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Transportmischer für Baustoffe
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Die Erfindung betrifft Transportmischer für Baustoffe mit einer drehbar
auf einem Fahrgestell gelagerten Mischtrommel und einer beweglichen, unter dem Mischtrommclauslauf
angeordneten Leitvorrichtung für die gemischten Baustoffe.
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Insbesondere betrifft die Erfindung Transportmischer für schütt- und/oder
rieselfähige beziehungsweise fließfähige Baustoffe, bei denen eine birnenförmise
Mischtrosmel drehbar auf dem Fahrgestell eines Lastkraftwagens derart gelagert ist,
daß die Länasachse der am hinteren oberen Ende offenen Misch-
trommel
in der Längsmitte des Fahrgestells von hinten nach vorn geneigt ist. Der Antrieb
der Mischtrommel ist bei bekannten Ausbildungen entweder selbständig oder durch
Kupplung mit dem Fahrzeugmotor zu bewirken. Bekannte Transportmischer für Baustoffe
sind an der Fahrzeugrückseite unterhalb der Öffnung der Mischtrommel mit einem Mischtrommelauslauf
und mit einer starren, jedoch beweglich angeordneten Schurre aus Blech als Leitvorrichtung
ausgerüstet, um das Mischgut beim Entleeren der Mischt rommel auf vorbestimmte Stellen
zu leiten und dabei insbesondere auch Abstände zwischen dem Transportmischerfahrzeug
und dem Bauplatz und Hindernisse zwischen dem Mischerfahrzeug und dem Abladeplatz
für das Mischgut zu überbrücken. Die maximal mögliche Länge einer solchen Schurre
wird durch die Forderung nach einer bestimmten Mindestschütthöhe und durch den zum
Schurren des Mischgutes erforderlichen Mindestneigungswinkel der Schurre im Betrieb
begrenzt. Dadurch ist die Reichweite der bekannten Schurren gering. Die Unterkante
der Schurre ist außerdem in der Höhe unveränderlich. Bei vollständiger oder nahezu
vollständiger Entleerung der Mischtrommel, vor allem der modernen großen Mischtrommeln
mit etwa acht Kubikmeter und mehr Rauminhalt, muß eine in jedem Falle unerwünschte
flächenmäßige Ausbreitung des Mischgutes mittels
Schaufeln oder
durch Versetzen des Schurrenablaufes erfolgen. Trotz dieser Nachteile sind bekannte
Schurren noch zu lang für den Verkehr des Mischfahrzeuges auf öffentlichen Straßen,
so daß ein Kniegelenk eingebaut werden muß, um eine verkürzte Transportstellung
für die Schurre zu ermöglichen. Die relativ kurze Reichweite der Schurre ist hinderlich,
und zwar vor allem bei der Mischgutanlieferung auf kleineren Baustellen in eng bebauten
Gebieten oder bei Reparaturarbeiten. Die geringe mögliche Schütthöhe unter der Schurre
und die dadurch notwendige flächenmäßige Ausbreitung des Mischgutes bei der Ablage
ist vor allem bei hochwertigem feinem Mischgut, zum Beispiel Putzmörtel, Mauermörtel,
erheblich.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Leitvorrichtung für das Mischgut
an Transportmischern in der Weise auszubilden, daß insbesondere die mögliche Schütthöhe
bei der Ablage des Mischgutes vergrößert wird und daß die Leitvorrichtung bei stehendem
Transportmischerfahrzeug innerhalb der maximalen Reichweite jeden hoch oder tief
liegenden Punkt bedienen kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Transportmischer
der eingangs genannten Art vor allem vorgesehen, daß die Leitvorrichtung aus einem
Förderband besteht, welches unter dem
Mischtommelauslauf um zwei
sich kreuzende Achsen beweglich angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß das Ablaufende
des Förderbandes bei der Entleerung der Mischtrommel wesentlich höher eingestellt
werden kann als bei bekannten Schurren. Dieses Ablaufende des Förderbandes ist in
Folge der Kreuzgelenkaufhängung außerden auf jeden beliebigen Punkt innerhalb der
maximalen Reichweite des Förderbandes ausrichtbar. Von besonderem Vorteil ist ferner
die Möglichkeit einer sehr tiefliegenden Abgabehöhe für das Mischgut, zum Beispiel
bei der Verwendung in Baugruben, in Gräben oder dergleichen.
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Eine besondere Ausbildungsform der Erfindung sieht die Verwendung
eines Förderbandes mit einem Fördergurt vor, der in dem Gestell des Auslegerarmes
über zwei Umlenkungen mit zueinander parallelen Achsen geführt ist, wobei das eine
Ende des Auslegerarmes an gegenüber dem Fahrgestell festen Teilen unter dem Mischtrommelauslauf
um die sich kreuzenden Achsen beweglich verankert ist. Ein solches Förderband ist
als ein einseitig angelenkter Arm anzusehen, dessen freies Ende in der Höhe und
in der Breite frei beweglich ist. Dadurch kann das Mischgut in jeder beliebigen
Höhenlage und in jeder beliebigen horizontalen Stellung abgegeben werden. Diese
Variationsmöglichkeit läßt es zu, daß das Mischgut
auf engstem Raum
in relativ hoher Schüttung abgelegt werden kann. Dieser Vorteil ist insbesondere
bei hochwertigem Mischgut wirksam, so daß neue Anwendungsgebiete für den Einsatz
der hier behandelten Transportmischer erschlossen werden, zum Bei spiel die Verwendung
solcher Transportmischer zur Anlieferung von Putzmörtel oder anderem höherwertigem
Mischgut.
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Für die konstruktive Gestaltung ist vorgesehen, daß von den beiden
sich kreuzenden Achsen der beweglichen Verankerung des einen Endes des Auslegerarmes
am Fahrgestell die eine Achse etwa vertikal und die andere Achse etwa horizontal
quer zur Längsachse der Mischtrommel auf dem Fahrgestell angeordnet ist. Dabei liegt
der Kreuzungspunkt dieser Achsen etwa im Bereich des Mlschtrommelauslaufes, so daß
das Mischgut bei der Entleerung der Mischtrommel auf das durch die bewegliche Verankerung
abgestützte Förderbandende fällt. Bei der Verstellung des Förderbandes bleibt dessen
Querlage gleich, während das freie Ende des Förderbandes an jeden beliebigen Punkt
verstellt werden kann. Dieses freie Förderbandende wird erfindungsgemäß durch eins
Seilzug gehalten, der einerseits am Förderbandbefestigt ist und andererseits auf
eine an festen Teilen des Fahrgestells verankerte Winde aufläuft.
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Diese Winde kann im einfachsten Falle von Hand bedient werden, jedoch
auch mit einem motorischen, zum Beispiel einem von der elektrischen Anlage des Fahrzeugs
gespeisten Elektromotor ausgerüstet sein. Anstelle des Seilzuges eignen sich auch
andere Mittel, zum Beispiel pneumatische oder hydraulische Kolbenzylindereinheiten,
insbesondere1 wenn der Transportmischer aus anderen Gründen mit einer Hydraulik
oder Pneumatik ausgerüstet ist. In diesem Falle können die vorhandenen Mittel. vor
allem eine Hydraulik, zum Antrieb des Förderbandes eingesetzt werden.
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Für den Verkehr de s Transportmischers auf öffentlichen Straßen sowie
für die Fahrt des Transportmischers schlechthin ist eine Verriegelung des Auslegerarmes
mit dem Fahrgestell vorgesehen. Gemäß einem vorteilhaften Lösungsgedanken für diese
Verriegelung ist an einem mit dem Fahrgestell fest verbundenen Teil wenigstens eine
Nische oder Tasche ausgebildet, in die ein Teil des Auslegerarmes in einer an der
Rückseite gegen das Auslaufende der Mischtrommel geklappten Transportstellung einführbar
und verriegelbar ist. Diese Anordnung kann mit gleicher Wirkung auch umgekehrt ausgebildet
sein-
Auf der Zeichnung ist eine beispielhafte Ausführungsform
schematisch dargestellt, um die wesentlichen Merkmale der Erfindung und besondere
Einzelheiten der konstruktiven Gestaltung von Einzelheiten zu erläutern. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht des hinteren Endes eines Transportmischers mit der Leitvorrichtung,
Figur 2 eine Draufsicht auf die Leitvorrichtung nach Figur 1 und Figur 3 bezogen
auf die Fahrtrichtung des Transportmischers eine Ansicht der Leitvorrichtung von
vorn.
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Auf dem Fahrgestell 1 mit Rädern 2 ist eine Mischtrommel 3 um ihre
Längsachse 4 drehbar gelagert.
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Der Antrieb zur Durchführung dieser Drehbewegung ist auf der Zeichnung
aus Gründen der besseren Übersicht nicht dargestellt und in beliebiger bekannter
Weise ausgebildet. Die Mischtrommel 3 hat eine birnenförmige Gestalt und ist bei
geneigter Lage ihrer Drehachse 4von hinten nach vorn am hinteren oberen Ende offen.
Die Beschickung der Mischtrommel 3 erfolgt über einen Fülltrichter 5. Für die Entleerung
der Mischtrommel 3 ist ein Mischtrommelauslauf 6 vorgesehen. Unter diesem Mischtrommelauslauf
6 ist die Leitvorrichtung für das Mischgut auf mit dem Fahrgestell 1 fest verbundenen
Armen beweglich abgestützt. Diese Leitvorrichtung besteht nach der Erfindung und
dem Ausführungsbeispiel
aus einem Förderband 7, bei dem ein elastischer
Fördergurt 8 in einem als Auslegerarm ausgebildeten Gestell 9 über zwei Umlenkungen
10 und 11 mit zueinander parallelen Achsen geführt und in einem von der Hydraulik
des Motorfahrzeugs gespeisten hydraulischen Antrieb ausgerüstet ist. Das eine Ende
des Auslegerarmes beziehungsweise des Gestells 9 ist am Fahrgestell 1 oder an einem
mit dem Fahrgestell fest verbundenen Teil unter dem Mischtrommelauslauf 6 um zwei
sich kreuzende Achsen 12 und 13 beweglich verankert. Die eine Achse 12 verläuft
etwa vertikal und die Achse 13 etwa horizontal quer zur Längsachse 4 der Mischtrommel
3. Das Gestell 9 ist dadurch mit dem freien Ende um die Achse 13 höhenverstellbar
und um die Achse 12 seitlich schwenkbar, so daß die in den Figuren 1 und 2 mit gestrichelten
Linien angedeuteten Positionen und jede beliebige Zwischenstellung erreichbar sind.
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Für die Abstützung des freien Endes des Förderbandes 7 dient ein an
dieses angreifender Seilzug 14 mit einer Winde 15, die an dem Fahrgestell 1 bzw.
an fest damit verbundenen Teilen montiert ist. In der hochgeschwenkten Mittelstellung
des Förderbandes 9, die in der Figur 1 mit den oberen gestrichelten Linien angegeben
ist, kann eine Verriegelung des Förderbandes mit festen Teilen des Fahrgestells
erfolgen. Vorgesehen sind eine Aufnahmetasche 16 in
der Breite
des Gestells 9 und am Gestell axial verschiebbare Haken 17 auf jeder Gestellseite,
die in der Transportstellung mittels einer Hebelmechanik 18 hinter Zapfen, Stangen
oder dergleichen an Konstruktionselementen der nischenförmig ausgebildeten Tasche
16 greifen können. In dieser verriegelten Stellung kann die Winde 15 des Seilzuges
14 entlastet werden.
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Eine Besonderheit der Erfindung ist aus Figur 3 erkenubar. Hiernach
ist vorgesehen, daß eingestellte Seitenlagen des Förderbandes 7 gemäß Figur 2 arretiert
werden können. Dazu ist am Fahrgestell 1 ein Lochkranz 18 und am Gestell 9 eine
Lasche 19 mit einem Loch befestigt, so daß ein Riegelbolzen 20 beliebige Schwenklagen
des Förderbandes 7 fixiert.
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Eine andere konstruktive Besonderheit der Erfindung besteht darin,
daß das Förderband mit einem hydraulischen Antrieb versehen ist, dessen Speisepumpe
zusätzlich installiert sein kann oder für den die Pumpe einer vorhandenen Hydraulikanlage
benutzt wird. Zwischen der Speisepumpe und dem Antriebsmotor für das Förderband
ist ein Regelventil vorgesehen, so daß die Antriebsdrehzahl für das Förderband stufenlos
regelbar ist. Dadurch werden sowohl fein dosierte Austragmengen bei der Entleerung
als auch eine sehr schnelle Entleerung großer Mengen in kürzester Zeit ermöglicht.