DE4242813A1 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE4242813A1 DE4242813A1 DE4242813A DE4242813A DE4242813A1 DE 4242813 A1 DE4242813 A1 DE 4242813A1 DE 4242813 A DE4242813 A DE 4242813A DE 4242813 A DE4242813 A DE 4242813A DE 4242813 A1 DE4242813 A1 DE 4242813A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- asp
- aqueous
- residues
- galactopyranoside
- nacl
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B37/00—Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
- C08B37/0006—Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
- C08B37/0036—Galactans; Derivatives thereof
- C08B37/0039—Agar; Agarose, i.e. D-galactose, 3,6-anhydro-D-galactose, methylated, sulfated, e.g. from the red algae Gelidium and Gracilaria; Agaropectin; Derivatives thereof, e.g. Sepharose, i.e. crosslinked agarose
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P31/00—Antiinfectives, i.e. antibiotics, antiseptics, chemotherapeutics
- A61P31/12—Antivirals
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Virology (AREA)
- Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Communicable Diseases (AREA)
- Oncology (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Medicines Containing Plant Substances (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft sulfatierte
Polysaccharide, die durch Meeresalgen erzeugt werden, die
zur Klasse der Rhodophyceae gehören, und welche
ausgestattet sind mit einer antiviralen
Breitspektrumaktivität gegen DNA- und RNA-Viren,
einschließlich hunane und murine Retroviren und
insbesondere gegen den Humanimmunschwächevirus (HIV). Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zu deren Extraktion
und Reinigung sowie pharmazeutische Zusammensetzungen,
enthaltend diese.
Meeresalgen sind bezüglich der antiviralen Aktivität
untersucht worden, hauptsächlich gegen das Herpes simplex-
Virus und Influenza-Virus (Deig, E.F. et al. (1974)
Antimicrob. Ag. Chemother. 6: 524-525; Richards, J.T. et
al. (1978) Antimicrob. Agents Chemother. 14: 24-30;
Blunden, G. et al. (1981) Bot. Marina 24: 267-272).
Untersuchungen an wäßrigen Extrakten zeigten an, daß die
Wirkstoffe sulfatierte Polysaccharide waren, die dadurch
wirkten, daß sie zur Virusadsorption nötige Rezeptorstellen
blockierten oder überzogen (Ehresmann, D.W. et al. (1977)
J. Phycol. 13: 37-40), wobei deren antivirale Aktivität
hauptsächlich in Beziehung stand mit dem Sulfatierungsgrad
der Polysaccharide (Ehresmann, D.W. et al. (1979) Hoppe,
H.A., Levring, T. and Tanaka, Y. (Eds) Marine Algae in
Pharmaceutical Science, W. de Gruyter, Berlin, New York,
293-302).
In neurer Zeit hat der dringende Bedarf nach einer
wirksamem Chemotherapie für das erworbene
Inmunschwächesyndrom (AIDS), das durch HIV hervorgerufen
wird, die Suche nach selektiven anti-HIV sulfatierten
Polysacchariden gesteigert; z. B. zeigten lambda
Karrageenan, Dextransulfat und Pentosanpolysulfat anti-HIV-
Aktivität.
Polysaccharide vom Agarose-Typ werden durch Meeresalgen
erzeugt, die zur Klasse der Rhodophyceae (rote Algen)
gehören. Unter den Rhodophyten sind einige Arten wie
Ceramium, Gelidium und Gracilaria die Hauptquellen von
Agars, einer Familie von Polysacchariden vom Agarose-Typ,
die sich im Grad der Substitution durch Methoxyl-, Sulfat-
und Pyruvatgruppen unterscheiden (Duckworth, M. and Yaphe,
W. (1971) Carbohydr. Res. 16: 189-197).
Polysaccharide vom Agarose-Typ sind zusammengesetzt aus
abwechselnden wiederkehrenden Einheiten von β(1→4)D-
Galactose und α(l→3)L-Galactose, deren letzterer 4-O-
gebundener Zucker üblich als 3,6-Anhydridform oder manchmal
als L-Galactose-6-sulfat vorkommt, von dem angenommen wird,
daß er die biologische Vorstufe des Anhydro-L-galactose-
Restes ist (Araki, C. (1966) Proc. Int. Seaweed Symp. 5:
3). Das Molekül mit dem niedrigsten Substitutionsgrad wird
als Agarose bezeichnet und weist das höchste
Gelierungspotential aller Polysaccharide vom Agarose-Typ
auf (Kennedy, J.F., Griffiths, A.J. and Atkins, D.P. (1984)
G.O. Phillips, D.S. Wedlock and P.A. Williams (Eds) Gums
and Stabilisers for the Food Industry, Pergamon Press,
Oxford, Vol. 2, 417).
Agar bildet üblicherweise weiche Gele, die hauptsächlich
bei der Herstellung mikrobiologischer Medien oder in der
Nahrungsmittelindustrie Verwendung finden, wohingegen
Agarose, die spröde Gele bildet, in erster Linie
biochemische Anwendung findet (Mc Lachlan, J. (1985) Plant
and Soil 89:137). Extrakte aus der Zellwand der
Agarophyten bestehen aus der besonders wertvollen
Komponente Agarose und aus einer geladenen (hauptsächlich
sulfatierten) polysaccharidischen Fraktion, die im
allgemeinen Agaropektin genannt wird: Bei der Herstellung
von Agar wird die hochsulfatierte Fraktion, die in kaltem
Wasser löslich ist, verworfen.
Die vorliegende Erfindung stellt sulfatierte Polysaccharide
bereit, die aus Meeresalgen der Klasse der Rhodophyceae
(rote Algen) erhältlich und mit antiviraler Aktivität
ausgestattet ist.
Die sulfatierten Polysaccharide (nachfolgend bezeichnet als
ASP), die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
darstellen, weisen ein gemeinsames Rückgrat des Agaroid-
Typs auf, das aus wiederkehrenden Einheiten von sich
abwechselnder β(1→4)D-Galactose und α(1→3)L-Galactose
zusammengesetzt ist. Insbesondere nachdem sie durch
Anionaustauschchromatographie durch Anwendung eines
ansteigenden Natriumchloridgradient zu einer homogenen
Beschaffenheit gereinigt, erschöpfend gegen destilliertes
Wasser dialysiert und gefriergetrocknet sind, weisen sie
die folgenden Eigenschaften auf:
- a) Elementaranalyse: 20 bis 35 Gew.% Kohlenstoff, 3,2 bis 5,5 Gew.% Wasserstoff, weniger als 1 Gew.% Stickstoff und mehr als 8 Gew.% Schwefel, berechnet als wasserfreie Verbindung;
- b) Molekulargewicht bis zu 10 000 kDa, gemessen durch Hochleistungsgrößenausschlußchromatographie;
- c) löslich in Wasser, in wäßrigen Phosphatpuffern bei pH 1 bis 13 und in wäßrigen Lösungen, enthaltend bis zu 20 Vol.% eines wasserlöslichen Alkohols, jedoch unlöslich in Benzol, Chloroform, Ethylether und in wäßrig alkoholischen Lösungen, enthaltend mehr als 80 Vol.% Methyl- oder Ethylalkohol und 1 g/l Natriumchlorid;
- d) löslich in Wasser in der Gegenwart von Bariumchlorid, aber nach dreistündiger Hydrolyse bei 120°C in wäßriger 2M Salzsäure entsteht ein Niederschlag aus Bariumsulfat bei Zugabe von Bariumchlorid;
- e) mehr als 90 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten sind Galactose- und 3,6-Anhydrogalactose-Reste, die unsubstituiert oder substituiert sind;
- f) mehr als 30 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten bestehen aus 4-O-gebundenen α-L-Galactopyranosid- Resten, die Substituenten in den Positionen 2, 3 und/oder 6 tragen können;
- g) mehr als 40 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten bestehen aus 3-O-gebundenen β-D-Galactopyranosid- Einheiten die Substituenten in den Positionen 2, 4 und/oder 6 tragen können;
- h) mehr als 40 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten bestehen aus 4-O-gebundenen α-L-Galactopyranosid- Einheiten, die Substituenten in den Positionen 2, 3 und 6 tragen können, plus 4-O-gebundenen 3,6-Anhydro-α-L- galactopyranosid-Resten, die einen Substituenten in Position 2 tragen können;
- i) Pyruvat(1-Carboxyethyliden)-Gruppen, die als zyklische Ketale gebunden sind, welche O-4 und O-6 der β-D- Galactopyranosid-Reste verbrücken, kommen als Substituenten in weniger als 10 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten vor;
- j) das Molverhältnis der Methylethergruppen- Substituenten pro Monosaccharid-Einheit übersteigt 0,3:1 nicht;
- k) Sulfat-Halbestergruppen können als Substituenten in den Positionen 2, 4 und 6 der β-D-Galactopyranosid- Reste, in den Positionen 2, 3 und 6 der α-L- Galactopyranosid-Reste und in der Position 2 der 3,6- Anhydro-α-L-galactopyranosid-Reste vorhanden sein, und der Gesamtgrad der Sulfatierung ist immer größer als 0,6; und
- l) der Beitrag der Sulfat-Halbestergruppen in Position(en) 2 und 4 zum Gesamtsulfatierungsgrad ist immer größer als 0,3; sowie pharmazeutisch verträgliche Salze davon.
Das ASP und die Salze davon können in reiner Form
bereitgestellt werden. Sie können isoliert werden.
Vorzugsweise weist das ASP einen D.S. von annähernd 0,9±
0,1 auf. Die Galactose- und 3,6-Anhydrogalactose-Reste (e)
können durch 1 bis 3 Substituenten substituiert sein. Die
Substituenten können ausgewählt sein aus Sulfat-Halbester-,
Methylether-, Pyruvat(1-Carboxyethyliden)- und
Zuckergruppen. Die Reste (f) bis (h) können durch 1 bis 3
Substituenten substituiert sein, wobei die Substituenten
wiederum ausgewählt sind aus Sulfat-Halbester-,
Methylether-, Pyruvat(l-Carboxyethyliden)- und
Zuckergruppen. Die Zuckergruppen können Galactose- und/oder
Xylose-Reste sein.
Das Agaroidgerüst von ASP kann deshalb einige außerhalb der
Kette liegende Galactose-Reste (bis zu 5 Mol-%) als
Seitenketten-Einheiten tragen, und bis zu 10 Mol-% der 4-O-
gebundenen α-L-Galactopyranose-Reste können durch 4-O-
gebundene α-D-Galactopyranose-Einheiten ersetzt sein.
Spuren von Xylose, die im gereinigten ASP 5 Mol-% nicht
übersteigen, werden häufig nachgewiesen. Falls vorhanden,
kommt Xylose als Seitenketten-Einheiten vor und kann durch
Oxidation (KJO4), anschließende Reduktion (NaBH4) und milde
Hydrolyse (H⁺) eliminiert werden. Das Vorliegen von Xylose
wird nicht als ein unterscheidendes Merkmal angesehen, da
die biologischen Eigenschaften von ASP im wesentlichen
unbeeinflußt bleiben in der Gegenwart oder Abwesenheit
dieser Komponente.
ASP verhält sich wie eine relativ homogene chemische
Entität, ist aber polydispers, mit einem Verhältnis MW/MN
gewöhnlich größer als 2, und MP liegt im Bereich von 100
bis 300 kDa. MW bezeichnet das gewichtsmittlere
Molekulargewicht. MN bezeichnet das zahlendurchschnittliche
Molekulargewicht. MP bezeichnet das Molekulargewicht und
Peak-Maximum. MP kann daher das Molekulargewicht der
Fraktion bezeichnen, die die größte Konzentration an
sulfatiertem Polysaccharid enthält, ermittelt durch
Hochleistungsgrößenausschlußchromatographie. Die Fraktionen
können zu diesem Zweck einem Assayverfahren durch das
Resorcin-Schwefelsäure-Verfahren unterzogen werden.
Ein Polysaccharid der Erfindung oder ein pharmazeutisch
verträgliches Salz davon können durch ein Verfahren
hergestellt werden, wobei man:
- 1) rote Algen, Rückstände aus der Herstellung von Agars oder ungereinigte Agars mit einem wäßrigen Lösungsmittel extrahiert;
- 2) den Extrakt einer Veredelungsbehandlung unterzieht und an einer Säule eluiert oder fraktioniert ausfällt, um so das genannte Polysaccharid zu erhalten; und
- 3) falls gewünscht, das so erhaltene Polysaccharid in ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon überführt.
Die sulfatierten Polysaccharide der vorliegenden Erfindung
können daher isoliert werden, indem man direkt von roten
Algen mit der Befähigung zur Erzeugung von Agarose, von
Rückständen der Herstellung von Agars (wäßrige Extrakte)
oder, noch in beträchtlichen Mengen vorliegend, von
allgemein gebräuchlichen handelsüblichen Agars, die nicht
umfänglich gereinigt worden sind, ausgeht. Vorzugsweise
wird ASP erhalten aus Algen, die unter Ruhebedingungen
oder, jedenfalls, aus Extrakten oder Agars gesammelt
werden, die aus altem Algengewebe hergestellt sind.
Auch ist das in Stufe (1) angewandte wäßrige Lösungsmittel
vorzugsweise eine wäßrige Lösung von Phosphatpuffer oder
NaCl, und die in Stufe (2) angewandte Veredelungsbehandlung
stellt mindestens eine Behandlung dar, ausgewählt aus
Zentrifugation, Filtration, Fällung mit einem organischen
Lösungsmittel, Dialyse, Lyophilisierung und
Ultrafiltration.
In der vorliegenden Erfindung werden zwei verschiedene
bevorzugte Verfahren zur Verfügung gestellt, die sich beide
zur selektiven Extraktion und Reinigung von ASP aus
Agarophyten, Agars oder Rückständen der Herstellung von
Agars eignen und gezielt darauf abgestellt sind.
Das erste beruht auf einer Anionaustauschchromatographie
und wird auf wäßrige Rohextrakte angewandt: Wenn man von
Algen ausgeht, wird der an Luft getrocknete Seetang zu
einem feinen Pulver gemahlen, mit Aceton gewaschen,
luftgetrocknet und bei Raumtemperatur mit 0,01 M wäßrigem
Phosphatpuffer, pH 6,9, enthaltend 0,01 M EDTA-Na2 und 0,1
M NaCl, extrahiert, um so einen wäßrigen Extrakt zu
erhalten, der durch Filtration durch Glaswolle und
Zentrifugation geklärt wird. Desgleichen wird, wenn man von
Rückständen der Herstellung von Agars ausgeht, ein
ähnlicher wäßriger Extrakt erhalten und geklärt. Diese
wäßrigen Extrakte werden im Vakuum auf ein kleines Volumen
eingeengt, durch Zentrifugation geklärt, durch 80%iges
(V/V) Methanol ausgefällt, in Wasser erneut aufgelöst,
durch Zentrifugation geklärt, gegen destilliertes Wasser
(Schnittmenbran: 10 kDa) dialysiert und lyophilisiert, un
so "wäßrige Rohextrakte" zu erhalten. Wenn man von Agar
ausgeht, wird dieses in wäßrigem 0,05 M NaCl suspendiert
und auf eine bei 30°C themostatisierte, ummantelte Säule
gegossen. Durch eine peristaltische Pumpe und einen
Außenbehälter, enthaltend weitere 0,05 M NaCl-Lösung, wird
das Eluierungsmittel erschöpfend rezirkuliert. Das Eluat
wird eingeengt und gefriergetrocknet, um so einen wäßrigen
Rohextrakt aus Agar zu erhalten. Ein jeder der oben
beschriebenen wäßrigen Rohextrakte wird in 0,1 M
Phosphatpuffer, pH 7,4, aufgelöst und auf eine Fractogel
TSK DEAE-650M-Säule oder auf eine entsprechende Säule
gegeben, welche in 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,4,
äquilibriert sind. Es wird eine Gradientelution, vom
Ausgangspuffer bis zu einem 2 M NaCl in 0,1 M
Phosphatpuffer, pH 7,4, bei Raumtemperatur durchgeführt.
Die eluierten Fraktionen werden gesammelt und sowohl
bezüglich des Gesamtkohlenhydratgehalts (Phenol-
Schwefelsäure-Verfahren) als auch der in-vitro-Aktivität
gegenüber durch HSV-1 infizierten Zellen einem
Monitorverfahren unterzogen. Die aktiven Fraktionen, die im
allgemeinen im Bereich von 1 bis 1,5 M NaCl-Konzentrationen
eluiert werden, werden zusammengefaßt, dialysiert oder
ultrafiltriert (Schnittmembran: 10 kDa) und
gefriergetrocknet, um so gereinigtes ASP zu erhalten.
Das zweite Verfahren der Extraktion und Reinigung von ASP
beruht auf einer Fällung durch quaternäres Ammonium.
Polyanionen sind aus wäßrigen Lösungen durch quaternäre
Ammoniumdetergentien ausfällbar. Wir führten die
fraktionierte Ausfällung sulfatierter Polysaccharide in
einem definierten Bereich des Sulfatierungsgrades (D.S.)
unter Verwendung von Cetyltrimethylammoniumbromid (CTA-
Bromid, CTAB oder -Cetavlon-) durch, wobei Komplexe in
Gegenwart unterschiedlicher Salz(NaCl)-Konzentrationen
ausgefällt und/oder aufgelöst wurden. Das Ausgangsmaterial
kann jede Quelle von "rohem wäßrigen Extrakt" von
Agarophyten, Rückständen der Herstellung von Agars,
namentlich "Agaropektinen", oder handelsüblichen Agars
sein, wobei dieser Extrakt wie oben beschrieben erhalten
wird. Wenn man von Agar ausgeht, kann dieses direkt mit
wäßrigem 0,5 M NaCl bei Raumtemperatur unter Rühren
extrahiert und dann durch Glaswolle filtriert werden.
Andernfalls wird jeder "rohe wäßrige Extrakt" in wäßrigem
0,5 M NaCl aufgelöst. Wäßriges 6%iges (W/V) CTA-Bromid wird
langsam der wäßrigen Lösung zugefügt, bis ein ausflockender
Niederschlag von ASP-CTA gebildet wird. Das Vorhandensein
von 0,5 M NaCl verhindert, daß Pektine und Polysulfate mit
niedriger Ladungsdichte (D.S. <0,3) ausgefällt werden. Der
Niederschlag wird durch Zentrifugation gesammelt, in 4 M
NaCl aufgelöst und durch Zentrifugation geklärt. Wasser
wird langsam unter Vermischung zugefügt, bis die NaCl-
Konzentration auf 1 M erniedrigt ist. Der homogene
Niederschlag von ASP-CTA, der gebildet wird (D.S. <0,6),
wird durch Zentrifugation gesammelt und in 4 M NaCl wieder
aufgelöst. Methanol wird unter Rühren bis zu einer 84%igen
(V/V) Konzentration zugefügt, um ASP als Natriumsalz
auszufällen, wobei alles CTA und das meiste NaCl im
Überstand verbleiben. Der Niederschlag wird durch
Filtration gesammelt, in Wasser gelöst, durch Filtration
vollständig geklärt und erneut durch 84%iges MeOH
ausgefällt, um alles NaCl zu entfernen. Endwäschen mit
95%igem MeOH und 100%igem MeOH und Trocknung ergeben das
gereinigte Natriumsalz von ASP.
Diese beiden Verfahren sind bevorzugt, das Zielprodukt ASP
kann jedoch durch jedes andere Verfahren erhalten werden,
das zur unterscheidenden Behandlung zwischen Polyanionen
verschiedener Ladungsdichten befähigt und darauf gerichtet
ist, nur Galactansulfatmoleküle mit einem D.S. größer als
0,6 zu sammeln.
Da sich das Zielprodukt als polydispers über einen MW-
Bereich von 1 bis mehr als 5000 kDa erwies, untersuchten
die hier auftretenden Erfinder den Einfluß der Kettenlänge
auf die antivirale Aktivität von ASP.
Hochleistungsgrößenausschlußchromatographie wurde auf die
wiederholte Sammlung von 18 ASP-Fraktionen
unterschiedlichen Molkulargewichts angewandt, die durch
Dialyse gewonnen, gefriergetrocknet und auf anti-HSV-1-
Aktivität getestet wurden. Die Ergebnisse zeigten, daß, wie
erwartet, die Aktivität mit Absinken des Molekulargewichts
auch absinkt, aber, interessanterweise, sogar Fraktionen
mit niedrigem M.W. (<10 kDa) besitzen noch inmer eine
beachtliche Aktivität (HSV-1 CPE IC 50=0,6 bis
0,8 µg/ml); siehe Tabelle II.
Die antivirale Aktivität des oben beschriebenen Produkts
ASP ist "in vitro" an respiratorischem syncytialen Virus,
Semliki Waldvirus, Herpes simplex Virus vom Typ 1 (HSV-1)
und Typ 2 (HSV-2) und Vaccinia Virus, gezüchtet in
Monoschichten von Hep #2 Zellen, belegt worden; zusätzlich
ist die antivirale Aktivität an AO Influenza Virus,
gewachsen in Monoschichten von BHK 21 Zellen, an Moloney
Sarcoma Virus (MSV) in Kulturen von murinen Balb/3TR Zellen
und am Humanimnunschwächevirus (HIV) in Kulturen primärer
humaner Lymphozyten beobachtet worden.
Die nachfolgend angegebenen Ergebnisse betreffen
biologische Assayverfahren an ASP, Los 8682/54, es wurden
jedoch fast identische Ergebnisse für jedes weitere Los von
getestetem ASP erhalten.
Tabelle III zeigt die antivirale Aktivität von ASP gegen
DNA-Viren, bewertet als TC IC50, CPE IC50 und als
Selektivitätsindex (SI), welcher das Verhältnis von
Zytotoxizität (TC IC50) zur Aktivität (CPE IC50) ist. Die
Tests wurden im Vergleich zu Dextransulfat (M.W.: 8 kDa),
einem bekannten sulfatierten Polysaccharid, das mit einer
antiviralen Breitspektrumaktivität ausgestattet ist,
durchgeführt. Die experimentellen Daten zeigen an, daß ASP
in Gewebekulturen gut ertragen wird. Die TC IC50 an HEp2
Zellen ist 742 µg/ml, wohingegen CPE IC50 im Bereich von
0,1 bis 7,1 µg/ml liegt. ASP ist offenbar aktiver als
Dextransulfat an allen getesteten Viren.
Ein Vergleich der antiviralen Aktivität von ASP an RNA-
Viren mit derjenigen von Dextransulfat ist in Tabelle IV
angegeben. Diese Ergenisse zeigen an, daß ASP ein besseres
Leistungsvermögen als Dextransulfat auch gegen RNA-Viren
besitzt. Dies wird auch durch die Meßergebnisse in Tabelle
V bestätigt, die infektiöse Viren betreffen.
Die Wirksamkeit von ASP, Dextransulfat und
Pentosanpolysulfat gegen MSV ist offenbar nahezu dieselbe
(Tabelle VI). ASP zeigt auch eine beachtliche Aktivität
gegen HIV (Tabelle VII).
In vorläufigen "in vivo"-Tests, ausgeführt an Mäusen, i.p.
infiziert mit HSV-1, wurde ASP (25 bis 50 mg/kg) mit
Acyclovir (25 oder 50 oder 100 mg/kg) verglichen. Die
Ergebnisse zeigten, daß ASP, verabreicht (wie Acyclovir)
zweimal täglich 3 Tage lang auf i.p. Wege, mindestens so
wirksam wie die Vergleichsverbindung war. In vorläufigen
Toxizitätstests der vorliegenden Substanz, in denen ASP auf
i.v. Wege in einer Dosis von 50 mg/kg CD-1 Mäusen (männlich
und weiblich) verabreicht wurde, blieben alle Mäuse im
Beobachtungszeitraum von vierzehn Tagen nach Verabreichung
am Leben. Auf der Grundlage dieser Behandlungsverfahren
zeigte ASP keine signifikante Aktivität am peripheren und
zentralen Nervensystem (Irwin′s Test). Kein Gegeneffekt
wurde beobachtet, als Mäuse mit ASP zweimal täglich 3 Tage
lang auf i.p. Wege mit einer Dosis von 50 mg/kg behandelt
wurden. ASP ist ein sicheres Material, das eine niedrige
Toxizität aufweist.
ASP oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon eignen
sich für Behandlungsverfahren des menschlichen oder
tierischen Körpers durch Therapie. ASP weist antivirale
Aktivität auf. ASP oder ein Salz davon können gegen DNA-
und RNA-Viren, einschließlich menschlicher und muriner
Retroviren, bei Menschen und anderen Säugetieren, z. B.
gegen jene oben genannten Viren verwendet werden.
Angesichts der Aktivität von ASP oder eines Salzes davon
gegen HIV können ASP oder eines seiner Salze zur Behandlung
von AIDS, AIDS-bezogenem Komplex und verwandten Syndromen
verwendet werden. ASP oder ein Salz davon können verwendet
werden, um den Zustand eines Patienten zu verbessern, wie
eines menschlichen Patienten, der mit einem Virus infiziert
ist. ASP ist ein sicheres Material, das nur niedrige
Toxizität aufweist. Die vorliegende Erfindung stellt auch
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, enthaltend
einen pharmazeutisch verträglichen Träger oder ein
entsprechendes Verdünnungsmittel sowie, als aktiven
Bestandteil, ASP oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz
davon.
Die bevorzugte Verabreichungsform von ASP an Mensch und
Tiere als ein antivirales Arzneimittel ist der parenterale
Weg, bevorzugter durch langsame i.v. Infusion. Die
Dosierungsmenge von ASP gemäß der vorliegenden Erfindung
ist variabel, abhängig davon, ob das Subjekt Mensch oder
Tier ist, und von solchen Faktoren wie Alter, individuelle
Unterschiede, Krankheitszustand usw., üblicherweise beträgt
aber die Dosis beim Menschen 0,05 bis 5 mg/kg pro Tag, und
diese Menge von ASP wird in eins bis drei Anteilen
verabreicht. ASP kann auch mit geeigneten Hilfsstoffen
kombiniert und in einer pharmazeutischen Formulierung für
die Haut verabreicht werden.
Bei Verwendung von ASP als antivirales Arzneimittel kann es
in Form der freien Säure oder in der Salzform vorliegen,
z. B. Natrium, Kalium, Calcium und dgl., üblich und
bevorzugt in der Form des Natriumsalzes. ASP kann in jeder
gewünschten Form der Herstellung angeboten werden. Im Falle
einer Injektion kann die Zusammensetzung solche Additive
wie Stabilisierungsmittel, Puffermittel,
Konservierungsmittel, isotonisierende Mittel usw.
enthalten, und sie wird in Form einer Einheitsdosisampulle
oder in Mehrfachdosisbehältern angeboten. Die
Zusammensetzung kann die Form einer wäßrigen Lösung, einer
Suspension, einer Lösung, einer Emulsion in einem
oleaginosen oder wäßrigen Träger und dgl. annehmen. Die
Präparation, die ASP als aktives Arzneimittel enthält, kann
auch ein Pulver sein, das bei Gebrauch in einem
pharmazeutisch verträglichen Träger wie pyrogenfrei
sterilisiertem Wasser oder Kochsalzlösung zu einer
therapeutisch wirksamen Konzentration wieder aufgelöst
wird.
ASP kann auch in Kombination mit einem oder mehreren
weiteren bekannten antiviralen Arzneimitteln wie AZT,
Acyclovir usw. ohne Erniedrigung der normalen Wirksamkeit
verwendet werden. Eine solche kombinierte Verwendung ist in
der Tat ein wirksames Mittel zur Behandlung der
Krankheiten.
Die folgenden Präparationen und Beispiele erläutern die
Erfindung. In den beigefügten Zeichnungen ist folgendes
dargestellt:
Fig. 1 zeigt die Ergebnisse der DEAE-Chromatographie
von AP1-Los 8682/36 (...) und ASP-Los 8682/54 (...). Die
Elution erfolgte mit 70 ml/h unter Anwendung von 0,1 M
Phosphatpuffer, pH 7,4, und eines Natriumchloridgradient
(...). Auf der x-Achse ist das Volumen in ml angegeben.
Auf der linksseitigen y-Achse ist die Absorption bei 485 nm
angegeben. Auf der rechtsseitigen y-Achse ist die
Natriumchloridkonzentration in M angegeben. Die Fraktionen
wurden durch das Phenol-Schwefelsäure-Verfahren bestimmt.
Fig. 2 zeigt die Ergebnisse der
Hochleistungsgrößenausschlußchromatographie von ASP-Los
8682/54. Auf der x-Achse ist das Molekulargewicht in kDa
angegeben. Auf der y-Achse ist die Konzentration in Gew.%
der Gesamtheit angegeben. Die Fraktionen wurden durch das
Resorcin-Schwefelsäure-Verfahren bestimmt.
Die Fig. 3a und 3b zeigen die Infrarot-Spektren von
ASP-Los 8682/54 bzw. ASP-Los 8682/54 als das
Phenylcarbamoylderivat. Auf der x-Achse ist jeweils die
Wellenzahl in cm-1 aufgetragen.
Physiko-chemische Charakterisierungen von ASPs
Die Elementaranalyse wurde wie üblich durchgeführt, mit der
Schwefelbestimmung durch das Schoniger-Verfahren.
Der Neutralzuckergehalt wurde bestimmt durch ein Resorcin-
Schwefelsäure-Verfahren (Monsigny, M., Petit, C. and Roche
A.C. (1988) Anal. Biochem. 175: 525-530) und 3,6-
Anhydrogalactose gemäß Yaphe and Arsenault (Yaphe, W. and
Arsenault, G.P. (1965) Anal. Biochem. 13: 143-148).
Die Monosaccharid-Zusammensetzung wurde bestinmt nach
saurer Hydrolyse (0,5 M TFA, 3 h, 130°C) sowohl durch
Papierchromatographie (6:4:3 V/V/V n-Butanol:Pyridin:Wasser
an Filtrak FN 11; Nachweis durch Anilinhydrogenphthalat,
5 min bei 105°C), durch Umkehrphasen-HPLC der
Dansylderivate (Mopper, K. and Johnson, L. (1983) J.
Chromatogr. 256: 27-38) als auch durch GC-Assay der
Oximtrimethylsilylderivate (Vanlaeke, G., Cuppens, H.,
Leyssens, L. and Raus, J. (1989) J. of Pharm. and Biomed.
Analysis 7: 1641-1649).
Die Isolierung von Galactose nach saurer Hydrolyse (0,5 M
TFA, 3 h, 130°C), Neutralisation mit Bariumhydroxid und
Einengung auf einen Sirup wurde durch Papierchromatographie
unter Verwendung von Whatman 54 Filterpapier mit einem
Butan-1-ol:Essigsäure:Wasser (4:1:5, Oberschicht)-
Lösungsmittel durchgeführt. Das Verhältnis von D- zu L-
Galactose wurde ermittelt durch das Verfahren von Schlegel
(Schlegel, R.A., Gerbeck, C.M. and Montgomery, R. (1968)
Carbohydr. Res. 7: 193-199), unter Verwendung von D-
Galactoseoxidase von Sigma (Kat. Nr. G-3385).
Die Methylierungsanalyse wurde ausgeführt durch ein
modifiziertes Hakomori-Verfahren (Harris, P.J., Henry,
R.J., Blakeney, A.B. and Stone, B.A. (1984) Carbohydr. Res.
127: 59-73), reduktive Hydrolyse der permethylierten
Polysaccharide (Stevenson, T.T. and Furneaux, R.H. (1991)
Carbohydr. Res. 210: 277-298) und GLC-MS-Assay der
teilmethylierten Aldononitrilderivate (Stortz, C.A.,
Matulewicz, M.C. and Cerezo, A.S. (1982) Carboydr. Res.
111: 31-39).
Die Infrarot-Spektren der ASPs wurden wie üblich
aufgenommen unter Verwendung von KBr-Tabeletten. Zusätzlich
wurden besser definierte Peaks, insbesondere im Bereich von
800 bis 850 cm-1 in IR-Spektren der permethylierten
(Harris, P.J., Henry, R.J., Blakeney, A.B. and Stone, B.A.
(1984) Carbohydr. Res. 127: 59-73) oder
perphenylcarbamoylierten (Hirase, S. and Watanabe, K.
(1972) Bull. Chem. Soc. Japan 45: 1529-1533) Derivaten der
ASPs erhalten.
Proton-entkoppelte 13C-NMR-Spektren von 50 mg/ml ASPs-
Lösungen in D2O bei 55°C wurden an einem Varian VRX-400-S
Gerät bei 100,6 MHz mit einer Spektralweite von 24 KHz und
einer Relaxationsverzögerung von 1,5 s aufgenommen.
Hochleistungsgrößenausschlußchromatographie (HPSEC)-
Analysen von ASPs wurden an einem Hewlett-Packard 1090A
Flüssigchromatograph, ausgerüstet mit einem Autosampler und
Autoinjektor, durchgeführt. 25 µl von 10 mg/ml Lösungen von
ASPs in der mobilen Phase wurden auf eine Shodex OHpak KB-
805 Säule (300×8 mm ID), versehen mit einer Shodex OHpak
KB-800P Vorsäule (50×8 mm ID) und thermostatisiert bei
50.C, injiziert. Die mobile Phase, eine 10:90 (V/V)
Mischung von Acetonitril:wäßriger 0,01 M Phosphatpuffer, pH
6,9, enthaltend 0,2 M NaCl, wurde mit 1 ml/min angeliefert,
und es wurden Eluatfraktionen bekannter Größe gesammelt und
bezüglich des Gesamtkohlenhydratgehalts durch ein Resorcin-
Schwefelsäure-Mikroverfahren (Monsigny, M., Petit, C. and
Roche A.C. (1988) Anal. Biochem. 175: 525-530) bestimmt.
Eine Serie von Keimlingen mit engen
Molekulargewichtsverteilungen wurden zur Kalibrierung
verwendet (Fishman, M.L., Damert, W.C., Phillips, J.G. and
Barford, R.A. (1987) Carbohydr. Res. 160: 215-225).
Eine alkalische Behandlung von ASP, die darauf gerichtet
war, alles alkali-labile Sulfat zu entfernen, wurde
ausgeführt gemäß Rees (Rees, D.A. (1961) J. Chem. Soc.
5168-5171), und zwar wie folgt: 200 mg ASP wurden in 20 ml
Wasser gelöst, es wurden 40 mg Natriumborhydrid zugefügt
und das ganze zur Reduktion bei Raumtemperatur über Nacht
stehen gelassen. 3 M NaOH (10 ml) wurden dann zusammen mit
weiteren 100 mg NaBH4 zugegeben und die Mischung 4 h lang
bei 100°C unter mäßigem Rühren erhitzt. Die alkalische
Lösung wurde unter Verwendung von Amberlite IR-200 (H⁺)
Harz neutralisiert, erschöpfend gegen destilliertes Wasser
dialysiert und das mit Alkali behandelte ASP schließlich
durch Gefriertrocknung gewonnen.
Gracilaria verrucosa, die zum Genus Gracilaria der Familie
der Gracilariceae der Ordnung Gigartinales bei den
Rhodophyceae gehört, wurde im Februar in der nördlichen
Adria geerntet und sorgfältig vor Trockung an der Luft mit
der Hand sortiert.
Der Seetang (200 g Trockengewicht) wurde zu einem feinen
Pulver gemahlen, zweimal mit Aceton (jeweils 2 1, unter
Rühren über Nacht) gewaschen, luftgetrocknet und in 3000 ml
0,01 M wäßrigem Phosphatpuffer, pH 6,9, enthaltend 0,01 M
EDTA-Na2 und 0,1 M NaCl, suspendiert. Die Extraktion wurde
unter angemessenem Rühren bei Raumtemperatur über Nacht
durchgeführt; die Seetangrückstände wurden durch Filtrieren
über Glaswolle entfernt, das Filtrat im Vakuum auf ein
Fünftel des ursprünglichen Volumens eingeengt und durch
Zentrifugation weiter geklärt. Ausfällung aus dem blassen,
gelbbraunen Überstand (600 ml) mit Methanol (2400 ml),
Wiederauflösung in Wasser (500 ml), Zentrifugation, Dialyse
gegen destilliertes Wasser und Lyophilisierung ergaben 25 g
(Trockengewicht) Rohextrakt, bezeichnet mit E-GVF (Ausbeute
12,5% auf Trockengewichtsbasis; HSV-1 CPE IC50=4 µg/ml).
Eine zweite Probe von Gracilaria verrucosa wurde im
September in der nördlichen Adria geerntet und sorgfältig
vor Trocknung an der Luft mit der Hand sortiert.
Der Seetang (200 g), verarbeitet wie beschrieben bei
Präparation A, ergab 38 g Rohextrakt (E-GVS; Ausbeute 19%
auf Trockengewichtsbasis; HSV-1 CPE IC50=8 µg/ml).
Gracilaria dura, die zum Genus Gracilaria der Familie der
Gracilariceae der Ordnung Gigartinales bei den Rhodophyceae
gehört, wurde im Sommer in der nördlichen Adria geerntet
und sorgfältig vor Trocknung an der Luft mit der Hand
sortiert.
Der Seetang (200 g), verarbeitet wie beschrieben bei
Präparation A, ergab 35 g Rohextrakt (E-GD; Ausbeute 17,5%
auf Trockengewichtsbasis; HSV-1 CPE IC50=6 µg/ml).
Gelidium corneum, die zur Familie der Gelidiaceae der
Ordnung Gelidiales bei den Rhodophyceae gehört, wurde im
Sommer in der nördlichen Adria geerntet und sorgfältig vor
Trocknung an der Luft mit der Hand sortiert.
Der Seetang (200 g), verarbeitet wie beschrieben bei
Präparation A, ergab 39 g Rohextrakt (E-GC; Ausbeute 19,5%
auf Trockengewichtsbasis; HSV-1 CPE IC50=8 µg/ml).
Agar (100 g von Bacto-Agar (TM) von Difco Laboratories,
Michigan (USA)) wurde in 900 ml wäßrigem 0,05 M NaCl
suspendiert und auf eine umnantelte Säule (50×5 cm I.D.)
gegossen, die bei 30°C thermostatisiert war. Durch eine
peristaltische Pumpe und einen äußeren Behälter, enthaltend
weitere (500 ml) 0,05 M NaCl-Lösung, wurde das
Eluierungsmittel bei 8 ml/min 7 h lang rezirkuliert, als
die Rezirkulation abgeschaltet und frisches 0,05 M NaCl
zugegeben wurden, bis 1600 ml Eluat gesammelt wurden. Das
Eluat wurde eingeengt und gefriergetrocknet, was 15,9 g
wäßrigen Extrakt (AE) (HSV-1 CPE IC50=8,6 µg/ml) ergab.
Aktives antivirales sulfatiertes Polysaccharid wurde aus
wäßrigem Extrakt AE (Präparation E) durch DEAE-
Chromatographie gereinigt. Für jeden Durchlauf wurden 3 g
AE in 300 ml 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,4, gelöst und auf
eine 50×50 cm (1000 ml) Fractogel TSK DEAE-650M Säule,
äquilibriert in 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,4, gegeben. Eine
Gradientelution, vom Ausgangspuffer bis 2 M NaCl in 0,1 M
Phosphatpuffer, pH 7,4, wurde bei 600 ml/h bei
Raumtemperatur durchgeführt. Eluierte Fraktionen wurden
gesammelt und sowohl bezüglich Gesamtkohlenhydratgehalt
(Phenol-Schwefelsäure-Verfahren) als auch der in-vitro-
Aktivität gegen HSV-1 infizierte Zellen einem Monitorver
fahren unterzogen. Die aktiven Fraktionen, die im
allgemeinen im Bereich von 1 bis 1,5 M in NaCl-
Konzentrationen eluierten, wurden zusammengefaßt,
dialysiert oder ultrafiltriert und gefriergetrocknet. Die
Verarbeitung von AE (15,9 g) ergab 370 mg gereinigtes
Produkt (Los 7987/44; D.S.=0,84; HSV-1 CPE IC50=
0,2 µg/ml).
454 g Bacto-Agar (TM), Difco, wurden in 6 1 wäßrigem 0,5 M
NaCl, enthaltend 2 mM Natriumazid, suspendiert und 2 h lang
bei Raumtemperatur kräftig gerührt. Dem wäßrigen Extrakt
(4400 ml), erhalten durch Filtration über Glaswolle, wurden
37 ml 5 M NaCl, 24 ml 2 M Natriumsulfat und 330 ml einer
6%igen (W/V) wäßrigen Lösung von CTAB unter Rühren
zugefügt, wobei 30 min lang leicht erwärmt wurde (40°C),
und man lief das ganze aggregieren, während es mindestens
2 h lang bei Raumtemperatur stand. Das Vorhandensein von
0,5 M NaCl verhinderte, daß Pektine und sulfatierte
Polysaccharide niedriger Ladungsdichte (D.S.<0,3)
ausgefällt wurden.
Der Niederschlag wurde durch kurze Zentrifugation gesammelt
und in 640 ml 4 M NaCl gelöst, wobei bei 40°C über Nacht
gerührt wurde. Die restliche Agarose und unlösliche
Verunreinigungen wurden abzentrifugiert.
Natriumsulfat (28 ml, 2 M), CTAB (93 ml, 6%) und 4780 ml
Wasser wurden nacheinander und langsam dem klaren Überstand
(700 ml, aus der Wiederauflösung in 4 M NaCl) unter guter
Vermischung zugefügt, wobei sich die
Natriumchloridkonzentration auf 0,5 M erniedrigte und eine
homogene Ausfällung begünstigt wurde. Nach Erwärmen (40°C,
30 min) unter Rühren und Stehen (2 h) bei Raumtemperatur
wurde der Niederschlag gesamnelt durch Zentrifugation und
in 430 ml 4 M NaCl (40°C, unter Rühren über Nacht) wieder
aufgelöst.
Methanol (2350 ml) wurde langsam unter angemessenem Rühren
der klaren Lösung (470 ml) zugefügt, um sulfatierte
Polysaccharide als deren Natriumsalze auszufällen, wobei
alles CTA und das meiste NaCl im Überstand (3000 ml, 84%
MeOH) zurückblieben. Es wurde mindestens 2 h lang gerührt,
als der Ionenaustausch bis zur Beendigung fortgeschritten
war.
Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt, in
220 ml Wasser (Gesamtvolumen 260 ml) gelöst, durch
Filtration (0,45 µm) vollständig geklärt, und es wurde
erneut in 84%igem MeOH (durch Zugabe von 1500 ml MeOH)
ausgefällt, um alles NaCl zu entfernen. Endwäschen mit
95%igem MeOH (500 ml, zweimal) und 100%igem MeOH (400 ml,
zweimal) und Trocknen ergaben die gereinigten Natriumsalze
der sulfatierten Polysaccharide mit einem D.S.0,3 in 1,3%
Ausbeute (6 g, Los 8682/36, oder "AP1"; D.S.=0,75; HSV-1
CPE IC50=0,2 µg/ml.
500 g "Agar Typ A" (Kat. Nr. A4550, Sigma Chemical Company,
USA) wurden wie in Beispiel 2 beschrieben verarbeitet, was
4,6 g sulfatierte Polysaccharide (Los "APS"; D.S.=0,68;
HSV-1 CPE IC50=0,4 µg/ml) ergab.
200 g "Agar-Agar" (Kat. Nr. 4 12 361, Carlo Erba, Italien)
wurden fein pulverisiert und wie in Beispiel 2 beschrieben
verarbeitet, indem alle Volumina herabgesetzt wurden, um
dasselbe Verhältnis zwischen der Menge des
Ausgangsmaterials und den Reaktionsteilnehmern
aufrechtzuerhalten, was schließlich 2,8 g sulfatierte
Polysaccharide (Los "APA"; D.S.=0,70; HSV-1 CPE IC50=
0,2 µg/ml) ergab.
100 mg Los AP1 (Beispiel 2) wurden einer DEAE-
Chromatographie unterzogen. Das in Beispiel 1 beschriebene
Verfahren wurde in herabgesetztem Maßstab durchgeführt, um
eine 1,6×19 cm (40 ml) Säule zu verwenden. Das
Elutionsprofil (feste Linie in Fig. 1) führte das
Vorhandensein von zwei verschiedenen Arten sulfatierter
Polysaccharide bei AP1 ans Licht, die definierte und unter
schliedliche Ladungsdichten aufwiesen: "Peak A" (Los
7987/52 A; D.S.=0,38; HSV-1 CPE IC50 <20 µg/ml) und
"Peak B" (Los 7987/52 B; D.S.=0,91; HSV-1 CPE IC50=
0,2 µg/ml).
Es sollte angemerkt sein, daß:
- - "Peak A" und "Peak B" müssen, da sie als Peaks eluiert wurden, die eigentlich getrennt sind zur Basislinie unter konstantem Gradient von NaCl, als Verbindungen unterschiedlicher Art betrachtet werden, und nicht als Teile eines einzigen Bereichs von Polysacchariden, die kontinuierlich bezüglich der Ladungsdichte schwanken.
- - "Peak B" (D.S.=0,91) ist hochaktiv gegen HSV-1, wohingegen "Peak A" (D.S.=0,38) inaktiv ist.
- - Beide weisen einen ähnlichen Molgehalt an Glactose (durch PC, HPLC und GC), wenig 3,6-Anhydrogalactose (bestimmt gemäß Yaphe, W. and Arsenault, G.P. (1965) Anal. Biochem. 13: 143-148), ein gemeinsames Rückgrat, das hauptsächlich aus wiederkehrenden Einheiten von sich abwechselnder β(1→ 4)D-Galactose und α(1→3)L-Galactose besteht (13C-NMR), und ein ähnliches HPSEC-Profil (Mp ca. 190 kDa) auf.
- - Die IR-Spektren der phenylcarbamoylierten oder methylierten Derivate der beiden Substanzen zeigten hinreichende Auflösungen im Bereich im von 800 bis 850 cm-1 und erlaubten die Zuordnung der meisten, wenn nicht aller, Substitution durch Sulfat-Halbestergruppen in "Peak A" zu Galactose-6-sulfat (820 cm-1), während Galactose-6-sulfat (820 cm-1) und Galactose-2-sulfat (840 cm-1), möglicherweise plus Galactose-4-sulfat (850 cm-1, Schulter), im "Peak B" nachgewiesen wurden. Ihre 13C-NMR- Spektren stimmten mit diesen Beobachtungen überein.
- - Als die alkalische Behandlung durchgeführt wurde, um alkali-labile Sulfatgruppen (nämlich 6-Sulfat) zu entfernen, ergab "Peak B" ein Produkt, das eine gewisse anti-HSV-1-Aktivität (CPE IC50=0,8 µg/ml) und alkali stabile Gruppen (2- und, möglicherweise, 4-Sulfat; D.S.= 0,47) beibehielt, wohingegen "Peak A" alle Sulfatgruppen verlor.
Das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren wurde leicht
modifiziert: Die zweite Ausfällung von sulfatierten
Polysacchariden mit Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB)
wurde in der Gegenwart von 1 M NaCl (anstatt von 0,5 M
NaCl) durchgeführt, wodurch verhindert wurde, daß
sulfatierte Polysaccharide mit einem D.S. <0,6 ausgefällt
wurden, um ein nur als "Peak B" codiertes ASP zu sammeln.
Wäßrige Extraktion aus Agar, erste Fällung mit CTAB in 0,5
M NaCl und Auflösung in 4 M NaCl wurden genau wie in
Beispiel 2 beschrieben durchgeführt, ausgehend von 454 g
Bacto-Agar (TM), Difco.
Natriumsulfat (14 ml, 2 M), CTAB (46 ml, 6%) und 2040 ml
Wasser wurden nacheinander und langsam dem klaren Überstand
(700 ml, aus der Wiederauflösung in 4 M NaCl) unter guter
Vermischung zugefügt, wobei sich die
Natriumchloridkonzentration herab auf 1 M erniedrigte und
eine homogene Ausfällung begünstigt wurde. Nach Erwärmen
(40°C, 30 min) unter Rühren und Stehen (2 h) bei
Raumtemperatur wurde der Niederschlag, der aufwärts
zentrifugiert, gesammelt und in 300 ml 4 M NaCl wieder
aufgelöst (40°C, unter Rühren über Nacht).
Methanol (1685 ml) wurde langsam unter angemessenem Rühren
der klaren Lösung (315 ml) zugefügt, um sulfatierte
Polysaccharide als ihre Natriumsalze auszufällen, wobei
alles CTA und das meiste NaCl im Überstand (2000 ml, 84%
MeOH) verblieben. Es wurde mindestens 2 h lang gerührt, als
der Ionenaustausch bis zur Beendigung fortgeschritten war.
Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt, in
150 ml Wasser aufgelöst (Gesamtvolumen 180 ml), vollständig
durch Filtration (0,45 µm) geklärt, und es wurde erneut in
84%igem MeOH (durch Zugabe von 1000 ml MeOH) ausgefällt,
um alles NaCl zu entfernen. Endwäschen mit 95%igem MeOH
(350 ml, zweimal) und 100%igem MeOH (300 ml) und Trocknen
ergaben die gereinigten Natriumsalze von sulfatierten
Polysacchariden mit einem D.S. 0,6 in 1,0% Ausbeute
(4,4 g, Los 8682/54; D.S.=0,85; HSV-1 CPE IC50=
0,2 µg/ml).
Anmerkung: Falls nichts anderes angegeben wird, werden die
Gehalte der Substituenten oder Monosaccharid-Reste
nachfolgend in Mol-% ausgedrückt.
ASP-Los 8682/54 (Beispiel 6) weist einen D.S.=0,85, einen
3,6-Anhydrogalactose-Gehalt von 10,4% und 8,1% (bezogen
auf Gewicht) an Wasser auf (Tabelle I). Es ist als
Natriumsalz erhalten worden (Na: 7,5% Gew.%), befreit von
überschüssigem Natriumchlorid (Cl: 0,1 Gew.%) in den
letzten Herstellungsstufen.
Neben Zersetzungsprodukten der Säure-labilen 3,6-
Anhydrogalactose wurde nur Galactose als Zuckerbestandteil
in den Hydrolysaten nachgewiesen (gefunden: 58 Gew.%;
berechnet: 59 Gew.%). Als Galactose aus den Hydrolysaten
isoliert wurde, zeigte sie niedrige, positive Werte der
spezifischen optischen Rotation, was einen Überschuß des D-
Isomers anzeigt. Das Vorliegen des L-Isomers wurde durch
die negativen Werte von (α)D bestätigt, gemessen nach
Behandlung der isolierten Probe von Galactose mit D-
Galactoseoxidase.
ASP-Los 8682/54 ist polydispers, wie gezeigt durch das
HPSEC-Profil (Fig. 2), mit einem Mp im Bereich von 150 bis
240 kDa.
Das Infrarotspektrum des Produkts (3a) zeigte Absorptionen,
die typisch sind für Sulfatester (1420 (w), 1370 (w) und
1250 cm-1, zusammen mit einer unaufgelösten 800 bis
850 cm-1 Bande) und für 3,6-Anhydrogalactose (930 cm-1).
Einige Information über die Stellen der Sulfatierung wurde
erhalten aus dem IR-Spektrum von phenylcarbamoyliertem ASP-
Los 8682/54 (Fig. 3 b), das zwei größere Banden bei
840 cm-1 (2-Sulfat) und 820 cm-1 (6-Sulfat) - letztere
verstärkt durch eine Schulter bei 810 cm-1 (3,6-
Anhydrogalactose-2-sulfat) - und eine schwache Bande bei
850 cm-1 (4-Sulfat), aber keine Absorption bei 860 cm-1 (3-
Sulfat) zeigte.
Der negative Wert der spezifischen optischen Rotation von
ASP-Los 8682/54 ((α)D25: -15°; c=1,0, Wasser; konstant im
Bereich von 20 bis 60°C) ist konsistent mit einem Agaroid
gerüst, nämlich sich abwechselnden 3-O-gebundenen β-D-
Galactopyranosyl-Resten und 4-O-gebunden α-L-
Galactopyranosyl-Resten, und es unterscheidet sich somit
von Karrageenanen, die positive Rotationen zeigen. Der
niedrige, negative Wert der spezifischen Rotation von ASP
ist verständlich, wenn man den niedrigen Anteil an 3,6-
Anhydrogalactopyranose-Resten in Betracht zieht. Ferner
spricht das Fehlen eines Anzeichens jeglicher Variationen
oder Hystersis bei den (α)D-Temperatur-Profilen gegen das
Auftreten von Doppel-Helix-Aggregaten in wäßrigen Lösungen
von ASP-Los 8682/54 bei Raumtemperatur.
Das Agaroid-Rückgrat konnte ebenfalls klar unterschieden
werden von demjenigen von Karrageenanen, besonders im
Hinblick auf den anomeren Kohlenstoffbereich des 13C-NMR-
Spektrums. Aus diesem Spektrum können einige chemische
Charakteristika abgeleitet werden:
- - Methoxyl-Substitution (59,1 ppm) scheint abwesend oder, zumindest, nicht signifikant in diesem Los von ASP, was auch durch 1H-NMR bestätigt wurde.
- - Pyruvat-Substitution in den O-4- und O-6-(1- Carboxyethyliden-Gruppen)-Positionen einiger der β-D- Galactopyranose-Einheiten wurde gefolgert aus den Signalen bei 25,7 und 176,4 ppm und mit ca. 5% geschätzt.
- - Anomere Kohlenstoffsignale, obwohl nicht gut aufgelöst, sind konsistent mit einer Struktur, die aufgebaut ist durch wiederkehrende Einheiten von sich abwechselnder β(1→4)-D- Galactopyranose und α(1→3)L-Galactopyranose. Insbesondere sind die Zuordnungen die folgenden:
C-1(β-D)(30 bis 40%) bei 104,4 ppm, wenn α-L: GAL, 2-S-
GAL, 6-S-GAL oder 2,6-DS-GAL
C-1(β-D) (10 bis 20%) bei 102,7 ppm, wenn α-L: 3,6-AN
C-1(α-L) (15 bis 25%) bei 101,6 ppm, wenn α-L: GAL oder 6- S-GAL,
C-1(α-L) (25 bis 35%) bei 99,2 ppm, wenn α-L: 2-S-GAL,
2,6-DS-GAL 3,6-AN oder 3,6-AN-2-S-GAL, worin
GAL = unsubstituierte Galactopyranose
2-S-GAL = Galactopyranose-2-sulfat
6-S-GAL = Galactopyranose-6-sulfat
2,6-DS-GAL = Galactopyranose-2,6-disulfat
3,6-AN = 3,6-Anhydrogalactopyraonse
3,6-AN-2-S-GAL = 3,6-Anhydrogalactopyranose-2-sulfat
(Sulfatierung in Position 3 wurde vernachläßigt auf Basis des IR-Spektrums).
C-1(β-D) (10 bis 20%) bei 102,7 ppm, wenn α-L: 3,6-AN
C-1(α-L) (15 bis 25%) bei 101,6 ppm, wenn α-L: GAL oder 6- S-GAL,
C-1(α-L) (25 bis 35%) bei 99,2 ppm, wenn α-L: 2-S-GAL,
2,6-DS-GAL 3,6-AN oder 3,6-AN-2-S-GAL, worin
GAL = unsubstituierte Galactopyranose
2-S-GAL = Galactopyranose-2-sulfat
6-S-GAL = Galactopyranose-6-sulfat
2,6-DS-GAL = Galactopyranose-2,6-disulfat
3,6-AN = 3,6-Anhydrogalactopyraonse
3,6-AN-2-S-GAL = 3,6-Anhydrogalactopyranose-2-sulfat
(Sulfatierung in Position 3 wurde vernachläßigt auf Basis des IR-Spektrums).
- - Das Verhältnis der jeweiligen Integration für β- und α gebundene anomere Kohlenstoffatome beträgt in etwa 1:1.
- - Von den gesamten C-6 in den α-L und β-D-Einheiten tragen ca. 60% eine freie Hydroxylgruppe (Signal bei 61,5 ppm).
Weitere Information über die ASP-Struktur kam aus der
Methylierungsanalyse, als die folgenden überwiegenderen
Produkte identifiziert wurden:
- - 2,4,6-Tri-O-methylgalactose, stammend aus unsubstituierter 3-O-gebundener β-D-Galactopyranose,
- - 4,6-Di-O-methylgalactose, stammend aus 3-O-gebundenem β- D-Galactopyranose-2-sulfat,
- - 2,4-Di-O-methylgalactose, stammend aus 3-O-gebundenem β- D-Galactopyranose-6-sulfat,
- - 2,3,6-Tri-O-methylgalactose, stammend aus unsubstituierter 4-O-gebundener α-L-Galactopyranose,
- - 3,6-Di-O-methylgalactopyranose, stamnend aus 4-O- gebundenem α-L-Galactopyranose-2-sulfat,
- - 3-O-Methylgalactopyranose, stammend aus 4-O-gebundenem α- L-Galactopyranose-2,6-disulfat, zusammen mit Spuren von:
- - 2,6-Di-O-methylgalactose, stammend aus 3-O-gebundenem β- D-Galactopyranose-4-sulfat,
- - 4-O-Methylgalactose, möglicherweise stammend von 3-O- gebundenem β-D-Galactopyranose-2,6-disulfat
- - 2,3,4,6-Tetra-O-methylgalactose, nahelegend das Vorhandensein einiger Verzweigungspunkte.
Praktisch alle Reste auf Basis von 3,6-Anhydro-α-L-
galactose (10%) wurden während der sauren Hydrolyse der
permethylierten ASP abgebaut. Indem das Verhältnis der
Gesamtheit an α-L- zu β-D-methylierten Resten mit ca. 4:5
geschätzt wurde, unter Zugrundelegung von 10% an 3,6-
Anhydro-α-L-Resten, erhält man ein annäherndes 1:1-
Verhältnis von 3-O-gebundenen β-D- zu 4-O-gebundenen α-L-
Galactopyranosyl-Resten im ursprünglichen, unmethylierten
Polysaccharid.
Unter Berücksichtigung aller aus Strukturanalysen
erhaltenen Information kann davon ausgegangen werden, daß
ASP-Los 8682/54 im Durchschnitt zusammengesetzt ist aus 3-
O-gebundenen β-D-Galactopyranosyl-Resten, vorkommend als
1:2:4:3 pyruvylierte : 6-Sulfat : 2-Sulfat : unsubstituiert
alternierend mit 4-O-gebundenen α-L-Galactopyranosyl-
Resten, vorkommend als
3:2:2:3 2,6-Disulfat:2-Sulfat:3,6-Anhydro-2-sulfat:
unsubstituiert.
Dieses Bild ist nur angenähert bezüglich der Verhältnisse
und ebenso bezüglich einiger geringerer struktureller
Details; z. B. ein gewisses Ausmaß an 4-Sulfat-Substitution
ist wahrscheinlich vorhanden, wie aus dem IR-Spektrum zu
schließen.
100 mg von Los 8682/54 (Beispiel 6) wurden einer DEAE-
Chromatograhie unterzogen. Das in Beispiel 1 beschriebene
Verfahren wurde in kleinerem Maßstab durchgeführt, um eine
1,6×19 cm (40 ml) Säule zu verwenden. Das Elutionsprofil
(gestrichelte Linie in Fig. 1) offenbarte nur das
Vorliegen von als "Peak B" kodiertem ASP, wodurch belegt
wurde, daß das Verfahren in Beispiel 3 sich maßgeschneidert
eignet zur selektiven Extraktion und Reinigung von ASP.
ASP wurde aus Algen-Rohextrakten durch CTAB-Fällung
gereinigt, wobei das in Beispiel 6 beschriebene Verfahren
in kleinerem Maßstab durchgeführt wurde, im Hinblick auf
die kleinere Menge an zu verarbeitendem Polysaccharid. E-
GVF (25 g, Präparation A), E-GVS (38 g, Präparation B). E-
GD (35 g, Präparation C) und E-GC (39 g, Präparation D)
wurden getrennt jeweils in 500 ml wäßrigem 0,5 M NaCl
gelöst und durch Zugabe von 2 M Natriumsulfat (3 ml) und
55 ml einer 6%igen (W/V) wäßrigen Lösung von CTAB und
Rühren ausgefällt, wobei 30 min lang leicht erwärmt wurde
(40°C), und man ließ das ganze aggregieren, während es
mindestens 2 h lang bei Raumtemperatur stand. Die Fällungen
wurden durch kurze Zentrifugation gesammelt und in 185 ml 4
M NaCl gelöst, wobei bei 40°C über Nacht gerührt wurde.
Unlösliche Verunreinigungen wurden abzentrifugiert.
Natriumsulfat (4 ml, 2 M), CTAB (13 ml, 6%) und 583 ml
Wasser wurden nacheinander und langsam den klaren
Überständen (200 ml, aus der Wiederauflösung in 4 M NaCl)
unter guter Vermischung zugefügt, wobei die
Natriumchloridkonzentration herab auf 1 M erniedrigt und
eine homogene Fällung begünstigt wurden. Nach Erwärmen
(40°C, 30 min) unter Rühren und Stehen (2 h) bei
Raumtemperatur wurden die Fällungen gesammelt und in 95 ml
4 M NaCl wieder aufgelöst (40°C, unter Rühren über Nacht).
Methanol (525 ml) wurde langsam unter angemessenem Rühren
den klaren Lösungen (100 ml) zugefügt, um sulfatierte
Polysaccharide als ihre Natriumsalze auszufällen, wobei
alles CTA und das meiste NaCl in den Überständen (625 ml,
84% MeOH) zurückblieben. Es wurde mindestens 2 h lang
gerührt, als der Ionenaustausch bis zur Beendigung
fortgeschritten war.
Die Niederschläge wurden durch Filtration gesammelt, in
50 ml Wasser (Gesamtvolumen 60 ml) gelöst, durch Filtration
(0,45 µm) vollständig geklärt, und es wurde erneut in
84%igem MeOH (durch Zugabe von 315 ml MeOH) ausgefällt, um
alles NaCl zu entfernen. Endwäschen mit 95%igem MeOH
(100 ml, zweimal) und 100%igem MeOH (100 ml) und Trocknen
ergaben die gereinigten Natriumsalze von sulfatierten
Polysacchariden mit einem D.S. 0,6, im einzelnen jeweils:
"GVF" (1,24 g; Ausbeute 5,0% aus E-GVF oder 0,62% aus
Trockenalgen; D.S.=0,92; HSV-1 CPE IC 50=0,2 µg/ml)
"GVS" (1,04 g; Ausbeute 2,7% aus E-GVS oder 0,52% aus
Trockenalgen; D.S.=0,82; HSV-1 CPE IC 50=0,2 µg/ml)
"GD" (0,92 g; Ausbeute 2,6% aus E-GD oder 0,46% aus
Trockenalgen; D.S.=0,85; HSV-1 CPE IC 50=0,14 µg/ml)
"GC" (0,97 g; Ausbeute 2,5% aus E-GC oder 0,49% aus
Trockenalgen; D.S.=0,87; HSV-1 CPE IC 50=0,2 µg/ml)
Die Teste wurden im allgemeinen durchgeführt, indem man
Monoschichten der permissiven Zellen durch tryptische
Behandlung resuspendierte und die Suspension (4 bis
10×104 Zellen/ml, in Minimal Essential Medium von Eagle,
ergänzt mit 5% fötalem Kälberserum) in 24 oder 96 Loch-
Kulturplatten mit flachem Boden züchtete. Anteile von
wäßrigen Lösung des Produkts der vorliegenden Erfindung
wurden in zweifachen Reihenverdünnungen, im Duplikat, in
den Löchern verteilt, und zwar zusammen mit entweder
uninfizierten Zellen (für den Zytotoxizitätstest) oder mit
Zellen, die mit 30 bis 100 I.C. 50 an Virus/Loch infiziert
waren, für den antiviralen Aktivitätstest. Das Virus wurde
15 min nach Inkubation des Produkts mit den Zellen
zugefügt.
Die Zytotoxizität wurde bewertet als die Konzentration, die
erforderlich ist, un das Zellwachstum auf 50%
herabzusetzen (TC IC50).
Die antivirale Aktivität wurde beobachtet als Herabsetzung
des zytopathischen Effekts (CPE), als Transformierung von
Foci bei Moloney Sarcoma Virus-Infektion, und durch Messung
der Menge des HIV Kernproteins p24 (durch Elisa) und der
Gesamtmenge der HIV-synthetisierten RNA (durch das
Molekularhybridisierungsverfahren mit Nukleinsäuren). Sie
wurde bestimmt als die Konzentration, die erforderlich ist,
um die Virus-induzierte Zytopathogenizität auf 50%
herabzusetzen (CPE IC50), als die Konzentration, die
erforderlich ist, um MSV-induzierte Foci-Transformation mit
50% zu inhibieren (F IC50), und als die Konzentration, die
erforderlich ist, um sowohl das HIV p24 als auch das HIV
RNA un 50% herabzusetzen. Manchmal wurde auch die 50%ige
Herabsetzung einer infektiösen Virusproduktion (IV IC50)
getestet. Dies wurde ermittelt durch die Titration der
Virusgehalte in Kryolysaten der infizierten behandelten und
unbehandelten Kulturen.
Weitere physikochemische Eigenschaften, die den Bereich von
ASPs in der Tabelle gemeinsam sind, sind:
Na: 6,7 bis 7,6 Gew.-%
Cl: 0,1 Gew.-%
P: < 100 ppm
Cl: 0,1 Gew.-%
P: < 100 ppm
Galactose: 55 bis 59 Gew.-% (GLC-MS)
[α]D25: -5° bis -20° (c 1,0 Wasser)
M. W.: 1 bis <5000 kDa (Mp: 170 bis 260 kDa) (HPSEC)
Methylethergruppen: 0 bis 0,15 Mol per Monosaccharid-Einheit
(13C-NMR)
Pyruvatgruppen: 0 bis 0,05 Mol per Monosaccharid-Einheit (13C-NMR)
Pyruvatgruppen: 0 bis 0,05 Mol per Monosaccharid-Einheit (13C-NMR)
Infrarot-Absorption (KBr):
3200 bis 3700 cm-1 (OH-Gruppen)
2880 bis 2950 cm-1 (CH₂- und CH-Gruppen)
1600 bis 1680 cm-1 (OH-Gruppen)
1420 (schwach), 1370 (schwach) und 1250 cm-1 (Sulfatester)
930 cm-1 (3,6-Anhydrogalactose)
800 bis 850 cm-1 (Sulfatester)
3200 bis 3700 cm-1 (OH-Gruppen)
2880 bis 2950 cm-1 (CH₂- und CH-Gruppen)
1600 bis 1680 cm-1 (OH-Gruppen)
1420 (schwach), 1370 (schwach) und 1250 cm-1 (Sulfatester)
930 cm-1 (3,6-Anhydrogalactose)
800 bis 850 cm-1 (Sulfatester)
Löslichkeit:
größer als 50 mg/ml in Wasser,
unlöslich in organischen Lösungsmitteln wie Benzol, Chloroform Ethylether, Aceton, Methanol und Ethanol.
größer als 50 mg/ml in Wasser,
unlöslich in organischen Lösungsmitteln wie Benzol, Chloroform Ethylether, Aceton, Methanol und Ethanol.
Die Produkte von Beispielen 2, 3 und 4 sind nicht
vollständig zur Homogenität gereinigt, enthalten aber
dennoch ASP als überwiegenden Bestandteil.
Die Produkte der Beispiele 1, 5, 6 und 7 bestehen aus
gereinigtem ASP und sind bevorzugt.
- 1) Antivirale Aktivität gegen Herpes simplex Virus (HSV-1) als 50%ige Herabsetzung (IC50) des zytopathischen Effekts (CPE)
- 2) Grad der Sulfatierung (Durchschnittszahl an Sulfat- Halbestergruppen pro Monosaccharid-Einheit)
- 3) Molverhältnis von 3,6-Anhydrogalactose pro Monosaccharid-Einheit (%)
"In vitro"-Aktivitätsmeßergebnisse von Fraktionen von ASP-Los 8682/54, getrennt durch HPSEC | |
M. W.-Bereich (kDa) | |
HSV-1 CPE IC50 (µg/ml) | |
<4700 | |
0,1 | |
1550-4700 | 0,1 |
890-1550 | 0,1 |
690-890 | 0,2 |
550-690 | 0,2 |
430-550 | 0,2 |
340-430 | 0,1 |
260-340 | 0,2 |
200-260 | 0,3 |
150-200 | 0,2 |
105-150 | 0,2 |
71-105 | 0,4 |
46-71 | 0,3 |
28-46 | 0,6 |
16-28 | 0,4 |
8,3-16 | 0,6 |
4,0-8,3 | 0,8 |
<4,0 | 0,6 |
"In-vitro" anti-HIV Aktivität von ASP-Los 8682/54 | |
Bewertete Parameter | |
50% Inhibitorkonzentration (µg/ml) | |
HIV p24 | |
0,05 | |
HIV RNA | 1,5 |
Claims (8)
1. Sulfatiertes Polysaccharid, das ein gemeinsames
Rückgrat des Agaroid-Typs hat, das zusammengesetzt ist
aus wiederkehrenden Einheiten von sich abwechselnder
β(1→4)D-Galactose und α(1→3)L-Galactose, und welches
die folgenden Eigenschaften aufweist, nachdem es zur
Homogenität durch Anionaustauschchromatographie durch
Anwendung eines ansteigenden Natriumchloridgradient
gereinigt, erschöpfend gegen detstilliertes Wasser
dialysiert und gefriergetrocknet wurde:
- a) Elementaranalyse: 20 bis 35 Gew.% Kohlenstoff, 3,2 bis 5,5 Gew.% Wasserstoff, weniger als 1 Gew.% Stickstoff und mehr als 8 Gew.% Schwefel, berechnet als wasserfreie Verbindung;
- b) Molekulargewicht bis zu 10 000 kDa, gemessen durch Hochleistungsgrößenausschlußchromatographie;
- c) löslich in Wasser, in wäßrigen Phosphatpuffern bei pH 1 bis 13 und in wäßrigen Lösungen, enthaltend bis zu 20 Vol.% eines wasserlöslichen Alkohols, jedoch unlöslich in Benzol, Chloroform, Ethylether und in wäßrig-alkoholischen Lösungen, enthaltend mehr als 80 Vol.% Methyl- oder Ethylalkohol und 1 g/l Natriumchlorid;
- d) löslich in Wasser in der Gegenwart von Bariumchlorid, aber nach dreistündiger Hydrolyse bei 120°C in wäßriger 2M Salzsäure entsteht ein Niederschlag aus Bariunsulfat bei Zugabe von Bariumchlorid;
- e) mehr als 90 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten sind Galactose- und 3,6-Anhydrogalactose- Reste, die unsubstituiert oder substituiert sind;
- f) mehr als 30 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten bestehen aus 4-O-gebundenen α-L- Galactopyranosid-Resten, die Substituenten in den Positionen 2, 3 und/oder 6 tragen können;
- g) mehr als 40 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten bestehen aus 3-O-gebundenen β-D- Galactopyranosid-Einheiten, die Substituenten in den Positionen 2, 4 und/oder 6 tragen können;
- h) mehr als 40 Mol-% der gesamten Monosaccharid- Einheiten bestehen aus 4-O-gebundenen α-L- Galactopyranosid-Einheiten, die Substituenten in den Positionen 2,3 und 6 tragen können, plus 4-O- gebundenen 3,6-Anhydro-α-L-galactopyranosid-Resten, die einen Substituenten in Position 2 tragen können;
- i) Pyruvat(l-Carboxyethyliden)-Gruppen, die als zyklische Ketale gebunden sind, welche O-4 und O-6 der β-D-Galactopyranosid-Reste verbrücken, kommen als Substituenten in weniger als 10 Mol-% der gesanten Monosaccharid-Einheiten vor;
- j) das Molverhältnis der Methylethergruppen- Substituenten pro Monosaccharid-Einheit übersteigt 0,3:1 nicht;
- k) Sulfat-Halbestergruppen können als Substituenten in den Positionen 2, 4 und 6 der β-D-Galactopyranosid- Reste, in den Positionen 2, 3 und 6 der α-L- galactopyranosid-Reste und in der Position 2 der 3,6- Anhydro-α-L-galactopyranosid-Reste vorhanden sein, und der Gesamtgrad der Sulfatierung ist inmer größer als 0,6; und
- l) der Beitrag der Sulfat-Halbestergruppen in Position(en) 2 und 4 zum Gesamtsulfatierungsgrad ist inmer größer als 0,3; sowie pharmazeutisch verträgliche Salze davon.
2. Sulfatiertes Polysaccharid gemäß Anspruch 1, das einen
Sulfatierungsgrad von 0,9±0,1 aufweist, sowie
pharmazeutisch verträgliche Salze davon.
3. Sulfatiertes Polysaccharid gemäß Anspruch 1 oder 2,
mit einem Verhältnis MW:MN größer als 2:1 und einem MP
im Bereich von 100 bis 300 kDa, sowie pharmazeutisch
verträgliche Salze davon.
4. Verfahren zur Isolierung eines sulfatierten
Polysaccharids gemäß jedem der vorhergehenden
Ansprüche oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon, wobei man:
- 1) rote Algen, Rückstände aus der Herstellung von Agars oder ungereinigte Agars mit einem wäßrigen Lösungsmittel extrahiert;
- 2) den Extrakt einer Veredelungsbehandlung und Elution an einer Säule oder einer fraktionierten Fällung unterzieht, um so das genannte Polysaccharid zu erhalten; und
- 3) falls gewünscht, das so erhaltene Polysaccharid in ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon überführt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, worin das wäßrige
Lösungsmittel eine wäßrige Lösung von Phosphatpuffer
oder NaCl und die Veredelungsbehandlung mindestens
eine Behandlung sind, ausgewählt aus Zentrifugation,
Filtration, Ausfällung mit einem organischen
Lösungsmittel, Dialyse, Lyophilisierung und
Ultrafiltration.
6. Pharmazeutische Zusamnensetzung, enthaltend einen
pharmazeutisch verträglichen Träger oder ein
entsprechendes Verdünnungsmittel und, als aktiven
Bestandteil, ein sulfatiertes Polysaccharid oder
pharmazeutisch verträgliches Salz davon, wie definiert
in einem jeden der Ansprüche 1 bis 3.
7. Sulfatiertes Polysaccharid oder pharmazeutisch
verträgliches Salz davon gemäß jedem der Ansprüche 1
bis 3 zur Verwendung als antivirales Mittel.
8. Sulfatiertes Polysaccharid oder pharmazeutisch
verträgliches Salz davon gemäß Anspruch 7 zur
Verwendung bei der Behandlung von AIDS.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB9126761A GB2262531B (en) | 1991-12-17 | 1991-12-17 | Antiviral sulphated polysaccharides |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4242813A1 true DE4242813A1 (de) | 1993-06-24 |
Family
ID=10706401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4242813A Withdrawn DE4242813A1 (de) | 1991-12-17 | 1992-12-17 |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH05271306A (de) |
DE (1) | DE4242813A1 (de) |
GB (1) | GB2262531B (de) |
IT (1) | IT1256659B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10200717A1 (de) * | 2002-01-10 | 2003-07-31 | Knoell Hans Forschung Ev | Verwendung von Polysaccharid-Derivaten als antiinfektive Substanzen |
WO2013172725A1 (en) | 2012-05-18 | 2013-11-21 | Uniwersytet Jagiellonski | The use of chitosan polymer in the treatment and prevention of infections caused by coronaviruses |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5658893A (en) * | 1995-03-29 | 1997-08-19 | Abbott Laboratories | Method for inhibition of rotavirus infection with carrageenan |
TW577744B (en) * | 1999-01-20 | 2004-03-01 | Takara Shuzo Co | Medicinal compositions containing 3,6-anhydrogalactopyranose as active ingredient |
-
1991
- 1991-12-17 GB GB9126761A patent/GB2262531B/en not_active Expired - Fee Related
-
1992
- 1992-12-14 IT ITMI922851A patent/IT1256659B/it active IP Right Grant
- 1992-12-15 JP JP4334561A patent/JPH05271306A/ja active Pending
- 1992-12-17 DE DE4242813A patent/DE4242813A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10200717A1 (de) * | 2002-01-10 | 2003-07-31 | Knoell Hans Forschung Ev | Verwendung von Polysaccharid-Derivaten als antiinfektive Substanzen |
WO2013172725A1 (en) | 2012-05-18 | 2013-11-21 | Uniwersytet Jagiellonski | The use of chitosan polymer in the treatment and prevention of infections caused by coronaviruses |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH05271306A (ja) | 1993-10-19 |
GB2262531A (en) | 1993-06-23 |
IT1256659B (it) | 1995-12-12 |
GB2262531B (en) | 1995-12-06 |
ITMI922851A0 (it) | 1992-12-14 |
ITMI922851A1 (it) | 1994-06-14 |
GB9126761D0 (en) | 1992-02-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE68917009T2 (de) | Sulfaminoderivate von Chondroitinsulfat, Dermatansulfat und Hyaluronsäure und ihre pharmakologischen Eigenschaften. | |
EP0265865B1 (de) | Blutersatzmittel | |
DE60009574T2 (de) | Chondroitinsulfat aus lachsen | |
DE69228362T2 (de) | Hochmolekulare, N,O-sulfatierte Heparosane; Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel | |
DE69722434T2 (de) | Buttersäure-ester mit antiproliferativer wirkung und diese enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen | |
DE69125109T2 (de) | N,O-sulfatierte Heparosane; Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel | |
DE3645191C2 (de) | ||
DE69424731T2 (de) | Antiulcerogenes Mittel und Adhäsionsinhibitor für Helicobacter pylori | |
DE69012154T2 (de) | Heparinderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung. | |
DE69122805T2 (de) | Antivirusmittel | |
DE69529288T2 (de) | Wasserlösliche polyen-konjugate | |
DE3750785T2 (de) | Oligosaccharide von Heparin mit einer Affinität für Faktoren von Zellwachstum. | |
DE69125939T2 (de) | N-acetylcarboxymethylchitosanderivat und verfahren zur herstellung | |
DE69016383T2 (de) | Supersulfatierte Heparine. | |
DE60219653T2 (de) | Pharmazeutische zusammensetzung mit chito-oligomeren | |
DE3689493T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem natürlichen Heparansulfat und Dermatansulfat und ihre pharmazeutische Verwendung. | |
DE60113398T2 (de) | Polysaccharidester von n-derivaten der glutaminsäure | |
DE68916878T2 (de) | Selektiv O-acylierte Glycosaminoglykane. | |
EP0225496A2 (de) | Immunstimulierend wirkende Polysaccharide aus Zellkulturen von Echinacea purpurea (Linné) Moench und Echinacea angustifolia (De Vandolle), Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische Zubereitungen | |
DE69831805T2 (de) | Dextranderivate, verfahren zu deren herstellung und verwendungen als arzneimittel mit spezifischer, biologischer wirkung | |
DE2751570A1 (de) | Carboxymethylierte beta-1,3-glucane, verfahren zu deren herstellung und antitumormittel | |
DE60208528T2 (de) | Hochsulfatierte derivate von k5-polysacchariden und ihre herstellung | |
DE68910577T2 (de) | Mittel gegen den AIDS-Virus. | |
DE69113978T2 (de) | Anti-hiv mittel. | |
DE69023708T2 (de) | Anti-hiv-heilmittel. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |