DE2821666C2 - Gerät zur Oberflächenstrukturierung von Holzwerkstücken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Oberflächenstrukturierung von Holzwerkstücken, mit einem Messerkopf, der ein zur Werkstückoberfläche geneigtes Messer aufweist, winklig zur Werkstücklängsrichtung hin- und herbewegbar ist und relativ zum Werkstück in dessen Längsrichtung verschiebbar ist

Ein derartiges Gerät ist aus der DE-PS 82 834 bekannt Bei diesem bekannten Gerät besteht die Antriebseinrichtung des Messerkopfes aus einer Nockenscheibe mit Gestänge. Das Messer des Messerkopfes führt sowohl bei seinem Hinhub als auch bei seinem Rückhub vorbestimmte Bewegungen aus, die in jedem folgenden Zyklus identisch sind. Damit werden regelmäßige Kerben in das Holzwerkstück eingebracht Das bekannte Gerät eignet sich nur zum Einbringen von geradlinigen parallelen Kerben gleicher Querschnittskontur und gleicher Länge.

Ein ähnliches Gerät zeigt die DE-PS 1 09 128. Auch hier werden in ein Holzwerkstück Kerben in genau vorgegebenem Muster eingebracht Im Unterschied zum erst beschriebenen Gerät wird das herzustellende Muster nicht auf einmal in seiner ganzen Tiefe geschnitten, sondern mittels mehrerer Meißel beim schrittweisen Vorbewegen des Werkstückes nach und nach geschnitten.

Aus der US-PS 20 46 563 ist eine Schnitzmaschine bekannt, bei der ein Fühler von Hand in einer Schablone verschoben wird und ein Steuerhebel für die Bedienungsperson vorgesehen ist, der nach Art eines Flugzeug-Steuerknüppel"; beliebig verschwenkt werden kann, um Ventile von Druckluftzylindern zu steuern, welche einen Werkzeughalter entsprechend verstellen, mit dem Ziel, daß die Bedienungsperson die Bewegung der Werkzeuge lediglich steuert, jedoch von jeglicher Betätigungskraft für das Vorschieben der Werkzeuge entlastet ist Die Werkzeuge bestehen allerdings aus motorisch angetriebenen Bohrern oder Fräsern. Auch diese Maschine soll Werkstücke von identischer Form herstellen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gerät der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß es trotz baulicher Vereinfachung eine individuelle Bearbeitung erlaubt, um Strukturen an Holzoberflächen zu schaffen, die handwerklich geschrappten Oberflächen mindestens sehr ähnlich sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Hin- und Herbewegen des Messerkopfes durch eine mit einer Ventilsteuerung versehene druckluftbetriebene Kolbenzylinderanordnung erfolgt, deren KoI-benstange an ihrem freien Ende den Messerkopf trägt, der mindestens einen Handgriff und ein diesem zugeordnetes Betätigungsorgan der Ventilsteuerung aufweist

Das erfindungsgemäße Gerät arbeitet nach Art eines maschinell hin- und herbewegten Handhobels. Die Bedienungsperson erfaßt den Messerkopf an seinem Handgriff und betätigt gleichzeitig das Betätigungsorgan, wodurch die Kolbenstange ausfährt und das Messer über das Werkstück schiebt Sobald das Betätigungsorgan losgelassen wird, findet der Rückhub statt. Die Bedienungsperson braucht also den Messerkopf — ohne Kraftaufwand — nur zu führen. Sie kann jedoch Form und Länge der Nut sowie den Abstand der Nuten variieren und dem jeweiligen Faserlauf anpassen. Das Ergebnis ist ein Holzwerkstück, das von manuell geschroppten Hölzern nicht oder kaum zu unterscheiden ist Zeit- und Kraftaufwand sind jedoch geringer.

Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der Unteransprüche.

Anhand eines Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher erläutert Es zeigen
F i g. 1 eine Draufsicht auf das Gerät und
F i g. 2 eine Seitenansicht des Gerätes nach F i g. 1.
Ein Gestell 10 weist eine Schienenführung auf, die aus zwei parallelen Schienen 12,14 besteht, längs denen ein Wagen 16 mittels vier Laufrädern 18 verfahrbar ist Der Wagen 16 besteht aus zwei Profilstücken 20, die mittels quer zur Schienenführung verlaufenden Stangen 22 auf Abstand gehalten sind und einen starren Wagen bilden.

Die Laufräder 18 sind in den Profilstücken 20 gelagert und am Umfang mit einer Laufrille versehen, in welche der Aijßenschenkel der als UProfil ausgebildeten Schienen 12, 14 eingreift Die Profilstücke 20 des Wagens 16 haben im unteren Bereich Gegenrollen 24, die ein Abheben des Wagens verhindern.

Auf dem Wagen 16 ist ein Schlitten 25 quer zu den Schienen 12,14 verschiebbar angeordnet Dieser Schlitten 26 ist an den beiden Stangen 22 verschiebbar geführt und trägt eine Kolbenzylinderanordnung 28,

so deren Zylinder 30 am Schlitten fest angeordnet ist und der Kolbenstange 32 durch das Profilstück 20 an einem Ende des Wagens 16 hindurchgreift und einen Messerkopf 34 an seinem freien Ende trägt
Parallel und im Abstand zur Schienenführung ist eine Werkbank, Tisch 36 od. dgl. angeordnet, mit vorzugsweise höheneinstellbarer Tischfläche. Auf dem Tisch 36 ruht das zu bearbeitende Werkstück 38, im Ausführungsbeispiel ein Brett Zwischen dem Tisch 36 und dem Gestell 10 mit den beiden Schienen 12, 14 befindet sich ein Gang 40 für die Bedienungsperson.

Der Messerkopf 34 hat eine Trägerplatte 42, die um eine Achse 44 am Ende der Kolbenstange 32 horizontal verschwenkbar ist, d. h. er weist eine Schwenklagerung auf. Die Trägerplatte 42 hat eine halbkreisförmige Kulissenführung 46, durch die ein Zugstempel eines Feststellzylinders bzw. einer Arretiereinrichtung 48 hindurchgreift, der oberhalb der Trägerplatte 42 an der Kolbenstange 32 befestigt ist. Der Zylinder 48 ist mit

Druckluftanschlüssen 50 versehea Im entlasteten Zustand des Zylinders 48 läßt sich die Trägerplatte 42 um die lotrechte Achse 44 verschwenkea In der gewünschten Schwenkstellung wird ein nicht dargestelltes Ventil betätigt, um dem Zylinder 48 Druckluft zuzuführen, worauf die Trägerplatte 42 durch Anzup des Kolbens an der Kolbenstange 32 festgelegt wird.

Der Messerkopf 34 weist weiterhin einen Messerträger 52 auf, an dem das Messer 54 verstellbar befestigt ist Der Messerträger 52 weist an seinem unteren Ende einen Auflageschuh 56 auf, mit welchem er über die Oberfläche des Werkstückes 38 gleitet Eine Längsverstellung des Messers 54 am Träger 52 ermöglicht eine Tiefeneinstellung für die einzubringende Nut Der Messerträger 52 ist weiterhin an der Platte 42 um eine horizontale Achse 58 schwenkbar gelagert und weist eine Gewindespindel-Verbindung 60 am unteren Teil der Trägerplatte 42 auf, wodurch der Neigungswinkel des Messers 54 verstellt werde kann.

Der Messerkopf 34 weist zwei Handgriffe 62 auf, die beidseitig an der Trägerplatte 42 angeordnet sind. Beiden Handgriffen 62 sind Steuerhebel bzw. Betätigungsorgane 64 zugeordnet, die am Messerträger 52 schwenkbar gelagert sind und nicht dargestellte Ventile zur Steuerung der Druckluftzufuhr für die Kolbenzylinderanordnung 28 betätigen.

An dem vorderen Profilstück 20 sind noch zwei Bremszylinder 66 angebracht, deren Kolbenstangen bei Druckluftzufuhr ausfahren und mit der Schiene 12 in Eingriff treten, um den Wagen 16 an der Schiene 12 festzuklemmen. Die Steuerung für die beiden Bremsz> Under 66 erfolgt vorzugsweise synchron mit der Betätigung der Kolbenzylinderanordnung 28, d. h. bei Betätigung der beiden Steuerhebel 64 wird der Arbeitshub des Messerkopfes 34 eingeleitet, wobei sich die Kolbenstange 32 nach links bewegt und aus dem Zylinder 30 herausfährt Vor Beginn dieses Arbeitshubes fahren jedoch die beiden Bremszylinder 66 in ihre Bremsstellung und verhindern dadurch eine relative Verschiebung des Wagens 16 an der Schienenführung. Nach Loslasssen der Steuerhebel 64 findet automatisch eine Umsteuerung statt, so daß die Kolbenstange 32 in den Zylinder 30 eingefahren wird, der Messerkopf 34 also zurückgeführt wird, während gleichzeitig die Bremszylinder 66 in ihre Außerfunktionsstellung gelangen, um den Wagen 16 für eine Verschiebung auf den Schienen 12, 14 freizugebea

Der Schlitten 26 weist zwei Bremszylinder 68 auf, welche mit den beiden Stangen 22 des Wagens 16 zusammenwirken. In Außerfunktionsstellung dieser beiden Zylinder 68 kann der Schlitten 26 in Hubrichtung der Kolbenzylinderanordnung 28 längs der Stangen 22 verschoben werden, womit die Stellung zu Beginn des Arbeirehubes für den Messerkopf 34 je nach der Breite des Werkstückes 38 bestimmt werden kann. Liegt diese Stellung fest, werden die beiden Zylinder 68 durch eine nicht dargestellte Ventilsteuerung an die Druckluftquelle angeschlossen. Der Schlitten 26 ist damit am Wagen 16 arretiert

Das Hubende beim Arbeitshub des Messerkopfes 34 wird entweder automatisch durch eine selbsttätige Umsteuerung bewirkt, da das Werkstück an einem Anschlag der Werkbank anliegt, so daß über einen entsprechenden Endschalter der Zeitpunkt der Umsteuerung genau bestimmt werden kann. Falls der Messerkopf aber nicht bis zum Ende durchlaufen soll, kann entweder in ein Loch einer Lochreihe 70 der Kolbenstange ein Anschlagbolzen eingesteckt werden, der dann am Profilstück 20 des Wagens 16 anschlägt und damit den Hub begreezt, oder kann die Bedienungsperson an einer gewünschten Stelle die Steuerhebel 64 loslassen, um somit eine sofortige Umsteuerung zu bewirken. Im Gegensatz zum ersten Fall wird durch die Handbetätigung eine größere Variabilität für die Länge der einzubringenden Nuten 72 in das Werkstück 38 bewirkt, wie F i g. 1 veranschaulicht

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Gerät zur Oberflächenstrukturierung von Holzwerkstücken, mit einem Messerkopf, der ein zur Werkstückoberfläche geneigtes Messer aufweist, winklig zur Werkstücklängsrichtung hin- und herbewegbar ist und relativ zum Werkstück in dessen Längsrichtung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hin- und Herbewegen des Messerkopfes (34) durch eine mit einer Ventilsteuerung versehene druckluftbetriebene Kolbenzylinderanordnung (28) erfolgt, deren Kolbenstange (32) an ihrem freien Ende den Messerkopf trägt, der mindestens einen Handgriff (62) und ein diesem zugeordnetes Betätigungsorgan (64) der Ventilsteuerung aufweist

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragen des Messerkopfs (34) am freien Ende der Kolbenstange (32) über eine Schwenkiagerung erfolgt, deren Achse (44) zur Werkstückoberfläche lotrecht verläuft und der eine Arretiereinrichtung (48) zugeordnet ist