DE49518C - Kaffeeröstmaschine für Spiritusheizung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Brennmaterialverluste auf ein Minimum zu beschränken und gleichzeitig die Bräunung des Kaffees vollkommen gleichmäfsig zu machen, ist der Zweck der vorliegenden Kaffeeröstmaschine, bei welcher die Brasenabführung ohne Unterbrechung der Beheizung und das nothwendige Wenden des Kaffees ohne Wechsel in der beheizten Rostbehälterflä'che erfolgt.

Diese Kaffeeröstmaschine ist in der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 in einem Verticalschnitt, und in Fig. 2 bis 4 in ihren Einzeltheilen dargestellt und wie folgt beschaffen.

α ist das Spiritusbecken, b ein aus demselben sich senkrecht erhebender Cylinder, dessen Wandung im oberen Theil durchbrochen ist; nahe dem Boden des Beckens a, sowie über Randhöhe des letzteren sind in den Cylinder b einige Löcher b¹ und b² eingearbeitet; b^s ist ein den Cylinder b nach oben abschliefsender Boden, c ist ein mit Stiel c¹ versehener Flammenlöscher, d ist der Behälter, welcher zur Aufnahme des zu röstenden . Kaffees dient. Derselbe ruht auf dem aus b vortretenden Wulst &⁴. e ist eine Ummantelung der unteren äufseren Partie des Kaffeebehälters d. f ist der in der Mitte offene, um ein Scharnier f¹ drehbare Deckel dieses Behälters, g ist der zum Wenden des Kaffees dienende Apparat, welcher, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, aus einem siebartig durchbrochenen cylindrischen Theil und daran sitzender schraubengangförmiger Schaufel g^l besteht. Der cylindrische Theil g ist oben durch den Konus g² abgeschlossen; unterhalb desselben sind zwei entgegengesetzt gewölbte Böden g³ und gⁱ eingefügt. Sowohl in den Konus g² wie in die Böden g³ und g"⁴ sind einige wie in Fig. 3. versetzt angeordnete Löcher h bezw. h¹ und /?² eingearbeitet. Der Wende-Apparat, welcher oben die abnehmbare Kurbel i trägt, wird, wie in Fig. 1, so in den Kaffeebehälter d eingesetzt, dafs der cylindrische Theil g den inneren Cylinder d¹ des Kaffeebehälters d umgiebt und die untere Kante der Schaufel g¹ auf dem Boden von d aufliegt.

Die Wirkungsweise dieser Kaffeeröstmaschine ist folgende:

Der nach Einbringen des zu röstenden Kaffees in den Behälter d in das Becken a eingefüllte Spiritus ergiefst sich durch die Oeffnungen b^l zugleich in den von dem Cylinder b umschlossenen Raum. Beim Entzünden des im Aeufseren des Beckens α enthaltenen Spiritus entzündet sich zufolge der Löcher b² auch der innerhalb des Cylinders b stehende Spiritus, brennt jedoch nur mit mä'fsiger Flamme, weil durch die Löcher b² nur eine geringe Menge Luft zugeführt wird.* Die von dieser Flamme erzeugten Heizgase gelangen auf das vollkommenste für den Zweck des Kaffeeröstens zur Verwendung, weil sie, um nach den Abzugsöffnungen h²h}h zu gelangen, gezwungen sind, ihren Weg durch die Durchbrechungen irn Cylinder b zu nehmen. Indem sie dies thun, bestreichen sie den inneren cylindrischen Theil d¹ des Röstbehälters d und beheizen denselben. Die diesem mitgetheilte Wärme theilt sich durch die Durchbrechungen in dem ihn umgehenden Cylinder g dem Kaffee mit und wird so für dessen Röstung nutzbar.

Die sich unter dem Boden des Behälters d ausbreitende Flamme beheizt diesen; die über den Boden hinausgehenden Flammenspitzen und die der Flamme entströmenden Heizgase werden von der Ummantelung e an die äufsere Umfassung von d gedrängt und beheizen den unteren Theil derselben. Der im Rösten begriffene Kaffee empfängt demnach von allen mit ihm in Berührung stehenden Behälterwandungen Wärme.

Während der ersten, etwa io Minuten dauernden Periode des Röstprocesses, in welcher das im Kaffee enthaltene Wasser am lebhaftesten zur Verdunstung gelangt, wird, um dem Brasen völlig ungehinderten Abzug zu gewähren, der Deckel f, wie in Fig. ι punktirt gezeichnet, offen gelassen und der Wender g mittelst der Kurbel i zeitweilig umgedreht, so dafs die Schaufel g^l den Kaffee vom Boden des Behälters d aufnimmt, über sich hinwegfördert und schliefslich rückwärts wieder abfallen läfst. Dabei erhalten die Kaffeebohnen eine veränderte Lage sowohl unter sich, als gegenüber den beheizten Wandungen des Behälters d. Durch diese Einrichtung wird erzielt, dafs zwecks Abführens des Brasens aus dem Röstbehälter dieses der Beheizung nicht entrückt zu werden braucht und daher Wärmeverluste vermieden werden.

Wenn sich die Brasenentwickelung vermindert, so wird der Deckel f geschlossen. Der zwischen diesem und dem Cylinder g frei bleibende Raum gestattet den noch aufsteigenden geringn Brasenmengen freien Abzug.

Nach dem Schliefsen des Deckels f wird der Wendeapparat ununterbrochen gedreht, um durch ein fortwährendes Wenden des Kaffees eine gleichmäfsige Bräunung desselben zu erzielen. Noch bevor der erwünschte Grad derselben erlangt ist, wird die Spiritusflamme verlöscht, indem der Flammenlöscher c bis an den Boden des Behälters d in die Höhe gehoben wird. Die den Wandungen des Behälters d dann noch innewohnende Wärme ist hinreichend, die Bräunung zu vollenden.

Für die Zuführung von Luft nach der innerhalb des Cylinders b brennenden Flamme kann auch die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsart des Spiritusbeckens α Anwendung finden, bei welcher in dessen Boden ein Rohrstutzen k eingefügt ist, der mit seinem oberen Rand über den Beckenrand hinausreicht. In den Fufs des Beckens α sind einige Oeffnungen Z eingearbeitet. Die durch letztere eintretende Luft tritt durch den Stutzen k in den ■ Cylinder b und speist hier die Flamme. Die Oeffnungen b² kommen dann in Wegfall.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kaffeeröstmaschine für Spiritusfeuerung, welche gekennzeichnet ist durch den im Spiritusbecken α sitzenden, mit Oeffnungen b¹ i»² und Deckel b³ versehenen, in dem oberen Theil durchbrochenen Cylinder b, dem von diesem getragenen und im Theil d¹ von den durch dessen Durchbrechungen ihren Weg nehmenden Heizgasen der im Innern von b brennenden Flamme beheizten Kaffeebehälter d, dem den unteren äufseren Theil dieses Behälters behufs seiner Beheizung umgebenden Mantel e, dem um Scharnier f¹ drehbaren Deckel f und der aus dem Cylinder g, welcher zwecks Durchlassens der Wärme durchbrochen ist, nebst schraubengangförmiger Schaufel bestehenden Wendevorrichtung mit der abnehmbaren Kurbel i.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.