DE3310179C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet
der Stomatologie, und betrifft ein Gel zur
Behandlung und Prophylaxe der Karies, das bei täglicher
Pflege der Mundhöhle zur Anwendung kommt,
zur Vorbeugung einer Entzündung bei Erkrankungen
des Parodontiums und bei Parodontose, sowie für die betäubende
Wirkung bei Hyperestesie fester Zahngewebe. Außerdem
findet das erfindungsgemäße Gel Anwendung bei der
Reihenprophylaxe der Karies der Zähne sowohl in organisierten
Kinderkollektiven (Schulen und Vorschulkindereinrichtungen)
als auch in Polykliniken für Schwangere
und für Kinder mit kompensierter Form der Karies.
Es gibt verschiedene Mittel für die Behandlung
und Prophylaxe der Krankheiten: Pasten, Elixier, Gel, Zahnpulver,
Lacke und Tabletten. Infolge der hohen Abschleiffähigkeit
von Zahnpasten ist es in einer Reihe von Fällen notwendig,
ein Gel anzuwenden. Bekannt ist beispielsweise ein Gel
zum Putzen von Zähnen, das einen Gelierstoff, einen Benetzungsstoff,
einen oberflächenaktiven Stoff, einen Aromastoff
und einen Süßstoff enthält. Das Gel kann
außerdem einen Farbstoff sowie Salze mehrwertiger Metalle
und Hydroxyde, beispielsweise Aluminiumsulfat, Calciumhydroxid,
Zinndifluorid, Eisensulfat und Cadmiumsulfat
aufweisen (GB-PS 13 09 026).
Bekannt ist außerdem ein Gel zum Putzen von Zähnen, das
ein Poliermittel enthält, das sich aus Calciumcarbonat,
Fluoridionen und Monofluorophosphationen zusammensetzt, wobei
die Menge des Fluorids und des Monofluorophosphats
40-80% bzw. 20-60%, bezogen auf den Gesamtgehalt an Fluor
im Präparat, betragen soll. Dieser Gehalt beträgt 40-55%
bzw. 45-60%, bezogen auf den Gesamtgehalt an Fluor. Der
Gehalt des Gels an Fluor beträgt 0,025-0,2%, vorzugsweise
0,05-0,12%, bezogen auf das Gewicht des Präparats (FR-PS
Nr. 22 51 309). Bekannt
ist auch ein fluoridhaltiges Gel für die Behandlung der Karies
der Zähne, das die Lösung einer
Fluoridverbindung enthält, die mit Xanthanpflanzengummi geliert
wird. Als wasserlösliche Fluoridverbindung
kann Natrium-, Kalium-, Zinnfluorid, Titantetrafluorid,
Natriummonofluorophosphat beziehungsweise fluorhaltiges
Amin dienen. Als wässerige Lösung wird vorzugsweise eine
Lösung von Natriumfluorid, von Flußsäure und von Orthophosphorsäure
(Auslegeschrift GB 14 50 881)
genommen.
Bekannt ist außerdem ein Gel für die Behandlung und
Prophylaxe der Zähne "Fluocaril®" (Frankreich), das Antikarieswirkung
besitzt und folgende Komponenten
in Gew.-% enthält:
Natriumbenzoat4,0
Eugenol0,025
Paraoxymethylbenzoat0,1
Natriummonofluorophosphat0,570
Natriumfluorid0,055
Gelierstoff bis zur Auffüllung auf100,00
(Gesamtkonzentration der Fluorionen beträgt 0,1%).
(Werbeschrift des "Fluocarils®" Lab Goupil. SA).
(Werbeschrift des "Fluocarils®" Lab Goupil. SA).
Der Nachteil der genannten Gele besteht in
der geringen Antikarieswirkung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gel für
Zähne zu entwickeln, das eine große Antikarieswirkung
besitzt, das die Mineralisierung von wenig
resistenten Abschnitten keilartiger Defekte, Erosionen,
Säurenekrose und herdförmiger Demineralisation gewährleistet,
eine antiphlogistische und schmerzstillende Wirkung
besitzt und einen angenehmen Geruch und Geschmack aufweist,
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstände gelöst.
Bevorzugt verwendet man in der Zusammensetzung
des Gels zur Behandlung und Prophylaxe der Zähne
Natriumcarboxymethylcellulose oder ein Copolymer von
Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit als Gelierstoff. Bei
der Verwendung der Natriumcarboxymethylcellulose als Gelierstoff
weist das Gel zur Behandlung und Prophylaxe der
Zähne zusätzlich ein Konservierungsmittel bei folgendem Verhältnis
der Ausgangskomponenten in Gew.-% auf:
Natriumcarboxymethylcellulose2,0-4,5
Glycerin10,0-20,0
oberflächenaktiver Stoff0,9-1,1
Natriummonofluorophosphat0,7-5,0
Antikariesstoff1,0-6,0
Aromastoff0,9-1,0
Konservierungsmittel0,05-0,1
Wasseralles übrige
Bei einem Gehalt an Copolymer von Acrylsäure mit
Tetraallylpentaerythrit als Gelierstoff weist das Gel zur
Behandlung und Prophylaxe der Zähne folgende Zusammensetzung
in Gew.-% auf:
Copolymer von Acrylsäure mit
Tetraallylpentaerythrit2,0-4,5 Glycerin10,0-20,0 oberflächenaktiver Stoff0,9-1,1 Natriummonofluorophosphat0,7-5,0 Antikariesstoff1,0-6,0 Aromastoff0,9-1,0 Wasseralles übrige pH-Wert6,5-7,5
Tetraallylpentaerythrit2,0-4,5 Glycerin10,0-20,0 oberflächenaktiver Stoff0,9-1,1 Natriummonofluorophosphat0,7-5,0 Antikariesstoff1,0-6,0 Aromastoff0,9-1,0 Wasseralles übrige pH-Wert6,5-7,5
Das erfindungsgemäße Gel stellt eine durchsichtige
farblose Masse mit angenehmem Geruch und Geschmack dar,
die sich bei der Lagerung während 1 Jahres nicht verändert.
Die Behandlungs- und Vorbeugungseigenschaften des Gels beruhren auf
einem bestimmten experimentell
gewählten Verhältnis der dazu gehörenden Komponenten.
Bei der Zugabe des Natriummonofluorophosphats
über 5,0 Gew.-% entsteht eine Endkonzentration an Fluorionen von
über 0,6 Gew.-%, die bei einer regelmäßigen Anwendung des
Gels eine Fluorose der Zähne hervorrufen kann. Bei einer Zugabe
des Natriummonofluorophosphats von unter 0,7 Gew.-% verschlechtern
sich die behandlungsprophylaktischen Eigenschaften
des Gels. Bei einem Gehalt an Antikariesstoff von über 6,0 Gew.-%
entsteht ein zu dickes und ungleichmäßig zähes Gel, außerdem
werden die schaumbildenden und prophylaktischen Behandlungseigenschaften
herabgesetzt. Bei einem Gehalt an Antikariesstoff
von unter 1,0 Gew.-% entsteht ein zu dünnes Gel, dessen
prophylaktische Behandlungseigenschaften niedriger sind.
Bei einem Zusatz eines Copolymeren von Acrylsäure und
Tetraallylpentaerythrit als Geliermittel wird dem Gel Alkali
hinzugefügt, um die Reaktion des Mediums auf pH=6,5-
7,5 zu bringen. Bei einer Zugabe des Konservierungsmittels von
unter 0,05 Gew.-% wird das Gel unbrauchbar, und die Erhöhung
der Konzentration des Konservierungsmittels über 0,1
Gew.-% ist nicht zweckmäßig. Das erfindungsgemäße Gel weist
eine große Antikarieswirkung auf. Das Gel
mineralisiert den Zahnschmelz bei keilartigen Defekten und
verschiedenen Formen der Demineralisation des Zahnschmelzes.
Die Anwendung des Präparates bei der Behandlung von
Demineralisationsherden ist in 73,5% der Fälle effektiv.
Es wurde festgestellt, daß das neue Gel eine um das 1,5-
2,2fache höhere Antikarieseffektivität im Vergleich zum
bekannten Fluocaril®"-Gel aufweist. Es wurden folgende Versuche mit
dem erfindungsgemäßen Gel und dem Antikariesstoff, der in
der Zusammensetzung des Gels vorhanden ist,
an Tieren und in der Klinik an Menschen durchgeführt:
Erprobt wurde eine 3%ige Lösung des Antikariesstoffes
im Vergleich zur Kontrollösung ohne Antikariesstoff. Die Prüfung wurde an 80
einmonatigen Wistar-Ratten (40 Ratten mit der erfindungsgemäßen
Lösung und 40 Ratten mit Kontrollösung) durchgeführt.
Alle Tiere erhielten die kariesogene Futterration
Stephan-580 und die erfindungsgemäßen Lösungen wurden
während 4 Wochen täglich 3 Minuten lang auf die Zähne appliziert.
Nach der Beendigung des Experiments wurden die
Zähne entfernt und man ermittelte den Kariesindex nach einer
allgemeingültigen Methodik. Die bei diesem Experiment
erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die kariesogene Futterration Stephan 580 hat folgende
Zusammensetzung
- 1) Saccharose - 65%,
- 2) Milchzucker - 28%,
- 3) getrocknete und gemahlene Rinderleber - 6%,
- 4) chemisch reines NaCl - 1%.
Der Karies-Index nach einer allgemein gültigen Methodik
wird im Artikel von G. N. Pachomov, A. G. Kolesnik, P. A. Leus,
L. N. Lubockaja, R. P. Rastin "Methode zur Beurteilung der
Frühstadien einer experimentellen Zahnkaries" in der Zeitschrift
"Stomatologie", Nr. 4, 1974, Seiten 9 bis 11, beschrieben.
Die kariesprophylaktische Effektivität des erfindungsgemäßen
Antikariesstoffes in Form einer 3%igen Lösung
beträgt bei der Anwendung über mindestens
1,5 Jahre zweimal monatlich bei Kindern im Alter von 7-10
Jahren nach der Kennziffer der relativen Senkung des Zuwachses
des DMF-T-Indexes um 44,1 bis 53,7% und des
DMF-S-Indexes um 40,2 bis 58,0%, wobei die Säureresistenz
des Zahnschmelzes nach den Angaben des CRT-Tests beträchtlich
ansteigt.
Der CRT-Test - color reaction time - ist eine Methode zur
Untersuchung der Löslichkeit von Zahnschmelz in vivo, die
eine indirekte Auskunft über die Widerstandsfähigkeit der
Zähne gegenüber Karies gibt.
Die Untersuchung wird folgendermaßen durchgeführt:
Auf den Zahnschmelz eines der oberen Schneidezähne wird
ein mit einer Methylenblaulösung getränktes Scheibchen
aus Filterpapier von violetter Farbe aufgelegt. Mit Hilfe
einer Mikropipette wird das Scheibchen mit einer 0,1 n
Salzsäurelösung angefeuchtet, was zu einer Grünfärbung des
Scheibchens führt. Mit Hilfe einer Stoppuhr wird die Zeit
abgestoppt, innerhalb der das Scheibchen wieder seine ursprüngliche
Färbung annimmt. Je länger diese Zeit ist, um so
geringer ist die Löslichkeit des Zahnschmelzes und um so
größer ist die Widerstandsfähigkeit des Zahns gegenüber
Karies.
Die Effektivität der 3%igen Lösung des Antikariesstoffes
ist bei der Behandlung der früheren Stufen der Zahnkaries
hoch; der positive Behandlungseffekt, bestehend in
dem Verschwinden beziehungsweise in der Verringerung von
Demineralisationsflecken, war in 72,4-84%, die Stabilisierung
des Prozesses in 14-31,9% und das Fehlen des Behandlungseffektes
in 2-8% der Fälle zu verzeichnen.
Die Effektivität der 3%igen Lösung des Antikariesstoffes
bei Behandlung der Hyperestesie fester Gewebe von Zähnen
ist gut; eine stark erhöhte Empfindlichkeit der Zahnhälse
wird bei 23,2-36,4% der Fälle beseitigt.
Klinisch wurde der Antikariesstoff zur Untersuchung
seiner prophylaktischen Wirkung bei Kindern und Schwangeren
sowie zur Untersuchung seiner Effektivität bei der Behandlung
von herdförmigen Demineralisationen des Zahnschmelzes
erprobt. Der Antikariesstoff wurde in Form von 1,5-3%igen
Lösungen für Applikationen verwendet.
In Übereinstimmung mit den Ergebnissen epidemiologischer
Untersuchungen wurden 176 Kinder im Alter von 7-8
Jahren gewählt. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt:
Zur ersten Gruppe gehörten 81 Kinder, bei denen man die
Applikationen des Antikariesstoffes vorgenommen hat.
Die zweite Gruppe stellte eine Kontrollgruppe
von 95 Kindern dar.
Die Applikationen mit der Lösung erfolgten nach dem vorangehenden
Zähneputzen mit einer hygienischen Zahnpasta. Dann
wurden die Zähne mit Bällchen aus Lignin vom Speichel isoliert
und mit einem Luftstrahl getrocknet. Mit Hilfe von aus
elstischem Kunststoff hergestellten Löffeln, in welchen
stark benetzte lockere Wattebäusche untergebracht wurden,
applizierte man die Lösung auf alle Oberflächen der Zähne.
Die Dauer der Applikationen betrug 10 Minuten für jeden Kiefer.
Nach den Applikationen wurde den Kindern empfohlen, 2
Stunden nach der Behandlung nicht zu essen und zu trinken.
Nach dieser Methodik wurden alle nächstfolgenden Applikationen
einmal in zwei Wochen durchgeführt.
Bei der ersten Nachuntersuchung der Mundhöhle wurde ein relativ
gleicher Grad der Beschädigung der Zähne durch Karies
von 1,12±0,13 bis 1,30±0,13 nach DMF-T bei beiden Gruppen festgestellt.
Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 angegeben.
Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß die Reduktion des
Zuwachses der Karies nach 3 Jahren Behandlungsdauer in der ersten Kindergruppe 44,7 und 49,5%
betrug, entsprechend nach DMF-T und DMF-S.
Bei der Analyse der Antikarieswirkung des zu untersuchenden
Mittels in bezug auf die einzelnen Gruppen von
Zähnen wurde seine Wirkung sowohl auf die zu Beginn der Untersuchung
bereits durchgebrochenen ersten Molaren als auch
auf die Schneidezähne, die während der Beobachtung durchgebrochen
sind, festgestellt.
Eine 1,5- bis 3,0%ige Lösung des erfindungsgemäßen Antikariesstoffes
wurde für die Behandlung der Demineralisation von Zähnen
bei 81 Schülern im Alter von 7 bis 14 Jahren verwendet.
Die Kinder wurden in 2 Untergruppen in Abhängigkeit von
der Form der Demineralisation eingeteilt:
In der Gruppe 3a waren Kinder mit einer langsam verlaufenden
Demineralisation (insgesamt 42 Schüler).
In der Gruppe 3b waren Kinder mit einer schnell verlaufenden
Demineralisation (insgesamt 39 Schüler).
Insgesamt wurde eine Demineralisation an 220 Zähnen
der Kinder der 3a-Gruppe und an 248 Zähnen der Kinder der
3b-Gruppe (Tabelle 3) festgestellt. Zur Kontrollgruppe gehörten
Kinder, wie auch bei der vorhergehenden Untersuchung,
die in der Tabelle mit 1a- und 1b-Gruppen bezeichnet sind.
Bis zum Auftreten eines positiven Ergebnisses der Behandlung
der Zähne mit der Lösung des erfindungsgemäßen
Stoffes war durchschnittlich die Durchführung von 10-15 Applikationen
in der 3a-Gruppe und von 20-25 Applikationen
in der 3b-Gruppe notwendig.
Die remineralisierende Therapie war effektiver bei der Behandlung
des langsam verlaufenden Prozesses der Demineralisation,
wobei Flecken geringer Abmessungen (<2 mm² und 2-3 mm²) schneller
verschwanden oder sich verringerten als Flecke großer
Abmessungen. Eine konservative Behandlung der schnell verlaufenden
Demineralisation der Zähne der Kinder der 3b-Gruppe war weniger
effektiv, aber der direkte Zusammenhang der Effektivität der
Behandlung von der Größe der Flecke blieb auch in dieser Gruppe aufrechterhalten
(Tabelle 4).
Der positive Effekt der Behandlung, das Verschwinden der Flecke
in der 3a-Gruppe, wurde an 193 Zähnen von 229 (84%±2,4)
beobachtet, während in der Kontrollgruppe das positive
Ergebnis der Behandlung an 100 Zähnen von 270 (36%±2,9) festgestellt
wurde.
Die Stabilisierung des Prozesses in der 3a-Gruppe erfolgte an 31
Zähnen (14%±6,23) und an 87 Zähnen (31%±2,8) in der Kontrollgruppe.
Die Vergrößerung der Flecke und die Entstehung von Hohlräumen
erfolgte in der 3a-Gruppe lediglich an 5 Zähnen von 229
(2%±0,9) und in der Kontrollgruppe an 92 von 279 Zähnen
(33%±2,8).
Der Unterschied zwischen den Kennziffern der 3a-Gruppe und der
Kontrollgruppe 1a ist statistisch nachweisbar (Tabelle 4).
In der 3b-Gruppe gab die Behandlung der schnell verlaufenden
Demineralisation ein positives Ergebnis bei 155
Zähnen von 248 (63%±3,0), während in der Kontrollgruppe ein
spontanes Verschwinden der Flecke bei 33 von 305 Zähnen beobachtet
wurde, war nur 11%±1,8 ausmachte. Bei 60 Zähnen der
Kinder der 3b-Gruppe (24%±2,7) hat sich der Prozeß stabilisiert.
Im Bereich der lokalen Demineralisationen von 33 Zähnen
(13%±2,1) der Kinder der 3b-Gruppe sind Hohlräume entstanden.
Die Unterschiede zwischen den Kennziffern der 3b-Gruppe
und der Kontrollgruppe 1b sind statistisch nachweisbar.
Das positive Durchschnittsergebnis bei der Behandlung
der schnell verlaufenden Demineralisation des Zahnschmelzes
beträgt 73,5%.
Es wurden Untersuchungen der 1,5-3,0%igen Lösung des Antikariesstoffes
bei Schwangeren durchgeführt. Bei einer epidemiologischen
Untersuchung von Schwangeren wurde festgestellt, daß mit
zunehmender Schwangerschaftszeit die Häufigkeit und die
Intensität der lokalen Demineralisationen des Zahnschmelzes
ansteigt. Zur Prophylaxe dieser Beschädigungen wurde die Lösung
des erfindungsgemäßen Stoffes in Form von Applikationen
bei 69 Frauen (I. Gruppe) angewendet, eine Gruppe aus 64
Schwangeren diente als Kontrollgruppe II.
Bei der Untersuchung der Frauen der beiden Gruppen
(Schwangerschaft 1-3 Monate) wurde ein relativ gleicher
Grad der Beschädigung der Zähne mit lokalen Demineralisationen,
29-30%, mit durchschnittlicher Beschädigung von
1,8±0,3 Zähne festgestellt.
Am Ende der Schwangerschaft waren die lokalen Demineralisationen
des Zahnschmelzes bei Frauen der Kontrollgruppe in
64% der Fälle mit durchschnittlichen Kennziffern von 5,23±0,7
Zähnen zu verzeichnen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Antikariesstoffes
bei Frauen der I. Gruppe ermöglichte es, nicht nur die Entstehung
der neuen lokalen Beschädigungen des Zahnschmelzes
vorzubeugen, sondern auch den Prozeß in den vorhandenen Flecken
zu stabilisieren (es wurde keine Vergrößerung der lokalen
Demineralisationen und Entstehung von Hohlräumen nachgewiesen).
Es wurden auch Untersuchungen mit dem erfindungsgemäßen
Gel durchgeführt. Hierfür wurden 2 Zusammensetzungen des
erfindungsgemäßen Gels zubereitet, die
folgende wirksame Komponenten enthielten: die erste Gelzusammensetzung
enthielt 1% des Antikariesstoffes und 0,7% des Natriummonofluorophosphats;
die zweite Gelzusammensetzung enthielt 6%
des Antikariesstoffes und 5,0% des Natriummonofluorophosphats.
Die Prüfungen erfolgten im Vergleich zum Placebo-Gel.
Die Schleifwirkung der Zusammensetzungen der Zahngele
und des Placebo-Gels (mit Schleifmittel) wurde an den 15
gemäß den medizinischen Anforderungen entfernten Zähnen eines
Menschen ermittelt. Die Schleifwirkung des Placebo-Gels
gilt als eine Einheit (Ergebnisse sind in Tabelle
5 angeführt).
Die hergestellten Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen
Gele und des Placebo-Gels mit Schleifmittel wurden
an 100 einmonatigen Wistar-Ratten erprobt (je 25 Ratten für
jede Komposition und 25 Ratten in der Kontrollgruppe), die
eine spezielle Futterration erhielten, die eine wesentliche
Hypomineralisation des Zahnschmelzes bei einer Dauer des
Experimentes bis 6 Wochen hervorruft. Mit dem erfindungsgemäßen
Gel und mit dem Placebo-Gel wurden die Zähne bei
den Tieren täglich während 1 Minute geputzt. Nach Beendigung
des Experimentes wurden die Kieferblöcke entfernt, und
an den Blöcken der unteren Kiefer wurde der Index der Hypomineralisation
nach der Francis-Methodik ermittelt (Francis
H. D. Arch. oral Biol., 1966, II, 141-148). An den Zähnen
der oberen Kiefer ermittelte man den Gehalt an Fluor in der
Oberflächenschicht des Zahnschmelzes. Danach wurde der Prozentsatz
der Senkung des Indexes der Hypomineralisation im
Vergleich zur Kontrollgruppe und der Zuwachs des Gehaltes an
Fluor in der Oberflächenschicht des Zahnschmelzes im Vergleich
zu den Zähnen der Ratten der Kontrollgruppe (faktische
Angaben sind in Tabele 5 angeführt) berechnet.
Die Untersuchung der Einwirkung der erfindungsgemäßen
Präparate auf die Permeabilität des Zahnschmelzes für ⁴⁵Ca
wurde an 32 Zähnen (Eckzähnen) von 8 Hunden im Alter von
3-4 Jahren nach einer einmaligen einstündigen Behandlung mit
anschließender mathematischer Analyse durchgeführt. Dann
wurde der Prozentsatz der Senkung der Permeabilität berechnet
(faktische Angaben sind in Tabelle 5 angeführt).
Die in der Tabelle angeführten Ergebnisse der Untersuchung
zeigen eindeutig, daß bei Varianten der Komposition
des erfindungsgemäßen Zahngels einen ausgeprägten
Einfluß auf den Zustand der mineralisierten Zahngewebe
ausüben. Zum ersten ist die Schleifwirkung der Zahngele
äußerst gering, weshalb ein mechanischer Verschleiß
des Zahnschmelzes beim Zahnputzen fehlt. Dies ist besonders
wichtig bei einem erhöhten Abrieb des Zahnschmelzes und bei
keilförmigen Defekten. Das erfindungsgemäße Zahngel
verringert wesentlich den Index der Hypomineralisation des
Zahnschmelzes und seiner Permeabilität und erhöht gleichzeitig
wesentlich den Gehalt an Fluor in der Oberflächenschicht
des Zahnschmelzes und seine Resistenz gegenüber ungünstigen
Faktoren, was die Möglichkeit gibt, seine Anwendung nicht
nur bei erhöhtem Abrieb des Zahnschmelzes und bei keilförmigen
Defekten, sondern auch bei verschiedenen Formen der
Demineralisation des Zahnschmelzes zu empfehlen. Die Effektivität
der Wirkung wird dabei durch die Erhöhung der Konzentration
des Antikariesstoffes und des Natriummonofluorophosphats
im Gel gesteigert.
Nach dem täglichen Zähneputzen mit dem Gel der neuen
Zusammensetzung während 6 Wochen und bei maximaler Konzentration
des Natriummonofluorophosphats und des Antikariesstoffes
darin sinkt der Index der Hypomineralisation des
Zahnschmelzes um 17,59±0,69, was 41,2% beträgt und um 35% geringer
ist als die Kontrolle (Putzen mit Placebo-Gel) nämlich 17,59±0,69
bzw. 28,01±0,53. Nach dem täglichen Zähneputzen mit dem Gel
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung während 6 Wochen und
bei minimaler Konzentration des Natriummonofluorophosphats
und des Antikariesstoffes darin sinkt der Index der Hypomineralisation
des Zahnschmelzes um 20,43±0,61, was 31,6% beträgt
und um 25,4% geringer ist als mit Kontroll-Placebo-Gel, nämlich
20,43±0,61 bzw. 28,01±0,53.
Der Zuwachs des Fluorgehaltes in der Oberflächenschicht
des Zahnschmelzes nach der Anwendung des Gels mit maximaler
Konzentration des Natriummonofluorophosphats und des Antikariesstoffes
beträgt 0,0283 Gew.-%, nach der Anwendung des
Gels mit minimaler Konzentration des Natriummonofluorophosphats
und des Antikariesstoffes 0,0154 Gew.-% und
nach der Anwendung des Placebo-Gels etwa 0,0012
Gew.-%.
Die Permeabilität des Zahnschmelzes bei Hunden nach der
Anwendung des Gels mit maximaler Konzentration des Natriummonofluorophosphats
und des Antikariesstoffes sinkt um 37,2%,
nach Anwendung des Gels mit minimaler Konzentration des Natriummonofluorophosphats
und des Antikariesstoffes - um 20,6% und des Placebo-Gels
- um 3,3%.
Das Gel mit maximaler Konzentration des Natriummonofluorophosphats
und des Antikariesstoffes weist eine Abschleiffähigkeit
von 2%, das Gel mit minimaler Konzentration
des Natriummonofluorophosphats und des Antikariesstoffes
eine Abschleiffähigkeit von 1% und das Placebo-Gel
mit Schleifmittel von 100% auf.
Das erfindungsgemäße Gel mineralisiert den Zahnschmelz
bei keilförmigen Defekten und verschiedenen Formen der Demineralisation
des Zahnschmelzes. Das Präparat
ist bei der Behandlung von Demineralisationsherden in
73,5% der Fälle effektiv.
Neben der Erprobung des Placebo-Gels wurde auch die
Erprobung des "Fluocaril®"-Gels (Frankreich) durchgeführt.
Es wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Gel eine um das
1,5-2,2fache größere Antikarieswirkung gegenüber dem
"Fluocaril®"-Gel aufweist.
Das erfindungsgemäße Gel wird durch das Vermischen
eines Gelierstoffes mit einer Benetzungskomponente bis zur
Entstehung einer gelartigen Masse hergestellt, dann werden
die übrigen Komponenten des Gels zugegeben. Nach der Zugabe
jeder Komponente wird die Masse vermischt, gewalzt und die
übriggebliebenen Luftbläschen werden entfernt. Bei der Anwendung
des Copolymeren von Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit
als Gelierstoff wird in das Gemisch Alkali, beispielsweise
Ätznatron beziehungsweise Ätzkali oder Triäthanolamin
bis zur Erreichung des pH-Wertes des Mediums von
6,5-7,5 zugegeben.
Der in der Zusammensetzung des Gels zur Anwendung
kommende Antikariesstoff wird wie folgt hergestellt.
Man übergießt das Knochengewebe mit verdünnter Mineralsäure,
insbesondere
Salzsäure, das dann in der verdünnten Mineralsäure bis zur
vollständigen Auflösung der mineralischen Komponenten und
der wasserlöslichen Eiweißstoffe, die im Knochengewebe vorhanden
sind, gehalten wird. Darauf wird die hergestellte
Lösung abgeschieden und mit Wasser unter Zugabe der Zitronensäure
beziehungsweise ihrer Salze als Stabilisierungsmittel
verdünnt. Dann wird die Lösung neutralisiert.
Für Transport und Lagerung wird
der Stoff in Trockenform hergestellt. Zu diesem Zweck wird
die Lösung in einer Trocknungsanlage versprüht. Das hergestellte
Pulver stellt ein weißes amorphes Pulver ohne Geruch
mit einem etwas salzigen Geschmack dar, es ist leicht
wasserlöslich, ist sehr wenig löslich in 95%igem Alkohol
und praktisch unlöslich in Äther.
Zur besseren Erläuterung der vorliegenden Erfindung
werden nachstehende Zusammensetzungen des Gels für die Behandlung
und Prophylaxe der Karies der Zähne angeführt.
Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies folgender
Zusammensetzung in Gramm:
Natriumcarboxymethylcellulose 2,00
Glycerin 19,95
Natriumlaurylsulfat 1,00
Natriummonofluorophosphat 0,70
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%: 1,00
Calcium 6,00
Anion der Orthophosphorsäure 5,00
Natrium19,00
Magnesium 0,05
Kalium 0,04
Anion der Mineralsäure [Chlorid] 6,00
Komplex von Spurenelementen 0,01
wasserlösliche Eiweißstoffe 1,00
komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Zitronensäure63,90
auf ein Anion der Zitronensäure63,90
Paraform® 0,10
Aromastoff 1,00
Wasser, bis zur Auffüllung auf100,00
Das erfindungsgemäße Gel erhält man durch Vermischen
des Glycerins mit einem Benetzungsmittel, Natriumcarboxymethylcellulose.
Das hergestellte Gemisch wird bis zur Entstehung
einer gelierartigen Masse vermischt. Dann werden die
übrigen Komponenten des Gels zugegeben. Nach der Zugabe
jeder Komponente wird die Masse vermischt, gewalzt und die
übriggebliebenen Luftbläschen werden entfernt.
Die dynamische Fließgrenze beträgt 300 · 10-5 N/cm², der
Plastizitätskoeffizient 20,5.
Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies folgender
Zusammensetzung in Gramm:
Natriumsalz der Carboxymethylcellulose 4,50
Glycerin 15,20
Natriumlaurylsulfat 1,00
Natriummonofluorophosphat 5,00
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%: 6,00
Calcium 2,00
Anion der Orthophosphorsäure 1,90
Natrium23,00
Magnesium 0,20
Kalium 0,18
Anion der Mineralsäure (Chlorid)10,60
Komplex von Spurenelementen 0,02
wasserlösliche Eiweißstoffe 5,00
komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Zitronensäure57,10
auf ein Anion der Zitronensäure57,10
Chlorhexidin 0,05
Aromastoff 0,80
Wasser, bis zur Auffüllung auf100,00
Das erfindungsgemäße Gel wird wie in Beispiel 1 hergestellt.
Die dynamische Fließgrenze beträgt 400 · 10-5 N/cm² und
der Plastizitätskoeffizient 23,5.
Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies folgender
Zusammensetzung in Gramm:
Natriumsalz der Carboxymethylcellulose 3,00
Glycerin 17,25
Natriumlaurylsulfat 1,10
Natriummonofluorophosphat 4,50
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%: 3,00
Calcium 4,00
Anion der Orthophosphorsäure 3,92
Natrium21,20
Magnesium 0,14
Kalium 0,12
Anion der Mineralsäure (Chlorid) 8,20
Komplex von Spurenelementen 0,02
wasserlösliche Eiweißstoffe 3,00
komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Zitronensäure59,40
auf ein Anion der Zitronensäure59,40
Chlorhexidin 0,05
Aromastoff 1,20
Wasser, bis zur Auffüllung auf100,00
Das erfindungsgemäße Gel wird wie in Beispiel 1 hergestellt.
Die dynamische Fließgrenze beträgt 375 · 10-5 N/cm²
und der Plastizitätskoeffizient 23,5.
Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies folgender
Zusammensetzung in Gramm:
Copolymer von Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit 2,00
Glycerin 19,95
Natriumlaurylsulfat 1,00
Natriummonofluorophosphat 0,70
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-% 1,00
Calcium 3,50
Anion der Orthophosphorsäure 5,00
Natrium20,20
Magnesium 0,18
Kalium 0,15
Anion der Mineralsäure (Chlorid) 7,95
Komplex von Spurenelementen 0,02
wasserlösliche Eiweißstoffe 1,10
komplexe Citratverbindung, umgerechnet
auf ein Anion der Zitronensäure61,90
auf ein Anion der Zitronensäure61,90
Aromastoff 1,00
Wasser, bis zur Auffüllung auf100,00
Das erfindungsgemäße Gel wird wie folgt hergestellt.
Dem Glycerin wird ein Copolymer von Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit
hinzugefügt, vermischt und so lange stehengelassen,
bis eine gelartige Masse entsteht. Dann werden
die übrigen Komponenten des Gels zugegeben. Nach der Zugabe
jeder Komponente wird die Masse vermischt und auf pH=
6,5-7,5 neutralisiert. Die Neutralisation kann mit Ätznatron-
beziehungsweise Ätzkalilösung oder mit Triäthanolamin
durchgeführt werden. Dann wird der hergestellten gelartigen
Masse der Antikariesstoff hinzugefügt, vermischt, gewalzt
und unter Vakuum bis zur Entfernung von Luftbläschen behandelt.
Die dynamische Fließgrenze beträgt 310 · 10-5 N/cm² und
der Plastizitätskoeffizient 21,5.
Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies folgender
Zusammensetzung in Gramm:
Copolymer von Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit 4,50
Glycerin 15,20
Natriumlaurylsulfat 1,00
Natriummonofluorophosphat 5,00
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%: 6,00
Calcium 3,20
Anion der Orthophosphorsäure 4,90
Natrium22,00
Magnesium 0,18
Kalium 0,17
Anion der Mineralsäure (Chlorid) 8,95
Komplex von Spurenelementen 0,02
wasserlösliche Eiweißstoffe 1,10
komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Zitronensäure59,48
auf ein Anion der Zitronensäure59,48
Aromastoff 1,00
Wasser, bis zur Auffüllung auf100,00
Das erfindungsgemäße Gel wird gemäß Beispiel 4 hergestellt.
Die dynamische Fließgrenze beträgt 390 · 10-5 N/cm²
und der Plastizitätskoeffizient 24,5.
Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies folgender
Zusammensetzung in Gramm:
Copolymer von Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit 3,00
Glycerin 17,25
Natriumlaurylsulfat 1,10
Natriummonofluorophosphat 4,50
Antikariesstoff folgender Zusammensetzung in Gew.-%: 3,00
Calcium 3,80
Anion der Orthophosphorsäure 5,00
Natrium22,80
Magnesium 0,20
Kalium 0,18
Anion der Mineralsäure (Chlorid) 8,88
Komplex von Spurenelementen 0,02
wasserlösliche Eiweißstoffe 1,36
komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Zitronensäure57,76
auf ein Anion der Zitronensäure57,76
Aromastoff 1,20
Wasser, bis zur Auffüllung auf100,00
Das erfindungsgemäße Gel wird wie in Beispiel 4 hergestellt.
Die dynamische Fließgrenze beträgt 370 · 10-5 N/cm²
und der Plastizitätskoeffizient 23,0.
Bestimmung von Fluor, Calcium und Phosphor in festen Zahngeweben
und flüssigen Medien (bei Untersuchungen von Gel und
Tabletten).
An den ersten Backenzähnen der Oberkiefer wurde der Gehalt an
Fluor, Calcium und Phosphor in zwei durch zwei aufeinanderfolgende
Biopsien nach jeweils 15 Sekunden erhaltenen Oberflächenschichten
des Zahnschmelzes in zwei Portionen 0,5 M HClO₄ -
pro Portion 0,100 ml Bioptat - nach der Methode (1) bestimmt.
Vorher wurden die Zähne über ihren gesamten Umfang mit Ausnahme
der Seitenflächen mit einem Lack überzogen und die für die Biopsie
des Zahnschmelzes offene Fläche bestimmt. Aus 0,100 ml Bioptat
wurden 0,010 ml zur Bestimmung des Calciums nach der Methode (3)
an einem Atomabsorptions-Spektrophotometer DAJAL ATOM III (USA)
nach Zugabe von 0,990 ml Puffer - einer 0,1%igen wäßrigen
Natriumsalzlösung von EDTA - und 0,010 ml zur Bestimmung des Phosphors
an einem Spektrophotometer Sf-16 (UdSSR) nach der von den
Erfindern abgewandelten Methode (4) bei einer Wellenlänge von
820 nm entnommen. Zu den restlichen 0,080 ml Bioptat wurden
0,080 ml 0,5 M Azetatpuffer (pH-Wert 5,3) zugegeben. Die Fluorkonzentration
wurde nach der Methode (5) mit einer kombinierten
fluorselektiven Elektrode 96-09 ORION (USA) an einem digitalen
pH-Millivoltmeter 811 ORION (USA) bestimmt. Es wurde die Ätzungstiefe
und die Fluorkonzentration in den zwei Oberflächenschichten
des Zahnschmelzes errechnet, die Glieder der Gleichung y-a · eBX
nach der graphisch-analytischen Methode ermittelt und die mittlere
Fluorkonzentration in einer Oberflächenschicht des Zahnschmelzes
von einer Dicke von 5 µm errechnet.
Die Untersuchung des Übergangs der aktiven Komponenten der Antikariestabletten
in den Speichel wurde mit einem Brei aus gemischtem
Speichel durchgeführt, der von zehn Mitarbeitern der wissenschaftlichen
Abteilungund von zehn Studenten erhalten wurde.
Dieser Brei wurde nach Abkühlung 15 Minuten bei 10 000 U/min
zentrifugiert. Dann wurde der Überstand entnommen, mit dem
die Untersuchungen durchgeführt wurden. Ein Zehntel einer zu
Pulver zerkleinerten Tablette wurde mit 1,0 ml Überstand des
Speichels versetzt, sorgfältig vermischt und 1 Minute so
zentrifugiert, daß die Gesamtdauer der Kontaktierung der
Tablette mit der flüssigen Phase vor der Entnahme von 0,5 ml
Überstand 2,5 Minuten betrug. Die entnommene Menge Überstand
(0,5 ml) wurde mit 2 ml bidestilliertem Wasser versetzt. Nach
Vermischung wurden 0,5 ml zur Untersuchung auf ionisiertes
Fluor nach der Methode (5), 0,5 ml zur Hydrolyse nach der
Methode (7) mit anschließender Bestimmung des Anteils an
mit der Säure hydrolysierten Fluors, dreimal je 0,050 ml
zur Bestimmung des Phosphors nach der Methode (4) und dreimal
je 0,050 ml zur Bestimmung des Calciums nach der Methode
(3) entnommen.
Die Fluorkonzentration in den Lösungen wurde in jeder Probe
dreimal mit einer kombinierten fluorselektiven Elektrode
ORION (USA) nach Zugabe von 1 ml bidestilliertem Wasser und
1,5 ml Puffer TISAB an einem pH-Millivoltmeter 811 ORION (USA)
bestimmt. Die Hydrolyse von Natriummonofluorophosphat wurde
nach der Methode (7) durch Zugabe von 0,4 M HClO₄ zu 0,5 ml
einer Probe gleichen Inhalts und Halten innerhalb von 24 Stunden
in einem Thermostat bei 37°C durchgeführt. Die weitere Bestimmung
des ionisierten Fluors wurde wie oben gezeigt durchgeführt
(5). Der Calciumgehalt wurde nach der Methode (3) an
einem Atomabsorptions-Spektrophotometer DAJAL ATOM III (USA)
nach Zugabe von 0,950 ml Puffer (einer 0,1%igen Natriumsalzlösung
von EDTA) bestimmt. Der Phsphorgehalt wurde nach der von
den Erfindern abgewandelten Methode (4) wie oben gezeigt an
einem Spektrophotometer Sf-16 (UdSSR) bei einer Wellenlänge
von 820 nm bestimmt.
Diese Literaturstellen sind:
Methode (1)aus EKSPERIMENTAL′NAJA I KLINIESKAJA STOMATOLOGIJA
Trudy Instituta, Band 5, Moskau 1975;
Methode (3)aus ATOMIK ABSORPTION aus Fisher Scintific Compani;
Methode (4)aus ANALYTICAL CHEMISTRY "Microdetermination of
Phosphorus" von P. S. Chen, T. Y. Toribara und
Huber Warner;
Methode (5)aus ORION RESEARCH, Instruction manual-
fluoride electrodes, model 94-09, model 96-09;
und
Methode (7)aus Caries Research, Journal of the European
Organization for Caries Research, Artikel von
E. D. Eanes "The Reaction of Monofluorophosphate
with Amorphous and Apatitic Calcium Phosphates",
ISSN 0008-6568.
Claims (3)
1. Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies der Zähne,
das einen Gelierstoff, Benetzungsstoff, oberflächenaktiven
Stoff, Aromastoff, Natriummonofluorophosphat und einen
Antikariesstoff enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Gemisch aus 0,7-5 Gew.-%
Natriummonofluorophosphat und 1-6 Gew.-% eines Antikariesstoffs
enthält, der durch folgende Verfahrensmaßnahmen
hergestellt worden ist:
- (1) Behandlung von Knochengewebe mit einer verdünnten Mineralsäure bis zur vollständigen Auflösung mineralischer Komponenten und wasserlöslicher Eiweißstoffe,
- (2) Abscheidung der hergestellten Lösung,
- (3) Verdünnung dieser Lösung mit Wassser unter Zugabe von Citronensäure beziehungsweise ihrer Salze als Stabilisierungsmittel,
- (4) Neutralisation und Trocknung der Lösung,
und das folgende Komponenten in Gew.-% aufweist:
Calcium2-6
Natrium19-23
Kalium0,04-0,18
Anion der Mineralsäure (Chlorid)6-10,6
Anion der Orthophosphorsäure1,5-5,0
wasserlösliche Eiweißstoffe1,0-5,0
Magnesium0,05-0,2
Komplex von Spurenelementen, darunter Fluor, Mangan,
Zinn, Zink und Eisen0,01-0,02 komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Citronensäure,der Rest
Zinn, Zink und Eisen0,01-0,02 komplexe Citratverbindungen, umgerechnet
auf ein Anion der Citronensäure,der Rest
2. Gel zur Behandlung und Prophylaxe der Karies der Zähne
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Gelierstoff Natriumcarboxymethylcellulose oder ein
Copolymeres von Acrylsäure und Tetraallylpentaerythrit
enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833310179 DE3310179A1 (de) | 1983-03-21 | 1983-03-21 | Gel zur behandlung und prophylaxe der karies der zaehne |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833310179 DE3310179A1 (de) | 1983-03-21 | 1983-03-21 | Gel zur behandlung und prophylaxe der karies der zaehne |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3310179A1 DE3310179A1 (de) | 1984-09-27 |
DE3310179C2 true DE3310179C2 (de) | 1987-07-23 |
Family
ID=6194168
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833310179 Granted DE3310179A1 (de) | 1983-03-21 | 1983-03-21 | Gel zur behandlung und prophylaxe der karies der zaehne |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3310179A1 (de) |
-
1983
- 1983-03-21 DE DE19833310179 patent/DE3310179A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3310179A1 (de) | 1984-09-27 |
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