DE283111C

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Publication number: DE283111C
Application number: DENDAT283111D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 23 e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Dezember 1913 ab.

Die bekannten Verfahren zur Herstellung ^ von Harzleim verwenden fast durchgehend Kolophoniumharz, welches sehr kostspielig ist, ; so daß auch das hergestellte Produkt, der Harzleim, ziemlich teuer wird. Nun hat man auch schon den Vorschlag gemacht, die Kosten des Produktes dadurch herabzusetzen, daß man außer dem Kolophonium das erheblich billigere, unverseifbare Kautschukharz zusetzte; ίο dies hat aber mehrfache Übelstände, in erster Linie den, daß die Bildung eines Leimes gar nicht eintreten kann, weil durch das Verschmelzen des Kautschukharzes mit dem Kolophonium, wie es angeregt war, offensichtlich die Wir- *5 kung eintrat, daß auch das Kolophoniumharz sich nicht verseifte, was aber zur Bildung des Leimes erforderlich ist, und welche Erscheinung man darauf zurückführen kann, daß anscheinend die Kolophoniumteilchen von dem ao beigesetzten unverseifbaren Kautschukharz um-₍,~ schlossen und daher der verseifenden Einwirkung des verwendeten Ätznatrons entzogen waren.

Diesen Übelständen begegnet das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren.

Vermischt man mechanisch Kolophonium und unverseifbares Kautschukharz in pulverisiertem Zustande, so ergibt sich bei nachc'o herigem Aufkochen dieses Gemisches in einer wässerigen Lösung von kaustischen oder kohlensauren Alkalien ein Harzleim, der sich beim Behandeln mit kaltem Wasser zu einer weißen Emulsion auflöst, wie sie z. B. zum Leimen von Papierstoffen unbedingt erforderlieh ist.

Man kann noch weitergehen und dem mechanischen Gemisch von Kolophonium und unverseifbarem Kautschukharz auch das Verseifungsmittel, z. B. die Soda, in pulverisiertem Zustande beimischen und erhält dann den fertigen Harzleim in Pulverform, zu dessen Herstellung dann nur das Aufkochen des Gemisches in Wasser erforderlich ist.

Bei der vorliegenden Erfindung dient die feine Verteilung der Stoffe nicht zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeiten der chemischen Vorgänge. Es handelt sich vielmehr darum, die Emulgierung eines unverseifbaren Harzes (Kautschukharz) zu ermöglichen. Dieses unverseifbare Harz tritt überhaupt nicht in Reaktion ; es bleibt chemisch unverändert. Eine Umwandlung in eine Harzseife, wie es beim Kolophonium der Fall ist, erfolgt nicht. "Der Zweck des Verfahrens ist vielmehr, das unverseif bare Harz durch Anwendung feiner Verteilung in einer Harzseife zu emulgieren.

Nur durch den hier verwendeten Kunstgriff wird es möglich, unverseifbares Harz zu einer Harzseife zu verarbeiten. Die bisher bekannten Verfahren, verseifbares und unverseifbares Harz zusammenzuschmelzen, führten aus den

in der Beschreibung angegebenen Gründen nicht zum Ziel.

Claims

Patent-An Sprüche:
5

i. Verfahren zur Herstellung von Harzleim aus unverseifbaren Kautschukharzen und Kolophonium oder anderen verseifbaren Harzarten, dadurch gekennzeichnet, ίο daß das un verseif bare Kautschukharz sowie das Kolophonium trocken gepulvert, beide Pulver miteinander vermischt werden, und die Mischung mit einer wässerigen Lösung von kaustischen oder kohlensauren Alkalien erhitzt wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Kautschukharz, das Kolophonium und das Verseifungsmittel in pulverisiertem Zustande miteinander vermischt werden und dieses Gemisch alsdann in. Wasser aufgekocht wird.