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Titel: "Ski, insbesondere Langlauf- oder Loipenski"
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Die Erfindung betrifft einen Ski, insbesondere Langlauf- oder Loipenski,
bei dem die Lauffläche mit mindestens einer, sich parat lel zur Skilängsrichtung
erstreckenden Reihe von Vorsprüngen versehen ist, die jeweils zwei etwa senkrecht
zur Lauffläche und parallel zur Skilängsrichtung verlaufende Seitenflächen, eine
etwa senkrecht zur Lauffläche angeordnete, zum Skiende hin gerichtete Stirnfläche
und eine Oberseite aufweisen, welche von der Laufflächenebene in Richtung zum Skiende
hin ansteigt.
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Skilaufflächenprofilierungen zur Verhinderung des Zurückgleitens während
des Aufsteigens sind vielfach bekanntgeworden. So betrifft z.B. die OE-PS 291 063
einen Ski mit in der Gleitfläche zur Erhöhung der Spursicherheit und Gleitfähigkeit
angeordneten Vertiefungen im Form eines schuppenartigen Musters mit zur Gleitfläche
geneigten Oberflächen, wobei schuppenartige Vorsprünge mit konvexem Rand vorgesehen
sind.
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Ebenso ist es bekannt geworden, den profilierten Bereic-h der Skilauffläche
nicht über die gesamte Ausdehnung der Skilauffläche vorzusehen. Insbesondere beschBibt
die DE-OS 2 361 663 einen Langlauf ski mit einer wenigstens im mittleren Bereich
der Skilänge profilierten Laufsohle, deren Profilierung durch beiderseits einer
mittleren Führungsrille vorgesehene schuppenartige Vertiefungen gebildet wird. Dabei
sind zu beiden Seiten der Führungsrille zwei Längsreithen gegeneinander versetzter
Vertiefungen vorgesehen. Nach einer Weiterentwicklung dieser Konstruktion gemäß
der OE-PS 330 625 ist iz mittleren, profilierten Teil keine Führungsrille vorgesehen,
sondern zwei in Skilängsrichtung verlaufende Führungsstege in der Laufflächenebene.
Zwischen den beiden Führungsstegen sowie jeweils zwischen Führungssteg und Skikante
befinden sich stufenkeilartige Vertiefungen. Die zwischen den Führungsstegen befindlichen,
vertieften Stufenflächen können mit schuppenartigen VertiefuMen oder Erhöhungen
versehen sein.
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Des weiteren sind Skis bekannt (OE-PS 151.363), bei denen parallel
zur Skilängsachse hintereinander verlaufende Brems- und Führungskörper
an
der Skilauffläche verteilt und hervorstehend angeordnet sind und unten eine kufenförmig
verlaufende Schneide sowie hinten eine Bremsspitze aufweisen, um einerseits bei
Talfahrten das richtige Lenken des Skis, insbesondere, auf verharschtem oder vereisten
Schnee und Eis zu ermöglichen und andereeraits bei Bergfahrten das Rückwärtsgleiten
des Skis zu verhindern. Ein derartiger Ski weist in Längsrichtung verlaufende Auskehlungen
auf, die zur Gewichtsersparnis vorgesehen und durch die Lauffläche des Skis bildende
Blechstücke abgedeckt sind.
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Bei Ausführungen mit Vertiefungen, also negativen Profilierungen bezüglich
der Skilaufflächenebene (Eantenebene) kann eine Wirkung zur Erhöhung des Rückgleitwiderstandes
nur bei Pisten oder Loipen erwartet werden, auf denen der Schnee weich genug ist,
um beim Belasten des Skis durch die Skilauffläche so komprimiert zu werden, daß
Schnee in die Laufflächenvertiefungen eintritt. Andererseits muß aber auch der Zusammenhalt
in der Schneeunterlage groß genug ætn, daß die in die Laufflächenvertiefungen eingedrückten
Schneevolumina nicht praktisch widerstandslos von der Schneeunterlage abgeschert
werden.
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In der Praxis hat sich erwiesen, daß diese Konstruktionen bei Hartschnee
völlig wirkungslos sind; bei Weichschnee bleibt der Schnee sehr häufig in den Laufflächenvertiefungen
haften, was wiederum zur Wirkungslosigkeit führt.
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In der DE-OS 2 364 558 ist ein Ski beschrieben, dessen Lauffläche
zur Verlinderung des Rückwärtsgleitens mit einer Mehrzahl von in Längsabständen
querverlaufenden, stufenförmigen Vorsprüngen mit nach hinten blickenden Stirnflächen
versehen ist, wobei an der Lauffläche mehrere, beispielsweise zwei parallele Stufenreihen
in Skilängsrichtung vorgesehen sein können.
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Weist die Skilauffläche Vorsprünge auf, also positive Profilierungen,
die sich von der Skilaufflächenebene wegerstrecken, ist eine gute Rückgleithemmung
gegeben, wobei aus der Erkenntnis, daß die Steigfähigkeit des Skis in erster Linie
durch die Wechselwirkung
des Mittelteiles des Skis, der wegen seiær
unmittelbaren Lage unter dem Fuß am stärksten belastet wird, bestimmt wird, in der
DE-OS 2 243 229 vorgeschlagen wird, daß die Vorsprünge in der Mitte des Skis, d.h.
unter der Skibindung am tiefsten ausgeprägt sind und zur Skispitze und zum Skiende
flacher werdend auslaufen, sowie daß die Bodenfläche am Vorderteil des Skis ohne
Vorsprünge ist.
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Positive Laufflächenprofilierungen zeigen aber immer eine gewisse
Bremswirkung , ebenso wie glatte Laufflächenabschnitte einerseits eine bremsende
Saugwirkung haben, wobei sich bei wärmeren Temperaturen auch ein bremsender Wasserfilm
bildet.
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Ausgehend von dieser Erkenntnis bestand die Aufgabe, eine Laufflächenausbildung
zu schaffen, die bei jeder Schneeart eine Rückgleithemmung sowie eine Längsführung
für den Ski bietet, aber auf der anderen Seite optimale Gleiteigenschaften gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird beim erfindungsgemäßen Ski vor allem dadurch gelöst,
daß sich die Reihe(n) der Vorsprünge entlang des mittleren Laufflächenabschnittes
erstrec)(en), daß beiderseits dieser Reihe(n) ähnlich ausgebildete Vorsprünge mit
geringerer Höhe vorgesehen sind, daß, wie an sich bekannt, die Stirnfläche der Vorsprünge
-vom Skiende aus gesehen - konvex ausgebildet und die Lauffläche im Bereich der
beiden Endabschnitte des Skis mit napfartigen Vertiefungen versehen ist.
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Vorteilhaft nimmt dabei auch die Zahl und/oder die Größe der Vorsprünge
pro Flächeneinheit in Richtung auf Skischaufel und auf Skiende ab.
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Endlich beträgt vorteilhaft die Höhe der Vorsprünge maximal 0,5 mm
und läuft beim Ubergang in die mit napfartigen Vertiefungen versehene Bereiche der
Skilauffläche auf Null aus.
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Beim erfindungsgemäßen Ski ist eine kombinierte Wirkung von Vorsprüngen,
d.h. von der Laufflächenebene (Eantenebene) in Richtung
auf den
Schneedachziegelartig vorspringenden Profilen der Lauffläche im Mittelbereich des
Skis, mit napfartigen Vertiefungen der Lauffläche in den Endbereichen des Skis gegeben.
Die Vorsprünge nehmen dabei in ihrer Höhe in Richtung auf die Endbereiche des Skis
ab, wobei sie vorzugsweise am Übergang in die genoppten Endbereiche die Höhe Null
aufweisen, so daß in Anlehnung an die Skiform, gemäß der der unbelastete Ski nur
in seinen Endbereichen am Schnee aufliegt, ein Verlaufen der Vorsprünge in Richtung
Endbereiche gegeben ist. Dies dient dazu, die Bremswirkung der Vorsprünge beim Gleiten
nach vorwärts zu verringern und die maximale Rückgleithemm1ng im Augenblick des
Abstoßes vom voll belasteten Ski zu gewährleiten. Gleichzeitig wird der bremsende
Wasserfilm schon vor dem positiv profilierten Mittelberich - und im Endbereich -
des Skis durch die napfartigen Vertiefungen unterbrochen, was besonders günstige
Gleiteigenschaften des Skis ergibt.
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Das Anbringen von napfartigen Vertiefungen in Skilaufflächen ist zu
einem anderen Zweck, nämlich zur Erleichterung des Auftragens von Skiwachs, bereits
aus der OE-PS 177 357 bekanntgeworden.
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Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung
näher beschrieben, die eine Untersicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Skis zeigt. Der Ski ist im Sinne der Deutlichkeit dabei sehr stark verbreitert dargestellt.
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Man erkennt die Laufsohle des Skis, die im Endbereich und im Schaufelbereich
mit napfartigen Vertiefungen 1, und im mittleren Bereich mit dachziegelartic*gen
Vorsprüngen 2, 3 versehen ist. Der Ski weist keine Kanten und keine Laufrinne auf.
In der Laufflächenmitte verläuft eine Reihe Vorsprünge 3, deren Seitenkanten parallel
zur Skilängsachse verlaufen und die höher sind als die umgebenden Vorsprünge 2,
von denen zu beiden Seiten der Vorsprungsreihe 3 je drei ebenfalls parallel zur
Skilängsachse verlaufende Reihen vorgesehen sind. Die Reihen der Vorsprünge 2 sind
gegeneinander versetzt angeordnet. Die Vorsprünge 2 und 3 sind jeweils im abgerundeten,
zum Skiende zeigenden Endbereich am höchsin, nach vorne zu verlaufen sie mit der
Lauf sohle. Im Mittelbereich des Skis ist die größte
Höhe der Vorsprünge
2 0,5 mm; sie nimmt in Richtung auf Skischaufel und Skiende gleichmäßig ab, wobei
die an die mit napfartigen Vertiefungen versehenen Laufflächenbereiche angrenzenden
Vorsprünge 2 noch eine größte Höhe von 0,1 mm haben. Die Höhe der Vorsprünge 3 ist
jeweils um etwa 0,1 bis 0,2 mm höher, so daß die Vorsprünge 3 Führungen bilden,
die einen Geradelauf des Skis gewährleiten. Zusammen bilden die Vorsprünge 2 und
3 Laufflächenprofilierungen, die beim belasteten Ski (also insbesondere während
der Abstoßphase) eine wirksame Rückgleithemmung darstellen, da sie in die Schneeunterlage
eingepreßt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Vorsprünge 2 und
3 jeweils untereinander gleich groß und über den Mittelbereich des Skis gleich verteilt.
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Zur Erreichung eines Minimums an eventueller Bremswirkung beim Vorwärtsgleiten
des Skis auf dem Schnee läßt man aber vorzugsweise die Zahl und/oder die Größe der
Vorsprünge insbesondere der Vorsprünge 2, pro Flächeneinheit von der Skimitte in
Richtung auf die Endbereiche der Lauffläche abnehmen.
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Die napfartigen Vertiefungen 1 in den Endbereichen der Skilauffläche
sind - wie darges-eilt - vorzugsweise kreisrundeDellen mit einer Tiefe von etwa
0,5 - 1 mm. Die Vertiefungen 1 sollen - im Falle der Ski in den Endbereichen gewachst
wird - nicht ausgefüllt werden, da ansonsten der gleithemmende Wasserfilm auf der
Lauf fläche ncht vor dem Mittelbereich des Skis unterbrochen wird und sich in seinem
Endbereich wieder bildet, bzw. kein gleithemmender Luftester in den Endbereichen
des Skis entsteht.
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Die Laufsohle kann in bekannter Weise aus Kunststoff gefertigt und
mit dem Skikörper verklebt werden. Die Profilierungen 1, 2 und 3 werden beider Herstellung
der Laufsohle eingepreßt.
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