DE282936C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
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- A23N—MACHINES OR APPARATUS FOR TREATING HARVESTED FRUIT, VEGETABLES OR FLOWER BULBS IN BULK, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; PEELING VEGETABLES OR FRUIT IN BULK; APPARATUS FOR PREPARING ANIMAL FEEDING- STUFFS
- A23N17/00—Apparatus specially adapted for preparing animal feeding-stuffs
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 282936 ■-KLASSE 53 g. GRUPPE
in HAMBURG.
Vorrichtung zur Verarbeitung von Kadavern und Fleischteilen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Juni 1912 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf jene Art von Apparaten zur Verarbeitung von Kadavern
und einzelnen Fleischteilen, bei welchen ein Digestor frei schwebend in einem mit Dampf beheizbaren Raum angeordnet und
in diesem Digestor ein ebenfalls frei schwebender, siebartig gelochter Kessel enthalten
ist, welcher zur Aufnahme der zu verarbeitenden Materialien dient. Solche Apparate
ίο wirken in der Weise, daß der Inhalt des Siebkessels
allseitig erhitzt wird, so daß das Fett und das sich ergebende Leimwasser nach unten
·ίη den Digestor abfließen und daselbst abgeleitet werden können.
Die vorliegende Vorrichtung unterscheidet sich nun von den bekannten derartigen Apparaten
dadurch, daß der Digestor nicht in einem mittelbar beheizten Dampfkessel, sondern
unmittelbar in einem Dampfkessel oberhalb des Wasserspiegels desselben angeordnet
und mit einem im Dampfraum selbst befindlichen Dampfzulaßventil versehen ist, welches
von außen betätigt werden kann. Der Digestorinhalt erhält daher die volle Hitze des
Kesseldampfes, wird beständig mit gleichbleibender, der Dampfspannung im Kessel völlig
entsprechender Temperatur allseitig gleichförmig erhitzt, auch bildet sich kein Kondensationswasser,
welches bei Dampfmänteln oft gerade am Boden des Digestors eine niedrigere Temperatur ergibt. Ferner besitzt die Vorrichtung
einen den Siebkorbboden bestreichenden Rührer, durch welchen die nach dem Dämpfen und Entfetten im Siebkorb befindlichen,
ziemlich trockenen Fleischteile zu Mehl zerkleinert und durch den Siebboden hindurchgepreßt
werden. Gegenüber ähnlichen Vorrichtungen, die eine umlaufende Siebtrommel enthalten, und bei denen eine ähnliche Wirkung
durch eine in die Siebtrommel frei eingelegte schwere Walze erzielt werden soll, hat
das Siebbodenrührwerk den Vorteil, daß es den Siebboden verstopfende Ansätze innerhalb
des Siebkorbes verhindert und tatsächlich eine wirksame Zerkleinerung des Siebinhaltes
herbeiführt, die bei den bekannten Vorrichtungen dadurch vereitelt wird, daß die Walze
über etwaige Ansätze hinwegrollt.
Die durch den Siebboden hindurchgetriebene Masse fällt in Form von Fleischpulver
auf den Boden des Digestors, von welchem die vorher darauf befindliche Flüssigkeit abgelassen
worden ist. Dieser Boden ist ebenfalls mit einem Rührer versehen, der die
Trocknung des Fleischpulvers auf dem. als Trockendarre wirkenden Digestorboden wirksam
befördert.
Es ist zwar auch schon ein Digestor bekannt, dessen umlaufende Siebtrommel auf
ihrem Umfang eine Transportschnecke trägt, die über den Digestorboden hinweggleitet und
dadurch ein Umrühren der auf dem Boden lagernden, aus der Siebtrommel herausgefallenen
pulverigen Masse in gewissem Grade bewirkt. Diese Vorrichtung gestattet jedoch
nicht ein über eine beliebig lange Zeit ausgedehntes Trocknen der Masse auf dem Digestorboden,
wie es zur Erzielung eines völlig
trockenen Fleischmehls erwünscht und erforderlich ist, sondern befördert vielmehr das
Fleischpulver sofort nach seinem Herausfallen aus der Siebtrommel nach dem einen Ende
des Digestorhodens, wo es sogar zu einem Bewegungshindernis für die Siebtrommel werden
kann. Demgegenüber ermöglicht das Digestorbodenrührwerk der vorliegenden Vorrichtung,
daß ein fertiges und völlig trockenes Fleischmehl erhalten werden kann.
Die Zeichnung stellt eine Aüsführungsform der Erfindung in senkrechtem Schnitt dar.
Es ist α ein aufrecht stehender, mit Quersiederohren
versehener Dampfkessel; b ist der im Dampfkessel eingebaute Digestor,
c ein Siebkorb zur Aufnahme des zu verarbeitenden Materials, d das Dampfeinlaßventil.
Nachdem der Dampfkessel angeheizt ist,.
wird der Siebkorb c des Digestors b durch die,
Einfüllöffnung f mit den zu verarbeitenden Materialien gefüllt; zum Einführen ganzer,
unzerlegter Seuchenkadaver wird die ganze obere aufschraubbare Kesselhaube abgenommen.
Nach geschehener Füllung wird der Digestor dampfdicht geschlossen. Zum Entlüften
dient der Hahn g.
Dadurch, daß der Digestor in dem Dampfraum des unter Druck stehenden Dampferzeugers
hängt, wird sowohl die in ihm wie im Rohmaterial enthaltene Luft erhitzt, welche sich ausdehnt und durch den Hahn g
entweicht.
Durch die Verdünnung und Ausdehnung der Luft im Digestor und im Rohmaterial dehnen
sich die einzelnen Zellgefäße des Rohmaterials aus und zerplatzen.
Nach genügender Erwärmung und Entlüftung des Digestors wird das Dampfeinlaßventil
d geöffnet. Der gespannte Kesseldampf tritt dann unmittelbar unter das Material,
die letzten Reste Luft austreibend.
Nach Schließung des Lufthahns entsteht im Digestor die gleiche Dampfspannung wie
im Dampferzeuger selbst; sobald dieser Ausgleich geschehen ist, kann das Dampfzuführungsventil
d wieder geschlossen werden. Die gewünschte Dampfspannung im Digestor bleibt
auch ohne unmittelbare Dampfzuführung bestehen, weil durch die mittelbare Heizung das
im Material enthaltene Wasser zu etwa 60 Prozent verdampft und die nötige Dampfspannung
erzeugt wird.
Je nach dem zu verarbeitenden Material und nach dem Grade der gewünschten Dämpfung
hat man es an der Hand, mit unmittelbarer Dampfzuführung oder mit mittelbarer Beheizung die Sterilisation durchzuführen.
Wärmeverluste werden völlig vermieden, weil im Gegensatz zu allen anderen Systemen jede
Dampfzuführungsleitung ausgeschaltet ist.
Die durch die Einwirkung des Dampfes aus dem Rohmaterial austretende Leimbrühe und
das Fett sammeln sich bis zur Höhe des im Entleerungsstutzen k angebrachten Ablaufrohres
h.
Das leichtere Fett sammelt sich auf der Oberfläche der Leimbrühe und fließt von da
ununterbrochen zusammen mit der überschüssigen Leimbrühe in den unter gleichem Dampfdruck
stehenden Fettabscheider.
Dadurch, daß auf der Bodenplatte des Digestors eine gewisse Menge Leimbrühe zurückgehalten
wird, wird an dieser Stelle schon eine bedeutende Vorklärung des Fettes und seine Befreiung von mitgerissenen organischen
Substanzen erzielt, andererseits wird wirksam verhütet, daß das Fett mit dem etwa 140
bis 150 ° heißen Boden des Digestors in Berührung kommt, wodurch es verbrennen und
braun, somit in der Güte beeinträchtigt würde.
Nach Beendigung des durch diese Anordnung sehr beschleunigten Koch- und Dämpfprozesses
wird die untere Rohrleitung ζ geöffnet, wobei der Rest der Leimbrühe in den
Rezipienten läuft; der Boden des Digestors wird also zur Benutzung als Dampfdarre frei.
Es beginnt dann der Mahlprozeß, indem ein von der senkrechten Welle υ angetriebener
Rührflügel das weiche, noch etwas feuchte Material durch die Bodenlöcher des Siebkorbes
drückt; das gemahlene Material fällt auf den heißen Boden des Digestors, wo mit Hilfe eines
ebenfalls vorhandenen Rührwerkes die Trocknung beendigt wird.
Der entstehende Wasserdampf wird zusammen mit den entstehenden riechenden Gasen
mittels eines Ventilators abgesogen und in ) einem Kondensator niedergeschlagen. Die
Trocknung geschieht also im Vakuum.
Da der Digestor in den Dampfraum des Dampferzeugers eingebaut ist, wird er ringsum
mit Dampf von 4 bis 5 Atm. umspült, dem eine Temperatur von 140 bis 150° entspricht.
Einer Abkühlung und Kondensation des Wasserdampfes, der sich aus der zu trocknenden
Masse entwickelt, ist dadurch wirksam vorgebeugt; der abziehende Wasserdampf trifft keine
kühlenden Flächen. no
Die Trocknung des Materials ist also eine beschleunigte.
Einer Überhitzung des zu trocknenden Materials ist im Gegensatz zu anderen Systemen
(z. B. den Ölmantelapparaten) ebenfalls vorgebeugt.
Die beim Dämpfen des Rohmaterials entstehende Leimbrühe kann mittels Dampfdrucks
und eines Rohres aus dem Fettabscheider in den Digestor zurückgedrückt und hier zu Leimgallerte
eingedickt bzw. durch Zusatz von Melasse, Kleie oder sonstigen Kohlenhydraten zu
einem wertvollen zuckerhaltigen Futtermittel verarbeitet werden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung zur Verarbeitung von Kadavern und Fleischteilen, bei welcher sich in einem Dampf behälter ein frei darin schwebender Digestor und in diesem ein Siebkorb befindet, dadurch gekennzeichnet, daß der Digestor (b) unmittelbar in einem Dampfkessel frei über dem Wasserspiegel desselben angeordnet ist und ein im Dampfraum liegendes Dampfzulaßventil (d) besitzt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Boden des Siebkorbes (c) als auch derjenige des Digestors (δ) mit Rührwerken versehen sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=538546
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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0
- DE DENDAT282936D patent/DE282936C/de active Active
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