DE4568C - Herstellung eines schneckenförmigen Apparates, besonders in der Brennerei und Brauerei - Google Patents

Herstellung eines schneckenförmigen Apparates, besonders in der Brennerei und Brauerei

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DE4568C
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A. B. WALKER, Brauereibesitzer, in Gateacre Grange bei Liverpool (England)
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12FRECOVERY OF BY-PRODUCTS OF FERMENTED SOLUTIONS; DENATURED ALCOHOL; PREPARATION THEREOF
    • C12F3/00Recovery of by-products
    • C12F3/02Recovery of by-products of carbon dioxide

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Description

PATENTSCHRIFT
1878.
Klasse 6.
ANDREW BARCLAY WALKER in GATEACRE GRANGE bei LIVERPOOL
(England).
Herstellung eines schneckenförmigen Apparates, besonders in der Brennerei und Brauerei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. März 1878 ab, Längste Dauer: 28. Februat 1891.
Der Hauptzweck dieser Erfindung besteht in der Anwendung einer Reihe von Vorrichtungen, welche theilweise nach dem Principe der archimedischen Schraube construirt sind. Sie dienen zum Erwärmen, Abkühlen, Verdampfen, Verdünnen, Maischen, Gähreri, Destilliren, Trocknen, Darren und Krystallisiren; auch sollen dieselben Verwendung finden bei dem Raffiniren des Zuckers, der Gewinnung von Salz und Alaun, der Papierfabrikation, der Bleicherei, der Kattundruckerei, bei der Behandlung von Fäcal-Stoffen und plastischen Substanzen, bei chemischen Processeri, sowie beim Brodbacken und bei der Herstellung von Conditorwaaren und anderer ähnlicher Gegenstände.
*-■ Die oben erwähnte Schraube (Schnecke) bildet den Haupttheil meiner Erfindung und besteht aus einer Anzahl flacher Röhren aus Kupfer oder anderem passenden Material, welche in Schneckenform um eine Spindel gewunden sind.)
• Unter Umständen construirt der Erfinder die Schnecke aus einem flachen Rohr oder aus mehreren solcher Röhren (Röhrengruppen), welche von der Mitte auslaufen und derart angeordnet sind, dafs das wirkende Mittel, als Luft, Gas, Dampf, Wasser oder Säuren, durch diese Röhren in entsprechender Weise circulirt. Das wirkende Mittel tritt in die so weit als nöthig hohle Spindel ein und aus dieser in die röhrenförmige Schnecke. Es wirkt von hier aus erwärmend, abkühlend, trocknend etc. und wird am anderen Ende in ähnlicher Weise abgeleitet. Um eine erhöhte Wirkung zu erzielen, legt man unter Umständen eine Schnecke in die andere, und läfst die beiden sich in entgegengesetzter Richtung drehen. Die Bewegung kann auf die Schnecke, durch Riemen, Ketten, Zahnräder u. s. w. übertragen werden.
Anstatt der beschriebenen Anordnungen können auch eine Anzahl Röhren mit den Enden in zwei hohle Scheiben befestigt werden, welche letztere auf einer hohlen Welle sitzen und sich mit dieser drehen. Das wirkende Mittel tritt dabei, wie vordem beschrieben, durch das eine Ende der Welle ein, durchströmt die Röhren und tritt am anderen Ende der Welle aus.
Innerhalb der hohlen Scheiben können Scheidewände angebracht werden, um die hindurchströmende Flüssigkeit etc. nach verschiedenen Richtungen abzulenken.
Unter den verschiedenen Anwendungen, die meine Erfindung finden kann, steht in erster Reihe diejenige bei der Brauerei. In den Behälter, in welchem das Wasser zum Maischen oder zu anderen Zwecken erhitzt wird, bringt der Erfinder eine oder mehrere seiner Schnecken an und verbindet dieselben sowohl mit dem Dampf wie mit den Wasser-Zuführungsröhren unter Einfügung der nöthigen Hähne und Ventile. Nach Anfüllung des Behälters aus dem Vorrathsbehälter wird Dampf durch die Schnecke strömen gelassen und letztere, wenn nöthig, in Umdrehung versetzt, um die Erhitzung des Wassers zu beschleunigen. "Nachdem dasselbe gekocht hat, mufs die Temperatur zum Zweck des Maischens erniedrigt werden. Gewöhnlich läfst man eine entsprechende Menge kalten Wassers zufliefsen. Bei der vorliegenden Anordnung stellt man jedoch den Dampf ab und läfst einen Strom kalten Wassers durch die Schnecke laufen, um dadurch die Temperatur zu erniedrigen. Das erwärmte abfliefsende Kühlwasser läuft dabei in einen zweiten Behälter und ist für das folgende Gebräu zu verwenden, Fig. ι und 2.
Die zweite Operation besteht darin, das Malz und das heifse Wasser durch, den Vormaisch-Apparat gehen zu lassen, welcher ebenfalls mit einer . Schnecke versehen ist. Das Malz fällt von einem Rumpf aus in die Mitte der Maschine, während das Wasser von den Seiten eintritt. Dabei stöfst es auf eine Anzahl von Schaufeln, welche mit der Welle verbunden sind, und versetzt dadurch die Schnecke in Umdrehung. Am Rande der Schnecke ist ein mit kleinen Löchern versehenes Rohr befestigt, um auf diesem Wege ebenfalls Wasser eintreten zu lassen, so dafs das Malz vollständig mit Wasser gesättigt ist, wenn es in den Maischbottich kommt, Fig. 14. Eine andere Form des Vor·· maisch-Apparats zeigt Fig. 7. Das Malz fällt hierbei von oben in einen cylindrischen Behälter, während das Wasser durch die auf
einem Theil ihrer Länge durchlöcherte Schnecke eintritt.
Die dritte Operation wird in dem Maischbottich vorgenommen, welcher rund, oval, viereckig oder in anderer passender Form construirt sein kann. Nach der einen Anordnung bringt man in dem cylindrischen Bottich eine hohle Schnecke an, deren Durchmesser dem des Bottichs nahezu gleich ist. Letzterer wird mit einem luftdicht schliefsenden Deckel versehen. Innerhalb des Bottichs befinden sich oben und unten Siebböden, welche an der Axe der Schnecke befestigt sind. Die obere Fläche des Schneckenganges kann glatt oder auch mit Zinken versehen sein, um die Maische aufzurühren. An der unteren Seite ist eine Anzahl von Röhren angebracht, um die Temperatur der Maische zu regulären. Dieselben sind sowohl mit den Wasser-, wie mit den Dampf-Zuführungsröhren verbunden. Ein Theil der Röhren an der Schnecke kann mit Löchern versehen sein, um den Eintritt des Wassers für den zweiten und dritten Gufs etc. zu erleichtern. Die Hauptmasse des Wassers läfst man zu diesem Zwecke jedoch entweder durch den unteren oder den oberen Siebboden eintreten, Fig. 3. Eine andere Anordnung des Maischbottichs besteht darin, in einem passenden Behälter eine Anzahl von Böden oder Platten anzubringen, welche abwechselnd an der einen oder der anderen Seite der Maische den Durchgang gestatten, Fig. 12.
Anstatt die Schnecke an der Axe zu befestigen, kann man dieselbe auch mit der inneren Wandfläche des Bottichs verbinden. Die Axe mufs sich alsdann herausheben lassen, um den Bottich ausleeren zu können. Um eine Dichtung zwischen der Axe und der Schnecke zu erzielen, bringt man ein Rohr aus Gummi oder anderer elastischer Substanz derart an, dafs dasselbe mit der inneren Kante der Schnecke in Berührung kommt. Nachdem die Axe an ihre Stelle gebracht ist, wird das Rohr mit Luft oder Wasser angefüllt und dadurch eine vollständige Dichtung zwischen Axe und Schnecke hergestellt. Nach Entfernung der Luft oder des Wassers kann die Axe herausgezogen werden. Das Innere des Bottichs kann auch durch Oeffnungen in den] Seitenwänden, welche wasserdicht zu verschrauben sind, zugänglich gemacht werden.
Die beschriebenen Schnecken lassen sich natürlich ebenfalls bei den gewöhnlichen offenen Maischbottichen anwenden.
Zur Beschleunigung des Maischprocesses ist es zweckmäfsig, den luftdicht verschlossenen Maischbottich mit einer Luftpumpe in Verbindung zu bringen, um alle Luft aus der Maische herauszuziehen. Dadurch wird der Eintritt des Wassers in die Zwischenräume und Poren des Malzes gefördert.
Nachdem das Maischen vollendet und die Würze abgelaufen ist, läfst der Erfinder Dampf oder erhitzte Luft in die Schnecke treten oder durch dieselbe hindurchströmen. Hierdurch werden die Treber getrocknet und können dieselben alsdann verschiedenartige Verwendung finden.
Eine modificirte Anordnung des Maischbottichs ist folgende: An zwei Seiten des cylindrischen Gefäfses sind hohle Zapfen angebracht, auf denen das erstere sich in Lagern drehen läfst. Diese Zapfen sind durch Röhren mit dem Innern der Schnecke verbunden. Die Bewegung des Bottichs, in Verbindung mit der Wirkung der Schnecke, sichert ein vollständiges Aufrühren der Maische, Fig. 13. Anstatt der inneren Schnecke kann eine Anzahl gelochter oder dichter Platten angewendet werden, welche die Querschnittsfläche des Gefäfses nicht ganz. ausfüllen, oder es können Röhren in ähnlicher Weise angebracht werden. Ein so construirter Maischbottich kann ebenfalls eine oscillirende Bewegung erhalten, indem man denselben mittelst hohler Zapfen lagert und durch einen passenden Mechanismus bewegt.
Bei dem nun als vierte Operation folgenden Sieden der Würze können wiederum die Schnecken angewendet werden und sind dann eine oder mehrere derselben in der Siedepfanne anzubringen. Unter Umständen versieht man letztere mit einem dicht schliefsenden Deckel und den nöthigen Sicherheits-Apparaten. Nachdem die Würze durch den Dampf gekocht ist, kann das Abkühlen derselben theilweise oder ganz in der Siedepfanne selbst geschehen, ehe sie in die Gährungsbottiche gelassen wird. Hierzu wird kaltes Wasser durch die Schnecke circuliren gelassen. Die Abkühlung der Würze kann in den Gährbottichen vervollständigt werden und folgt darauf der Gährungsprocefs. In jedem dieser Bottiche befindet sich ein gelochter doppelter Boden, um die Würze von dem Hopfen und von anderen in derselben enthaltenen Substanzen abzuziehen. Ein ähnlicher doppelter Boden befindet sich in der Siedepfanne. Ehe die Würze in die Gährungsbottiche gebracht wird, kann dieselbe in ein Hülfsgefäfs abgelassen werden; welches ebenfalls mit doppeltem Boden und einer Schnecke zu versehen ist. Zum Zweck des Ausspülens der in dem Hopfen zurückbleibenden Würze ist die betreffende Schnecke an verschiedenen Stellen mit Löchern versehen, durch welche Wasser in die Hopfenmasse gespritzt werden kann; dabei dienen angebrachte Zinken dazu, dieselben aufzurühren. Hierauf wird ein Strom heifser Luft in die Schnecke eingelassen und dadurch die Masse getrocknet. Will man das Kühlen der Würze nicht in der Siedepfanne oder in den Gährungsbottichen ausführen, so ist ein besonderer Kühl-Apparat anzuwenden, der aus einem cylindrischen Gefäfs, versehen mit einer der Schnecken, besteht. Zweckmäfsig ist es, den Cylinder behufs Reinigung u. s. w. aus zwei gleichen Theilen herzustellen. Die Ränder der Schnecke sind mit einem elastischen Besatz
oder einer Dichtung versehen, welche sich genau an die Wand des Behälters anschliefst. Das beim Austritt· erwärmte Kühlwasser kann in den Behälter für warmes Wasser geleitet werden, um dadurch die der Würze entzogene Wärme wieder nutzbar zu machen. Die Würze tritt an dem einen Ende . des Cylinders ein, während das Kühlwasser am anderen Ende in die Schnecke geleitet wird.
Die fünfte Operation des Processes wird in dem Gährbottich ausgeführt. Es kann hierbei eine der röhrenförmigen Schnecken mit ihrer rüttelnden, schüttelnden, rührenden und kühlenden Wirkung in einem gewöhnlichen offenen oder geschlossenen Bottich angebracht werden. Um jedoch Gährung durch Reibung, Mischen und Schütteln hervorzubringen, zieht der Erfinder es vor, den Bottich in cylindrischer Form und von hinreichender Festigkeit herzustellen, um einen hohen Druck aushalten zu können. In diesem Gefafse bringt er eine oder mehrere seiner hohlen Schnecken an, welche mit Zinken oder Schaufeln versehen werden können und bei denen ein Zwischenraum zwischen den Röhren vorhanden ist, welche die Schnecke bilden. Das Ende der Schneckenaxe wird mit einem Zahnrade von passender Gröfse versehen, bei dem eine Anzahl der Zähne über die anderen hervortreten. In dieses Rad greift ein gewöhnliches Getriebe, welches bei seinem Zusammentreffen mit den hervorstehenden Zähnen des Rades eine heftige schüttelnde und rüttelnde Bewegung hervorbringt; aufser'der durch die Schnecke erzeugten kreis- und wellenförmigen Bewegung.
Eine andere Methode, um Gährung durch Reibung zu erzielen, besteht darin, dafs man das betreffende starke und entsprechend geformte Gefäfs mittelst Zapfen aufhängt und in oscillireiide oder schüttelnde Bewegung versetzt. Im Innern des Gefäfses sind Abtheilungen, Röhren, Platten oder Zinken in solchen Stel-.lungen anzubringen, dafs der Flüssigkeit eine möglichst heftige Bewegung ertheilt wird. Auch kann in dem Gefäfse ein Quirlrad angebracht werden, oder es können Kugeln in dasselbe gelegt oder andere Mittel angewendet werden, um die Flüssigkeit in Bewegung zu setzen. Die Gefäfse sind mit Sicherheitsventilen, Manometer, Thermometer und Wasserstandszeiger zu versehen, um den Fortgang des Processes beobachten zu können. Die Art und Weise, um die Temperatur zu reguliren, hängt von der Beschaffenheit des angewendeten Gefäfses ab. Bei dem cylindrischen Gefäfse, welches die Schnecke enthält, geschieht diese Regulirung durch einen Strom Wassers oder anderer Flüssigkeit oder von Luft, welcher durch die Schnecke geleitet wird. Bei Gefäfsen dagegen, welche mit anderweitigen Mitteln zur Erzeugung der Gährung versehen sind, wendet der Erfinder Röhren oder sonstige Kanäle zu demselben Zwecke an. .
Einen anderen Apparat zur Erzeugung von Gährung durch Reibung construirt er folgendermafsen: Unter einem länglichen Trog oder flachen Behälter bringt er eine Anzahl cylindrischer oder sonst passend gestalteter Gefäfse an, derart dafs der Boden des neuen Troges den Deckel dieser Gefäfse bildet. Ih jedem der letzteren wird eine seiner Röhrenschnecken angebracht, bei der zwischen den Röhren sich Zwischenräume befinden und in diesen Zwischenräumen Zinken. Der Apparat kann mit den früher beschriebenen Vorrichtungen zur Erzeugung stofsender und schüttelnder Bewegung versehen werden. Die cylindrischen Gefäfse haben Zapfen und Ketten, um das Herunterlassen behufs Reinigung und Untersuchung zu erleichtern. Die Art der Anwendung dieses Apparates ist die folgende: Die cylindrischen Gefäfse werden zunächst unter Einfügung einer elastischen Dichtung luftdicht unter dep Boden des Troges geschraubt. Zwischen dem Innern des Gefäfses und dem Troge besteht eine Verbindung durch ein einfaches Loch, welches durch einen Pfropfen luftdicht verschlossen werden kann, aufserdem aber noch durch ein ausziehbares Rohr, welches sich durch eine Zahnstange und ein Getriebe heben und senken läfst. Von einer anderen Oefihung im Boden des Troges reicht ein Rohr bis auf wenige Zoll zum Boden des Cylinders hinunter. Nachdem dieses Gefäfs mit der zu behandelnden Flüssigkeit gefüllt ist, wird die Schnecke in Bewegung gesetzt; die Producte der Gährung steigen durch das ausziehbare Rohr über und laufen in den Trog. Die flüssigen Theile der Gährungs-Producte laufen in ein unteres Reservoir des Troges und von. hier aus durch das oben erwähnte Rohr zu der in dem Cylinder enthaltenen Flüssigkeit zurück. Die Schnecke wird, wie bereits beschrieben, in Bewegung gesetzt und erfüllt die Functionen eines durch Reibung und unter Druck wirkenden Gälmmgserzeugers, oder unter Umständen auch diejenige eines einfachen Rührers.
Anstatt der Würze den Hopfen und andere Substanzen in der Siedepfanne zuzusetzen, zerreibt der Erfinder dieselben unter Umständen zu einem Brei und bewirkt die Gährung in einer der beschriebenen ähnlichen. Weise und führt dann die Masse zur entsprechenden Zeit in den Gährbottich ein. Auf diese Weise wird eine dem Kochen des Hopfens analoge Wirkung erzielt, ohne dafs dabei diejenigen nachtheiligen Stoffe ausgezogen werden, welche in der Siedespitze frei werden. Das Zerkleinern des Hopfens wird durch eine Maschine . ausgeführt.
Diese wird so construirt, dafs unterhalb eines Rumpfes zwei Reihen runder Messer angebracht werden, welche sich in entgegengesetzten Richtungen drehen. In dem Rumpfe liegt eine Schnecke zur Zuführung des Materials. Der zerschnittene Hopfen wird dann der Einwirkung von einem Paar Schnecken ausgesetzt, deren
Gänge in einander greifen. Diese Schnecken können hohl sein, um einen Theil der Flüssigkeit, mit welcher der Hopfen zu einem Brei verarbeitet wird, durch dieselben eintreten zu lassen.. Nach dieser Vorbereitung wird die Masse in einen Cylinder gebracht, in dem sich eine der Schnecken befindet. Es wird der Deckel geschlossen und die Verbindung mit der Luftpumpe bezw. mit einer Vacuumkammer hergestellt. Nach Erzielung einer vollständigen Luftleere wird ein Ventil oder ein Hahn am Boden des Gefäfses geöffnet und ein Strom kräftiger Würze eingelassen, welche durch, einen Siebboden hindurch in die Masse eindringt. Letztere wird dann der Gährung überlassen, dabei jedoch der Procefs unterstützt, indem man Variationen in der Temperatur durch Vermittelung der Schnecke in der beschriebenen Weise eintreten läfst. Das Gefäfs ist mit Apparaten zur Bestimmung des Druckes und der Temperatur zu versehen und kann dasselbe auf ■Zapfen aufgehängt werden.
- Wenn es vorgezogen wird, die Masse von selbst gähren zu lassen, so kann das Gefäfs offen sein.
Während der Gährung wird ein grofses Quantum Kohlensäure entwickelt; um dieses Gas zu weiterer Verwendung aufzuheben, werden starke luftdichte Gefäfse benutzt, welche mit den nöthigen Ventilen und Hähnen versehen und durch Röhren mit den Gährbottichen verbunden werden, um das Gas aus diesen hinüber zu führen. Dieselben Röhren werden gebraucht, um die Kohlensäure aus den in starker Gährung begriffenen Bottichen in andere zu leiten, in denen dieser Procefs erst anfängt oder träge vorgeht, um solchen zu beschleunigen. Das Gas kann zu verschiedenen Zwecken nutzbar verwendet werden; besonders um Bier, Wein und andere Getränke damit schäumend zu machen; sodann beim Backen von Brod und Conditorwaaren u. s. w.. Dasselbe kann auch gebraucht werden, um die Schnecken oder andere Mechanismen in Bewegung zu setzen, oder es kann durch starken Druck in kleine Gefäfse geprefst werden, um transportirt werden zu können.
Die vom Erfinder gemachten Verbesserungen sind ebenfalls anwendbar zum Trocknen von Getreide, Heu und anderen Substanzen, zur Erwärmung des Speisewassers für Dampfkessel etc., zur Condensation von Dampf und zur Herstellung destillirten Wassers aus Seewasser. Für alle diese Zwecke bleibt das Princip und die Anwendungsart so wie die Construction und die Wirkung seines Apparates im wesentlichen dieselbe. Auch wendet er seinen Apparat an bei der Destillation und der Rectification von Weingeist, Liqueuren etc., und zwar benutzt er die Schnecke zum Aufrühren und zur Regulirung der Temperatur der Maische im Maischbottich, ferner zum Sieden bezw. Destilliren der weingaren Maische, worauf dann die Dämpfe behufs der Condensation durch eine oder mehrere seiner Röhrenschnecken geleitet werden, welche von kaltem oder von Eiswasser umgeben sind: Die Schnecken können dabei rotiren oder auch fest, stellen. Das angegebene Arrangement kann auch umgekehrt werden, indem man die zu verdichtenden Dämpfe in ein Gefäfs eintreten läfst, welches eine oder mehrere Schnecken enthält, durch die das kalte Wasser oder auch Luft getrieben wird, um die Condensation zu veranlassen. Zur Rectification von Alkohol, Liqueuren und Weinen, bezw. um ihnen die Eigenschaften des Abgelagertseins zu ertheilen, kann ebenfalls eine der beschriebenen Anordnungen benutzt werden. Die zu behandelnde Flüssigkeit wird in das die Schnecke enthaltende Gefäfs geleitet und wenn nöthig von der atmosphärischen Luft abgeschlossen. Die Schnecke wird dann in Thätigkeit gesetzt, und man läfst dann abwechselnd einen Strom heifser und kalter Luft oder dergleichen Wasser hindurchgehen, um einen wiederholten Wechsel der Temperatur zu erzeugen, welcher in Verbindung mit der schüttelnden und aufrührenden Wirkung der Schnecke denselben Einflufs auf die Flüssigkeit ausübt, wie Alter und Transport.
Das Princip der Erfindung ist auch anwendbar bei der Abdampfung von Salzwasser und anderen ähnlichen Lösungen, ferner bei der Zuckerraffinerie, der Papierfabrikation und bei der Behandlung von Abfuhrstoffen u. s. w.
Zum Abdampfen von Salzwasser legt der Erfinder eine seiner Schnecken in ein langes cylindrisches Gefäfs, welches der ganzen Länge nach oben auf einem Theile. seines Umfanges offen ist. Die Flüssigkeit wird in das Gefäfs und heifse Luft oder Dampf in die Schnecke eingelassen. Letztere wird darauf in Umdrehung versetzt. Die Flüssigkeit wird mm erhitzt, so dafs sie verdampft und sich die Salzkrystalle auf der Schnecke absetzen. In die Oeffnung des Cylinders reichen eine Anzahl von Bürsten oder Schaber, welche an einer Kette ohne Ende befestigt sind und durch die Drehung der Schnecke langsam vorwärts bewegt werden, piese Bürsten etc. entfernen die Salzkrystalle von der Schnecke. Die aufsteigenden Dämpfe können durch Röhren zu dem Vorrathsreservoir für die betreffende Flüssigkeit geführt werden, um dieselbe vorzuwärmen. Für andere Zwecke ist die Art und Weise des Verfahrens im Princip dieselbe, wenn auch in jedem besonderen Falle Modificationen einzutreten haben und beschränkt der Erfinder sich daher nicht ausschliefslich auf die beschriebenen besonderen Formen und Methoden der Anordnung, sondern er behält sich vor, diese den Umständen entsprechend zu ändern.
Beschreibung der Zeichnungen.
Fig. ι zeigt einen Grund- und Aufrifs A und B der Röhrenschnecke mit der hohlen Axe und der Verbindung zwischen dieser und der Schnecke.
Fig. 2 ist ein Aufrifs des Wasserbehälters. Innerhalb der Röhrenschnecke befindet sich eine zweite Schnecke, deren Zweck es ist, das Wasser vom Böden des Gefäfses in die Höhe zu fördern und somit eine beständige Circulation zu veranlassen. Der Dampf oder ein anderes wirkendes Mittel tritt in die Axe bei A ein. Das betreffende Zuleitungsrohr geht durch eine am Ende der Axe angebrachte Stopfbüchse, um die Drehung zuzulassen. Von der Axe aus tritt der Dampf etc. durch das Verbindungsrohr . in die Röhrenwindungen, welche die Schnecke bilden, und wird bei C abgeführt. Die Drehbewegung wird durch ein konisches Vorgelege auf das untere Ende der Schnecke übertragen. C1 und Z>' zeigen die Stopfbüchsen und das Vorgelege in vergröfsertem Mafstabe.
Fig. 3 ist ein Verticaldurchschnitt eines Maischbottichs mit Schnecke und den beiden Siebboden B B oben und unten. Deckel und Boden sind mittelst der Scharnierbolzen CCC angeschraubt. Der Dampf etc. tritt durch die Röhren D und A in die Schnecke ein. Die Maische wird durch die Oeffhung E und durch den oberen Siebboden hindurch in den Bottich eingelassen. Die Flüssigkeit für die nachfolgenden Güsse tritt bei F ein, steigt durch das Malzschrot aufwärts und läuft oben bei F1 wieder ab, oder umgekehrt. Während dieses Vorganges dient die Schnecke zum Aufrühren und zum Temperiren. Dieselbe wird von dem Kettenrad G aus in Bewegung gesetzt. Die Welle H geht durch die Stopfbüchse J; das Ende derselben hat eine konische Kugelmuffe, in welche das Ende der Schneckenaxe L dampfdicht pafst. Nach Beendigung des Maischprocesses wird der Deckel abgeschraubt und die Schnecke mit den beiden Siebboden herausgezogen, um die Treber von denselben zu entfernen. E" E" und F" F" sind die Stopfbüchsen und die Kupplung in gröfserem Mafsstabe gezeichnet.
Fig. 4 ist ein Verticaldurchschnitt des Gährb ottichs. Die Schnecke ist hier von einem Mantel umgeben, welcher Schaufeln oder Rührer trägt. Die Würze wird von der Schnecke in die Höhe gefördert und dadurch in beständiger Circulation erhalten, während die Schaufeln dieselbe heftig bewegen.
Fig. 5 ist ein Verticaldurchschnitt des Siedbottichs, welcher oben offen oder geschlossen sein kann. G' H'/' sind die Deckel der Gefäfse, Fig. 3, 4 und 5, mit den Zuleitungsröhren zu den Schnecken und den Zulafsklappen zum Innern der Gefäfse selbst.
Fig. 6 zeigt einen Durchschnitt des Kühl-Apparates. Das Abkühlungsmittel tritt in die Schnecke bei A ein und verläfst dieselbe bei B, oder es wird, nachdem es die erste Schnecke passirt hat, wenn nöthig, durch eine zweite geleitet. Die heifse Würze tritt in den einen Cylinder bei C ein und bei D aus, oder sie fliefst dann noch durch den zweiten Cylinder. Die obere Hälfte des Mantels läfst sich abnehmen behufs Reinigung und Untersuchung. L und M sind Durchschnitte der Stopfbüchsen, der hohlen Wellen u. s. w.
Fig. 7 ist ein Längendurchschnitt und eine Endansicht des Vormaisch - Apparates. Das Maischwasser tritt bei A A ein, geht durch einen Theil der Schnecke hindurch und tritt durch die kleinen Löcher in den hinteren Gängen aus. Das Malz wird von dem Rumpfe aus nach Mafsgabe der Stellung der Schraube C in den Cylinder eingelassen; je nach Bedarf kann man noch Wasser bei D zuführen. Die Maische fliefst bei F ab. E ist ein.Thermometer zur Beobachtung der Temperatur des Maischwassers.
• Fig. 8 und 9 zeigen eine Anordnung zum Trocken von Getreide. Die Schnecke befindet sich hier innerhalb eines mit einem Dampfmantel umgebenen Cylinders. Dieselbe hebt die Körner von dem durchlöcherten Boden aus in die Höhe und läfst sie unter den Rand des Cylinders fallen. A' A' A' sind die Stopfbüchsen etc. in gröfserem Mafsstabe gezeichnet.
Fig. ι ο und 11 zeigen eine andere Anordnung zum Trocknen von Getreide.
Fig. 12 ist ein Maischbottich von veränderter Construction. Die horizontalen Wände darin lassen die Flüssigkeit abwechselnd links und rechs vorbeifliefsen, und weisen ihr somit einen Zickzackweg durch die Maische nach oben oder nach unten an. Diese Wände oder Platten sind zum Herausnehmen eingerichtet.
Fig. 13 ist ein Maisch- oder Gährbottich, welcher behufs rotirender oder oscillirender Bewegung auf Zapfen gelagert ist.
Fig. x\ ist ein Vormaisch-Apparat mit Schnecke und Schaufeln. F ist eine Endansicht, G ein Querschnitt durch die Schaufeln.
Fig. 15 ist ein Apparat zum Schütteln und Rühren. Die Schnecke ist mit röhrenförmigen Zinken versehen, um die auf die Flüssigkeit auszuübende Wirkung zu erhöhen.
Fig. 16 zeigt einen aus geraden Röhren bestehenden rotirenden Rühr-Apparat im Verticaldurchschnitt.
Fig. 17 und 18 sind bezw. Horizontaldurchschnitt und Ansicht von oben desselben Apparates.
Fig. 19 ist ein Verticaldurchschnitt, und
Fig. 20 ein Grundrifs eines Maischbottichs.
Fig. 21 und 22 zeigen eine andere Form meiner Anordnungen für Brauereizwecke in Seiten- und Vorderansicht, wobei Fig. 21 theilweise durchschnitten gezeichnet ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Apparate, wie sie beschrieben und gezeichnet sind.
    Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
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