DE3310181C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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Description
Die Erfindung
betrifft ein Mittel für Zähne zur
Behandlung und Prophylaxe der Karies in Form von Granulat gemäß den voranstehenden Patentansprüchen. Das Mittel,
das bei täglicher Pflege der Mundhöhle zur Anwendung
kommt, dient dem Ziel der Vorbeugung einer Entzündung
bei Erkrankungen des Parodonts und für die betäubende
Wirkung bei Hyperestesie fester Zahngewebe.
Bekannt sind verschiedene Mittel zur Behandlung und Prophylaxe
der Karies wie Pasten, Elixiere, Gele, Zahnputzpulver.
In mehreren Fällen werden die Pulver wegen der Neigung
zur Zerstäubung durch Pasten ersetzt. Gegenwärtig wird
die Suche nach trockenen hygienischen Heilmitteln für
die Mundhöhle fortgesetzt.
Bekannt ist ein schaumbildendes Mittel zur Behandlung
und Prophylaxe bei täglicher Reinigung der Zähne, das
eine effektive prophylaktische Wirkung gegen Paradontopathie
und Karies in Form von Granulat aufweist ("Merfluan®", Firma Asche AG, Hamburg). "Merfluan®" stellt ein geruchloses
Granulat dar, das in Wasser unter Entwicklung
von Kohlendioxid leicht löslich ist.
Das Granulat weist folgende chemische Zusammensetzung
in Gew.-% auf:
Weinsäure17
Gemisch der Calcium- und Magnesiumcarbonate sowie
unbedeutender Mengen von Calciumphosphaten8,6 Schaumbildner (Natriumsalz der Ester der Fettalkohole
und der Schwefelsäure)7,7 Seesalz7,9 Extrakt aus 1 g Myrrhenharz und Natriumhydrogencarbonatbis zur Auffüllung auf 100
unbedeutender Mengen von Calciumphosphaten8,6 Schaumbildner (Natriumsalz der Ester der Fettalkohole
und der Schwefelsäure)7,7 Seesalz7,9 Extrakt aus 1 g Myrrhenharz und Natriumhydrogencarbonatbis zur Auffüllung auf 100
Durch ein besonderes Verfahren zum Granulieren enthält
jedes Körnchen des Präparats in konzentrierter Form
alle Komponenten in einem vorgegebenen Verhältnis.
Nachteilig ist bei dem bekannten Mittel die geringe
Wirksamkeit der Antikaries- und Reinigungswirkung.
Außerdem besitzt das Mittel eine hohe Schleiffestigkeit
und niedrige Festigkeit des Granulats.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine
Änderung der Zusammensetzung der Komponenten ein Mittel
zur Behandlung und Prophylaxe der Zähne in Form von Granulat
mit einer erhöhten Wirksamkeit der Antikarieswirkung,
mit verbesserten Reinigungseigenschaften, das
verminderte Schleifeigenschaften und eine hohe Festigkeit
des Granulats aufweist, zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen
ersichtlich gelöst.
Das erfindungsgemäße Mittel stellt weiße Granalien mit
einer Korngröße von 0,15 bis 1,5 mm mit einem angenehmen
Geruch und Geschmack, die sich bei der Lagerung innerhalb
von 1 Jahr nicht verändern, dar. Die Festigkeit
des Granulats beträgt von 1 bis 10 kp/cm². Das erfindungsgemäße
Mittel besitzt hohe Antikarieseigenschaften
durch die Zugabe des genannten Antikariesstoffes. Bei
einem Gehalt an Antikariesmittel von weniger als
1,0 Gew.-% oder von mehr als 6,0 Gew.-% werden die prophylaktischen
und Heileigenschaften des Granulats herabgesetzt.
Das erfindungsgemäße Mittel setzt den Zuwachs der Karies
im Bereich der Fissuren um 35%, das bekannte Granulat
"Merfluan®" jedoch nur um 17% herab.
Das erfindungsgemäße Mittel weist gute Reinigungseigenschaften
auf, wovon die statistisch nachgewiesene Herabsetzung
der Indexe der Hygiene der Mundhöhle (OHJ-S)
zeugt. Das erfindungsgemäße Mittel besitzt erniedrigte
Schleifeigenschaften (im Vergleich zu dem bekannten
Granulat "Merfluan®" um 20%) bei gleichzeitiger Beibehaltung
seiner Reinigungseigenschaften. Das erfindungsgemäß
vorgeschlagene Mittel löst den Zahnstein um 30%
auf.
Das erfindungsgemäße Mittel in Form von Granulat wird
wie folgt verwendet. Aus einem Flakon mit Granulat werden
die Granalien auf eine vorher benetzte Bürste geschüttet,
und man putzt die Zähne. Bei dem Putzen der
Zähne kommt es bei dem Kontakt des Granulats mit Wasser
zu einer raschen Auflösung des Mittels und zur Bildung
von Kohlendioxid. Gleichzeitig erfolgt ein intensives
Aufschäumen, das das Fixieren des Kohlendioxids auf der
Zahnfläche und dem Zahnfleisch bewirkt, das die Auflösung
des Zahnsteins hervorruft. Erprobt wurde das erfindungsgemäße
Mittel und der Stoff der Antikarieswirkung,
der in diesem Mittel enthalten ist, experimentell
an Tieren und in Kliniken an Menschen. Geprüft wurde
eine 3%ige Lösung des Antikariesstoffes im Vergleich
zur Kontrollösung. Die Prüfungen wurden an 80 einmonatigen
Wistar-Ratten (40 Ratten mit erfindungsgemäßer
Lösung und 40 Ratten mit Kontrollösung) durchgeführt.
Alle Tiere erhielten kariesogene Futterration Stephan-
580, und die erfindungsgemäßen Lösungen wurden während
4 Wochen täglich 3 Minuten lang auf die Zähne appliziert.
Nach der Beendigung des Experiments wurden die Zähne entfernt,
und man ermittelte den Kariesindex nach einer allgemeingültigen
Methodik. Die bei diesem Experiment erzielten
Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Futterration Stephan-580:
1) Saccharose65%
2) Milchzucker28%
3) getrocknete und gemahlene Rindsleber 6%
4) chemisch reines NaCl 1%
Die prophylaktische Karieseffektivität des erfindungsgemäßen
Antikariesstoffes in Form einer 3%igen Lösung für
Applikationen beträgt bei der Anwendung während 1,5 Jahren
zweimal monatlich bei Kindern im Alter von 7 bis 10
Jahren nach der Kennziffer der relativen Senkung des Zuwachses
des DMF-T-Indexes von 44,1 bis 53,7%, nach DMF-S
von 40,2 bis 58,0%, dabei steigt die Säureresistenz des
Zahnschmelzes nach Angaben des CRT-Testes bedeutend.
Unter "CRT-Test" versteht man ein Farbreaktionsverfahren
zur Untersuchung der Löslichkeit des Zahnschmelzes in
vivo, das indirekt Kariesresistenz von Zähnen anzeigt.
Die Untersuchung wird wie folgt durchgeführt:
Auf den Zahnschmelz eines der oberen Schneidezähne wird
ein Scheibchen aus mit Methylenblau-Lösung getränktem
Filterpapier von violetter Farbe aufgelegt und mit einer
Mikropipette mit 0,1 n Salzsäure befeuchtet, was zu einer
Grünfärbung des Scheibchens führt. Mit einer Stoppuhr
wird dann die Zeit bis zur Wiederherstellung der ursprünglichen
Färbung gemessen. Je länger dies dauert, um so geringer
ist die Löslichkeit des Zahnschmelzes in Säuren
und um so größer ist die Kariesresistenz des Zahns.
Der "DMF-T-Index" ist ein Kriterium für das Ausmaß der
Karies und stellt die Summe der von Karies befallenen,
entfernten und plombierten Zähne dar:
D- decay - Karies
M- missing - Entfernung
F- filling - Plombe
T- tooth - Zahn
"DMF-S (S - surface - Oberfläche)-Index" ist das Ausmaß
der Karies und stellt die Summe der Oberfläche der
von Karies befallenen Zähne, der entfernten Zähne und
der Oberflächen der plombierten Zähne dar.
Die Effektivität des 3%igen Antikariesstoffes ist bei
der Behandlung der früheren Stufen der Zahnkaries hoch;
der positive Behandlungseffekt besteht in dem Verschwinden
bzw. in der Verringerung von Demineralisationsflecken
bei 72,4 bis 84%, die Stabilisierung des Prozesses bei
14 bis 31,9%, das Fehlen des Behandlungseffektes bei
2 bis 8% der Fälle.
Die Effektivität der 3%igen Lösung des Antikariesstoffes
bei der Behandlung der Hyperestesie der festen Gewebe
von Zähnen ist gut; vollständig erhöhte Empfindlichkeit
der Zahnhälse wird bei 23,2 bis 36,4% der Fälle beseitigt.
Klinisch wurde der Antikariesstoff zur Untersuchung seiner
prophylaktischen Wirkung bei Kindern und Schwangeren
sowie zur Untersuchung seiner Effektivität bei konservativer
Behandlung von herdförmigen Demineralisationen
des Zahnschmelzes erprobt. Der Antikariesstoff wurde in
Form von 1,5- bis 3%igen Lösungen für Applikationen verwendet.
In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der epidemiologischen
Untersuchungen wurden 176 Kinder im Alter von
7 bis 8 Jahren ausgewählt. Die Kinder wurden in zwei
Gruppen eingeteilt:
Zur 1. Gruppe gehörten Kinder, bei denen man die Applikation
mit dem Antikariesstoff vorgenommen hat -81 Kinder.
Die 2. Gruppe von Kindern stellte eine Kontrollgruppe
dar - 95 Kinder.
Die Applikation mit der Lösung erfolgte nach dem vorangehenden
Zähneputzen mit einer hygienischen Zahnpaste.
Dann wurden die Zähne mit Bällchen aus Lignin vom Speichel
isoliert und mit einem Luftstrahl getrocknet. Mit
Hilfe von aus elastischen Kunststoffen hergestellten Löffeln,
in welchen stark benetzte lockere Wattebäusche untergebracht
wurden, applizierte man die Lösung auf alle
Oberflächen der Zähne. Die Dauer der Applikationen betrug
10 Minuten für jeden Kiefer. Nach den Applikationen
wurde den Kindern empfohlen, 2 Stunden nach der Behandlung
nicht zu essen und zu trinken. Nach dieser Methodik
wurden alle nachfolgenden Applikationen 1mal in zwei
Wochen durchgeführt.
Beim ersten Nachschauen der Mundhöhle wurde ein relativ
gleicher Grad der Beschädigung der Zähne durch Karies
von 1,12±0,13 bis 1,30±0,13 nach DMF-T festgestellt.
Die Ergebnisse der Anwendung der Antikarieslösung sind
in Tabelle 2 angeführt.
Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß die Reduktion des Zuwachses
der Karies in der ersten Gruppe der Kinder 44,7
und 49,5% nach DMF-T bzw. DMF-S betrug.
Bei der Analyse der kariesstatischen Wirkung des erfindungsgemäßen
Stoffes in bezug auf die einzelnen Gruppen
von Zähnen wurde seine Wirkung sowohl auf die zu Beginn
der Untersuchung durchgebrochenen ersten Molaren als
auch auf die Schneidezähne, die während der Beobachtung
durchgebrochen sind, festgestellt.
Die Lösung des erfindungsgemäßen Stoffes wurde für die
Behandlung der Demineralisation von Zähnen bei 81 Kindern
im Alter von 7 bis 14 Jahren verwendet.
Die Kinder wurden in 2 Untergruppen in Abhängigkeit von
der Form der Demineralisation eingeteilt:
Gruppe 3a sind Kinder mit langsam verlaufender Demineralisation (insgesamt 42 Schüler);
Gruppe 3b sind Kinder mit schnell verlaufender Demineralisation (insgesamt 39 Schüler).
Gruppe 3a sind Kinder mit langsam verlaufender Demineralisation (insgesamt 42 Schüler);
Gruppe 3b sind Kinder mit schnell verlaufender Demineralisation (insgesamt 39 Schüler).
Die Demineralisation wurde insgesamt an 229 Zähnen der
Kinder der 3a-Gruppe und an 248 Zähnen bei den Kindern
der 3b-Gruppe (Tabelle 3) festgestellt. Zur Kontrollgruppe
gehörten dieselben Kinder wie bei der vorhergehenden
Untersuchung, die in Tabelle mit 1a- und 1b-Gruppen
bezeichnet sind.
Zur Erreichung eines positiven Ergebnisses bei der Behandlung
der Zähne mit der Lösung des erfindungsgemäßen
Stoffes war es durchschnittlich notwendig, 10 bis 15
Applikationen in der Gruppe 3a und 20 bis 25 Applikationen
in der Gruppe 3b durchzuführen.
Zusammensetzung der Kontrollmittel (Tabelle 2): Das
Zähneputzen erfolgt lediglich mit einer hygienischen
Zahnpaste (ohne remineralisierende Lösung).
Die remineralisierende Therapie war effektiver bei
der Behandlung der langsam verlaufenden Demineralisation.
Dabei verschwanden die Flecken geringer Abmessungen (2 mm²
und 2-3 mm²) und verringerten sich schneller als Flecke
großer Abmessungen. Eine konservative Behandlung der
schnellverlaufenden Demineralisation der Zähne der Kinder
der 3b-Gruppe war weniger effektiv, aber der direkte Zusammenhang
der Effektivität der Behandlung von der Größe
der Flecke blieb auch in dieser Gruppe aufrechterhalten
(Tabelle 4).
Der positive Effekt der Behandlung, das Verschwinden
der Flecke in der 3a-Gruppe wurde an 193 Zähnen von
229 (84%±2,4) gegenüber der Kontrollgruppe beobachtet,
in welcher das positive Ergebnis der Behandlung an 100
Zähnen von 270 (36%-2,9) festgestellt wurde.
Die Stabilisierung des Prozesses in der 3a-Gruppe erfolgte
an 31 Zähnen (14%±6,23) und an 87 Zähnen
(31%±2,8) in der Kontrollgruppe.
Die Vergrößerung der Flecke und die Entstehung von
Hohlräumen erfolgte lediglich bei 5 Zähnen von 229
(2%±0,9) und in der Kontrollgruppe bei 92 von 279 (33%±2,8).
Der Unterschied zwischen den Kennziffern der 3a-Gruppe
und der Kontrollgruppe 1a ist statistisch nachweisbar
(Tabelle 4). In der Gruppe 3b gab die Behandlung der
schnell verlaufenden Demineralisation ein positives Ergebnis
bei 155 Zähnen von 248 (63%±3,0), während in der
Kontrollgruppe ein spontanes Verschwinden der Flecke bei
33 von 305 Zähnen beobachtet wurde, was nur 11%±1,8 ausmachte.
Bei 60 Zähnen der Kinder der Gruppe 3b (24%±2,7)
hat sich der Prozeß stabilisiert. Im Bereich der Demineralisationsherde
von 33 Zähnen (13%±2,1) der Kinder der
Gruppe 3b sind Hohlräume entstanden.
Die Unterschiede zwischen den Kennziffern der 3b-Gruppe
und der Kontrollgruppe 1b sind statistisch nachweisbar
(Tabelle 4).
Das positive Durchschnittsergebnis bei der Behandlung
der schnell und langsam verlaufenden Demineralisation des
Zahnschmelzes beträgt 73,5%.
Es wurden Untersuchungen der Lösung des Antikariesstoffes
bei Schwangeren durchgeführt. Nach der epidemiologischen
Untersuchung der Schwangeren wurde festgestellt,
daß mit zunehmender Schwangerschaftszeit die
Häufigkeit und die Intensität der herdenförmigen Demineralisationen
des Zahnschmelzes ansteigt. Zur Prophylaxe dieser
Beschädigungen wurde die Lösung des erfindungsgemäßen
Stoffes in Form von Applikationen bei 69 Frauen (1. Gruppe)
verwendet, eine Gruppe aus 64 Schwangeren diente als Kontrollgruppe II.
Durch die Untersuchung der Frauen der beiden Gruppen
(Schwangerschaft 1-3 Monate) wurde ein relativ gleicher
Grad der Beschädigung der Zähne mit herdförmigen Demineralisationen
in Höhe von 29-30% festgestellt, wobei durchschnittlich
1,8±0,3 der Zähne beschädigt wurden.
Am Ende der Schwangerschaft waren die herdförmigen
Demineralisationen des Zahnschmelzes bei Frauen der
Kontrollgruppe in 64% der Fälle mit durchschnittlichen
Kennziffern 5,23±0,7 der Zähne zu verzeichnen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels
bei den Frauen der 1. Gruppe ermöglichte es, nicht nur die
Entstehung der neuen herdförmigen Beschädigungen des
Zahnschmelzes vorzubeugen, sondern auch den Prozeß in
den vorhandenen Herden zu stabilisieren (es wurde keine
Vergrößerung der Demineralisationsherde und Entstehung
von Hohlräumen beobachtet).
Das erfindungsgemäße Mittel
sowie das Placebo-Granulat und das Granulat des
bekannten Mittels "Merfluan®" wurden an
100 einmonatigen Wistar-Ratten (je 25 Ratten für jedes
Mittel und 25 Ratten in der Kontrollgruppe) geprüft. Die
Tiere erhielten eine kariosogene Ration Stephan-580, während
4 Wochen des Versuches mit diesem oder jenem Mittel (Placebo-
Granulat, "Merfluan®"-Granulat und das erfindungsgemäße
Mittel) wurden die Zähne innerhalb von 1
bis 1,5 Minuten geputzt. Nach der Beendigung des Experimentes
wurden die Zähne entfernt, und man ermittelte den
Kariesgrad nach der allgemeingültigen Methodik.
Die Schleifwirkung wurde an 18 bei Medizinindikationen
entfernten Zähnen des Menschen bewertet. Die Schleifwirkung
des Placebo-Granulats wurde als 1 gehalten. Für die
Bewertung der Reinigungseigenschaften der zu vergleichenden
Mittel für Zähne wurden bei ihrer klinischen Approbation
3 Gruppen von Schülern je 30 Schüler in jeder Gruppe mit ungefähr
gleichen Grundwerten gebildet. Die Schüler putzten
unter Kontrolle täglich ihre Zähne mit entsprechenden Mitteln.
Die Bewertung wurde nach der Standardmethodik - dem Index
OHI-S - durchgeführt (Greene I. C. Vermillion I. E. The
Simplified oral, hygiene index. I. Amer. dent. Ann. 1964,
68, I. 7-13).
Die auflösende (lytische) Wirkung auf den Zahnstein
wurde nach dem Index Silness-Loe bestimmt. Zu diesem Zweck
wurden bei den Voruntersuchungen 30 Menschen (je 10 in
jeder Gruppe) mit einer bedeutenden Geschwindigkeit der
Bildung der festen Ablagerungen (Zahnstein) auf dem
Zahnschmelz und mit gleichen Ausgangswerten des Indexes Silness-
Loe gleich etwa 0,9 ausgewählt. Zu einer deutlichen Feststellung
des Grades der Ablagerung des Zahnsteines verwendete
man einen Indikatorfarbstoff Revelor.
Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle 5 angeführt.
Eine vergleichende Untersuchung des Zahngranulats
"Merfluan®" und des erfindungsgemäßen Mittels hat ergeben,
daß der Antikarieseffekt des erfindungsgemäßen
Mittels um das 2fache höher, die Schleiffähigkeit um
20% niedriger, die reinigenden Eigenschaften um 25% höher
und die lytische Wirkung auf Zahnstein um 30% höher als bei
dem bekannten Granulat "Merfluan®" ist.
Zusammensetzung des Placebo-Granulats:
Weinsäure11 bis 15 Gew.-%
Schaumbildner1,8 bis 2,2 Gew.-%
Natriumbicarbonat42 bis 46 Gew.-%
Bindemittel0,11 bis 0,13 Gew.-%
Aromastoff0,8 bis 1,2 Gew.-%
SchleifmittelRest
Die Zusammensetzung enthält somit keinen kariesverhindernden
Stoff.
Wie aus den Ergebnissen der durchgeführten Prüfungen zu
ersehen ist, übertrifft das gemäß der Erfindung erhaltene
Mittel für Zähne nach allen Kennziffern das Zahngranulat
"Merfluan®".
Das erfindungsgemäße Mittel erhält man wie folgt.
Man vermischt ein Schleifmittel, einen Antikariesstoff
mit einem benetzten Bindemittel und einem schaumbildenden
Stoff, zerkleinert das Gemisch, vermischt innig mit
Weinsäure, Natriumhydrogencarbonat und Aromastoff und
granuliert.
Als Schleifmittel kann man Kreide, Dicalciumphosphat-di-
Hydrat und andere Stoffe verwenden. Man verwendet vorzugsweise
Dicalciumphosphat-dihydrat. Als schaumbildenden
Stoff kann man Natriumlaurylsulfat oder Natriumlaurylsarkonisat
benutzen. Als Bindemittel kommt vorzugsweise
Gelatine in Frage. Das erhaltene Granulat wird
gesiebt. Zu einer längeren Lagerung kann das Granulat
mit Natriumsulfat bepudert werden. Die erhaltenen Granalien
werden in Flakons abgefüllt. Die Lagerfrist beträgt
1 Jahr.
Zu einem besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung
werden folgende Varianten des erfindungsgemäßen Mittels
angeführt mit folgender Zusammensetzung in Gramm.
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Das erfindungsgemäße Mittel
erhält man
wie folgt.
Dicalciumphosphat-dihydrat und den Antikariesstoff
vermischt man mit der benetzten Gelatine und dem Natriumlaurylsulfat.
Das erhaltene Gemisch zerkleinert man und
vermischt innig mit Weinsäure, Natriumhydrogencarbonat
und Aromastoff und granuliert. Zu einer dauernden Lagerung
bepudert man das Granulat mit Natriumsulfat. Das erhaltene
Granulat wird in Flakons abgefüllt. Die Lagerfrist beträgt
1 Jahr.
Der Durchmesser der Granalien macht 0,8 mm aus.
Die Festigkeit der Granalien beträgt 6,0 kp/cm².
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Man verfährt analog dem Beispiel 1.
Der Durchmesser der Granalien macht 1,1 mm aus.
Die Festigkeit der Granalien beträgt 8,8 kp/cm².
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Das erfindungsgemäße Mittel erhält man analog dem
Beispiel 1.
Der Durchmesser der Granalien macht 1,4 mm aus.
Die Festigkeit der Granalien beträgt 9,5 kp/cm².
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Das erfindungsgemäße Mittel erhält man analog dem
Beispiel 1.
Der Durchmesser der Granalien macht 0,95 mm aus.
Die Festigkeit der Granalien beträgt 3,8 kp/cm².
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Man erhält das erfindungsgemäße Mittel analog dem
Beispiel 1.
Der Durchmesser der Granalien macht 0,7 mm aus.
Die Festigkeit der Granalien beträgt 2,3 kp/cm².
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
Das erfindungsgemäße Mittel erhält man analog dem
Beispiel 1.
Der Durchmesser der Granalien macht 1,20 mm aus.
Die Festigkeit der Granalien beträgt 9,0 kp/cm².
Claims (4)
1. Mittel für Zähne zur Behandlung und Prophylaxe der
Karies in Form von Granulat, enthaltend ein Schleifmittel,
Weinsäure, Natriumhydrogencarbonat, einen schaumbildenden
Stoff, einen Aromastoff und ein Bindemittel,
dadurch gekennzeichnet, daß es
1 bis 6 Gew.-% eines Antikariesstoffs, der
- a) durch vollständiges Auflösen mineralischer Komponenten und wasserlöslicher Eiweißstoffe des Knochengewebes mit einer verdünnten Mineralsäure,
- b) Abtrennen der Lösung,
- c) Verdünnen mit Wasser unter Zugabe von Citronensäure oder ihrer Salze als Stabilisierungsmittel, und
- d) anschließendes Neutralisieren und Trocknen
hergestellt worden ist,
und der folgende Komponenten in Gew.-% aufweist:
Calcium2 bis 6
Natrium19 bis 32
Kalium0,04 bis 0,18
Anion der Mineralsäure6 bis 10,6
Anion der Orthophosphorsäure1,5 bis 5,0
wasserlösliche Eiweißstoffe1,0 bis 5,0
Magnesium0,05 bis 0,2
Spurenelemente, darunter Fluor, Mangan,
Zinn, Zink, Eisen0,01 bis 0,02 komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf das Anion der Citronensäurealles übrigeund folgende Komponenten in Gew.-% enthält:Weinsäure11 bis 15 schaumbildender Stoff1,8 bis 2,27 Natriumhydrogencarbonat42 bis 46 Bindemittel0,11 bis 0,13 Aromastoff0,8 bis 1,2 Schleifmittelalles übrige
Zinn, Zink, Eisen0,01 bis 0,02 komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf das Anion der Citronensäurealles übrigeund folgende Komponenten in Gew.-% enthält:Weinsäure11 bis 15 schaumbildender Stoff1,8 bis 2,27 Natriumhydrogencarbonat42 bis 46 Bindemittel0,11 bis 0,13 Aromastoff0,8 bis 1,2 Schleifmittelalles übrige
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich 1,9 bis 2,1 Gew.-%
Natriumsulfat enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Schleifmittel Dicalcium
phosphat-dihydrat enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833310181 DE3310181A1 (de) | 1983-03-21 | 1983-03-21 | Mittel fuer zaehne zur behandlung und prophylaxe der karies in form von granulat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833310181 DE3310181A1 (de) | 1983-03-21 | 1983-03-21 | Mittel fuer zaehne zur behandlung und prophylaxe der karies in form von granulat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3310181A1 DE3310181A1 (de) | 1984-09-27 |
DE3310181C2 true DE3310181C2 (de) | 1988-06-23 |
Family
ID=6194171
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833310181 Granted DE3310181A1 (de) | 1983-03-21 | 1983-03-21 | Mittel fuer zaehne zur behandlung und prophylaxe der karies in form von granulat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3310181A1 (de) |
-
1983
- 1983-03-21 DE DE19833310181 patent/DE3310181A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3310181A1 (de) | 1984-09-27 |
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DE3310179C2 (de) |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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