DE283347C - - Google Patents

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DE283347C
DE283347C DE1912283347D DE283347DD DE283347C DE 283347 C DE283347 C DE 283347C DE 1912283347 D DE1912283347 D DE 1912283347D DE 283347D D DE283347D D DE 283347DD DE 283347 C DE283347 C DE 283347C
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liquids
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dried
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DE1912283347D
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D1/00Evaporating
    • B01D1/14Evaporating with heated gases or vapours or liquids in contact with the liquid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 283347 KLASSE 53/. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. August 1912 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zum Eindampfen oder zum Trocknen von Flüssigkeiten. Dieses Verfahren kommt insbesondere dort vorteilhaft zur Anwendung, wo es sich um das Trocknen bzw. Eindicken wärmeempfindlicher bz\^. zersetzlicher Flüssigkeiten oder Lösungen1, beispielsweise Eiweiß, Milch, Malzextrakt usw., handelt. Unter Trocknen bzw. Eindicken ist in
ίο diesem Zusammenhange nicht nur die Entfernung von Wasser, sondern auch die Beseitigung jeder anderen Feuchtigkeit zu verstehen, also auch diejenige von Flüssigkeiten bzw. Lösungsmitteln, deren Verdampfung nur bei höherer Temperatur zu ermöglichen wäre, beispielsweise das Trocknen von Lösungen in hochsiedenden Schwerbenzinen durch Leichtbenzine, Schwefelkohlenstoff, Äther u. dgl.
Erhitzt man z. B. eine der genannten Flüssigkeiten in bekannter Weise unmittelbar oder, aber auf dem Wasserbade, so muß man äußerste Vorsicht anwenden, daß bei diesem Erhitzen die Höchsttemperatur nicht überschritten wird, welche solche wärmeempfindlichen Flüssigkeiten vertragen. Läßt man anderseits erhitzte Luft auf Flüssigkeiten, wie Milch, in feinverteiltem Zustande einwirken, so ist die oxydierende Wirkung des Luftsauerstoffes in vielen Fällen von Nachteil. Auch der vorgeschlagene Ersatz der Luft durch indifferente Gase, wie Stickstoff, Kohlensäure u. dgl., die in erhitztem Zustande auf das zu trocknende Gut zur Einwirkung gebracht werden sollen, kann, ganz abgesehen von seiner Kostspieligkeit, nur dann in Betracht kommen, wenn verhältnismäßig hohe Temperaturen zulässig sind, da sonst die Trocknung mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, als mit der Wirtschaftlichkeit eines Betriebes vereinbar ist. Auch das bekannte Verfahren zum Eindampfen von Lösungen, bei welchem diese in dünnen Schichten unter Druck einer hohen Temperatur ausgesetzt und dann in hocherhitzte Räume geführt werden, in denen sich die wäßrigen Bestandteile verflüchtigen und die festen niederschlagen, eignet sich nicht für das Trocknen wärmeempfindlicher bzw. zersetzlicher Flüssigkeiten. Würde man nämlich nach einem derartigen Verfahren beispielsweise Eiweiß oder Leimlösungen eintrocknen, so würden die feinen Partikelchen, sobald sie in die hocherhitzten Räume gelangt sind, unlöslich werden bzw. ihre Klebkraft verlieren und außerdem auch noch zusammenschmelzen.
Das Gleiche gilt auch von dem bekannten Trockenverfahren für Leim- und Gelatinelösungen, bei welchem zu diesen Lösungen ein Zusatz von Körpern, deren Siedetemperatur über ioo° liegt, z. B. von Terpentinöl, gemacht und die Mischung dann auf heißen Flächen getrocknet wird. Bei diesem Trockenverfahren würde man, da die zu trocknenden Lösungen mit über 100 ° siedenden Körpern und gleichzeitig noch mit direkt beheizten Flächen in unmittelbare Berührung kommen, Leim bzw. Gelatine erhalten, die ihre Brauchbarkeit eingebüßt haben.
Man hat ferner bereits vorgeschlagen, feste Materialien/ wie Tierkadaver u. dgl., mit Benzindämpfen o. dgl. zu behandeln. Bei dieser
Behandlung, die unter Anwendung von Druck vorgenommen wird, wird in erster Linie das Fett aus den zu behandelnden Materialien herausgelöst, da infolge der Überhitzung der zur Anwendung gelangenden Dämpfe eine Kondensation des Fettlösungsmittels innerhalb des Apparates stattfindet. Die Anwendung der Benzindämpfe o. dgl. bei diesem Verfahren bezweckt, die Kondensation von Wasserdampf
ίο im Kessel und damit die Bildung von schwer zu verwertender bzw. zu beseitigender Leimlösung mit ihrem Stickstoffverlust für das zu erzeugende Fleischmehl zu verhüten.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bil- j
det nun ein Verfahren, das Eintrocknen bzw. Eindicken von Flüssigkeiten unter Bedingun- j gen zu ermöglichen, welche die Flüssigkeiten I vertragen, ohne Zersetzung oder Schädigung zu erleiden.
ao Die Höhe des Siedepunktes der zur Erzeugung des Trockenmittels zur Verwendung gelangenden Flüssigkeit spielt bei ihm keine Rolle; dieser Siedepunkt kann auch unter ioo° liegen. Eine Anwendung von Druck oder überhitzten Dämpfen findet nicht statt, so daß weder eine Extraktion noch auch eine Kondensation innerhalb des Trockenraumes erfolgt.
Dies wird dadurch erreicht, daß die zu trocknenden Flüssigkeiten strömenden Dämpfen anderer Flüssigkeiten, mit Ausnahme von Wasserdämpfen, ausgesetzt werden. Hierbei bildet sich ein Dampfgemenge, dessen Siedetemperatur tiefer liegt als die von der zu trocknenden Flüssigkeit ertragene Temperatur. Das Arbeiten bei derartigen Temperaturen stellt einen der hauptsächlichsten Vorteile der vorliegenden Erfindung dar, da es auf diese Weise überhaupt erst ermöglicht wird, wärmeempfindliche und leichtzersetzliche Flüssigkeiten zu trocknen, ohne daß die Temperatur, die derartige Flüssigkeiten noch vertragen können, überschritten wird.
Das vorliegende Verfahren bietet daher auch dem bekannten Milchpasteurisierungsverfahren gegenüber, bei welchem die Milch mit Hilfe von Dämpfen leichtflüchtiger Flüssigkeiten in der Weise erwärmt wird, daß diese Flüssigkeiten oder deren Dämpfe nur als Heizmittel dienen, ohne mit der Milch in unmittelbare Berührung zu kommen, abgesehen von der mit erheblich einfacherer Apparatur möglichen Ausführbarkeit, insofern nicht unerhebliche Vorteile, als durch das Vermischen der Dämpfe der Trocknungsflüssigkeit mit den Dämpfen der zu trocknenden Flüssigkeit eine Temperatur erzielt wird, die nicht unerheblich unter dem Siedepunkt der Trocknungsflüssigkeit liegt. Bei der erwähnten Anwendung von Dämpfen leichtflüchtiger Flüssigkeiten als Heizmittel dagegen liegt die Temperatur der zu erhitzenden Flüssigkeit nur wenig unterhalb der Temperatur des Heizmittels; Temperaturerniedrigungen, wie sie gemäß der vorliegenden Erfindung möglich sind, können daher dort nicht erreicht werden.
Als für das Verfahren geeignete Flüssigkeitsdämpfe kommen beispielsweise in Betracht: Dämpfe von Benzin, Benzol, Alkohol, Äther, Toluol, Terpentinöl, Kohlenstofftetrachlorid, Methylalkohol, Dichloräthylen, Trichloräthylen, Nitrobenzol, Äthylbromid, Äthylbenzoat, Naphtalin, Schwefelkohlenstoff usw.
Zweckmäßig wählt man zur Erzeugung des Trocknungsdampfes eine solche Flüssigkeit, deren Kondensat sich mit dem Kondensat der zu trocknenden Flüssigkeit nicht mischt. Das aus der Trocknungsvorrichtung entweichende Dampfgemenge kann dann, nach in einer besonderen Kondensationsvorrichtung erfolgter Verdichtung, dem spezifischen Gewicht nach wieder getrennt und das Kondensat des Trocknungsdampfes, von neuem verwendet werden.
Die Ausführung des vorliegenden Verfahrens geschieht z. B. in der Weise, daß die einzudickende bzw. zu trocknende Flüssigkeit oder Lösung in einen mit einem Dampfmantel versehenen Kessel gebracht wird. In diesem Kessel wird sie sodann dem Dampf des Trockenmittels ausgesetzt, der zweckmäßig in einem besonderen, durch eine Rohrleitung mit dem Kessel verbundenen Entwickelungsgefäß erzeugt wird. An dem oberen Teil des Kessels ist ein Auslaßrohr angebracht, aus welchem das Gemenge von Feuchtigkeitsdampf und Dampf des Trockenmittels entweicht. Will man ein Ausströmen in die freie Atmosphäre vermeiden, so kann man dieses Dampfgemenge in einem besonderen Behälter kondensieren und im An-Schluß daran das Feuchtigkeitskondensat von dem kondensierten Trockenmittel scheiden, um letzteres von neuem für das vorliegende Verfahren zu verwenden. Das Ende der Trocknung erkennt man dann daran, daß einerseits die Abscheidung des Feuchtigkeitskondensats aufhört, anderseits die Temperatur in dem ■Trockenkessel ansteigt.
Um die Einwirkung des Trockendampfes auf die zu trocknenden Flüssigkeiten zu beschleunigen und zu verstärken, kann man die zu trocknenden Flüssigkeiten in möglichst feinverteilter, zweckmäßig zerstäubter Form mit den Dämpfen behandeln.
Je nach der Natur der zu trocknenden Flüssigkeiten ist es unter Umständen vorteilhaft, die Behandlung mit den Trockenmitteln (Flüssigkeitsdämpfen) in der Weise vorzunehmen, daß man die Trocknung mit dem Dampf einer niedrigsiedenden Flüssigkeit beginnt und mit dem Dampf einer höhersiedenden Flüssigkeit weiterführt, oder aber auch in umgekehrter
Reihenfolge verfährt. Auch kann es bei gewissen zu trocknenden Flüssigkeiten ratsam sein, das Trocknungsverfahren mit dem Dampf einer Flüssigkeit der obenerwähnten Art zu beginnen und es unter Hinzutritt einer zweiten Flüssigkeit weiterzuführen bzw. den zuerst angewendeten Trocknungsdampf durch einen Trocknungsdampf anderer Art zu ersetzen usf. Schließlich können auch bereits von vornherein Gemische verschiedenartiger Flüssigkeitsdämpfe zur Anwendung gelangen.
Für die Benutzung einer Mischung verschiedenartiger Flüssigkeitsdämpfe kommen beispielsweise Gemische von Äther und Benzol, von Äther und Pentachloräthan u. dgl. in Betracht.
Was die aufeinanderfolgende Einwirkung verschiedener Flüssigkeitsdämpfe anbelangt, so besitzt diese Art der Ausführung des vorlie-
ao genden Verfahrens den Vorteil, daß man beispielsweise die Hauptmenge der Feuchtigkeit mit dem Dampf einer weniger reinen, eventuell höhersiedenden Flüssigkeit entfernen kann und dann erst bei einer gewissen Konzentration ein reines, eventuell niedrigersiedendes Mittel verwendet. Bei einem derartigen Vorgehen wird die Temperatur der Trocknung zunächst herabgesetzt und dann das in erster Linie angewendete, vielleicht schwerer an der Luft verdunstende Mittel durch das im Anschluß daran zur Verwendung gelangende reine, niedrigersiedende und an der Luft leichter verdunstende Mittel vollständig ausgetrieben. Dieses stufenweise Verfahren kommt beispielsweise mit Vorteil für die Trocknung von Eiweiß in Betracht, wobei man die Behandlung zuerst mit den Dämpfen von gewöhnlichem, etwa bei 85° siedendem Benzin vornehmen und dann den Rest der Feuchtigkeit und das dem Trockengut noch anhaftende Benzin mit Ätherdämpfen von etwa 35 ° verjagen kann; das völlig getrocknete Eiweiß verliert dann den letzten Geruch nach Äther leicht an der Luft.

Claims (2)

  1. 45 Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zum Eindampfen oder zum Trocknen von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit der Einwirkung eines Dampfstromes einer anderen Flüssigkeit aussetzt, welcher die Feuchtigkeit der einzudampfenden oder zu trocknenden Flüssigkeit bei einer unter dem Siedepunkt der letzteren liegenden Temperatur mit sich führt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle des Dampfstromes einer Flüssigkeit, Dampfströme verschiedener Flüssigkeiten entweder hintereinander oder gleichzeitig anwendet.
DE1912283347D 1912-08-31 1912-08-31 Expired DE283347C (de)

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DE1912283347D Expired DE283347C (de) 1912-08-31 1912-08-31

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DE (1) DE283347C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743744C (de) * 1940-08-27 1943-12-31 Bergin Ag Fuer Holzhydrolyse D Verfahren zur Trocknung oder Eindickung von Loesungen oder Schlaemmen durch Zerstaeubung in Beruehrung mit Heizgas

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743744C (de) * 1940-08-27 1943-12-31 Bergin Ag Fuer Holzhydrolyse D Verfahren zur Trocknung oder Eindickung von Loesungen oder Schlaemmen durch Zerstaeubung in Beruehrung mit Heizgas

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