DE2835096C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B37/00—Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
- C08B37/006—Heteroglycans, i.e. polysaccharides having more than one sugar residue in the main chain in either alternating or less regular sequence; Gellans; Succinoglycans; Arabinogalactans; Tragacanth or gum tragacanth or traganth from Astragalus; Gum Karaya from Sterculia urens; Gum Ghatti from Anogeissus latifolia; Derivatives thereof
- C08B37/0063—Glycosaminoglycans or mucopolysaccharides, e.g. keratan sulfate; Derivatives thereof, e.g. fucoidan
- C08B37/0066—Isolation or extraction of proteoglycans from organs
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Heteropolysaccharid
Hexuronylhexosaminoglycansulfat, das durch Extraktion von
tierischen Organen gewonnen wird, und antikoagulierende,
antithrombotische und klärende Aktivitäten zeigt. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zur Gewinnung dieses
Heteropolysaccharids sowie ein dieses enthaltendes Arzneimittel.
Thrombose verursacht häufig dauernde Invalidität und ist
einer der häufigsten Faktoren für den Tod bei kardiovaskulären
Erkrankungen.
Der allgemeine Begriff Thrombose umfaßt Zustände von Hyperkoagulierbarkeit,
deren Ursache zurückgeführt werden kann auf:
- - "Risikofaktoren", welche zu einem "thrombogenen Zustand" führen, wie z. B. Rauchen, Streß, Anwendung von Kontrazeptiva des Gestagen-Typs über eine längere Zeit usw.
- - Erbfaktoren, wie z. B. Fehlen oder Mangel an Inhibitoren (speziell von Antithrombin III).
- - Ätiologische Faktoren mit verschiedenen und manchmal nicht völlig geklärten Ursachen, wie z. B. Veränderungen der Aggregation der Blutplättchen.
- - Faktoren im Zusammenhang mit einer zeitweiligen Verlangsamung der Blutzirkulation, wie sie z. B. nach chirurgischen Eingriffen unter Narkose auftreten.
Die pathologischen Folgen eines "thrombogenen Zustands", wie
er durch einen oder mehrere der oben erwähnten Faktoren bestimmt
wird, können die folgenden sein:
- - pulmonale, cerebrale, koronare Thromboembolie und Infarktbildung.
- - Thrombophlebitis, variköse Syndrome
- - intravaskulär disseminierte Koagulation.
Gegenüber solch wichtigen Erscheinungsformen kann heute auf
zwei Strategien zurückgegriffen werden:
- 1. Verwendung thrombolytischer Mittel
- 2. Prävention thrombogener Zustände und ihrer Folgen.
Wegen der Schwere und der hohen Geschwindigkeit des möglichen
Verlaufs der Thrombose ist es einleuchtend, daß die zweite
Strategie bei weitem die bessere wäre.
Um im Sinne einer Prävention das Thromboseproblem anzupacken,
gibt es zur Zeit zwei Typen von Medikamenten: die oralen
Antikoagulantien (Cumarin und dessen Derivate) und Heparin.
Die oralen Antikoagulantien
wirken über die Leber, indem sie zwei Faktoren der Koagulation
blockieren: Proconvertin und Prothrombin. Diese Antikoagulantien
sind jedoch für eine längere Therapie ungeeignet
und zeigen darüber hinaus eine ungenügende antithrombotische
Aktivität, da ihre Wirkung keine anderen Faktoren der
Hämkoagulation betrifft, die besonders bei der Genese der
Thrombose eine Rolle spielen, insbesondere die XA- und die
Blutplättchen-Faktoren.
Unter diesem Gesichtspunkt erscheint Heparin vorteilhafter,
da es zusätzlich zu seiner Wirkung
auf den sogenannten PF4-Blutplättchen-Faktor auf verschiedene Plasma-Faktoren der Hämkoagulation
wirkt, insbesondere auf Thrombin, den XA-Faktor, und auch
auf die Faktoren XII, XI und IX.
Alle diese
Wirkungen können auf die spezifische Fähigkeit des Heparins
zurückgeführt werden, den Inhibitor und die oben genannten
Koagulierungsfaktoren zu aktivieren. Dieser Inhibitor, der
im Plasma vorhanden ist, wird Antithrombin III genannt und
benötigt die Anwesenheit von Heparin als Cofaktor zur Entfaltung
seiner Aktivität.
Unglücklicherweise ist die Heparin-Therapie aus zwei Gründen
nicht empfehlenswert; erstens ist es nur parenteral wirksam,
und seine Wirkung hält nicht länger als 8 bis 12 Stunden
an, wodurch eine längere Prophylaxe, die täglich zwei Injektionen
Heparin erfordern würde, nur schwierig zu erzielen
ist. Zweitens hat Heparin nicht nur eine antithrombotische
Wirkung, sondern bewirkt auch totale Antikoagulation. Obwohl
diese zweite Wirkung manchmal vorteilhaft ist, kann in manchen
Fällen, wenn die Therapie für den betreffenden Patienten
nicht geeignet ist, bei allen unbestreitbaren Vorteilen der Prophylaxe
einer Thrombose das Risiko einer Blutung ein ernstes Problem
sein.
Es ist gefunden worden, daß das Heteropolysaccharid Hexuronylhexosaminoglycansulfat,
wie es durch Extraktion tierischer
Organe erhalten wird, nicht nur antikoagulierende, antithrombotische
und klärende Wirkung hat, sondern auch oral und
parenteral verabreicht werden kann; es kann über den Darm oder
durch äußerliche Anwendung resorbiert werden und zeigt ein
Verhältnis von antithrombotischer zu antikoagulierender Aktivität,
die gegenüber Heparin Vorzüge aufweist.
Das erfindungsgemäße Produkt wird durch folgende Daten charakterisiert:
- Hexosamin nach Hydrolyse (Reaktion mit
p-Dimethylaminobenzaldehyd): 29 ± 3 Gew.-%.
Uronsäuren nach Hydrolyse: 27 ± 3 Gew.-%.
Organisches SO₄-- nach Hydrolyse (Titration mit Naphtharson): 27 ± 4 Gew.-%.
Acetylgruppen nach Hydrolyse: 7 ± 1 Gew.-%.
Natrium nach Hydrolyse (Atomabsorption): 10 ± 2 Gew.-%.
Molverhältnis Uronsäuren : Hexosamin : Sulfat : Acetyl : Natrium etwa 1 : 1,2 : 2 : 1,2 : 3.
Molekulargewichtsbereich (Gelchromatographie): 8000-16 000.
Spezifische Drehung [α] = -15° bis -30° (in Wasser)
Elektrophorese auf Celluloseacetat (Puffer: Pyridin, Essigsäure, Wasser im Verhältnis 1 : 10 : 229, pH = 4,5 und Entwicklung mit Toluidinblau): Eine Hauptbande mit einer elektrophoretischen Beweglichkeit U = 1,90-1,95 × 10-4 cm² V-1 s-1
IR-Spektrum: charakteristische Banden bei 1740, 1647, 1555, 1375, 1235 und 1050 cm-1
Löslichkeit: löslich in Wasser, verdünnten Mineralsäuren und verdünnten Alkalien, aber unlöslich in Ethanol,
und ist erhältlich nach dem weiter unten beschriebenen Verfahren.
Zur Identifizierung ist weiter der folgende Test nützlich:
1 ml einer 2%igen wäßrigen Lösung des erfindungsgemäßen
Produkts wird mit 3 ml einer 2%igen wäßrigen Lösung von
Cetylpyridiniumchlorid, erwärmt auf 40°C, versetzt. Es bildet
sich ein voluminöser weißer Niederschlag. Der Niederschlag
wird abzentrifugiert und in 3 ml einer 0,7 molaren KCL-Lösung
suspendiert. Man beobachtet eine vollständige Auflösung des
Niederschlags.
Das Verfahren zur Gewinnung des erfindungsgemäßen Polysaccharids
ist dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) tierisches Lungen- oder Duodenumgewebe, das gemahlen und in Wasser suspendiert worden ist, mit einem proteolytischen Enzym hydrolysiert,
- b) das filtrierte klare Hydrolysat mit Aceton, Dioxan, Methanol oder Ethanol versetzt,
- c) den dabei gebildeten Niederschlag in einer Lösung eines Alkali-, Erdalkali (z. B. Natrium, Calcium)- oder Ammoniumsalzes einer starken Mineralsäure, wobei diese Salzlösung eine Ionenkonzentration entsprechend einer 0,8 molaren NaCl-Lösung hat, löst,
- d) zu dieser Lösung bei einer Temperatur von nicht höher als 80°C Cetylpyridiniumchlorid oder -bromid oder Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid im Überschuß, wenigstens jedoch in einer Menge von 0,5 g je kg des Organs, von dem man ausgeht, zugibt, wobei ein Komplex gebildet wird, der in Lösung bleibt, den gleichzeitig gebildeten Niederschlag abtrennt,
- e) die so erhaltene Lösung des Komplexes mit Wasser bis zu einer Ionenkonzentration nicht höher als die einer 0,4 molaren NaCl-Lösung verdünnt,
- f) den gefällten Komplex abtrennt und in einer Salzlösung mit den gleichen Merkmalen wie in Stufe c) löst und
- g) das gewünschte Produkt mit Aceton ausfällt und trocknet.
Bei spezieller Betrachtung der einzelnen Schritte des oben
beschriebenen Verfahrens sollen die folgenden Besonderheiten
herausgestellt werden. Das tierische Organ, das hydrolysiert
wird, ist vorzugsweise frisch oder tiefgefroren. Das proteolytische
Enzym wird vorzugsweise aus der Gruppe der pflanzlichen
(Papain, Feigenprotease, Bromelin) oder der Bakterienendopeptidasen
ausgewählt, wobei die Bedingungen, unter
denen die Hydrolyse durchgeführt wird, vom Typ des Enzyms
abhängen. Es wird besonders bevorzugt, die Hydrolyse in einem
Zeitraum von nicht weniger als 3 Stunden unter mildem Erhitzen
durchzuführen, bis der Wert des a-Aminostickstoffs (bestimmt
nach Soerensen) sich nicht mehr ändert.
Zur Fällung aus der klaren Flüssigkeit nach der Hydrolyse
wird als Lösungsmittel Aceton, Dioxan, Methanol oder
Ethanol ausgesucht.
Zur Fällung des Endprodukts (Schritt g) wird Aceton
verwendet, und der Niederschlag wird im Vakuum getrocknet
oder lyophilisiert.
Die folgenden beiden Beispiele sollen den erfindungsgemäßen
Extraktionsprozeß erläutern.
100 kg Schweineduodenum werden gemahlen und in 50 l Wasser
suspendiert. Nach Erwärmen auf 40°C werden 200 g Papain,
in 25 l Wasser suspendiert, zugegeben. Nach Erwärmen der
gesamten Mischung auf 60°C wird die Auflösung drei Stunden
fortgeführt.
Gegen Ende wird die Mischung 15 Min auf 90°C erhitzt.
Die gesamte Menge wird mit 4 kg Filterhilfe in einer
Filterpresse filtriert.
Das klare Filtrat wird auf 50 l konzentriert, dann 150 l
Ethanol zugegeben und über Nacht stehen gelassen.
Nach Entfernen der überstehenden wäßrig alkoholischen
Phase wird das Präzipitat sorgfältig getrocknet und in
25 l Wasser, das 1200 g NaCl enthält, suspendiert und dann
filtriert. In das Filtrat werden unter Rühren 25 l einer
0,8 molaren Lösung von NaCl mit 50 g Cetyltrimethylammoniumchlorid
zugegeben. Die Mischung wird auf 40°C erwärmt.
Die Mischung wird mit 2 kg Filterhilfe über eine Filterpresse
filtriert. Das klare Filtrat wird mit 2 kg Filterhilfe
versetzt und unter Rühren mit
50 l Wasser verdünnt. Nach Erwärmen auf 40°C wird das Produkt
durch Vakuumfiltration gesammelt.
Der Filterkuchen wird in 10 l einer 0,8 molaren NaCl-Lösung
suspendiert und auf 40°C erwärmt. Nach Filtration wird der
klaren Flüssigkeit unter Rühren das 1,5fache Volumen Aceton
zugefügt. Die Mischung wird über Nacht stehengelassen. Die
flüssige obere Wasser/Acetonphase wird entfernt, und das
Präzipitat wird mit 2 × 5 l 70%igem Aceton gewaschen und
dann mit wasserfreiem Aceton entwässert. Dann wird pulverisiert
und vakuumgetrocknet.
Ausbeute: 8 g elfenbeinweißes, leicht hygroskopisches Pulver
mit folgenden Eigenschaften:
Löslichkeit in Wasser:vollständig
[α] :-18°
Huronsäuren:28%
Hexosamine:30%
Organisches SO₄--:26,5%
Antikoagulierende Aktivität:25 U/mg (USP).
Verhältnis der antithrombotischen zur
antikoagulierender Aktivität (Yin's Test/KCCT-Test) = 2.
Klärende Aktivität:125 ILU/mg (International Lipasemic Unit).
antikoagulierender Aktivität (Yin's Test/KCCT-Test) = 2.
Klärende Aktivität:125 ILU/mg (International Lipasemic Unit).
Was die klärende Aktivität betrifft, so ist sie verwandt
mit der Lipase-Aktivität, nämlich dem Minimumwert der International
Lipasemic Units (ILU), die in 1 Liter Plasma gefunden
werden, wenn die zu prüfende Substanz Ratten in einer
Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht intravenös verabreicht
wird. Andererseits ist die Lipase-Aktivität in International
Lipasemic Units ausgedrückt die Aktivität, die 1 Mikromol
Oleinsäure pro Minute hydrolysiert.
50 kg Rinderlunge werden gemahlen und in 75 l Wasser suspendiert.
Nach Erwärmen auf 40°C werden 200 g Papain in 25 l Wasser
suspendiert zugegeben, und die Mischung 3 Stunden auf 65°C erhitzt.
Danach wird die Mischung 30 min auf 90°C erhitzt.
Die Flüssigkeit wird filtriert und das Filtrat auf 50 l konzentriert
und nochmals gefiltert. Zum Filtrat werden 100 l
Aceton zugegeben und über Nacht stehen gelassen. Nach Entfernen
der überstehenden flüssigen Phase wird das Präzipitat
mit 50 l einer 0,8 molaren NaCl-Lösung, die 50 g Cetylpyridiniumchlorid
enthält, aufgenommen. Die Mischung wird dann auf 40°C
erwärmt und dann mit 2 kg Standard Supercel® (Filterhilfe)
filtriert.
Das Filtrat wird mit 50 l Wasser, das 500 g Standard Supercel®
suspendiert enthält, verdünnt. Der Niederschlag wird auf einem
Filter gesammelt, in 10 l einer 0,8 molaren NaCl-Lösung suspendiert
und filtriert. Das klare Filtrat wird durch Rühren
mit 2 l Chloroform gewaschen. Nach Abtrennen der Chloroform-
Phase wird die wäßrige Phase wieder filtriert und mit dem
1,5fachen Volumen Ethanol gefällt. Das Präzipitat wird gewaschen
und mit Alkohol entwässert und dann in 100 ml Wasser
gelöst. Die Lösung wird durch eine Membran filtriert und
lyophilisiert.
Ausbeute: 6,9 g eines elfenbeinweißen Pulvers mit folgenden
Eigenschaften:
Löslichkeit in Wasser:vollständig
Drehwert:[α] = -24°
Uronsäuren:31,2%
Hexosamin:33,1%
Organisches SO₄--:22,8%
Gerinnungshemmende Aktivität:28 U/mg (USP)
Klärende Aktivität:115 ILU/mg
Antithrombotische zu gerinnungshemmender
Aktivität:2
Das erfindungsgemäße Heteropolysaccharid, wie es im oben beschriebenen
Prozeß erhalten wird, wurde geprüft, um die
pharmakologischen Eigenschaften und Aktivitäten festzustellen.
Bei Meerschweinchen, Ratten, Mäusen und Kaninchen wurden
keine toxischen Symptome bis zu einer Dosis von 400 mg/kg
festgestellt.
- LD₅₀
i. p. (Maus)1615 mg/kg oral (Maus)6000 mg/kg i. v. (Maus)1000 mg/kg LD₅₀
i. p. (Ratte)1463 mg/kg oral (Ratte)6000 mg/kg i. v. (Ratte) 150 mg/kg
- 1) Ediol Test: 100-50 ILU/mg
- 2) Triton Test: Serumlipide sind durch verabreichtes HP-80 bei Triton-behandelten Ratten signifikant reduziert.
- 3) Atherogenic diet test: Wenn HP-80 in einer Dosis von 1% zu einer halbgereinigten Nahrung ergänzt mit Cholesterol und Cholsäure gegeben wird, ist die Substanz in der Lage, die Serumlipide bei Kaninchen zu senken.
Gerinnungshemmende Aktivität (USP):25-40 U/mg
Kaolin-Cephalin-Gerinnungszeit (KCCT):14-22 U/mg
Yin's Test/KCCT:1,8-2,5 (Heparin = 1)
Ein statistisch signifikanter Effekt auf die Bewegung des
Thrombus wird erreicht, bestimmt im Rattenplasma durch die
Chandler-Schleife. Angesichts der oben aufgeführten Aktivitäten
wird ein therapeutischer Nutzen erwartet bei oraler und parenteraler
Anwendung mit täglichen Dosen von 100 bis 200 mg in
folgenden Fällen:
- Prävention postoperativer Thromboembolien
Prävention thrombotischer Erscheinungen infolge eines thrombogenen Status, wie z. B. bei fertilen Frauen die einer längeren Behandlung mit oralen Kontrazeptiva ausgesetzt sind.
Prävention der Thrombose tief liegender Venen.
Prävention von Zuständen von Hyperkoagulierbarkeit.
Korrektur der hyperdislipidemischen Zustände (Hyperdislipoproteinämie).
Perkutan sind die folgenden therapeutischen Anwendungen indiziert:
Thrombophlebitis, Phlebitis, Kontusionen, Hämatome.
Claims (5)
1. Hexuronylhexosaminoglycansulfat, gekennzeichnet
durch die folgenden Eigenschaften:
Hexosamine nach Hydrolyse:29 ± 3 Gew.-%
Uronsäuren nach Hydrolyse:27 ± 3 Gew.-%
Organisches SO₄-- nach Hydrolyse:27 ± 4 Gew.-%
Acetylgruppen nach Hydrolyse: 7 ± 1 Gew.-%
Natrium nach Hydrolyse:10 ± 2 Gew.-%Molverhältnis Uronsäure : Hexosamin :
Sulfat : Acetyl : Natrium etwa 1 : 1,2 : 2 : 1,2 : 3Molekulargewicht (Gelchromatographie):8000-16 000Spezifisches Drehvermögen[α] = -30° bis -15° (in Wasser)Elektrophorese auf Celluloseacetat (Puffer : Pyridin,
Essigsäure, Wasser im Verhältnis 1 : 10 : 229, pH 4,5
und Entwicklung mit Toluidinblau): eine Hauptbande mit
elektrophoretischer Beweglichkeit U = 1,9-1,95 ×
10-4 cm² V-1 s-1
IR-Spektrum: charakteristische Banden bei 1740, 1647, 1555, 1375, 1235 und 1050 cm-1
Löslichkeit: löslich in Wasser, verdünnten Mineralsäuren und verdünnten Alkalien, aber unlöslich in Ethanol,
erhältlich nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 2 bis 4.
IR-Spektrum: charakteristische Banden bei 1740, 1647, 1555, 1375, 1235 und 1050 cm-1
Löslichkeit: löslich in Wasser, verdünnten Mineralsäuren und verdünnten Alkalien, aber unlöslich in Ethanol,
erhältlich nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 2 bis 4.
2. Verfahren zur Gewinnung des Polysaccharids nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) tierisches Lungen- oder Duodenumgewebe, das gemahlen und in Wasser suspendiert worden ist, mit einem proteolytischen Enzym hydrolysiert,
- b) das filtrierte, klare Hydrolysat mit Aceton, Dioxan, Methanol oder Ethanol versetzt,
- c) den dabei gebildeten Niederschlag in einer Lösung eines Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalzes einer starken Mineralsäure, wobei diese Salzlösung eine Ionenstärke entsprechend einer 0,8 molaren NaCl-Lösung hat, löst,
- d) zu dieser Lösung bei einer Temperatur nicht höher als 80°C Cetylpyridiniumchlorid oder -bromid oder Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid im Überschuß, wenigstens jedoch in einer Menge von 0,5 g je kg des Organs, von dem man ausgeht, zugibt, wobei ein Komplex gebildet wird, der in Lösung bleibt, den gleichzeitig gebildeten Niederschlag abtrennt,
- e) die so erhaltene Lösung des Komplexes mit Wasser bis zu einer Ionenstärke nicht höher als der einer 0,4 molaren NaCl-Lösung verdünnt,
- f) den gefällten Komplex abtrennt und in einer Salzlösung mit den gleichen Merkmalen wie in Stufe c) löst und schließlich
- g) das gewünschte Produkt mit Aceton ausfällt und trocknet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als proteolytisches Enzym Papain,
Bromelin, Feigenprotease, Alkalase oder Neutrase einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die enzymatische
Hydrolyse unter mildem Erhitzen wenigstens 3 Stunden
durchführt, bis sich der Wert des α-Aminostickstoffs
(nach Soerensen) nicht mehr ändert.
5. Arzneimittel, insbesondere geeignet zur Verhütung
von thrombotischen Zuständen, enthaltend als aktiven
Bestandteil das Polysaccharid nach Anspruch 1.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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Ipc: C08B 37/08 |
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: KABI PHARMACIA AB, UPPSALA, SE |
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Free format text: MANITZ, G., DIPL.-PHYS. DR.RER.NAT. FINSTERWALD, M., DIPL.-ING. DIPL.-WIRTSCH.-ING., 80538 MUENCHENROTERMUND, H., DIPL.-PHYS., 70372 STUTTGART HEYN, H., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANWAELTE, 80538 MUENCHEN |