DE2834702C2 - - Google Patents
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- A61K31/70—Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof
- A61K31/715—Polysaccharides, i.e. having more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic linkages; Derivatives thereof, e.g. ethers, esters
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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Description
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren für Heparin
und Heparinsalze sowie die in diesem Verfahren entstehenden
Produkte, die gegenüber bekannten Heparinsalzen verbesserte
Eigenschaften aufweisen und ihre Verwendung.
Natriumsalze von Heparin (im folgenden: Natriumheparinate) werden
üblicherweise zur Herstellung von Heparin-Injektionslösungen
verwendet. In jüngerer Zeit werden auch gemischte Calcium-
Natrium-Heparinate oder Calcium-Magnesium-Heparinate und
insbesondere Calciumheparinate angewandt, um verschiedene un
erwünschte Gefäßreaktionen insbesondere an der Injektionsstelle
zu vermeiden, die von den Natriumionen verursacht werden.
Gemischte Heparinate, d. h. Calcium-Natrium-Heparinate oder
Calcium-Magnesium-Heparinate und natriumfreie Heparinate,
insbesondere Calcium-Heparinate, können aus Heparinaten,
z. B. Natriumheparinat, nach dem Verfahren der GB-PS 14 71 482
hergestellt werden. Hierbei bringt man das eingesetzte Einfachsalz
von Heparin in einem wäßrigen Medium mit einem Salz des
gewünschten Metalls in Berührung, das zumindest teilweise
das Metall in dem eingesetzten Heparinsalz ersetzen soll.
Hierbei entsteht als Zwischenprodukt ein gemischtes Heparin
salz, das das gewünschte Metall enthält und von den freien
Metallionen, die in dem Medium enthalten sind, abgetrennt wird.
Je nach dem gewünschten Anreicherungsgrad des Substitutions
metalls wird das als Zwischenprodukt entstandene Heparinsalz
nochmals in einem wäßrigen Medium mit einem Salz des ge
wünschten Metalls in Berührung gebracht. Die Verfahrensbe
dingungen können hierbei gegebenenfalls so gewählt werden, daß
ein einfaches Heparinat des Substitutionsmetalls entsteht,
das das in dem ursprünglichen Heparinsalz enthaltene Metall
nicht mehr enthält.
Bei der Lagerung von Lösungen von Heparinsalzen, die Calcium
ionen enthalten, hat sich gelegentlich gezeigt, daß sich
Niederschläge bilden oder die Lösungen trübe werden. Diese
Erscheinungen, die bei konzentrierten Heparinlösungen noch
deutlicher ausgeprägt sind, sind vor allem bei Heparin-Injektions
lösungen für den therapeutischen Einsatz von Nachteil, die vor
her industriell angefertigt werden, insbesondere in Form von
vorbestimmten Dosierungen, z. B. in Form von Ampullen oder Einmal
spritzen, welche dementsprechend selbst nach mehrmonatiger
Lagerung völlig klar bleiben müssen. Die Bildung geringer Nieder
schlagsmengen oder selbst eine geringe Trübung macht derartige
Lösungen für die therapeutische Verabreichung unbrauchbar.
Dies trifft umso mehr zu, als Teilchen oder Kristalle mit einer
Größe unterhalb etwa 50 µm unsichtbar sind und andererseits
die Kapillargefäße des Menschen einen Innendurchmesser von
nur 1 bis 3 µm aufweisen. Die Anwesenheit derartiger Teilchen
oder Kristalle, die ohne optische Ausrüstung unsichtbar sind,
in Injektionslösungen ist insbesondere dann gefährlich, wenn
als Wirkstoff Heparin, das gerinnungshemmende Eigenschaften
aufweist, injiziert wird. Die durch die in den Patienten
injizierten festen Teilchen hervorgerufenen hämorrhagischen
Risiken können durch die einerseits erwünschte Aktivität von
Heparin noch erhöht werden.
Die Tatsache, daß die Lösung klar bleibt, muß nicht notwendiger
weise bedeuten, daß sich kein Niederschlag gebildet hat.
Insbesondere in den Fällen, bei denen die Ausfällung sehr
langsam vonstatten geht, kann es vorkommen, daß die winzigen
Kristalle (insbesondere unsichtbare Kristalle mit einer Größe
von weniger als 50 µm) zu einigen wenigen, wenn nicht gar
zu einem relativ großen Kristall zusammenwachsen, der natürlich
die Gesamtklarheit der Lösung nicht beeinflußt. Die Injektion
einer derartigen Lösung kann daher zumindest genauso schädlich
sein wie im vorangehenden Fall.
Die vorstehend geschilderten Risiken sind umso größer, je
höher die Heparinkonzentration in der pharmazeutischen Standard
lösung ist. Sie können jedoch je nach der Injektionsart
(subkutan, intramuskulär, intravenös) variieren. Bekannt
lich ist es oft erwünscht, möglichst hohe Heparinkonzentrationen
einzusetzen, wodurch die Möglichkeit der Ausfällung oder der
Anwesenheit von unsichtbaren Teilchen in wachsender Anzahl
ein ernsthaftes Problem darstellen kann.
Um diese Schwierigkeiten zu beheben, werden die frisch herge
stellten Heparinlösungen, insbesondere Lösungen von Heparin
salzen mit physiologisch verträglichen Metallen, die zumindest
teilweise von Calcium gebildet werden, relativ lange gelagert,
worauf man gegebenenfalls entstandene Niederschläge abfiltriert,
bevor die Lösungen weiter gehandhabt werden, z. B. in Ampullen
oder Einmalspritzen aufgeteilt werden. Hierbei ist es offen
sichtlich, daß mit größerer Vorlagerungszeit die Herstellung
der pharmazeutischen Präparate unwirtschaftlicher wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Heparin von Injektions
qualität bereitzustellen, das zur Herstellung von Lösungen,
insbesondere Injektionslösungen, mit guter Lagerbeständigkeit
verwendet werden kann. Eine weitere Aufgabe besteht darin,
ein Verfahren zur Herstellung derartiger Heparine bereitzu
stellen, bei dem die beschriebene Vorlagerung unterbleiben
kann.
Es wurde nun gefunden, daß die meisten dieser Schwierigkeiten
darauf beruhen, daß die Heparin-Injektionslösungen Mineral
salze von verschiedener Natur und in unterschiedlichen Mengen
(bis zu 2,5 Gewichtsprozent) enthalten, je nach dem Ursprung
der untersuchten Probe und den angewandten Verfahren zu ihrer
Extraktion aus natürlichen Quellen und/oder zum Entfärben
(oder Bleichen) der erhaltenen natürlichen Heparine, damit
sie der für Heparine von Injektionsqualität üblicherweise
geforderten Farblosigkeit genügen. Dies gilt auch trotz der
Tatsache, daß der Gehalt an Mineralsalzen innerhalb der von
geltenden Vorschriften tolerierten Grenzen liegt, z. B. den
Standards des französischen Codex.
Der größere Teil der Restsalze besteht aus Chloraten und Sulfaten
in einer Menge von jeweils bis zu 1%. Andere Salze, insbe
sondere Carbonate und Sulfite, sind in kleineren Anteilen vor
handen. Die Umwandlung der Natriumsalze von Heparin in calcium
haltige Salze von Heparin, z. B. nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren, sollte auf Grund der geringen Löslichkeit von Calcium
sulfat, -sulfit und -carbonat, den Anteil dieser Salze verringern.
Die Calciumsalze sollten als Feststoffe von der klaren Lösung
der calciumhaltigen Heparinsalze abtrennbar sein.
Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß gegen Ende
der Umwandlung von Natriumheparinat in Calciumheparinat, ins
besondere bei Anwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens,
der Anteil der genannten Rest-Mineralsalze im Vergleich zum
ursprünglichen Natriumheparinat nur gering modifiziert wird.
Noch überraschender war die Erkenntnis, daß Heparinsalze,
einschließlich Salze von Metallen, von denen zumindest ein
Teil Calcium ist, in Form von klaren wäßrigen Lösungen solubilisiert
werden können, obwohl sie geringe, doch nicht vernachlässigbare
Mengen an Oxalationen enthalten. Dies ist umso überraschender,
als Oxalate von Metallen, wie Calcium, bekanntlich in Wasser
sehr wenig löslich sind.
Der genaue Grund für dieses Verhalten ist noch nicht bekannt.
Es ist jedoch eine Änderung der normalen Löslichkeitseigen
schaften von Calciumoxalaten festgestellt worden, insbesondere
wenn Calciumchlorid im Überschuß vorhanden ist. Es hat sich
gezeigt, daß handelsübliche injizierbare Heparine oder Heparinate
Restsalzgehalte von 1,0 bis 2,5 Gewichtsprozent aufweisen können.
Zahlreiche Versuche mit solchen Proben haben gezeigt, daß ihr
Oxalatgehalt durchweg über 90 ppm liegt. In einem Fall wurde
ein Oxalatgehalt von 40 ppm gefunden, dieses Ergebnis stellte
sich jedoch später als falsch heraus. Typischerweise liegt bei
im Handel verfügbaren injizierbaren Heparinpräparaten der Oxa
latgehalt zwischen 90 und 300 ppm, in manchen Fällen sogar
hoch höher.
Es wurde gefunden, daß die Abtrennung von Mineralsalzen,
insbesondere Oxalatspuren, aus den behandelten Heparinen zur
Folge hat, daß die nach der Herstellung von Calciumheparinat
lösungen auftretenden Trübungen und Niederschläge verschwinden.
Ferner wurde gefunden, daß bei längerer Lagerung keine wesent
liche Zunahme an unsichtbaren Teilchen (nachweisbar mit
üblichen optischen Vorrichtungen, z. B. Teilchenzählern
zum Nachweis von Teilchen mit einer Größe von 2 bis 50 µm)
in diesen Lösungen zu beobachten ist, wenn der
Gehalt an Oxalationen ausreichend verringert wird.
Gegenstände der Erfindung sind daher Heparinsalze gemäß
Patentanspruch 1, das Verfahren zu ihrer Herstellung
gemäß Patentanspruch 2 und ihre Verwendung gemäß
Patentanspruch 3.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigten
Lösungen von Calcium- oder gemischten Calciumheparinaten
bleiben selbst nach mehrmonatiger Lagerung klar. Es treten
weder Trübungen noch Niederschläge auf. Ihr Gehalt
an unsichtbaren Teilchen nimmt selbst bei längerer Lagerung
nicht zu, so daß die vorstehend beschriebenen Ge
fahren einer Kristallkoaleszenz ebenfalls verringert
werden.
In den Heparinen oder Heparinsalzen der Erfindung ist
somit der Gehalt an Rest-Mineralsalzen, insbesondere
Oxalaten, ausreichend niedrig, damit aus diesen Heparinen
und insbesondere aus Calciumheparinatlösungen
Injektionslösungen mit der für diese Applikationsart
üblichen Konzentration hergestellt werden können, die
selbst nach mehrmonatiger Lagerung vollständig klar
bleiben, z. B. mindestens 6 Monate.
Die Heparinsalze der Erfindung enthalten weniger als
70, vorzugsweise weniger als 30 ppm und insbesondere
weniger als 20 ppm Oxalationen und können zu Lösungen,
insbesondere Injektionslösungen, verarbeitet werden,
die klar bleiben und deren Gehalt an unsichtbaren
Teilchen, falls überhaupt vorhanden, bei längerer
Lagerung, die zwei Jahre lang und sogar drei bis fünf
Jahre dauern kann, im wesentlichen konstant bleiben.
Diese Angaben zur Lagerung beziehen sich auf Raumtemperatur,
also auf den Bereich von etwa 20 bis 25°C.
Vorzugsweise beträgt der Gehalt an Rest-Mineralsalzen
weniger als 0,5%, vorzugsweise weniger als 0,3%.
Der Ausdruck "Mineralsalze" ist nicht auf Salze von
Mineralsäuren, wie Schwefel- oder Salzsäure beschränkt,
sondern schließt auch Salze von Säuren, wie Oxal- oder
Kohlensäure,
oder sogar von niedermolekularen organischen Säuren, wie
Essigsäure, ein. Alle derartigen Salze können als Nichtheparin
salze betrachtet werden.
Es wurde gefunden, daß derartige Heparinsalze zur Herstellung
von Injektionslösungen verwendet werden können, die über
längere Zeit lagerfähig sind, selbst wenn das Metall des
Heparinsalzes zumindest teilweise ein Metall ist, dessen
Oxalate nicht wasserlöslich sind, z. B. Calcium.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstel
lung dieser gereinigten Heparine aus handelsüblichen Produkten,
einschließlich stark verfärbten Heparinprodukten, wie sie
in herkömmlichen Entfärbungsverfahren, insbesondere Oxidations
verfahren anfallen, in denen im allgemeinen der Oxalatgehalt
der behandelten Heparine erhöht wird.
Das Verfahren der Erfindung geht aus von den zu reinigenden
Heparinpräparaten, im allgemeinen einem Gemisch aus Heparin
und anderen Salzen, insbesondere Mineralsalzen, und führt
eine selektive Ausfällung unter Nutzung des Löslichkeitsunter
schiedes zwischen den Heparinsalzen und den Rest-Mineralsalzen
durch. Hierbei wird eine wäßrige Lösung, die das Heparin-
Mineralsalzgemisch enthält, mit einer geeigneten Menge eines
nicht-ionischen Fällungsmittels versetzt, z. B. einem Alkohol,
wie Äthanol, um eine selektive Ausfällung des Heparins oder
der Heparinsalze zu bewirken, während die Mineralsalze in
der wäßrigen Lösung bleiben. Hierauf trennt man das Heparin
ab und wiederholt gegebenenfalls diese selektive Trennung
mit einer neuen wäßrigen Lösung des gewonnenen Heparins,
bis die Oxalatkonzentration in dem erhaltenen Heparin unter
einem Schwellenwert liegt, der in vielen Fällen 70 ppm sein
kann, jedoch so niedrig wie 30 ppm sein kann und vorzugsweise
noch unter 20 ppm liegt, wenn längere Lagerungszeiten (z. B.
2 Jahre oder auch 3 bis 5 Jahre) erforderlich sind und wenn
absolute Sicherheit für diesen Zeitraum gefordert wird, daß
keine Fällungen auftreten. Es wird auch in Betracht gezogen,
den Oxalationengehalt bis auf Spuren zu senken, bezogen auf
die mit den derzeit verfügbaren Methoden bestehenden Nachweis
möglichkeiten.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Heparin in Form
eines Salzes eines Metalls, wie Natrium, Lithium oder Kalium,
verwendet, dessen Oxalate wasserlöslich sind. Das Metall des
schließlich erhaltenen gereinigten Heparins, das im wesentlichen
von seinem Oxalatgehalt befreit ist, kann zumindest teilweise
durch ein anderes Metall ersetzt werden, insbesondere Calcium,
dessen Oxalate wasserunlöslich sind, oder gegebenenfalls durch
Magnesium.
Die Konzentration der eingesetzten Heparinlösung kann stark
variieren. Aus praktischen Gründen ist es bevorzugt, keine
zu verdünnten Lösungen zu verwenden, da das verwendete Äthanol
volumen proportional dem der behandelten Lösung ist. Für
eine gleiche Heparinmenge ist eine um so größere Äthanolmenge
erforderlich, je verdünnter die Lösung ist. Andererseits dürfen
die Heparinlösungen einen gewissen Konzentrationsgrad nicht
überschreiten, da ihre Viskosität rasch zunimmt und die Heparin
ausfällung aus derartigen Lösungen möglicherweise dazu führt,
daß eine große Menge der ursprünglichen Verunreinigungen,
die abgetrennt werden sollen, mitgefällt wird.
Das Verfahren wird daher vorzugsweise mit Lösungen durchgeführt,
deren Konzentration in etwa der von gewöhnlichen Injektions
lösungen entspricht, d. h. die etwa 40 bis 250 g/l Natrium
neparinat enthalten, entsprechend etwa 5000 bis 30 000 IE/ml.
Der pH der Lösung beeinflußt das Ergebnis der Reinigung. Eine
saure Lösung hält die Mineralsalze eher in Lösung zurück,
insbesondere die Oxalate, und verbessert daher das Trennergebnis.
Daneben kann jedoch Heparin durch starke Säuren angegriffen
werden. Es werden daher vorzugsweise Lösungen mit einem pH
oberhalb 3,5, insbesondere zwischen 5 und 7, angewandt.
Die so hergestellte Heparinlösung wird mit einer ausreichenden
Äthanolmenge versetzt, so daß praktisch das gesamte Heparin
ausfällt, während die Mineralsalze in der wäßrigen Alkohol
lösung verbleiben. Vorzugsweise verwendet man ein Volumenteil
Heparinlösung pro 0,5 bis 1,5 Volumenteile Äthanol. Vorzugs
weise wird praktisch reiner neutraler Alkohol angewandt (99
bis 100°GL).
Der Heparinniederschlag wird dann von dem Überstand abgetrennt
und geknetet und gewaschen, um verbliebene Spuren der Lösung
zu entfernen. Das Auswaschen erfolgt vorzugsweise mit absolutem
Alkohol. Hierauf wird das Heparin filtriert und getrocknet.
Sollte diese erste Trennung unvollständig sein, wird die Behandlung
des Heparinniederschlages gegebenenfalls wiederholt, bis Heparin
salze erhalten werden, die den vorstehenden Anforderungen genügen.
Das meiste eingesetzte Heparin wird bei der beschriebenen Aus
fällung wiedergewonnen; der Rest verbleibt in der wäßrigen
Alkohollösung. Diese kann mit einer weiteren Menge Alkohol be
handelt werden, um eine neue Heparinfällung zu erhalten.
Das Reinigungsverfahren der Erfindung ist in allen Fällen anwend
bar, bei denen in handelsüblichen Heparinen von beliebiger
Quelle enthaltene Oxalate abgetrennt werden sollen. Obwohl
jedoch das Verfahren das Entfernen von meßbaren freien Oxalaten
ermöglicht, bis die Heparine weniger als 30, vorzugsweise weniger
als 20 ppm, enthalten, hat sich in einigen Fällen bei der Be
handlung von Heparinsalzen eines Metalls, wie Natrium, dessen
Oxalat wasserlöslich ist, gezeigt, daß beim zumindest teilweisem
Überführen dieses Heparinsalzes in das eines Metalls, wie Calcium,
dessen Oxalate unlöslich sind, das schließlich erhaltene Produkt
größere Mengen an freien Oxalaten enthält. Obwohl noch keine
Erklärung für diese Erscheinung gefunden wurde, wird vermutet,
daß ein Teil der in handelsüblichen Heparinen aus bestimmten
Quellen enthaltenen Oxalate sich so verhält, als wären sie an
des Heparinmolekülen absorbiert oder fixiert. Das Heparin ver
hält sich somit als eine Art Anionenaustauscher. Diese Erscheinung
kann dazu führen, daß die erhaltenen Heparinsalze weiterhin
nicht zur Herstellung von Heparin-Injektionslösungen verwendbar
sind, die über längere Zeit gelagert werden können.
Es wurde jedoch gefunden, daß diese Schwierigkeiten behoben werden
können, wenn man in einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens das nicht-ionische Heparin-Fällungsmittel in den vorstehend
beschriebenen Reinigungsstufen mit einer zu reinigenden wäßrigen
Lösung von Heparin (oder des Heparin-Mineralsalzgemisches) in Be
rührung bringt, die wasserlösliche Mineralsalze außer Oxalaten
in einer ausreichenden Konzentration enthält, um die Abtrennung
der Oxalate zu begünstigen, einschließlich der scheinbar fixierten
oder adsorbierten Oxalate, die dann freigesetzt werden und
bei der anschließenden Ausfällung der Heparinsalze in der
wäßrigen Lösung verbleiben.
Einige der in der zu reinigenden Heparinlösung vorhandenen
anderen Salze können daher beim Einstellen einer geeigneten
Konzentration in der Lösung gegebenenfalls eine vollständigere
Extraktion der Oxalationen bewirken.
In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist es daher gewöhnlich notwendig, die Konzentration
dieser wasserlöslichen Mineralsalze in der eingesetzten wäßrigen
Heparinlösung vor dem Kontaktieren dieser Lösung mit dem nicht-
ionischen Heparin-Fällungsmittel einzustellen. Es hat sich
gezeigt, daß eine ausreichende Konzentration insbesondere
von Salzen, die zweiwertige Anionen und vorzugsweise auch
einwertige Anionen enthalten, offensichtlich bewirkt, daß
die möglicherweise an dem Heparin adsorbierten oder fixierten
Oxalate verdrängt werden.
Gegebenenfalls kann man dann die Fällungsstufen wiederholen,
indem man eine Lösung des gewonnenen Heparins und von wasser
löslichen Mineralsalzen (mit Ausnahme von Oxalaten) in der
vorstehend definierten Konzentration nochmals behandelt, bis
die Konzentration an Gesamtoxalaten in dem erhaltenen Heparin
weniger als 30 ppm, vorzugsweise weniger als 20 ppm, beträgt.
Bevorzugte Metalle von Salzen mit zweiwertigen Anionen (außer
Oxalaten), die in der eingesetzten Heparinlösung enthalten
oder dieser gegebenenfalls zugesetzt werden, sind Metalle,
deren Oxalate wasserlöslich sind. Carbonate und insbesondere
Natriumcarbonate haben sich im Verfahren der Erfindung als
besonders wirksam erwiesen. Vorzugsweise liegt das Heparin
in der genannten Lösung auch in Form eines Heparinsalzes des
selben Metalls wie das der Mineralsalze vor. Die Möglichkeit
eines Austausches des in den Mineralsalzen enthaltenen Metalls
mit dem Metall des Heparinsalzes wird somit vermieden, so
daß der Metallgehalt der gereinigten Heparinsalze genau kon
trolliert werden kann.
Die Konzentration der Mineralsalze in der Lösung, die mit dem
nicht-ionischen Fällungsmittel, z. B. einem Alkohol, in Be
rührung gebracht wird, beträgt vorzugsweise 0,3 bis 2,5, z. B.
etwa 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Heparin.
Vorzugsweise enthält die eingesetzte Lösung auch Salze mit
einwertigen Anionen mindestens eines Metalls, dessen Oxalat
wasserlöslich ist, z. B. Natriumchlorid. In einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt die
Konzentration dieses einwertigen Salzes 1 bis 7, z. B. etwa
2,5 Gewichtsprozent/Volumen der Lösung oder wird auf diesen
Wert eingestellt.
Es hat sich als vorteilhaft, jedoch nicht notwendig erwiesen,
den pH der Lösung, die mit dem nicht-ionischen Fällungsmittel
in Berührung gebracht wird, auf einen Wert von 7 bis 10, z. B.
etwa 8,5, einzustellen. Dieser pH-Wert stellt sich automatisch
ein, wenn man als Salz mit zweiwertigen Anionen Natrium
carbonat verwendet.
Diese Salze mit zweiwertigen und/oder einwertigen Anionen
können in der Endstufe des Verfahrens leicht abgetrennt
werden, z. B. in der letzten Kontaktierstufe der Heparin
lösung mit dem nicht-ionischen Mittel. Vorzugsweise stellt man
dann den pH, z. B. mit Salzsäure, auf einen leicht sauren Wert
ein, der zur Zersetzung der Carbonate ausreicht, vorzugsweise
einen pH von 3 bis 7. Die Chloridionen verbleiben beim Aus
fällen des Heparinsalzes in der wäßrigen Lösung.
Es werden somit im wesentlichen oxalatfreie Heparinpräparate,
insbesondere Heparinsalze, erhalten, die
- - entweder direkt zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten verwendet werden können, insbesondere Injektions- oder Infusions lösungen mit langer Lagerfähigkeit, selbst wenn die Metallkationen der Heparinsalze zumindest teilweise von Metallen gestellt werden, deren Oxalate sehr wenig löslich sind, z. B. Calcium,
- - oder nach dem Verfahren der GB-PS 14 71 482 als Ausgangs- Heparinsalze, deren Metallkationen zumindest teilweise vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise ersetzt werden können, in andere, im wesentlichen oxalatfreie Heparinsalze überführt werden können, die dann zu pharmazeutischen Präparaten mit langer Lagerfähigkeit verarbeitet werden.
Gegenstand der Erfindung sind daher insbesondere oxalatfreie
Heparinpräparate und Metallsalze von Heparin, d. h. entweder
Einfachsalze von Heparin, wie die Natrium-, Kalium-, Calcium-
oder Magnesiumsalze von Heparin, oder gemischte Heparinsalze,
die mindestens zwei der genannten Metallkationen in beliebigen
Mengenverhältnissen enthalten, wobei alle diese Heparinsalze
im wesentlichen frei von Oxalaten sind, da sie einen Schwel
lenwert von 70 ppm unterschreiten, in vielen Fällen sogar so
wenig wie 30 ppm Gesamtoxalate enthalten (im wesentlichen:
oxalatfreie Heparine). Als gemischte Salze sind jene bevor
zugt, die Natrium und Calcium enthalten.
Die erfindungsgemäßen Heparinpräparate sind in pharmazeuti
schen Präparaten verwendbar, die das oxalatfreie Heparin
neben einem pharmazeutischen Träger enthalten. Die Heparin
präparate sind insbesondere pyrogenfrei, oxalatfrei, vorzugs
weise farblos und weisen eine Aktivität von mindestens 120,
vorzugsweise mehr als 150 IE/mg auf. Für die subkutane
Injektion finden insbesondere oxalatfreie, vorzugsweise
farblose Lösungen, die 5000 bis 35 000, vorzugsweise 20 000
bis 30 000, z. B. 25 000 IE/ml Heparin enthalten, oder für
die intravenöse Injektion oxalatfreie Lösungen, die 1000 bis
10 000, z. B. 5000 IE/ml Heparin enthalten, Verwendung.
Vorzugsweise liegt das Heparin in diesen Mitteln in Form
eines physiologisch verträglichen Metallsalzes vor, das ein
oder mehrere Metallkationen enthält. Vorzugsweise ist das
Metall zumindest teilweise Calcium. Besonders bevorzugt sind
Heparinsalze, bei denen Calcium das einzige Metall ist. Die
pharmazeutischen Präparate können mit Vorteil zu anwendungs
fertigen Einmalspritzen verarbeitet werden.
Das oxalatfreie erfindungsgemäße Heparin eignet sich außerdem
zum Regeln der Blutgerinnung beim Menschen. Hierbei wird
eine wirksame Dosis verabreicht, z. B. 13 500 bis 50 000 IE
subkutan zweimal täglich, wie es der thrombotische Zustand
des Patienten erfordert, oder 20 000 bis 50 000 IE pro 24
Stunden intravenös, gleichmäßig verteilt über den Tag,
vorzugsweise durch kontrollierte Infusion, oder 5000 bis
10 000 IE dreimal wöchentlich intramuskulär.
Das erfindungsgemäß gereinigte Heparin kann direkt z. B. zur
Herstellung von Injektionslösungen mit der üblichen Dosierung
und Konzentration verwendet werden. Es kann aber auch als
Ausgangsmaterial zur Herstellung anderer Salze, z. B. Calcium
heparinaten oder gemischten Calcium-Magnesium- oder Calsium-
Natrium-Salzen, z. B. nach dem Verfahren der GP-PS 14 71 482,
verwendet werden.
In einem bevorzugten Alkoholfraktionierungs-Reinigungsverfah
ren für injizierbares Natriumheparinat wird Natriumheparinat
vom Rind oder Schwein von Injektionsqualität verwendet. Das
Heparinat wird in entsalztem Wasser aufgelöst (spezifischer
Widerstand 300 000 bis 800 000, vorzugsweise 500 000 Ω/cm).
Die Konzentration der Heparinlösung wird auf 5000 bis
30 000, vorzugsweise 25 000 IE/ml eingestellt. Hierauf gibt
man 0,3% m-Kresol zu, um eine Kontamination zu verhindern.
Der pH der Lösung wird durch Zugabe von 5 n Natronlauge oder
5 n Salzsäure auf einen
Wert von 5 bis 7 eingestellt. Die Leitfähigkeit der Lösung
beträgt 7000-15 000 µS/cm (7000 bis 15 000 µmhos/cm).
Die erhaltene Heparinatlösung wird mit 0,7 Volumenteilen
neutralem Äthanol (99 bis 100° GL) versetzt und stehenge
lassen, bis sich der Niederschlag absetzt. Gegebenenfalls
gibt man eine geringe Menge Natriumchlorid zu. Der Nieder
schlag wird dann von dem Überstand abgetrennt und nochmals
in entsalztem Wasser mit den oben genannten Eigenschaften
gelöst, so daß eine Konzentration von etwa 12 500 IE/ml
erhalten wird. Der pH wird erforderlichenfalls mit 5 n Natron
lauge oder 5 n Salzsäure auf 5,5 eingestellt, worauf man die
Lösung durch ein 0,3 µ-Millipore-Filter filtriert. Ein Volumen
teil der Lösung wird dann unter Rühren mit 1,2 Volumenteilen
neutralem Äthanol (99 bis 100° GL) versetzt. Man läßt den
Niederschlag, gegebenenfalls unter Zugabe einer geringen Menge
Natriumchlorid, absetzen.
Der erhaltene Heparinniederschlag wird entwässert, indem man
ihn in absolutem Äthanol zerstößt, auf einem Büchner-
Trichter unter vermindertem Druck filtriert, mit absolutem
Alkohol auswäscht und bei 35 bis 40°C/1,33 mbar trocknet.
Falls weitere Fällungen erforderlich sind, werden sie genauso
wie die zweite Fällungsstufe durchgeführt, d. h. mit einer
Heparinkonzentration von 12 500 IE/ml, einem pH von 5,5 und
1,2 Volumenteilen absolutem Alkohol pro 1 Volumenteil Lösung.
Natriumheparinat vom Rind oder Schwein von Injektionsqualität
wird in entsalztem Wasser gelöst, das einen spezifischen Wider
stand von 300 000 bis 800 000, vorzugsweise 500 000 Ω/cm auf
weist. Die Heparinkonzentration beträgt 5000 bis 30 000, vor
zugsweise 25 000 IE/ml. Hierauf gibt man m-Kresol bis zu einer
Konzentration von 0,003% zu. Der pH der Lösung wird durch
Zugabe einer Natriumcarbonatlösung (wasserfreies Natriumcarbonat
in einem Mengenanteil von 0,5%, bezogen auf das eingesetzte
Heparingewicht) auf einen Wert von 7 bis 10, vorzugsweise
8,5, eingestellt. Die Leitfähigkeit der erhaltenen Lösung
beträgt 7000-15 000 µS/cm (7000 bis 15 000 µmho/cm). Hierauf versetzt man die
Lösung mit Natriumchloridkristallen in einer Menge von 2,5
Gewichtsprozent/Volumen. Die Heparinlösung wird dann
pro Volumenteil mit 0,7 Volumenteilen neutralem Äthanol (99
bis 100° GL) unter Rühren versetzt, worauf man das Medium
6 Stunden stehen läßt, und dann den Heparinniederschlag
abtrennt.
Der erhaltene Heparinniederschlag wird in entsalztem Wasser
mit den oben genannten Eigenschaften in einer Konzentration
von etwa 12 500 IE/ml gelöst. Der pH beträgt etwa 8,5. Hierauf
versetzt man mit Natriumchloridkristallen in einer Menge von
2,5 Gewichtsprozent/Volumen der Lösung. Ein Volumenteil neutrales
Äthanol (99 bis 100° GL) wird dann unter Rühren zugegeben.
Nach 12stündigem Stehelassen des Mediums wird der neue Heparin
niederschlag abgetrennt.
Die zweite Alkoholfraktionierung wird unter denselben Be
dingungen dreimal wiederholt, so daß insgesamt vier Fraktionie
rungsschritte erfolgen. Der Niederschlag aus der vierten Alkohol
fraktionierung wird in entsalztem Wasser mit den oben genannten
Eigenschaften in einer Konzentration von etwa 12 500 IE/ml
gelöst. Der pH wird unter kräftigem Rühren mit Salzsäure auf
einen Wert von 3 eingestellt. Hierauf rührt man weitere 15
Minuten und stellt dann mit 5 n Natronlauge einen pH von
5,5 ein. Die Lösung wird dann mit Natriumchloridkristallen
in einer Menge von 2,5 Gewichtsprozent/Volumen versetzt und
durch eine 0,3 µMillipore-Membran filtriert. Das Filtrat
wird unter Rühren mit neutralem Äthanol (99 bis 100° GL)
in einem Volumenverhältnis von 1 : 1 versetzt. Hierauf läßt
man das Medium 12 Stunden stehen und entwässert den erhaltenen
Heparinniederschlag dann dadurch, daß man ihn in absolutem
Äthanol zerstößt, unter vermindertem Druck filtriert, mit
absolutem Alkohol wäscht und bei 35 bis 40°C/1,33 mbar trocknet.
Hierbei erhält man ein injizierbares Natriumheparinat, in
dem der Anteil an Gesamt-Mineralsalzen weniger als 0,5%
und der Gesamt-Oxalatgehalt weniger als oder höchstens 20 ppm
beträgt.
In diesem Beispiel wird handelsübliches Natriumheparinat mit
einem Titer von 160 IE/ml verwendet. Der Gesamt-Mineralsalz
gehalt beträgt 2,5% und der Oxalatgehalt 220 ppm (d. h.
0,022%).
10 000 g dieses Heparinats werden in einem 300-l-Edelstahl
reaktor gelöst, indem man 50 l entsalztes Wasser mit einem
spezifischen Widerstand von 500 000 Ω/cm zugibt, das vorher
durch eine 0,22 µ-Millipore-Membran filtriert worden ist.
Die Auflösung erfolgt durch einstündiges Rühren. Der pH wird
gemessen und durch Zugabe von 5 n NaOH oder 5 n HCl auf einen
Wert von 6,5 eingestellt. Hierauf verdünnt man mit demselben
entsalzten Wasser auf 64 l. Die Leitfähigkeit beträgt 15 000 µS/cm (15 000 µmhos/
cm); die Temperatur wird zwischen 15 und 30°C gehalten. An
schließend versetzt man mit 192 ml frisch destilliertem m-Kresol
und gibt 0,7 Volumenteile neutrales Äthanol (99 bis 100° GL)
pro 1 Volumenteil der Lösung zu, d. h. 44,8 l. Die Lösung wird
stehen gelassen, bis sich ein Niederschlag bildet; gegebenenfalls
wird eine geringe Menge Natriumchlorid zugesetzt. Hierauf trennt
man den Natriumheparinat-Niederschlag von dem Überstand. Der
Mineralsalzgehalt des Niederschlages beträgt weniger als 0,5%,
der Gehalt an Oxalationen etwa 200 ppm.
Das Natriumheparinat wird wieder in 50 l desselben entsalzten
Wassers mit einem Widerstand von 500 000 Ω/cm gelöst.
Gegebenenfalls stellt man den pH mit 5 n NaOH oder 5 n HCl
auf 5,5 ein. Die gemessene Leitfähigkeit beträgt 15 000 µS/cm (15 000 µmhos/cm).
Anschließend verdünnt man mit demselben entsalzten Wasser
auf 128 l, versetzt mit 384 g frisch destilliertem m-Kresol
und läßt das Ganze 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Die
Heparinlösung wird dann durch ein 0,3 µ CWSS-Millipore-Filter
filtriert. 25 l des Filtrats werden langsam unter Rühren mit
30 l neutralem Äthanol (99 bis 100° GL) (d. h. 1,2 Volumenteilen)
versetzt. Hierauf läßt man stehen, bis sich ein Niederschlag
bildet, gegebenenfalls wird eine geringe Menge Natriumchlorid
zugegeben. Anschließend trennt man den Überstand und den
Natriumheparinat-Niederschlag, der dann mit absolutem Alkohol
entwässert, zerstoßen, auf einem Büchner-Trichter unter ver
mindertem Druck filtriert und schließlich getrocknet und ge
friergetrocknet wird. Hierbei werden 9,40 g (Ausbeute 94%)
Natriumheparinat erhalten, das einen Titer von 160 IE/mg,
einen Mineralsalzgehalt von 0,15% und einen Gehalt an Oxalat
ionen von 30 ppm aufweist.
Um das in der wäßrigen Alkohollösung noch enthaltene Heparinat
zu gewinnen, wird folgende Behandlung angewandt:
Ein Volumenteil des Überstandes aus der ersten Alkoholfällung wird
mit 1 Volumenteil neutralem Äthanol (99 bis 100° GL) versetzt.
Nach 24stündigem Absetzen zieht man die klare bis leicht
trübe überstehende Flüssigkeit ab und arbeitet sie auf Rest
alkohole auf. Der Niederschlag wird abgetrennt, mit absolutem
Äthanol behandelt, entwässert, zerstoßen und getrocknet.
Der Überstand aus der zweiten Fällung wird unter Rühren mit
neutralem Äthanol (90 bis 100° GL) in einem Volumenverhältnis
von 1 : 0,5 versetzt und 24 Stunden stehen gelassen. Das Natrium
heparinat wird unter ähnlichen Bedingungen wie im Falle des
ersten Überstandes abgetrennt.
Das erhaltene Natriumheparinat wird zur Herstellung des Calcium
salzes nach dem Verfahren der GB-PS 14 71 482 verwendet. Hierzu
versetzt man die Natriumheparinatlösung mit Calciumchlorid,
so daß ein mit Calcium angereichertes Heparinat entsteht.
Durch Abtrennen der freigesetzten Natriumionen und nochmalige
Zugabe von Caliumionen erhält man ein Calciumheparinat mit
einem Titer von 160 IE/mg, das 10,3% Calcium, 0,2% Natrium
und 20 ppm Oxalationen enthält.
Ein gemäß Beispiel 1 hergestelltes Natriumheparinat mit einem
Titer von 160 IE/mg, das etwa 30 ppm Oxalat enthält, wird nach
dem Verfahren der GB-PS 14 71 482 zu Calcium-Natriumheparinat
verarbeitet. Hierauf versetzt man die Natriumheparinatlösung
auf einmal mit Calciumchlorid und trennt dann die freigesetzten
Natriumionen ab. Das erhaltene Calcium-Natriumheparinat hat
einen Titer von 160 IE/mg und enthält etwa 7% Calcium. Der
Gehalt an Oxalationen beträgt 18 ppm. Eine Lösung dieses Heparinats
mit einem Titer von 25 000 IE/ml zeigt nach mehrmonatiger
Lagerung in einer Ampulle keine Niederschlagsspuren.
Das Verfahren von Beispiel 2 wird wiederholt, jedoch überführt
man das Natriumheparinat diesmal nach dem Verfahren der
GP-PS 14 71 482 vollständig in Calciumheparinat. Das erhaltene
Heparinat hat einen Titer von 160 IE/mg und enthält etwa
10,4% Calcium sowie weniger als 0,1% Natrium. Der Gehalt
an Mineralsalzen beträgt 0,4%, einschließlich 20 ppm Oxalat
ionen. Lösungen mit einem Titer von 25 000 IE/ml besitzen
dieselbe Lagerfähigkeit wie die Lösung von Beispiel 2.
In diesem Beispiel wird ein handelsübliches injizierbares
Natriumsalz von Heparin mit einem Titer von 160 IE/mg ver
wendet, das 2,5% Mineralsalze und 1000 ppm (d. h. 0,1%)
Oxalate enthält. 10 000 g dieser Heparins werden in 50 l
entsalztem Wasser gelöst, das einen spezifischen Widerstand
von 500 000 Ω/cm aufweist und vorher mit einer 0,22 µ-Millipore-
Membran filtriert worden ist. Die Lösung wird in einem 300-l-
Edelstahlreaktor 15 Minuten gerührt und dann mit entsalztem
Wasser auf 64 l verdünnt. Die Konzentration beträgt 25 000 IE/ml.
Hierauf gibt man 192 ml frisch destilliertes m-Kresol, dann
50 g Natriumcarbonat als wäßrige Lösung und schließlich
1600 g Natriumchloridkristalle zu. Die Lösung wird dann weitere
15 Minuten gerührt. Der pH, der einen Wert von 8,5 haben soll,
wird gegebenenfalls mit einer Natriumcarbonatlösung auf diesen
Wert eingestellt. Unter Rühren werden 44 l neutrales Äthanol
(99 bis 100° GL) zugegeben (0,7 Volumenteile Alkohol pro 1
Volumenteil der eingesetzten Lösung). Hierauf läßt man das
Medium 6 Stunden stehen und trennt den Heparinniederschlag ab.
Dieser wird einer zweiten Alkoholfraktionierung unterworfen,
indem man ihn in 110 l entsalztem Wasser mit den vorstehend
genannten Eigenschaften in einer Konzentration von etwa 12 500
IE/ml auflöst. Die Löschung wird 15 Minuten gerührt und dann
mit entsalztem Wasser auf 128 l verdünnt. Hierauf gibt man
384 ml frisch destilliertes m-Kresol zu, stellt mit einer
Natriumcarbonatlösung einen pH von 8,5 ein, versetzt mit
3200 g Natriumchlorid und rührt weitere 15 Minuten. Unter
Rühren wird dann neutrales Äthanol (99 bis 100° GL) in einem
Volumenverhältnis von 1 : 1 zugegeben. Nach 12stündigem Stehen
lassen des Gemisches trennt man den Heparinniederschlag ab,
nachdem der Überstand abgetrennt wurde.
Die Alkoholfraktionierung wird dreimal unter denselben Be
dingungen wie bei der zweiten Fraktionierung wiederholt,
wobei jeweils der in der vorangehenden Fraktionierungsstufe
gewonnene Heparinniederschlag eingesetzt wird.
Der schließlich erhaltene Heparinniederschlag wird in ent
salztem Wasser in einer Konzentration von etwa 12 500 IE/ml
gelöst, wobei die Lösung ein Volumen von 128 l hat. Hierauf
stellt man unter kräftigem Rühren mit Salzsäure einen pH
von 3 ein, rührt die Lösung 15 Minuten, stellt mit 5 n Natron
lauge eine pH von 5,5 ein, versetzt mit 384 ml frisch
destilliertem m-Kresol und dann mit 3200 g kristallinem Natrium
chlorid. Die erhaltene Lösung wird durch eine 0,3 µ-Millipore-
Membran filtriert. Alle Verfahrensschritte werden bei einer
Temperatur von 15 bis 30°C durchgeführt. Unter Rühren ver
setzt man dann das Filtrat mit 1 Volumenteil neutralem Äthanol
(99 bis 100° GL) und läßt 12 Stunden stehen.
Der auf diese Weise erhaltene Heparinniederschlag wird durch
Zerstoßen in absolutem Äthanol entwässert, unter vermindertem
Druck filtriert, mehrmals mit absolutem Alkohol ausgewaschen
und schließlich 24 Stunden bei 35 bis 40°C/1,33 mbar getrocknet.
Das Pulver wird nochmals zerrieben und 24 Stunden bei 40°C/1,33 mbar
getrocknet, um letzte Lösungsmittelspuren zu entfernen. Hierbei
erhält man 9100 g eines Natriumsalzes von Heparin, das weniger
als 0,5% Mineralsalze und weniger als 20 ppm Oxalat enthält.
Die Ausbeute dieser Fraktion beträgt 90,43% und der Titer
157 IE/mg.
Die Bestimmung der Oxalationen in den gereinigten Heparinen
erfolgt nach ihrer Extraktion nach dem Verfahren von
J. R. HELBERT und M. A. MARINI, Biochem. J., (1963), Bd. 2 (5),
S. 1101-6, jedoch mit der Abwandlung, daß die in den Heparinen
vorhandenen Oxalationen daraus in Gegenwart von überschüssigem
Natriumcarbonat extrahiert werden, bevor sie an dem IRA® 400-
Anionenaustauscherharz absorbiert werden, dessen Verwendung
von den Autoren empfohlen wird. Nach der Elution von dem
Harz werden die Oxalationen nach dem Verfahren von P. M. ZAREMBSKI
und A. HODGKINSON, Biochem. J. (1965), Bd. 96, s. 717-721,
fluorometrisch bestimmt.
Es wurden Lösungen von Calciumheparinat hergestellt von
zwei verschiedenen Chargen. Dabei wurde verwendet:
Calciumheparinat der Firma Cohelfred (CH102U) und
Calciumheparinat der Firma Diosynth (CH2033). Diese
Probelösungen wurden mit verschiedenen Mengen Oxalat
versetzt, abgefüllt und sechs Monate gelagert. In
bestimmten Zeitabständen wurden die Lösungen auf Nie
derschläge untersucht. Die Ergebnisse dieses Versuchs
sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Aus diesem Vergleichsversuch ist deutlich zu entnehmen,
daß Proben, die unter 100 ppm Oxalat enthalten, sechs
Monate gelagert werden können, ohne daß sich irgend
welche Niederschläge bilden. Demgegenüber zeigten
Proben, die 120 ppm und mehr Oxalat enthielten eine
weitaus geringere Lagerfähigkeit.
Claims (3)
1. Heparinsalze, deren Kationen zumindest teilweise aus
Calciumionen bestehen, mit einem Oxalationengehalt von
weniger als 70 ppm, erhältlich durch fraktionierte Aus
fällung von Heparin in Form eines Metallsalzes, dessen
Metall mit Oxalsäure wasserlösliche Oxalate bildet, aus
wäßriger Lösung mit nichtionischen Fällungsmitteln wie
Äthanol und zumindest teilweisen Austausch der Metall
ionen des Ausgangsheparins durch Calciumionen, wobei
man
- a) zuerst eine wäßrige Lösung des Ausgangsheparins in an sich bekannter Weise der fraktionierten Ausfällung un terwirft, bis die Oxalatkonzentration in dem so erhaltenen Heparinsalz weniger als 70 ppm beträgt und dann
- b) durch Zugabe eines Calciumsalzes zu einer wäßrigen Lösung des nach a) erhaltenen Heparinsalzes in an sich bekannter Weise wenigstens teilweise die Metallionen des Heparinsalzes durch Calciumionen ersetzt.
2. Verfahren zur Herstellung von Heparinsalzen, deren
Kationen zumindest teilweise aus Calciumionen
bestehen, durch fraktionierte Ausfällung von
Heparin in Form eines Metallsalzes, dessen Metall
mit Oxalsäure wasserlösliche Oxalate bildet, aus
wäßriger Lösung mit nichtionischen Fällungsmitteln
wie Äthanol und zumindest teilweisen Austausch der
Metallionen des Ausgangsheparins durch Calciumionen,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) zuerst eine wäßrige Lösung des Ausgangshepa rins in an sich bekannter Weise der fraktionierten Ausfällung unterwirft, bis die Oxalatkonzentration in dem so erhaltenen Heparinsalz weniger als 70 ppm beträgt und dann
- b) durch Zugabe eines Calciumsalzes zu einer wäßrigen Lösung des nach a) erhaltenen Heparinsal zes in an sich bekannter Weise wenigstens teilweise die Metallionen des Heparinsalzes durch Calcium ionen ersetzt.
3. Verwendung der Heparinsalze nach Anspruch 1
bei der Regelung der Blutgerinnung.
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