.
Demgemäß besteht
für die
Teilnehmer bei dieser Simulation ein Problem festzustellen, wann
ein Schuß abgefeuert wird
und aus welcher Richtung der Geschoßknall kam.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patrone zur Benutzung
in Verbindung mit Waffen für
Kriegsübungen
und -ausbildungen zu schaffen, die diese Nachteile beseitigt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung betrifft diese eine Patrone zur Benutzung bei nicht-tödlichen Anwendungen und diese
Patrone besteht aus einem vorderen und einem hinteren Teil, wobei
der hintere Teil einen Repetiermechanismus umfaßt, und das Repetieren bei
der Aktivierung einer ersten Zündkapsel
eingeleitet wird, wobei die Patrone dadurch gekennzeichnet ist,
dass der vordere Teil eine Quelle energetischen Materials aufweist,
das gezündet
wird durch eine Reaktion, welche bei der Aktivierung der ersten
Zündkapsel
erzeugt wird, um beim Abschießen
der Waffe ein hörbares
Signal zu erzeugen, und dadurch gekennzeichnet, dass die Quelle
des energetischen Materials vor dem Gaskanal positioniert ist, und
das energetische Material durch die Stoßwelle oder Druckwelle gezündet wird,
die bei der Zündung
der Gaserzeugungsmittel erzeugt wird.
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Die
energetische Materialquelle, die am Vorderende der Patrone vorgesehen
ist, kann zweckmäßiger Weise
durch die Stoßwelle
oder Druckwelle gezündet
werden, die den Schubgasen zugeordnet ist, welche benutzt werden,
um das bewegliche Glied gegen den Verschlußblock zu drücken. Das
energetische Material kann gemäß seinen
pyrotechnischen Qualitäten
gewählt
werden, um einen Knall zu erzeugen, der an jenen erinnert, der beim
Abschießen
tödlicher
Munition entsteht. Wahlweise kann das energetische Material einen
visuellen Effekt, beispielsweise einen Farbblitz erzeugen, um ein
den Lauf der Waffe verlassendes tödliches Projektil zu simulieren. Vorzugsweise
ist das energetische Material eine ungiftige Zündladung, und dies bewirkt,
dass die Patrone umweltfreundlicher und sicherer in der Benutzung wird.
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Demgemäß schafft
die vorliegende Erfindung zwei unabhängige energetische Quellen,
von denen die eine das Repetieren des Lademechanismus einleitet
und die andere eine zweite Funktion durchführt, wodurch ein Geräusch erzeugt
wird, das an den Abschußknall
eines tödlichen
Geschosses erinnert. Durch Trennen der Teibgasquellen auf diese Weise
kann ein besser vorhersehbares Ansprechen beim wiederholten Abschießen einer
Waffe erzeugt werden, die eine erfindungsgemäß ausgebildete Patrone benutzt.
Beim Abfeuern einer derartigen Patrone ist die Rückwirkung auf den Benutzer
sehr viel realistischer und entspricht einem typischen Rückwirkungs-Ansprechen
von einer tödlichen
Patrone.
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Die
Patrone selbst kann von jener Bauart sein, bei der ein geschoßartiger
Vorsprung sich nach vorn aus der Patrone erstreckt und der Vorsprung kann
durch eine Öffnung
im Patronengehäuse
nach dem Abschießen
der Patrone zurückziehbar
sein. Stattdessen kann die Patrone mit einem Kopfabschnitt am Vorderende
ausgerüstet
sein und der Kopfabschnitt ist geeignet zur Aufnahme eines Projektils,
und das Projektil ist bei der Zündung
des energetischen Materials austreibbar.
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Eine
typische Patrone gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt
einen hinteren Teil, der ein bewegliches Glied umfaßt, welches
in Richtung nach hinten nach dem Verschlußblock gleitbar ist, und der vordere
Teil besitzt einen durchgehenden Gaskanal, wobei eine Expansionskammer
zwischen dem beweglichen Glied und dem vorderen Teil vorgesehen ist,
und Gaserzeugungsmittel ein Gas innerhalb der Patrone liefern, wobei
die Gaserzeugungsmittel beim Abschießen der Waffe gezündet werden,
um das bewegliche Glied in Richtung nach hinten zu stoßen, um
so die Waffe zu repetieren. Das energetische Material ist vor dem
Gaskanal angeordnet und kann durch irgendeine geeignete Reaktion
gezündet
werden, die bei der Zündung
der Zündkapsel
eingeleitet wird. Beispielsweise kann die Stoßwelle oder die Druckwelle,
die bei der Aktivierung der Zündkapsel erzeugt
wird, ausreichen, um eine energetische Reaktion in dem energetischen
Material einzuleiten, oder stattdessen kann die Aktivierung der
Zündkapsel
eine zweite mechanische oder elektrische Einrichtung aktivieren,
die eine Zündung
des energetischen Materials bewirkt.
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Vorzugsweise
wird das energetische Material so gewählt, dass ein hörbares Signal
freigegeben wird, das ein Volumen von weniger als ungefähr 140 Dezibel
hat. Dies ermöglicht
eine Schußerkennung, aber
vermindert die Gefahr einer Gehörbeschädigung und/oder
es brauchen keine Ohrenschützer
benutzt zu werden.
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Bei
gewissen Ausführungsbeispielen
kann das bewegliche Glied in Form eines Kolbens oder eines Zylinders
ausgebildet sein, die gleitbar mit einem Zylinder oder einem Kolben
zusammenwirken. Vorzugsweise ist bei diesen Ausführungsbeispielen das bewegliche Glied
in Form eines Kolbens ausgebildet, der gleitbar in einem Zylinder
angeordnet ist. Wahlweise kann der geschoßartige Vorsprung mit dem beweglichen
Glied verbunden oder einstückig
mit diesem derart hergestellt sein, dass der Vorsprung aus der Patrone
vorsteht. Der Vorsprung ist durch eine Öffnung im Patronengehäuse nach
Abschießen
der Patrone zurückziehbar.
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Das
energetische Material kann entweder dem beweglichen Glied zugeordnet
werden oder getrennt im vorderen Teil des Gehäuses angeordnet werden.
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Nachstehend
werden Ausführungsbeispiele anhand
der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 zeigt
eine den Stand der Technik bildende Patrone, wie sie in der GB-Anmeldung Nr. 9819928.4
beschrieben ist.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem die Patrone einen geschoßartigen Vorsprung besitzt,
der nach vorn aus der Patrone vorsteht, wobei der Vorsprung durch
eine Öffnung
im Patronengehäuse
nach Abschießen
der Patrone zurückziehbar
ist.
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Gemäß 1 weist
eine Rohrwaffen-Patrone 30 eine zylindrische Patronenhülse 32 mit
einem nach innen eingezogenen Flansch 34 am hinteren Ende
auf. Das vordere Ende der Hülse
besitzt einen Kopfteil 36, der bei diesem Ausführungsbeispiel
in Form eines Stopfens ausgebildet ist, von welchem eine Hülse 44 nach
hinten verläuft.
Der Stopfen 36 besitzt eine axiale Bohrung oder einen Gaskanal 38, und
die axiale Bohrung ist derart gestuft, dass der Vorderabschnitt
größeren Durchmessers
der Bohrung 40 einen vertieften Sitz bildet, von dem das
Hinterende eines Geschosses 42 aufgenommen wird.
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Die
innere Oberfläche
der Hülse
und die rückwärtige Oberfläche 46 des
Stopfens definieren eine Kolbenkammer 48. In der Kolbenkammer 48 ist gleitbar
ein Kolben 50 eingesetzt, und dieser besitzt am Vorderende
zwei nach außen
vorstehende Flansche 52. Zwischen den Flanschen 52 ist
ein den Kolben umschließender
O-Ring 54 eingefügt,
um eine Dichtung zwischen dem Vorderende des Kolbens und der inneren
Oberfläche
des Gehäuses
zu schaffen.
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Am
hinteren Ende des Kolbens 50 ist eine pyrotechnische Zusammensetzung 56 eingefüllt. Von der
pyrotechnischen Zusammensetzung erstreckt sich nach dem Vorderende
des Kolbens eine Gasexpansionskammer 58. Am Kopf der Gasexpansionskammer 58 erlauben
Gaskanäle 62 das
Abströmen des
Schubgases aus der ersten Expansionskammer 58 in die zweite
Expansionskammer 48a (die der Expansionskammer entspricht,
die in den beiliegenden Ansprüchen
definiert ist). Diese Expansionskammer wird durch den Raum zwischen
dem Kolbenkopf und der hinteren Oberfläche 46 des Stopfens
definiert.
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Ein
Zapfen 64 erstreckt sich vom Vorderende des Kolbens und
dieser Zapfen ist gleitbar in der Axialbohrung oder dem Gaskanal 38 des
Stopfens enthalten. Der Zapfen besitzt einen axialen Durchgangskanal 66,
der einen Gasströmungspfad
von der ersten Gasexpansionskammer 58 über seitlich verlaufende Kanäle 66a nach
den Auslässen 68 bildet.
Die Auslässe 68 öffnen sich
in einem im Durchmesser größeren Vorderabschnitt 40 der
Bohrung 38, unmittelbar hinter dem Hinterrand 42c des
hohlzylindrischen Hülsenabschnitts
des Geschosses 42. Der Ringraum 40a, der zwischen
dem Hinterrand 42c des Geschosses, der Außenwand
des Zapfens und der axial weisenden Oberfläche 36a des Stopfens
ausgebildet ist, funktioniert als dritte Expansionskammer.
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Im
Betrieb wird die pyrotechnische Zusammensetzung durch den Schlagbolzen
P der Waffe aktiviert und das erzeugte Schubgas expandiert in die erste
Gasexpansionskammer 58 und durch den Kanal 66 im
Stopfen 64 nach der dritten Expansionskammer 40a,
wodurch das Geschoss 42 von seinem Sitz abgehoben wird.
Im wesentlichen gleichzeitig strömt
Gas durch die Gaskanäle 62 zwischen
der ersten Gasexpansionskammer 58 und der zweiten Expansionskammer 48a an
der Vorderseite des Kolbens. Das Druckgas drückt auf den Kolben und bewegt
diesen relativ zum äußeren Gehäuse 32 nach hinten,
wodurch der Zapfen 64 nach hinten gegen den Verschlußblock B
gedrückt
wird. Infolge der Versetzung des Kolbens und des Zapfens nach hinten, werden
die Auslässe 68 durch
die innere Oberfläche der
axialen Bohrung 38 im wesentlichen abgedichtet, so dass
eine Gasströmung
nach dem vorderen Abschnitt der Bohrung 40 verhindert wird
(vergleiche 3).
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Infolgedessen
wird die volle Kraft des verbleibenden Schubgases durch die Gaskanäle 62 gerichtet,
wenn der Kolben nach hinten gegen den Verschlußblock gedrückt wird, um die Waffe zu repetieren.
Der Flansch 52 am Vorderende des Kolbens greift an dem
Flansch 34 am hinteren Ende des Gehäuses 32 an, und dadurch
wird eine weitere Rückwärtsbewegung
des Kolbens und ein Ausstoßen
des Kolbens aus der Patronenhülse
vermieden.
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Gemäß 2a weist eine Patrone einen vorderen Teil 1 und
einen hinteren Teil 2 auf, wobei der hintere Teil einen
Kolben 3 aufweist, der in einem Zylinder 4 gleitbar
ist, der vom Vorderteil 1 nach hinten verläuft. Der
Vorderteil 1 ist mit einem Gaskanal 5 versehen,
der mit einer Expansionskammer 7 über einen Gaskanal 6 kommuniziert,
der in der Nähe
des Halses angeordnet ist, welcher die Verbindung zwischen dem Zylinder 4 und
dem vorderen Teil 1 definiert. Der Kolben 3 ist
mit einem inneren Hohlraum 8 ausgerüstet und er weist mehrere Kanäle 9 auf,
die zwischen dem inneren Hohlraum und der Expansionskammer 7 verlaufen.
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Nach
dem hinteren Ende des Kolbens 3 hin verläuft eine
erste Zündkapsel 10 und
nach dem Vorderende des Kolbens, vor den Kanälen 9, befindet sich
eine zweite Zündkapsel 11.
Das vordere Ende des Kolbens 3 ist mit einem Vorsprung 12 ausgerüstet, der
so ausgebildet ist, dass er das Erscheinungsbild eines Geschosses
bildet und der bei ordnungsgemäßem Einsatz
der Patrone von dem Vorderteil 1 der Patrone vorsteht.
Es besteht ein geringes Spiel zwischen dem Umfang des Gaskanals 5 in
dem vorderen Abschnitt 1 und dem äußeren Umfang des Vorsprungs 12.
Der Vorsprung ist mit einem Kanal 13 ausgestattet, der
am Vorderende offen ist.
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Zwischen
dem Kolben 3 und dem Zylinder 4 ist ein Gummidichtungsring 14 eingesetzt,
um zu verhindern, dass Gas nach dem hinteren Teil 2 entweicht.
Benachbart zum Gummidichtungsring 14 ist der Kolben mit
einem Rand vergrößerten Umfangs 15,
der dann, wenn der Kolben sich aus dem Zylinder erstreckt, gegen
einen Flansch 16 anstößt, der
am inneren Umfang des Zylinders 4 am Hinterende des Zylinders 4 vorgesehen
ist.
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Im
Betrieb schlägt
ein nicht dargestellter Zündbolzen
gegen die erste Zündkapsel 10 und
leitet ein energetisches Ansprechen ein, wodurch ein Gasvolumen
in dem hohlen Innenraum 8 des Kolben 3 erzeugt
wird. Das Gas strömt
im hohlen Innenraum 8 nach den Kanälen 9 und in die Expansionskammer 7, wo
die weitere Expansion den Kolben 3 nach hinten gegen den
Verschlußblock
drückt.
Die Druck-/Stoßwelle,
die bei der Zündung
der Zündkapsel 10 erzeugt
wurde, erregt die nahe zweite Zündkapsel 11 durch
die energetische Reaktion und dies liefert einen akustischen Effekt,
der dem Abschuß einer
tödlichen
Patrone sehr ähnlich
ist.
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Es
ist klar, dass die vorstehende Beschreibung nur ein mögliches
Ausführungsbeispiel
darstellt und dass Modifikationen getroffen werden können, ohne
vom Rahmen der Erfindung abzuweichen.