DE2822671C2 - Arzneimittelzubereitung für die Verwendung in der Zahnmedizin - Google Patents
Arzneimittelzubereitung für die Verwendung in der ZahnmedizinInfo
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Description
20
Die Enfndu. - betrifft eine Arzneimittelzubereitung
für die Verwendung in der Zahnmedizin, insbesondere
eine Zubereitung, die sich zur Behandlung der Zähne insbesondere als Schutzmittel für das Dentin oder als
Mittel zum Verschließen von Zahnbeinkanälchen eignet.
In den letzten Jahren wurden erhebliche Fortschritte
in den medizinischen und pharmazeutischen Wissenschaften gemacht, wobei Heilverfahren für die verschie· jo
densten Krankheiten, die als unheilbar galten, entwikkelt
worden sind. F.s gibt jedoch immer noch Krankheiten, fir die kein wirksames Heilverfahren
eniwickclt worden ist. Eine dieser unheilbaren Krankheiten
ist die Zahnkancs. J5
l)ie Zähne sind ein wichtiges und das einzige Organ,
daü mechanische Arbeit bei der Ve. arbeitung und beim Verdauen von Speisen leistet. Trotz der Tatsache, daß
ein Zahn, der einmal beschädigt worden ist, nicht wiederhergestellt werden kann, wurde ein befriedigendes
Verfahren zur Verhinderung der Zahnkaries bisher nicht entwickelt.
Bis heute werden Fluorverbindungen am häufigsten zur Verhütung der Zahnkaries verwendet, wobei sie.
dem Leitungswasser zugesetzt oder in Form einer \%
konzentrierten wäßrigen Lösung verwendet werden. Wenn die Zähne mit einer konzentrierten wäßrigen
Lösung einer Fluorverbindung behandelt werden, verursacht sie die Zersetzung des Hydroxyapatits
(Caio(POi)6(OH)2). der eine Hauptkomponente sowohl so
des Zahnschmelzes als auch des Dentins ist, und verursacht die Freigabe des Phosphations, das eine
wichtige Komponente der Zähne ist. Da es ferner eine lange Zeit erfordert, bis das Fluoridion mit dem
Phosphation und Calciumion gebunden und in Form von «
Fluorapaiit (CaiofPOiJeFj) gebunden ist, um seine
Wirkung auszuüben, kann nur ein geringer Anteil (höilisK-ns I Gew.-%) des Fluoridions. das in der
aufgebrachten Fluoridlösung vorhanden ist. wirksam ausgenutzt werden, so daß die therapeutische Wirkung
gering ist
Als Ergebnis eingehender Untersuchungen mit dem Ziel, eine neue Arzneimittelzubereitüng, die die
Zahnkaries wirksam verhindert, zu entwickeln; wurde nun gefunden, daß eine Zubereitung, die Strontium, Zink
und Tannin gegebenenfalls mit Fluor enthält, sowohl
eine Sdhutzwirkung für das Dentin ais auch eine Verschlußwirkung auf Zahnbeinkanälchen ausübt Und
nicht nur die Zahnkaries verhütet, sondern auch die Zahnpulpa schüt2t sowie Hyperästhesie mildert. Der
Erfindung liegen diese Feststellungen zugrunde.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß eine für die Verwendung in der Zahnmedizin geeignete Arzneimittelzubereitung,
die eine Strontiumverbindung, eine Zinkverbindung, Tannin in einem Gewichtsverhältnis
von Strontium zu Zink zu Tannin 1 bis 3 zu 2 bis 4 zu 1 bis 3 enthält.
Es ist allgemein bekannt, daß die Zähne aus
anorganischen Substanzen, die hauptsächlich Hydroxyapatit, Zahnschmelz und Dentin umfassen, und
organischen Substanzen, die hauptsächlich Proteine umfassen, bestehen. Sowohl Strontium als auch Fluor
haben in der Zubereitung gemäß der Erfindung die Aufgabe, den Hydroxyapatit physikalisch und chemisch
^u festigen, während Zink und Tannin die Aufgabe haben, die Proteine zu koagulieren und zu adstringieren,
so daü die Invasion von Bakterien verhindert wird und die Zahnbeinkanälchen verschlossen werden. Insbesondere
gleicht Strontium das Fehlen von Calcium im Hydroxyapatit, der Hauptkomponente des Zahnschmelzes
und des Dentins, aus und steigert die chemische Beständigkeit des Apatits. Das Fluor nimmt die Stelle
der Hydroxylgruppen im Hydroxyapatit ein und verbessert hierbei seine Säurefestigkeit. Zink verbindet
sich mit Säuregruppen (z. B. Carboxylgruppen) und das Tannin mit alkalischen Gruppen (z. B. Aminogruppen
und Iminogruppen) cn Kollagen, das die Hauptkomponente des Proteins ist. so daß die Proteine koaguliert
und adstringiert werden.
Zur Herstellung der Arzneimittelzubereitung gemäß der Erfindung können eine Strontiumverbindung, eine
Zinkverbindung. Tannin und, falls verwendet, eine Fluorverbindung in beliebiger Reihenfolge in solchen
Mengen gemischt werden, daß das Gewichtsverhältnis von Sr zu Zn zu Tannin zu F 1 bis 3 zu 2 bis 4 zu 1 bis 3 zu
0 bis 4 (insbesondere 2 bis 4) beträgt. Das vorstehend genannte Gewichtsverhältnis wurde auf der Grundlage
von Tierversuchen und klinischen Versuchen ermittelt und gibt einen praktisch wirksamen bereich an.
Von den in der Zubereitung gemäß der Erfindung verwendeten Komponenten hat Fiaor eine verhältnismäßig
hohe Toxizität. Daher ist das Fluor enthaltende Präparat nach strenger Anweisung des Zahnarztes zu
verwenden. Die fluorhaltige Zubereitung gemäß der F.rfindung wird für die Verwendung durch den Zahnarzt
und die fluorfreie Zubereitung für den Hausgebrauch empfohlen.
Als Fluorverbindungen können beliebige wasserlösliche
oder wasserunlösliche Fluoride verv/endet werden. Ein geeignetes Fluorid wird in Abhängigkeit vom
Verwendungszweck gewählt. Wenn beispielsweise die Zubereitung zum Mundspülen verwende! wird, wird
vorzugsweise ein wasserlösliches Fluorid verwendet. Wenn das Präparat eine lange Wirkungsdauer haben
soll, wird vorteilhaft ein in Wasser unlösliches Fluorid
verwendet. Als spezielle Beispiele von Fluoriden sind Natriumfluorid, Kaliumfluorid. Ammoniumfluond /mn
fluorid. Strontiumfluorid und Calciumfluond zu nennen
Die Strontiumverbindung kann in Abhängigkeit vom
Verwendungszweck des Präparats wasserlöslich oder Wasserunlöslich sein. Als Beispiele geeigneter Strontiumverbindungen sind Strontitimhydroxydj Strontiumftuorid,
Strontiumchlorid, Strontiumacetat und Strontl· umlactat zu nennen*
Die verwendeten Zinkverbindungen sind vorzugswel· se wasserlöslich. Als Beispiele solcher Verbindungen
SrF,
ZnFj
Tannin pH-Regler (Zinkoxyd)
sind Zinkfluorid (Hydrat), Zinkchlorid, Zinkncetpt und
saures Zinkphosphat zu nennen.
Als Tannine können beliebige Produkte, die im Handel unter der Bezeichnung »Tannin« oder »Gerbsäure«
erhältlich sind, verwendet werden.
Es ist zu bemerken, daß alle vorstehend genannten Komponenten mit Ausnahme von Tannin nicht
unbedingt in freier Form vorliegen müssen, sondern auch in einer Form, in der sie mit einer beliebigen
anderen Komponente gebunden sind, vorliegen können. Beispielsweise kann Strontiumfluorid als Fluorverbindung
und auch als Strontiumverbindung verwendet werden. Ebenso dient Zinkfluorid nicht nur als
Fluorverbindung, sondern auch als Zinkverbindung. Das Gewichtsverhältnis der vorstehend genannten Komponenten
kann an diese Fälle angepaßt werden.
Die Arzneimittelzubereitung gemäß der Erfindung wird im allgemeinen vorteilhaft als feste Arzneiform
formuliert Da alle vorstehend genannten Bestandteile im allgemeinen in fester Form vorliegen, wird durch >o
Mischen dieser Bestandteile ein pulverförmiges Präparat erhalten. Das hierbei erhaltene pulverförmige
Präparat kann in Form eines Pulvers auf einen erkrankten Teil aufgebracht, jedoch auch nac^ Disp:rgierung
in einer geeigneten Wassermenge verwendet 2i
werden. Insbesondere ist es bei Verwendung des Präparats als Mundspülmittel vorteilhaft, die Zubereitung
als Tabletten zu formulieren, die beim Gebrauch in Wasser dispergierbar sind. Ferner ist es möglich, das
pulverförmige Präparat mit einer Dentalzementmasse 3η
im Gewichtsverhältnis von 5:100 bis 20:100 zu mischen und das Produkt als Zement mit therapeutischer
Wirkung zu verwenden. Es ist ferner möglich, das pulverförmige Präparat in einem nichtwäßrigen visko
sen Lösungsmittel, z. B. Glycerin, zu suspendieren und die Suspension in Form einer Paste auf einen erkrankten
Teil aufzubringen.
Wie die vorstehenden Erläuterungen zeigen, enthält Sr(OCOCHi)2
die Arzneimittelzubereitung gemäß der Erfindung Zn(OCOCHj)2
aktive Komponenten, die als ganzes eine Wirkung -in Tannin
sowohl auf die anorganischen als auch die organischen Bindemittel
Teile im Zahn ausüben. Eine solche Arzneimittelzubereitung,
die auf die organischen und die anorganischen Teile einwirkt, war bisher in der Zahnmedizin
unbekannt Die Zubereitung wird ferner im allgemeinen in fester Form formuliert und kann entweder als solche
oder nach Dispergierung in einem geeigneten Medium, z. B. Wasser, verwendet werden. Sie weist daher nicht
die Nachteile wie ungenügende Lagerbeständigkeit und fehlende Langzeitwirkung auf, wie sie bei üblichen ->n
Präparaten, die hauptsächlich in Form von wäßrigen Lösungen geliefert werde·1,beobachtet werden.
Die fl'jorhaltigen festen Arzneimittel sind für die
Behandlung der Zahnkaries durch den Zahnarzt sehr gut geeginet, da sie. wie bereits erwähnt, mit einem
Dentalzement oder einem nichtwäßrigen viskosen Lösungsmittel gemijcht werden können und das hierbei
erhaltene Gemisch auf einen erkrankten Teil aufge bracht werden kann wobei mit einer großen Wirkungsdauer
zu rechnen ist. Diese große Wirkungsdauer kann bo mit allen üblichen Arzneimitteln vom Typ der wäßrigen
Lösung nicht erreicht werden.
Wie bereits erwähnt, dienen,das. dem Arzneimittel
gemäß der Erfindung enthaltene- Jannin-und"-Zink1 der
Festigung der Zähne, Wenn sie jedoch In dasiDetuin
eindringen, verbinden sie sich im Laufe·-der: Zeit
allmählich unter Bildung einer Fällung, die außerdem zum Verschließen der Zahnbeinkanälchen wertvoll ist.
Wenn das Produkt d>ar Reaktion zwischen Tannin und
Zink verwendet wird, ist weder eine Einzelwirkung jeder Komponente noch eine Wirkung des Reaktionsprodukts zu erwarten, weil das Reaktionsprodukt selbst
nicht in die Zähne einzudringen vermag. Es ist daher
ebenfalls in dieser Hinsicht bedeutsam, da3 das Arzneimittel gemäß der Erfindung in fester Form
verfügbar gemacht wird.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen ausführlicher erläutert In diesen Beispielen beziehen
sich die Mengenangaben in Teilen und Prozentsätzen auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Die folgenden Bestandteile wurden jeweils in Form eines Pulvers gleichmäßig gemischt, wobei ein pulverförmiges
Präparat für den Gebrauch durch den Zahnarzt erhalten wurde:
3 Teile
4 Teile
2 Teile
geringe Menge
2 Teile
geringe Menge
Die folgenden Komponenten wurden jeweils in Pulverform gleichmäßig gemischt, wobei ein pulverförmiges
P.äparat für dt η Hausgebrauch erhalten wurde:
Sr(OCOCH3J2 | 3 Teile |
Zn(OCOCH ,)2 | 3 Teile |
Tannin | 2 Teile |
Tabletten (1 g/Tablette) wurden aus den folgenden Bestandteilen in üblicher Weise hergestellt:
3 Teile
3 Teile
2 Teile
geringe Menge
3 Teile
2 Teile
geringe Menge
Vergleichsbeispiel 1
Zwei Backenzähne wurden bei dem gleichen Patienten zum Überkronen vorbereitet. Die Dentinoberfläche
eines der Backenzähne wurde mit 0,Oj g des pulverförmigen
Präparats gemäß Beispiel 1 bedeckt und vorübergehend verschlossen, während der andere Zahn
ohne Aufbringen des pulverförmigen Präparats vorübergehend verschlossen wurde. Nach 10 Tagen oder
mehr wurde der beim Schleifen entstehende Schmerz mit Hilfe einer UnK-rsuchungsnadel vor dem Überkronen
emittelt. Die Ergebnisse sind nachstehend <n
Tabelle 1 genannt.
Grad des Schmer/e«
Zahl der /ahne
Pulverförmiges
Präparat
verwendet
Pulverförmiges
Präparat
verwendet
Pulverförmiges
Präparat nicht
verwendet
Präparat nicht
verwendet
stark
schwach
leicht
kein Schmerz
10
2
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, daß das Dentin unempfindlich gemacht wird, wenn das pulverförmige
Präparat gemäß der Erfindung verwendet wird.
Vergleichsbeispiel 2
In der ersten Stufe wurde der elektrische Widerstand
(Rl) von Zahnbeinkanälchen, die zwischen der Zahnpulpa und einer erworbenen Kavität vorhanden waren,
gemessen, nachdem die Höhle mit Kochsalzlösung gefüllt worden war. Anschließend wurden 100 Gew.-Tei-Ie
Eugenol-Zahnzement, der als Zement zum vorübergehenden Verschließen gewählt worden war, mit 20
Gew.-Teilen des pulverförmigen Präparats gemäß Beispiel 1 gemischt. Die Kavität wurde mit dem
erhaltenen Gemisch gefüllt.
Nach ungefähr einer Woche wurde der zum vorübergehenden Verschluß verwendete gemischte
Zement entfernt und die Kavität mit Amalgam gefüllt, worauf der elektrische Widerstand (Rj) erneut gemessen
wurde. Je höher das WiucfsiaihisVcfiraiiriiS (Ry R\),
um so wirksamer sind die Zahnbeinkanälchen mit guter Isolierung gegen äußere Reize verschlossen. Die
Versuchsergebnisse sind zusammen mit den Ergebnissen von Vergleichsversuchen, bei denen kein erfindungsgemäßes
pulverförmiges Präparat verwendet wurde, in Tabelle 2 genannt.
Fall | Wiclerstandsverhällnis von Zahnbein | Pulverförmiges |
kanälchen (Rj/R,) | Präparat nicht | |
Pulverförmiges | verwendet | |
Präparat | ||
verwendet | ||
1
2
3
4
5
5
1.1
1.0
1.0
1.2
1.2
1.0
1.0
1.2
1.2
IaI! | Widersiandsvcfhüllnis von Zahnbein- | Pulverförmiges |
kaniilchcn (R3/R,) | Präparat nicht | |
Pulverförmiges | verwendet | |
Präparat | ||
verwendet | ||
6
7
8
9
IO
Durchschnitt
1.6
1.5
1.5
1.7
16
1.5
1.5
1.7
16
I 5
1.3
1.0
1.1
1.0
1.1
1.0
1.1
1.0
1.1
Die Werte in Tabelle 2 zeigen deutlich, daß mit Hilfe des pulverförmigen Präparats die Zahnbeinkanälchen
verschlossen werden, der Zahn unempfindlich gemacht St ürtd die Zahripulpa gesehützi wird.
Vergleichsbeispiel 3
Die therapeutische Wirkung der erfindungsgemäßen Zubereitung (pulverförmiges Präparat) gemäß Beispiel
2> 1 auf die Hyperästhesie des Zahnhalses wurde erprobt
Zu diesem Zweck wurden nach der Methode von Aono und Mitarbeitern (The Japanese Journal of Conservative
Density 10 [1967} 31) 20 Gew.-Teile des pulverförmigen Präpa Ms gemäß Beispiel 1 und 100 Gew.-Teile
pulverförmiger Eugenol-Dentalzement gemischt und geknetet. Das geknetete Gemisch wurde anschließend
auf den Zahn eines Patienten rufgebracht, der starken
Schmerz im Zahnhals verspürte. Für Vergleichszwecke wurde Eugenol-Dentalzement, der nicht das pulverförmige
Präparat enthielt, auf einen anderen Zahn eines Patienten aufgebracht, der starken Schmerz im
Zahnhals verspürte. Eine Woche später wurde die Schmerzempfindlichkeit der in der beschriebenen
Weise behandelten Zähne bei Temperaturwechsel und bei Reibung untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
genannt
Grad des Schmerzes
Schmerz bei Temperaturwechsel (mit Wasser von 15°C)
Pulverpräparat
verwendet
(Zahl der Zähne)
verwendet
(Zahl der Zähne)
PuU1C rpräparat
nicht verwendet
(Zahl der Zähne)
nicht verwendet
(Zahl der Zähne)
Schmerz bei Reibung
(mit einem Metallblech)
Pulverpräparat
verwendet
(Zahl der Zähne)
(mit einem Metallblech)
Pulverpräparat
verwendet
(Zahl der Zähne)
Pulverpräparat
nicht verwendet
(Zahl der Zähne)
nicht verwendet
(Zahl der Zähne)
stark
schwach
leicht
kein Schmerz
0
0
3
7
0
0
4
6
0
4
6
3
5
2
O
5
2
O
eo
Die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen eindeutig, daß das
pulverförmige Präparat gemäß Beispiel 1 den Zahnhals desensitjsiert.
Vergleichsheispiel 4
Der Zahnschmelz von gezogenen Zähnen wurde einen Tag in eine Suspension getaucht, die durch
Dispergieren von 2 g des pulverförmigen Präparats gemäß Beispiel 2 in 10 ml Wasser hergestellt worden
war. Die Oberfläche der so behandelten gezogenen Zähne wurde mit Paraffin überzogen, worauf eine
Öffnung von 3 mm Durchmesser in der hierbei gebildeten Paraffinschicht freigelegt wurde. Die mit
Paraffin überzogenen Zähne wurden anschließend 1, 2 bzw. 3 Stunden in eine Essjgsäuxepufferlösun'g von pH
4,6 getaucht, worauf die Menge des gelösten Calciums in jedem Fall gemessen wurde. Eine gleiche Messung
wurde an extrahierten Zähnen vorgenommen, die in der gleichen Weise behandelt, aber nicht in die Suspension
des pulverförmigen Präparats getaucht worden waren. Die Ergebnisse sind in Fi g. I graphisch dargestellt-Hierbei
ist die Auflösungszeit (Standen) als Abszisse und die menge des gelösirä Cäiumnu (jig/unar) als
Ordinate aufgetragen. Die Kurven (a) und (b) veran-
Schaulichen die Fälle, in denen der Zahnschmelz mit dem Präparat behandelt bzw. nicht behandelt svordcn
war.
Ein Vergleich der Kurven (a) und (b) zeigt, daß durch
die Behandlung mit dem pulverförmigen Präparat die Säurebeständigkeit des Zahnschmelzes erhöht wird und
das Präparat wertvoll für die Verhinderung von ZaKT-käfies ist
Vergleichsbeispiel 5
Der Mund eines Patienten, der an Hyperästhesie an den Zahnhälsen litt, wurde 30 Minuten dreimal täglich
mit einer Suspension gespült, die durch Dispergieren von 2 g des pulverförmigen Präparats gemäß Beispiel 2
in 10 ml Wasser hergestellt worden war. Der durch Reiben entstehende Schmerz wurde alle vier Tage nach
der vorstehend beschriebenen Behandlung ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 genannt.
Grad des Schmerzes |
Unempfindlichmachendc Wirkung (Zahl der Zähne) |
4 | 8 | — OO — O | 12 | 16 | 20 |
Tage O |
17 3 0 0 |
6 6 5 3 |
3 4 3 10 |
1 4 2 13 |
|||
stark schwach leicht kein Schmerz |
20 0 0 0 |
Die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen eindeutig, daß die unempfindlichmachende Wirkung mit der Zeit, während
der der Mund mit der wäßrigen Lösung des ptulverförniigen Präparats gemäß der Erfindung gespült wird,
stärker wird.
Vergleichsbeispiel 6
Nach der Stephan-Methode (Pedodoniia, Obersetzung
von Othiai, Seite 225, herausgegeben von Ishiaku
ίο Schuppan 1969) wurde die Änderung des pH-Werts von
Zahnplaque gemessen, wenn eine Mundspülung zwischen den Mahlzeiten mit einer wäßrigen Glucoselösung
vorgenommen wurde. Die Ergebnisse sind in F i g. 2 dargestellt, wo die Zeit (in Minuten) nach der
π Mundspülung als Abszisse und der pH-Wert des Zahnplaque als Ordinate aufgetragen ist. In F i g. 2 zeigt
die Kurve (c)d'\e Änderung des mittleren pH-Werts des Zahnplaque bei fünf Patienten, die die Mundspülung
zweimal täglich nach jeder Mahlzeit so vornahmen, daß sie zwei Tabletten gemäß Beispiel 3 zerkauten und dann
den Mund mit 10 ml Wasser spülten. Die Kurve (d)zeigt
die Veränderung des mittleren pH-Werts des Zahnplaque bei fünf Patienten, die die Mundspülung nicht
vornahmen. Der Buchstabe X gibt die Zeit der Mundspülung mi; Glucoselösung an.
Ein Vergleich der Kurven (c) und (d) zeigt, daß bei Verwendung der Tablette gemäß der Erfindung zur
Mundspülung der pH-Wert des Zahnplaque nie unter 5,4, dem Wert der kritischen Acidität, bei dem ein Zahn
jo sich löst, fällt und daß der Ausbruch von Zahnkaries
trotz der Anwesenheit von Zahnplaque unterdrückt werden konnte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Arzneimittelzubereitung für die Verwendung in der Zahnmedizin, enthaltend eine Strontiumverbindung,
eine Zinkverbindung und Tannin in einem Gewichtsverhältnis von Strontium zu Zink zu
Tannin 1 bis 3 zu 2 bis 4 zu 1 bis 3.
Z Arzneimittelzubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem eine
Fluorverbindung enthält.
3. Arzneimittelzubereitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von Strontium zu Zink zu Tannin zu Fluor 1 bis 3 zu 2 bis 4 zu 1 bis 3 zu 0 bis 4 beträgt
4. Arzneimittelzubereiiung nach Anspruch 1 bis 3 in Form eines festen Präparats.
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