DE2831579B2 - Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen - Google Patents

Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen

Info

Publication number
DE2831579B2
DE2831579B2 DE2831579A DE2831579A DE2831579B2 DE 2831579 B2 DE2831579 B2 DE 2831579B2 DE 2831579 A DE2831579 A DE 2831579A DE 2831579 A DE2831579 A DE 2831579A DE 2831579 B2 DE2831579 B2 DE 2831579B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bis
acid
adriamycin
pab
daunomycin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE2831579A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2831579C3 (de
DE2831579A1 (de
Inventor
Hiroshi Naganawa
Tomio Takeuchi
Kuniaki Tatsuta
Hamao Umezawa
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Microbial Chemistry Research Foundation
Original Assignee
Microbial Chemistry Research Foundation
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Microbial Chemistry Research Foundation filed Critical Microbial Chemistry Research Foundation
Publication of DE2831579A1 publication Critical patent/DE2831579A1/de
Publication of DE2831579B2 publication Critical patent/DE2831579B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2831579C3 publication Critical patent/DE2831579C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/24Condensed ring systems having three or more rings
    • C07H15/252Naphthacene radicals, e.g. daunomycins, adriamycins
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P35/00Antineoplastic agents

Description

O OH O — O
\
OCH3
A
(D
20
CH
R2O
NH1
in der die Substituenten R1 und R2 folgende w Bedeutungen und Zuordnungen haben:
R' Wasserstoff
Tetrahydropyranyloxy
Hydroxy
Tetrahydropyranyloxy
R2 Tetrahydropyranyl
Wasserstoff
Tetrahydropyranyl
Tetrahydropyranyl
in Form der sich in der Konfiguration an der C-2-Stellung der Tetrahydropyranyloxygruppe unterscheidenden Diastereomeren oder der Diastereomeren-Gemische sowie deren Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Daunomycin oder Adriamycin in an sich bekannter Weise mit 3,4-Dihydro-2H-pyran in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart eines sauren Katalysators umsetzt und gegebenenfalls eine Tetrahydropyranylgruppe durch partielle Hydrolyse oder Alkoholyse der gebildeten Bis-tetrahydropyranylverbindungen abspaltet, und die erhaltenen Tetrahydropyranylether isoliert und, gegebenenfalls nach Auftrennung in die jeweiligen Diastereomeren, gegebenenfalls in Säureadditionssalze überführt.
3. Pharmazeutische Zubereitungen, gekennzeichnet durch eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung gemäß Anspruch 1 in einem pharmazeutisch verträglichen Träger oder einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel.
Eine Vielzahl von Anthracyclinglykosiden wird in der Literatur beschrieben. Erwähnt seien Daunomycin {US-PS 36 16 242 und GB-PS 10 03 383) sowie Adriamycin (US-PS 35 90 028 und 38 03 124). Die Verbindungen werden aus der Kulturbrühe bestimmter Streptomyce.; erhalten, besitzen ein breites Antitumorspektrum gegenüber verschiedenen experimentellen Tumoren und werden klinisch als wirksame chemotherapeutische Mittel eingesetzt. Trotz der Eignung von Adriamycin und Daunomycin als klinische Antitumormittel in es bekannt, daß sie erhebliche Nebenwirkungen aufweisen, wie beispielsweise eine Alopezie, Leukopenie sowie Kardiotoxizität.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von neuen Verbindungen, denen die vorstehend geschilderten Nachteile der bisher bekannten Substanzen nicht mehr anhaften.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß dem Patentanspruch gelöst.
Die erfindungsgemäßen Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin besitzen eine ausgeprägte Antitumoraktivität und dabei eine niedrige Toxizität.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach dem Verfahren gemäß Patentanspruch 2 hergestellt werden. Zur Herstellung der Säureadditionssalze kann man anorganische oder organische Säuren verwenden, die insbesondere keine nichttoxischen Salze ergeben. Erwähnt seinen beispielsweise Schwefelsäure, Phosphorsäure, Chlorwasserstoffsäut'e, Bromwassersioffsäure, Salpetersäure, phosphorige Säure, Essigsäure, Propionsäure, Maleinsäure, ölsäure, Palmitinsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Fumarsäure, Glutaminsäure, Pantothensäure, Laurylsulfonsäure, Methansulfonsäure oder Naphthalinsulfonsäure.
Die Verbindungen der Formel (I) mit einem Tetrahydropyranyloxy-R2-Substituenten existieren als individuelle Diastereomere (die willkürlich nachfolgend als Isomeres a und Isomeres b bezeichnet werden) und unterscheiden sich in der Konfiguration an der C-2-Stellung der Tetrahydropyranyloxygruppe oder liegen als Gemische derartiger Isomerer vor. Die Erfindung umfaßt sowohl die getrennten Diastereomeren als auch die Diastereomeren-Gemische.
Die Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. I das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 4'-O-Tetrahydropyranyldaunomycin (Isomeres a),
F i g. 2 das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 4'-O-Tetrahydropyranyldaunomycin (Isomeres b),
F i g. 3 das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 4',14-Bis-(O-tetrahydropyranyl)-adriamycin (Isomeres a),
Fig.4 das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 4\14-Bis(0-tetrahydropyranyl)-adriamycin (Isomeres b),
Fig.5 das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 14-O-Tetrahydropyranyladriamycin,
Fig.6 das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 4'-O-Tetrahydropyranyladriamycin (Isomeres a),
F i g. 7 das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr) von 4'-O-Tetrahydropyranyladriamycin (Isomeres b),
Fig.8 bis 14 Proton-NMR-Spektren (100 MHz, CDCI3) der Verbindungen in der Reihenfolge, in welchen vorstehend ihre Infrarotabsorptionsspektren angegeben werden.
Adriamycin und Daunomycin, die Ausgangsmaterialien zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen, lassen Mch durch die Formeln wiedergeben.
O OH
Daunomycin
HO
NH,
O OH
Adriamycin
NH2
Daunomycin besitzt zwei reaktive Hydroxylgruppen (ausschließlich der zwei phenolischen Hydroxylgruppen) an der C-9- und C-4'-Stellung, während Adriamycin drei reaktive Hydroxylgruppen (ausschließlich der zwei phenolischen Gruppen) an der C-9-, C-14- und C-4'-Stellung aufweist. Unter geeigneten Bedingungen liegen Unterschiede bezüglich der Reaktivität der verschiedenen reaktiven Hydroxylgruppen in diesen Verbindungen vor, wobei diese Unterschiede zur Herstellung von geeigneten neuen Derivaten ausgenutzt werden können. Insbesondere dann, wenn die freie Base von Adriamycin oder Daunomycin oder ein Säureadditionssalz dr.von (beispielsweise das Hydrochlorid) in einem inerten organischen Lösungsmittel suspendiert oder aufgelöst und mit 3,4-Dihydro-2H-pyrar in Gegenwart eines sauren Katalysators umgesetzt wird, verschiedene neueTrtrahydropyranylätherderivate der eingesetzten Glykoside gebildet weiden. Die jeweils gebildeten Reaktionsprodukte, die Mengenverhältnisse der verschiedenen Produkte sowie die Reaktionsausbeuun schwanken in Abhängigkeit von den eingehaltenen Reaktionsbedingungen, beispielsweise in Abhängigkeit von dem Lösungsmittel, dem sauren Katalysator, dem Verhältnis der Reaktantei·, der Temperatur, der Reaktionszeit.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin läßt sich durch die folgenden keaktionsschemata veranschaulichen:
Schemel I
O OH
- Λ
υ If
τ r
O OH
CCH1
(HU
( il
IK)
)aiinom\an
O OH C (
OH
O OH O( W
.
■ (H. 4'-Ο !'Da 4 ■-() I1Dh
Ml
HO
NH2
vi iiiv r
Κ,ιΙ.ιΙν Mil
N! Ι
14-Ο-Ι'Λ
O OM Il O-.
I: ! ('· —CM,O —(
OH
O OM OCH-.
An. y
-- O
NH-
4'.14-BiS-O-PAa 4'.14-BiS-O-PAb
Hydrolyse
oder
Alkoholyse
C-CH2OH
OH
4',14-Bis-O-PAal 4',14-Bis-O-PAbj
NH2
Die Umwandlung einer reaktiven Hydroxylgruppe von Adriamycin oder Daunomycin in eine Tetrahydro- pyranyloxygruppe erfolgt durch Veretherung. Das als Ausgangsmaterial dienende Glykosid kann in Form einer freien Base oder in Form eines Säureadditionssalzes vorliegen.
Jedes nichtreaktive organische Lösungsmittel kann für die Tetrav.ydropyranylierungsreaktion eingesetzt werden. Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Xylol, Dimethylformamid, Acetonitril sowie Tetrahydrofuran. Das Reaktionslösungsmittel kann ein einfaches Lösungsmittel oder eine L.ösungsmittelmischung sein. Ein besonders bevorzugtes Lösungsmittel besteht aus wasserfreiem Dimethylformamid.
Der saure Katalysator kann aus jeder organischen Säure (beispielsweise Ameisensäure oder Trifluoressigsäure) oder anorganischen Säure (beispielsweise Chlorwasserstoffsäure oder Phosphorsäure) bestehen. Eine bevorzugte Klasse von sauren Katalysatoren sind die organischen Sulfonsäuren. Besor jers bevorzugte Katalysatoren sind die aromatischen Sulfonsäuren, wie p-Toluolsulfonsäure und Benzolsulfonsäure. Ein ganz besonders bevorzugter Katalysator ist p-Toluolsulfonsäure.
Die Reaktionstemperatur ist nicht kritisch. Gute Ergebnisse werden bei der Durchführung der Verätherungsreaktion bei Zimmertemperatur erzielt, wobei jedoch auch Temperaturen eingehalten werden können, die oberhalb oder unterhalb dieser Temperatur liegen.
Die Reaktionszeit schwankt in Abhängigkeit von den jeweils ausgewählten Verfahrensbedingungen, beispielsweise der Temperatur, dem Katalysator, dem Lösungsmittel. Die Auswahl einer optimalen Reaktionszeit zur Gewinnung eines spezifischen Produktes oder einer Produktmischung kann durch Routineversuche unter Einsatz der nachfolgend beschriebenen Dünnschichtmethode ermittelt werden. Im allgemeinen liefern jedoch Reaktionszeiten von ungefähr 20 Stunden bis ungefähr 50 Stunden vorteilhafte Ergebnisse.
Wie bereits erwähnt, hängen die jeweiligen Reaktionsprodukte und Reaktionsausbeuten von verschiedenen Faktoren ab, wie der Konzentration der Ausgangsmaterialien, dem Verhältnis der Reaktanten. Wird Daunomycin als Ausgangsmaterial verwendet, dann bestehen die Hauptprodukte aus 4'-O-Tetrahydropyranyldaunomycin (abgekürzt 4'-O-PD) und 9-O-Tetrahydropyranyldaunomycin (abgekürzt 9-O-PD). Diese Produkte können in der Reaktionsmischung durch Kieselgeldünnschichtchromatographie unter Einsatz einer Mischung aus Chloroform, Methanol und Essigsäure (80 : 20 :4, Volumen/Volumen) als Entwickler entdeckt werden. Die Produkte erscheinen bei einem Rf-Wert von 0,74 (4'-0-PD) und 0,15 (9-O-PD).
Das Produkt 4'-O-PD wurde in zwei Komponenten mit R[-Werten von 0,46 und 0,65 durch Kieselgeldünnschichtchromatographie unter Einsatz einer Mischung aus Chloroform und Methanol (10:1, Volumen/Volumen) getrennt Diese Komponenten sind die Diastereomeren von 4'-O-PD. Die Komponenten mit den Rf-Werten von 0,46 und 0,65 wurden willkürlich als 4'-O-PDa (Isomeres a) bzw. 4'-0-PDb (Isomeres b) bezeichnet
Wird Adriamycin als Ausgangsmateria! verwendet, dann bestehen die unter Einsatz der vorstehend geschilderten Kieselgeldünnschichtchromatogrephie ermittelten Produkte aus 14-O-Tetrahydropyranyiadriamycin (14-O-PA) mit einem Rf-Wert von 0,12, wobei zwei weitere Komponenten ermittelt werden,
welche Diastercomere von 4',H Bis(O-tetrahydropyranyl)-adriamycin iind, und zwar 4',14-Bis-(O-tetrahydropyranyl)-adriamycin (Isomeres a), abgekürzt 4',14-Bis-OPAa bei eine.n Ri-Wert von 0,55, und 4',14-Bis-(O-tetrahydropyranyl)-adriamycin (Isomeres b), abgekürzt 4',14-Bis-O-PAb mit einem Rf-Wert von 0,73.
Das Diastereomeren-Gemisch aus 4',14-Bis-O-PAa und 4',14-Bis-O-PAb kann auch in hoher Ausbeute durch Verätherung von 14-O-Tetrahydropyranyladriamycin oder eines Säureadditionssalzes davon mit 3,4-Dihydro-2H-pyran in einem inerten organischen Lösungsmittel sowie in Gegenwart eines sauren Katalysators hergestellt werden
Durch Ausnutzung des Reaktivitätsunterschiedes zwischen der primären C-14-Hydroxylgruppe und der sekundären C-4'-Hydroxylgruppe kann die Tetrahydropyranylgruppe an der C-14-Stellung von 4',14-Di-O-PAa und 4',14-DiO-PAb (oder ein SäureadditionssaL· davon) in selektiver Weise durch Hydrolyse oder A.lkoholyse entfernt werden, wobei in guter Ausbeute die entsprechenden Diastereomeren von 4'-O-PAa und 4'-0-PAb erhalten werden. Die Umwandlung der Tetrahydropyranyloxygruppe in eine Hydroxygruppe kann beispielsweise durch Hydrolyse mit angesäuertem Wasser (beispielsweise unter Einsatz einer anorganischen oder organischen Säure) oder durch Alkoholyse mit einem Alkohol oder Phenol (beispielsweise einem Ci-Ce-Alkanol) durchgeführt werden. Eine geeignete Methode besteht in einer Behandlung mit einer verdünnten Essigsäurelösung oder p-Toluolsulfonsäure/ Methanol-Lösung bei Zimmertemperatur während einer Zeitspanne von ungefähr 30 Minuten bis 5 Stunden. Nebenreaktionen können dadurch auf einem Minimum gehalten werden, daß die Hydrolyse oder Alkoholyse im Dunkeln ausgeführt wird.
Die Produkte der Formel (I) können aus dem Reaktionsgemisch nach herkömmlichen Methoden isoliert werden. Die Produkte der Tetrahydropyrariylierungsreaktion können durch Neutralisieren des Reaktionsgemisches mit einer basischen Substanz (beispielsweise einem Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat), Extrahieren des neutralisierten Reaktionsgeiiiisches mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel (beispielsweise Äthylacetat, Chloroform, Methylenchlorid, Methylisobutylketon), Extrahieren des organischen Extraktes mit einer verdünnten wäßrigen Säure (organischer Säure oder anorganischer Säure), Neutralisieren der wäßrigen sauren Schicht mit einer basischen Substanz, Extrahieren der neutralisierten wäßrigen Schicht mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel und Konzentrieren des organischen Extrakts zur Trockne gewonnen werden. Das dunkelrote getrocknete Pulver, das auf diese Weise erhalten wird, kann durch Kieselgelsäulenchromatographie oder, im Falle einer kleinen Probe, durch präparative Dünnschichtchromatographie gereinigt werden. Die Produkte der Hydrolyse- oder Alkoholysereaktion können aus dem Reaktionsgemisch durch Neutralisieren mit einer basischen Substanz, Extrahieren des neutralisierten Reaktionsgemisches mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel und Konzentrieren des organischen Extrakts zur Trockne gewonnen werden.
Produkte, die in Form eines Gemisches von Diastereomeren (a und b Isomeren) erhalten werden, können in der vorstehend beschriebener. Weise durch Kieselgeldünnschichtchromatographie in die einzelnen Isomeren a und b in im wesentlichen reirer Form
12
getrennt werden.
Die nach den vorstehend beschriebenen Reaktionsmethoden erhaltenen Produkte können in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes gewonnen werden. Die Salze werden nach Methoden gebildet, isoliert, gereinigt und formuliert, wie sie im allgemeinen auf dem Gebiet der Salzbildung von Antibiotika angewendet werden, wobei sie durch Gefriertrocknen oder durch Ausfällen erhalten werden. Produkte, die in Form eines Säureadditionssalzes anfallen, können in die entsprechende freie Base umgewandelt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen folgende physikalisch/chemische Eigenschaften: sie existieren in fester Form als amorphes oder kristallines rotes Pulver. Als freie Basen sind sie in Äthylacetat, Chloroform und Äihanol löslich und gering löslich in Wasser, η-Hexan, Petroläther Äthanollösungen sowie saure Lösungen der Verbindungen besitzen eine rote
■> Farbe, ergeben eine positive Ninhydrinreaktion und bedingen keine Reduktion von Fehling'scher Lösung. Die Fig. 1 bis 14 und die Tabelle I zeigen die Elementaranalysen, die Schmelzpunkte (Zersetzung), die spezifischen Drehungen (C = 0,2 in CHCIi), das
in UV-Spektrum sowie das Spektrum im Sichtbaren (Methanol), das Infrarotabsorptionsspektrum (KBr-Pr(IlIiHg) sowie das NMR-Resonanzspektruni (100 Mil /.CDC!,).
Tabelle 1
Physikalisch-chemische FJgenschalten von Pyranyldenvaten
Verbindungen
4'-0-1'Oa
An.ilyscwerie
(1) Elementaranalyse C: 60,82 (61,04)
H: 6,2" 6,24)
( ) berechnet0/»* N: 2.:4( 2,22)
(2) Molekulargewicht 611,70
(3) Schmelzpunkt 193-196
( C) (Zersetzung)
(4) Spezifische
Dehnung
C - 0.2 CUCI,
(5) R,-Wert**
(6) Absorptionsspektrum im UV
und im Sichtbaren
(nm) (E1 1I-J in
Methanol
125°
0.46
222 s (335), 234 (515)
252,5 (350), 289 (120)
480 (140), 496 (140)
532(80), 576(15)
4'-0-PDb C: 61,48(61,04)
FI: 6,37 ( 6,24)
N: 1.97 ( 2.22)
611.70
190-193 (Zersetzung)
[a]h- + 162.5° 4'.l4-His-O-PA.i
C: 61,12(60,89)
Fl: 6,75 ( 6,50)
N: 1,86 ( 1,92)
711.83
180-186
(Zersetzung)
kl;,4 + 25°
0,65 0,55
222s (330), 234,5 220s (320), 234,5
(485) (480)
252,5 (350). 290 (115) 253 (360), 290 (110)
(135), 498 (140) 480s (145), 498 (155)
532(85). 576(20) 532 (110), 577 (40)
4',14-Bis-O-PAb
C: 61,25(60,89) Fl: 6.81 ( 6,50) N: 1,84 ( 1,92)
711,83
178-182
(Zersetzung)
la I;,4 + 125°
0,73
22Os (310). 234.5
(460)
253(350), 290(105)
480 s (140), 497(150)
532(105), 576 HO)
* Berechnet als Monohydrat,
** Kieselgeldünnschichtchromatographie.
CHCl : CH3OH = 10 : 1 (V/V). 26 C.
Tabelle I (Fortsetzung)
Verbindungen
14-O-PA
Analysewerte 4'-0-PAa
4'-0-PAb
(1) Elementaranalyse
( ) berechnet %*
(2) Molekulargewicht
(3) Schmelzpunkt (0C)
(4) Spezifische Drehung C = 0,2 CKC13
C: 59,71 (59,52)
H: 6,23 ( 6,10)
N: 2,33 ( 2,17)
627,70
195-202
(Zersetzung)
J 162,5° C: 59,65 (59,52)
H: 6,33 ( 6,10)
N: 2,21 ( 2,17)
627,70
172-177
(Zersetzung)
Mb6+ 150°
C: 59,71 (59,52) H: 6,24 ( 6,10) N: 2,05 ( 2,17)
627,70
188-192
(Zersetzung)
+ 150°
(5) RrWert**
0,12 0.32
0,49
Tabelle I (Fortsetzung)
Verbindungen
I4-O-PA
Analysewerte
4'-0-PAa
4'-0-PAb
(6) Absorptionsspektrum
im UV und im Sichtbaren (nm)
Eil;in Methanol
220 s (340), 234 (530)
252,5 (400), 290 (115)
480s (160), 497 (170)
532 (135), 577 (65)
220 s (350), 234 (515)
252,5 (360), 290 (120)
480 (150), 497 (160)
532 (100), 577 (30)
220 s 065), 234 (480)
252(350),290(110)
480s (135), 498 (140)
531,5 (100), 580 (45)
* Berechnet als Monohydrat
** Kieselgeldünnschichtchromatographie.
CHCl3: CH3OH = 10 : 1 (V/V), 26X.
Was die Struktur der Verbindungen 4'-O-PDa, 4'-OPDb. 4'.14-BiS-O-PAa, 4',14-Bis-O-PAb. 14-O-PA. 4'-O-FAa und 4'-O-PAb gemäß vorliegender Erfindung betrifft, so läßt sich die Anzahl der Tetrahydr^pyranylgruppen, die mit den Verbindungen verknüpft sind, als entweder 1 oder 2 durch die Signalintensität des Methinpropons an der C-2-StelIung sowie des Methylenprotons an der C-3-, C-4-, C-5- und C-6-Stellung der Tetrahydropyranylgruppe ermitteln. Die Bindeposition der Tetrahydropyranylgruppe kann durch chemische Verschiebung des C-4'-Protons in dem Daunosaminanteil in Richtung auf ein niedrigeres Feld (im Vergleich zu demjenigen von Daunomycin) infolge der Bildung der glykosidischen Bindung an der C-4'-Stellung analysiert werden.
Der Unterschied der Konfiguration zwischer 4'-OPDa und 4'-O-PDb, 4'-0-PAa und 4'-O-PAb sowi 4',14-Bis-O-PAa und 4',14-Bis-O-PAb geht, wie mar annimmt, auf den Unterschied der absoluten Konfigura tion R und S an der C-2-Stellung der Tetrahydropyra nylgruppe zurück, da die chemischen Verschiebunge und Kupplungskonstanten (J-Wert) an dem C-2- un 3-3-Proton erheblich voneinander differieren. Di< absolute Konfiguration für die Isomeren a und b is jedoch noch unbekannt. Die Tabelle II zeigt di< chemischen Verschiebungen (aus den Fig.8 bis 14) ai der C-2-Stellung der Tetrahydropyranylgruppe sowi an dem C-4'-Proton des Daunosaminanteils.
Tabelle II Proton 14-TH P* DS 4'"
Verbindungen 4'-THP* (ppm) (ppm)
(ppm) - 3,62
4,38 - 3,64
4'-O-PDa 4,72 - 3,70
4-O-PDb 4,36 - 3,70
4'-0-PAa 4,72 4,70 3,60
4'O-PAb 4,38 4,72 3,66
4',14-Bis-O-PAa 4.72 4.71 3,48
4',14-Bis-O-PAb - - 3,49
Ι4-Ο-ΡΛ -
Daunomycin
* THP: Chemische Verschiebung an dem C-2-Methin der
substituierten Tetrahydropyranylgruppe.
** DS4': Chemische Verschiebungen dem C-4'-Methin von Daunosamin.
Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß die Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen wie weiter oben angegeben sind.
Was die antiobiotische Aktivität betrifft, so besitzen die Verbindungen der Formel (I) eine antimikrobiell Aktivität gegenüber einer Vielzahl von pathogene hi Mikroorganismen. Die minomalen inhibierenden Kon zentrationen (bestimmt nach der Brüheverdünnungsme thode) repräsentativer Verbindungen gemäß vorliegen der Erfindungen gehen aus der Tabelle IH hervor.
Tabelle ΙΠ
Minimale inhibierende Konzentration (MIC, mcg/ml)
Testorganismen Getestete Verbindungen 4'-O-PAa 4'-(J-PAb
4'-0-PDa 4'-O-PDb 6,25 6,25
Staph. aureus 6,25 6,25
FDA209P 6,25 6,25
Staph. aureus Smith 12,5 3,12 3,12 3,12
Bacillus subtilis 3,12 1,56
NRRLB-558 «,25 6,25
Bacillus cereus 6,25 6,25
ATCC 10 702 3,12 3,12
Bacillus megaterium 6,25 3,12
APF 0,78 0,78
Sarcina lutea PCI 1001 0,39 0,39 3,12 3:12
Micrococcus flavus 0,78 1,56
FDA 16 3,12 3,12
Corynebacterium bovis 0,78 0,78
1810 >100 >100
Pseudomonas >100 > 50
aeruminosa A 3 >100 >100
Escherichia coli NIHJ >100 >100 100 100
Mycobacterium 6,25 6,25
smegmatis ATCC 607 >100 > 50
Candida albicans > 50 25
Wie aus der Tabelle III hervorgeht, eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen als Antibiotika, insbesondere gegenüber grampositiven Bakterien.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) zeigen eine ausgeprägte Antitumoraktivität mit niedriger Toxizität, wie aus Standardtests hervorgeht.
A. Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen eine ausgeprägte inhibierende Wirkung auf das Wachstum sowie auf die Nukleinsäuresynthese von
L1210 Leukämiezellen in Kultur.
Beispielsweise wurden L1210-ZelIsn (5 · W Zellen/ml) auf ein RP. J 1640 Medium (Roswell Park Memorial Institute 1640) auf geimpft, das 20% Kälberserum enthielt und bei 37° C in Gegenwart von 0,1 und 0,5 μg/ml der erfindungsgemäßen Verbindungen in einem CO2-Inkubator gezüchtet. Die Anzahl der Zellen wurde periodisch gezählt und die Wachstumsinhibierungsrate (%)der Kontrolle ermittelt (vgl. Tabelle IV).
Tabelle IV Tetrahydro- Konzentration 0.5μβ/ιηΙ
pyranylderivaten auf L 1210 Zellen in Kultur Inhibierungsrate (°/< 95,0
Wachstumsinhibierende Wirkung von Verbindungen 0,1 88,8
79,2 72,7
74,6 81,1
4'-0-PDa 68,8 92,9
4'-0-PDb 65,9 58,3
Daunomycin 78,1 80,8
4'-0-PAa 7,6 72,1
4'-0-PAb 37,5 84.2
14-0-PA 25,5
4',14-Bis-O-PAa 70.7
4',14-Bis-O-PAb
Adriamycin
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf die Nukleinsäuresynthese wurde wie folgt untersucht:
1 · 105 Zellen/ml von L1210 Zellen wurden in einem RPMI-Medium suspendiert, das 10% Kälberserum enthielt, bei 37° C während einer Zeitspanne von 1 bis 2 Stunden in einem CCh-Inkubator vorgezüchtet, worauf die erfindungsgemäßen Verbindungen dem Medium in verschiedenen Konzentrationen zugesetzt wurden. Nach 15 Minuten dauernden Bebrütung wurde 14C-Ur-
idin (0,05 μα/ml) oder »C-Thymidin (0,05 μΟ/ιηΙ) zugesetzt, worauf bei 37° C während einer Zeitspanne von 60 Minuten bebrütet wurde. Trichloressigsäure (TCA) (10%) wurde dem Bebrütungsmedium zum Abstoppen der Reaktion und zum Ausfällen der säureunlöslichen Materialien zugesetzt, worauf der Niederschlag dreimal mit 5 bis 10% TCA, gelöst in Ameisensäure, gewaschen wurde. Die Radioaktivität wurde gemessen und als 50%ige Inhibierungskonzentration des Einbaus zum Ausdruck gebracht
Tabelle V
50%-Inhibierungskonzentration von 14C-Thymidin- und 14C-Uridineinbau in L 1210 Zellen in Kultur
Verbindungen 50% Inhibierungskonzentration, Thymidin
ug/ml 0,28
Uridin 0,32
4'-0-PDa 0,13 0,7-7
4'-0-PDb 0,20 0,37
Daunomycin 0,40 0,50
4'-0-PAa 0,20 0,42
4'-0-PAb 0,24 0,55
14-O-PA 0,17 0,97
4',14-Bis-O-PAa 0,23 2,1
4',14-Bis-O-PAb 0,24
A/namycin 0,50
B. Beim Testen gegenüber verschiedenen experimentellen Tiertumoren zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine ausgeprägte Antitumoraktivität mit einer verminderten Toxizität im Vergleich zu Adriamycin und Daunomycin. Daher sind die Verbindungen therapeutisch geeignet zur Inhibierung des Wachstums von Säugetiertumoren.
Beispielsweise wurden BDF|-Mäuse intraperitoneal mit 1 ■ 10«-Zellen/Maus L1210 Leukämiezellen beimpft.
24 Stunden nach der Beimpfung wurden an die Mäuse die erfindungsgemäßen Verbindungen intraperitoneal einmal täglich während 10 aufeinanderfolgender Tage verabreicht, worauf während einer Zeitspanne von 45 Tagen beobachtet wurde. Die Antitumoraktivität geht
aus dem gesteigerten Verhältnis der Überlebenstage
•ti (T/C, %) zu den Überlebenstagen von Kontrollmäusen, die mit physiologischer Salzlösung gespritzt worden sind, hervor. Die Ergebnisse zeigt die Tabelle VI.
Tabelle VI
Antitumoraktivität von Tetrahydropyranylderivaten (T/C, %)
Verbindungen Dosis (mg/kg/Tag) 2,5 1.25 0,6 0,3 0.15
5 >320 122 115 96 90
4'-0-PDa >32O 256 122 115 103 90
4'-0-PDb >32O 173 180 187 120 127
4'-0-PAa - >36O >373 293 160 113
4'-0-PAb >375 130 126 113 110 103
14-O-PA 142 115 109 96 103 96
4',14-Bis-O-PAa 154 109 103 103 96 115
4',14-Bis-O-PAb 161 231 218 230 165 128
Adriamycin toxischer Tod
Aus den Ergebnissen bezüglich toxischem Tod und Körpergewichtsverlust der bei diesem Versuch eingesetzten Mäuse geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Derivate eine Toxizität besitzen, die um ein Drittel bis die Hälfte niedriger ist als die Toxizität von Adriamycin und Daunomycin, den Ausgangsmaterialien gemäß vorliegender Erfindung.
C. Die gemäß A und B ersichtlichen ausgeprägten Antitumorwi« kungen wurden durch die Stabilität der erfindungsgemäßen Verbindungen bei der Inaktivierung durch hepatische NADPH-Cytochrom-P450-Reduktase bestätigt NADPH-Cytochrom-P450-Reduktase, die aus einem Rattenleberhomogenat gereinigt worden war, wurde mit den erfindungsgemäßen Verbindungen bei 25° C während einer Zeitspanne von 25 Minuten in einer Stickstorfgasphase bebrütet Das dabei gebildete Produkt, und zwar 7-Desoxyaglykon, wurde ermittelt, wobei die Ergebnisse aus der Tabelle VII hervorgehen.
Tabelle VII
Stabilität von TetrahydropyranySderivaten gegenüber Ratten-NADPH-Cytochrom-P450-Reduktase
Verbindungen
Produkt (nMol/Rohr) (7-Desoxyglykon)
4'-0-PDa 37,3 0,2 mM
4'-0-PDb 46,6 O1IM
Daunomycin 65,8 0,1 mM
4'-0-PAa 10,9 4,6 μg/ml
4'-0-PAb 15,8 (Tris-HCl = Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan)
14-O-PA 18,4
4',14-Bis-O-PAa 13,1
4',14-Bis-O-PAb 15,8
Adriamycin 47,2
Zusammensetzung der Reaktionsmischung:
NADPH
Tri£-HCl(pH8,0)
Substrat
Enzym
Die Verbindungen 4'-0-PDa, 4'-O-PDb, 4',14-Bis-O-PAa, 4',14-Bis-O-PAb, 14-O-PA, 4'-0-PAa und 4'-0-PAb sowie ihre Säureadditionssalze sind neue Antibiotika, die sich sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin eignen. Sie besitzen eine ausgeprägte inhibierende Wirkung gegenüber bösartigen Säugetiertumoren, und zwar sowohl gegenüber festen als auch aszitischen Typen.
Durch die Erfindung wird ferner eine pharmazeutische Zubereitung geschaffen, die aus einer therapeutisch wirksamen antimikrobiellen oder tumorinhibierenden Menge von 4'-0-PDa, 4'-0-PDb, 4',14-Bis-O-PAa, 4',14-Bis-O-PAb, 14-O-PA, 4'-O-PAa oder 4'-O-PAb oder einer Mischung davon oder einem Säureadditionssalz davon in Kombination mit einem pharmazeutischer Träger oder Verdüi nungsmittel besteht. Derartige Zubereitungen können in jeder pharmazeutischen Form hergestellt werden, die für eine parenteral Verabreichung geeignet ist.
Zubereitungen für eine parenteral Verabreichung bestehen aus sterilen wäßrigen oder nichtwäßrigen Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen. Sie können ferner in Form von sterilen festen Zubereitungen hergestellt werden, die in sterilem Wasser, in einer physiologischen Kochsalzlösung oder in einem anderen sterilen initiierbaren Medium unmittelbar vor der
ι ο Verwendung aufgelöst werden können.
Die tatsächlich bevorzugten Dosierungsmengen schwanken in Abhängigkeit von der jeweils eingesetzten Verbindung, der jeweils formulierten Zubereitung, der Verabreichungsmethode sowie der jeweiligen Stelle, dem befallenen Säugetier sowie der behandelten Krankheit. Im allgemeinen werden die Verbindungen intraperituneal, intravenös, subkutan oder lokal in nichtmenschliche Säugetiere sowie intravenös oder lokal in Menschen eingespritzt Viele Faktoren, weiche
die Wirkung des Wirkstoffes ir ;difizieren, sind zu berücksichtigen, beispielsweise das Altrr, das Körpergewicht, das Geschlecht, die Nahrung, die Verabreichungszeit, der Verabreichungsweg, die Menge an Ausscheidung, der Zustand des Patienten, die Wirkstoffkombinationei, die Reaktionssensibilitäten sowie die Schwere der Krankheit. Die Verabreichung kann kontinuierlich oder periodisch innerhalb der maximal tolerierten Dosis durchgeführt werden. Optimale Verabreichungsrate bei einer vorherbestimmten Kombination von Bedingungen
lassen sich unter Anwendung herkömmlicher Dosierungsermittlungstests unter Berücksichtigung der vorstehenden Richtlinien ermitteln.
Als antimikrobielle Mittel werden die Verbindungen im allgemeinen in der Weise verabreicht daß die
J5 Konzentration des Wirkstoffs größer ist als die minimale inhibierende Konzentration des jeweils behandelten Organismus.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
·*'· Beispiel!
4'-O-Tetrahydropyranyldaunomycin
(4'-O-PDaund4'-O-PDb)
Zu einer Lösung von 60 mg Daunomycintiydrochlorid
4> in 5 ml wasserfreiem Dimethylformamid weiden 1 ml 3,4-Dihydro-2H-pyran und eine katalytische Menge p-Toluolsulfonsäure gegeben. Nach Stehenlassen über Nacht bei Zimmertemperatur im Dunkeln wird das Reaktionsgemisch zu 20 ml einer wäßrigen 0,1 η
>n Natriumhydrogencarbonatlösung gegeben und mit Chloroform (4-10 ml) extrahiert Nachdem der <"hloroformextrakt mit l%iger Essigsäurelösung (iO · 10 ml) extrahiert worden ist. wird die erhaltene saure wäßrige Schicht mit Natriumhydrogencarbonat neutra-
ϊ5 lisiert und dan mit Chloroform (!0 · 20 ml) reextrahiert. Die Chloroformschicht vird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne konzentriert. Die 44 mg des dabei erhaltenen Rückstandes werden ί jf eine präparative Kieselgeldünn-
bo Schichtchromatographieplatte aufgebracht und mit einer Mischung aus Chloroform und Methanol (10 :1), (V/V) entwickelt.
Kieselgelbanden, die einem Rf-Wert von 0,46 und 0,65 entsprechen, werden aus der Dünnschicht herausgekratzt, mit der G.loroform/Methanol-Mischung (10 : 1. V/V) eluiert und zur Trockne konzentriert. Jeder Rückstand wird in Methylenchlorid aufgelöst, durch Zugabe von tert.-Butanol unter Kühlen eingefroren und
unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält 10,1 mg eines rötlich braunen Feststoffs aus 4'-0-PDa sowie 103 rng eines roten Feststoffs aus 4'-O-PDb aus den Fraktionen mit einem Rr-Wert von 0,46 bzw. 0,65.
4'-O-PDa und 4'-0-PDb sind Diastereomere von 4'-O-Tetrahydropyranyldaunomycin. Ihre physikalischchemischen Eigenschaften gehen aus der Tabelle I hervor.
Beispiel 2
4',l4-O-Bis-(tetrahydropyranyl)-adriamycin
(4',14-BiS-O-PAa und 4',14-Bis-O-PAb) und
14-O-Tctrahydropyrany !adriamycin (14-O-PA)
aus Adriamycin
Zu einer Lösung von I 30 mg Adriamycinhydrochlorid in 10 ml wasserfreiem Dimethylformamid werden 2 ml 3.4-Dihydro-2H-pyran und eine kaialytische Menge p-Toluolsulfonsäure gegeben. Nach Stehenlassen während einer Zeitspanne von 48 Stunden bei Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch zu 20 ml einer wäßrigen 0.1 η Natriumhydrogencarbonatlösung gegeben und mit 5 ■ 20 ml Äthylacetat extrahiert. Nach dem Extrahieren der Äthy'acetatschicht mit einer l%igen Essigsäurelösung (4 · 40 ml) wird die wäßrige saure Schicht mit Natriumhydrogencarbonat neutralisiert und mit Chloroform (10 · 20 ml) extrahiert. Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne konzentriert. Die 160 mg des erhaltenen Feststoffs werden durch eine präparative Kieselgeldünnsehichtchromatographie entwickelt und gereinigt, wobei eine Chloroform/Methanol-Mischung (10:1. V/V) verwendet wird. Die Banden oei Rf-Werten von 0,12 und 0,55 werden aus der Dünnschicht ausgekratzt und nach der Methode von Beispiel 1 gereinigt.
Man erhält 35 mg eines roten Feststoffs aus 14-O-PA, 16 mg eines roten Feststoffs aus 4',14-Bis-O-PAa und 14 mg eines roten Feststoffs aus 4',14-Bis Ü-PAb aus den Fraktionen mit Rf-Werten von 0,12,0,55 bzw. 0,73.
4',14-Vis-O-PAa und 4'.14-BiS-O-PAb sind Diastereomere von 4',!4-Bis(O-Tetrahydr':pyranyl)-adriamycin. Ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften gehen aus der Tabelle I hervor.
Beispiel 3
4'. 14-Bis(O-tetrahydropyranyl)-adriamycin aus
H-O-Tetrahydropyranyladriamyciti
Zu einer Losung von 35 mg 14-O-PA in 2 ml wasserfreiem Dimethylformamid werden 0,5 ml 3,4-Dihydro-2H-pyran und eine katalytisch^ Menge p-Toluolsulfonsäure gegeben. Nach einem Stehenlassen während einer Zeitspanne von 40 Stunden bei Zimmertemperatur im Dunkeln wird das Reaktionsgemisch zu 10 ml einer wäßrigen 0,02 η Natriumhydrogencarbonatlösung gegeben und mit Äthylacetat (4 - 5 ml) extrahiert Nach dem Extrahieren der Äthylacetatschicht mit l%igsr Essigsäurelösung (3 - 10 ml) wird die saure wäßrige Schicht mit Natriumhydrogencarbonat neutralisiert und mit Chloroform (5-10 ml) extrahiert Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne konzentriert
Der erhaltene Rückstand wird unter Anwendung der Kieselgeldünnschichtchromatographiemethode gemäß Beispiel 2 Chromatographien. Man erhält 8,4 mg eines roten Feststoffes aus 4',14-Bis-O-PAa und 8,1 mg eines roten Feststoffs aus 4',14-Bis-O-PAb aus den Fraktionen -. mit Rf-Werten von 0,55 bzw. 0,73. Die physikalisch-chemischen Eigenschaften fallen mit denjenigen der Verbindungen, die gemäß Beispiel 2 erhalten worden sind, zusammen.
Beispiel 4
4'-O-Tetrahydropyranyladriamycin aus
4'-,14-Bis(O-tetrahydroDyranyl)-adriamycin
a) 12,4 mg 4',14-Bis-O-PAa werden in 1,5 ml einer ι > 10%igen F.ssigsäurelösung aufgelöst und 4,5 Stunden bei Zimmertemperatur im Dunkeln stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird zu 10 ml Wasser gegeben, mit Natriumhydrogencarbonatpulver neutralisiert und mit Chloroform (2 ■ 15 ml) extrahiert.
>n Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne konzentriert. Die 11 mg des erhaltenen Rückstands werden nach einer Kieselgeldünnschichtehromatographiemethode, wie sie vorstehend beschrieben worden ist, gereinigt,
2-i wobei eine Chloroform/Methanol-Mischung (10:1, V/V) verwendet wird. Die Hauptbande bei einem Rf-Wert von 032 wird ausgekratzt und mit der Chloroform-Methanol-Mischung (10:1, V/V) eluiert. Das Eluat wird zur Trockne konzentriert. Der
κ» Rückstand wird in Methylenchlorid aufgelöst, wobei tert.-Butanol unter Kühlen zum Einfrieren zugesetzt wird und unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält 7 mg eines roten Feststoffs aus 4'-0-PAa. Die physikalischen Eigenschaften gehen aus der Tabelle I
si hervor.
b) 16 mg 4',14-Bis-O-PAb werden in 5 ml einer 0.05 π p-Toluolsulfonsäure/Methanol-Lösung aufgelöst und bei Zimmertemperatur während einer Zeitspanne von 1 Stunde im Dunkeln stehengelassen. Das Reaktionsge-
-ifi misch wird mit 10 ml einer wäßrigen 0,01 η Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert und mit Chloroform (4 10 ml) extrahiert Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und gemäß (a) behandelt. Man erhält 7,2 mg eines roten Feststoffs von
j-, 4-O-PAb, das einen RcWert von 0,49 bei der Kieselgeldünnschichtchromatographie unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen zeigt Die physikalisch-chemischen Eigenschaften gehen aus der Tabelle I hervor.
so 4'-O-PAa und 4'-O-PAb sind Diastereomere von 4'-0-Tetrahydropyranyladriamycin.
Beispiel 5
Salzbildung
Als Beispiel für die Methoden, die man zur Herstellung von Säureadditionssalzen anwenden kann kann die freie Base von 4'-O-PDa, 4'-O-PDb, 4',14-Bis-OPAa, 4',14-Bis-O-PAb, 14-O-PA, 4'-OPAa oder 4'-O-PAb in Äthylacetat aufgelöst werden, woraul ungefähr 1 Äquivalent HQ zugesetzt wird. Beim Gefriertrocknen wird das entsprechende Hydrochlorid erhalten.
Hierzu 14 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin der allgemeinen Forme!
O OH
C-CH2R1
OH
DE2831579A 1977-08-05 1978-07-18 Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen Expired DE2831579C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP9434877A JPS5430146A (en) 1977-08-05 1977-08-05 Novel anthracycline derivatives and their preparation

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2831579A1 DE2831579A1 (de) 1979-02-15
DE2831579B2 true DE2831579B2 (de) 1980-01-24
DE2831579C3 DE2831579C3 (de) 1980-09-18

Family

ID=14107771

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2831579A Expired DE2831579C3 (de) 1977-08-05 1978-07-18 Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen

Country Status (19)

Country Link
JP (1) JPS5430146A (de)
AT (1) AT361622B (de)
AU (1) AU510946B2 (de)
BE (1) BE869395A (de)
CA (1) CA1120925A (de)
DE (1) DE2831579C3 (de)
DK (1) DK152677C (de)
ES (1) ES472306A1 (de)
FI (1) FI63420C (de)
FR (1) FR2399439A1 (de)
GB (1) GB2002754B (de)
GR (1) GR63951B (de)
HK (1) HK18683A (de)
IE (1) IE47252B1 (de)
IT (1) IT1160574B (de)
NL (1) NL174147C (de)
SE (1) SE443565B (de)
SG (1) SG5383G (de)
ZA (1) ZA784033B (de)

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DK160616C (da) * 1979-02-03 1991-09-02 Zaidan Hojin Biseibutsu Fremgangsmaade til fremstilling af anthracyclinderivater eller syreadditionssalte deraf
JPS56156300A (en) * 1980-04-26 1981-12-02 Microbial Chem Res Found Novel preparative method of anthracyclin derivative
JPS6016998A (ja) * 1983-07-07 1985-01-28 Microbial Chem Res Found アントラサイクリン誘導体の製造方法
JPS6083171U (ja) * 1983-11-15 1985-06-08 タキゲン製造株式会社 蝶番
JPS63227599A (ja) * 1987-03-14 1988-09-21 Kirin Brewery Co Ltd アンスラサイクリン化合物およびその用途
DE19544532C2 (de) * 1995-11-29 1997-12-11 Pharma Dynamics Gmbh Verfahren zum Herstellen eines Doxorubicin-Lyophilisats
KR19990084528A (ko) * 1998-05-07 1999-12-06 박상철 신규 안트라사이클린 유도체 및 제조방법
GB2530001B (en) 2014-06-17 2019-01-16 Gw Pharma Ltd Use of cannabidiol in the reduction of convulsive seizure frequency in treatment-resistant epilepsy
GB201806953D0 (en) 2018-04-27 2018-06-13 Gw Res Ltd Cannabidiol Preparations

Also Published As

Publication number Publication date
IT7868847A0 (it) 1978-08-03
FR2399439B1 (de) 1981-07-17
ES472306A1 (es) 1979-10-01
DE2831579C3 (de) 1980-09-18
FR2399439A1 (fr) 1979-03-02
NL7807906A (nl) 1979-02-07
IE781566L (en) 1979-02-05
NL174147B (nl) 1983-12-01
AU3844678A (en) 1980-01-31
DE2831579A1 (de) 1979-02-15
HK18683A (en) 1983-06-10
BE869395A (fr) 1978-11-16
DK152677B (da) 1988-04-11
JPS5647194B2 (de) 1981-11-07
FI63420C (fi) 1983-06-10
AU510946B2 (en) 1980-07-24
FI63420B (fi) 1983-02-28
IT1160574B (it) 1987-03-11
SG5383G (en) 1983-09-09
CA1120925A (en) 1982-03-30
FI782388A (fi) 1979-02-06
DK152677C (da) 1988-10-24
SE443565B (sv) 1986-03-03
GR63951B (en) 1980-01-16
NL174147C (nl) 1984-05-01
IE47252B1 (en) 1984-02-08
ATA561278A (de) 1980-08-15
JPS5430146A (en) 1979-03-06
ZA784033B (en) 1979-07-25
GB2002754B (en) 1982-02-10
GB2002754A (en) 1979-02-28
AT361622B (de) 1981-03-25
SE7808304L (sv) 1979-02-06
DK343878A (da) 1979-02-06

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2743654C3 (de)
DD216017A5 (de) Verfahren zur herstellung von 4&#34;-epi-9-desoxo-9a-methyl-9a-aza-9a-homoerythromycin a
DE2642837A1 (de) Anthracyclinglycoside
DE2532568A1 (de) Aclacinomycine a und b und verfahren zu ihrer herstellung
DE3325816A1 (de) Derivate von morpholinyldaunorubicin und morpholinyldoxorubicin und analoga hiervon, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende pharmazeutische zubereitungen
DE3214559C2 (de) 4&#39;-Desoxy-4&#39;-iod-daunorubicin und -doxorubicin und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
DE2831579C3 (de) Tetrahydropyranylether von Daunomycin und Adriamycin, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
EP0131181B1 (de) Anthracyclin-Derivate, ein mikrobiologisches Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Cytostatika
DE19547958B4 (de) Anthracyclin-Derivate
DE3629052C2 (de) Antitumor-Antibiotika
DE2715255B2 (de) Anthracyclinglykoside MA 144-M1 und MA 144-M2 und deren Salze, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
EP0286926B1 (de) Semisynthetische Rhodomycine, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Zytostatika
CH634079A5 (de) Verfahren zur herstellung eines neuen anthracyclinglycosids.
AT392793B (de) Verfahren zur herstellung von neuen anthracyclinglykosiden
DE3427383C2 (de)
DE3009910C2 (de) 3&#39;,4&#39;-Diepi-4&#39;-O-methyl-daunorubicin und -doxorubicin, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
EP0196330B1 (de) Verwendung von pyrrothinderivaten
DE3207021A1 (de) Aminoacridin-(alpha)- und/oder (beta)-(d)-n-glykosid- und/oder aminoacridin-(alpha)- und/oder (beta)-(l)-n-glykosidderivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel
EP0432309B1 (de) Neue Zuckerderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
EP0167954A2 (de) 1-Hydroxy-Cytorhodine, ein mikrobiologisches Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Cytostatika
EP0186807A2 (de) Anthracyclin-Derivate, ein mikrobiologisches Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittel
DE3913759A1 (de) Zytostatisch wirksame rhodomycin-dimere
EP0207463A2 (de) Neue Anthracyclin-Tetrasaccharide, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Cytostatika
CH649558A5 (de) Nogamycin und analog aufgebaute verbindungen sowie verfahren zu deren herstellung.
DE3008649A1 (de) Neue spectinomycin-analoge und verfahren zu ihrer herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)