DE28246C - Reibungskuppelung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Reibungskupplung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Januar 1884 ab.

Durch diese Kupplung wird ein schnelles, stofsfreies und geräuschloses Aus- und Einrücken der Riemscheiben bezweckt.

Durch Fig. 1 ist die Anwendung der Kupplung mit Vor- und Rücklauf, z. B. bei Hobelmaschinen, Walzwerken, hydraulischen Pressen u. dergl., zur Darstellung gebracht, während Fig. 2 dieselbe in ihrer Anwendung zum schnellen oder allmäligen Aus- und Einrücken von Riemscheiben bezw. Triebwellen zeigt.

Auf der an ihrem Ende ausgebohrten Welle A, Fig. i, sind lose zwei Riemscheiben BB¹, die gröfsere für "Vor-, die kleinere für Rücklauf angebracht. Zwischen diesen Riemscheiben ist ebenfalls auf der Welle A mittelst Stellschrauben die Kuppelmuffe D befestigt. In einer Aussparung der letzteren ist der dreiarmige Hebel H um einen Zapfen drehbar angebracht, welcher mit seinem nach innen gerichteten Arm durch einen Schlitz der hohlen Welle A hindurch in ein Auge der in der Ausbohrung verschiebbaren Stange F greift, während die beiden anderen Hebelarme mit den Bolzen E und F¹ gelenkig verbunden sind. Letztere erhalten durch an der Muffe D angebrachte Knaggen ihre Führung und bewegen sich beim Verschieben der Stange F nach aufsen bezw. nach innen. Aufsen an den Bolzen F. und F¹ sind belederte Bremsklötze CC¹ von ungefähr Y₄ Kreisumfang befestigt, welche sich beim Herausschieben des betreffenden Bolzens an den inneren Riemscheibenkranz anlegen.

Der Antrieb der beiden Riemscheiben B B¹ erfolgt von derselben Scheibe aus mittelst zweier Riemen, von welchen der eine gekreuzt ist, weshalb beide Scheiben sich entgegengesetzt drehen. Je nachdem nun der Bremsklotz C oder C¹ angedrückt wird, macht die Welle A die eine oder die entgegengesetzte Drehung. Die Umsteuerung kann z. B. durch eine Trittvorrichtung erfolgen, welche mittelst des Hebels G die Stange F aus der Welle A herauszieht. Auf der Welle A', Fig. 2, befinden sich die lose Riemscheibe b und die feste d. In einer Aussparung der Scheibe d ist der Hebel h drehbar gelagert, dessen unterer, in eine Gabel auslaufender Arm sich mit dieser um die Welle A' legt und durch Zugstangen, welche in der Längsrichtung der Welle in Aussparungen der Nabe von d angebracht sind, mit der verschiebbaren Muffe r in Verbindung steht. Der andere Hebelarm ist mit dem Bolzen e gelenkig verbunden, welcher durch die an der Scheibe angebrachten Knaggen seine Führung erhält. Auf dem Bolzen e ist oben der belederte Bremsklotz c befestigt. Die Verschiebung der Muffe r erfolgt mittelst des Winkelhebels g, an dessen anderem Schenkel der ebenfalls belederte Bremsklotz i¹ befestigt ist. Die Scheibe b steht mittelst eines Riemens mit einem Vorgelege in Verbindung und läuft, wenn der Bremsklotz c nicht gegen den inneren Scheibenkranz angeprefst wird, lose um die Wellet¹, welche durch den Bremsklotz c¹ festgehalten wird. Erfolgt aber diese Anpressung durch . einen Zug an dem Hebel g, so macht die Welle A die Umdrehung der Scheibe b mit, indem sich gleichzeitig der Bremsklotz c¹ von der Scheibe d entfernt. Durch

einfaches Hin- und Herschieben des Hebels g wird also die Kupplung der Welle A¹ mit der laufenden Scheibe b schnell und geräuschlos ein- und ausgerückt.

Claims (1)

1. PATENT-Ansprüche:
   An einer Reibungskupplung:

   i. Der in einer Aussparung der Muffe D gelagerte dreiarmige Hebel H, welcher mit einem Arm durch einen Schlitz der an einem Ende ausgebohrten Welle A hindurch in ein Auge der in der Ausbohrung verschiebbaren Stange F greift, während die beiden anderen Hebelarme gelenkig mit den Bolzen E E' bezw. den auf diesen fest angebrachten Bremsklötzen C C¹ verbunden sind, welch letztere abwechselnd durch Hin- und Herschieben des Kolbens F gegen den inneren Radkranz der Riemscheiben' B B^ geprefst werden können, wodurch die eine oder andere derselben gezwungen wird, an der Drehung der Welle A theilzunehmen.
   Der in einer Aussparung der Scheibe d gelagerte zweiarmige Hebel h, dessen nach der Welle gerichteter gabelförmiger Arm mit dem Winkelhebel g in Verbindung gebracht ist, während dessen anderer Arm gelenkig mit dem Bolzen e verbunden ist, so dafs durch Verschieben des Hebels g der auf dem Bolzen e angebrachte Bremsklotz c gegen den inneren Kranz der Riemscheibe b geprefst wird, während sich der mit dem Winkelhebel g verbundene Bremsklotz i¹ von dem Radkranz der Scheibe d entfernt, oder umgekehrt, wodurch die Kupplung der Welle A mit der laufenden Scheibe b nach Belieben ein- und ausgerückt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.