DE2814252B2 - Fahrzeug-Scheibenbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmutzschulzeinrichtung an einer Fahrzeug-Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Schmutzschutzeinrichtung ist aus der DE-AS 15 55 209 bekannt.

Die bekannte Schmutzschutzeinrichtung dient dem Schutz einer Bremstrommel, die mit der Bremsscheibe einer kombinierten Trommel- und Scheibenbremse verbunden ist. Bei ihr ist der an dem äußeren Schutzdeckel befestigte Schutzring im wesentlichen zylindrisch gestaltet mit einer axial vorstehenden Nase, die in eine Ringnut an der Bremsscheibe hineinragt und mit dieser eine Labyrinthdichtung bildet. Hierdurch läßt sich zwar das Eindringen von Spritzwasser in den von der Trommelbremse eingenommenen Raum verhindern, der Abfluß eingedrungenen Schmutzwassers aus demselben ist aber sehr behindert. Außerdem fehlt für die Bremstrommel jeder weitere Schutz, so daß Schmutzwasser, das die Labyrinthdichtung passiert hat. !!.!gehindert die Bremsbeläge und Bremsfläche der Trommelbremse benetzen kann. Der Schrnutzschutz der Radlager ist in der DE-AS 15 55 209 nicht angesprochen. Das am Achsende liegende Radlager ist ohnehin nach außen hermetisch abgeschlossen, das andere Radlager liegt frei, außerhalb des von dem Schmutzschutz an der Bremsscheibe erfaßten Bereichs.

Die FR-PS 4 80 192 zeigt eine Achs- und Radkonstruktion mit Trommelbremse, bei der ein im wesentlichen kegelstumpfförmiger, mit dem Rad rotierender Schutzdeckel die Bremstrommel gegen aus dein Radlager austretendes öl schützt. Gegen den Zutritt von Schmutzwasser von außen ist die Bremstrommel durch eine feststehende Platte mit einer im Randbereich verlaufenden Ringnut, die den Rand der Bremstrommel berührungsfrei aufnimmt, geschützt. Eine ähnliche Konstruktion zeigt die GB-PS 4 95 002, in der ein Rad mit Trommelbremse dargestellt ist Auch hier verläuft der Rand der Bremstrommel in einer ringförmigen Vertiefung einer feststehenden Abdeckplatte, deren äußerer Rand wiederum in eine im Randbereich der Bremstrommel ausgebildeten Ringnut

ίο verläuft Dem Schutz der Radlager dient ein innerhalb der Bremstrommel angeordneter, an der Abdeckplatte befestigter Blechzylinder mit gegen die Radnabe vorstehendem Kragen. Da jedoch zwangsläufig zwischen Kragen und Radnabe ein Spalt verbleibt und nie

ι i ganz zu vermeiden ist, daß durch diesen — wenn auch in geringem Umfang — Schmutz in den von jedem Zylinder umschlossenen Raum eintritt, wirkt dieser Zylinder eher nachteilig als vorteilhaft, denn der Schmutz bleibt in jedem Raum eingeschlossen und kann nicht ausgeschleudert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schmutzschutzeinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die sowohl einen ausreichenden Schutz der Radlager gegen spritzendes Schmutzwasser gewährt, als auch sicherstellt, daß an dem Schutzring dennoch vorbeigelangtes Schmutzwasser nicht unmittelbar zu den Radlagern gelangen kann.

Diese Ausgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs I erfüllt. Aufgrund der

μ konischen Gestalt des Schutzringes wird Spritzwasser von dem Spalt zwischen dem Schutzring und dem Rotor weggelenkt. Die Stufe in dem konischen Bereich des Schutzringes vergrößert dessen Steifigkeit und bewirkt zusammen mit den Merkmalen des Anspruchs 2 einen noch besseren Schmutzschutz. Durch die Form des Schutzringes wird das eintretende Schmutzwasser zeitweise aufgefangen und am Eintreten in das Radlager gehindert. Hierfür ist auch verantwortlich, daß sich aufgrund der Gestalt des Schui.'riiges von selbst ein großer Abstand zwischen seinem freien Rand und dem Radlager ergibt.

Die Erfindung soll nachfolgend unier Bezugnahme auf die Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigt

F i g. I eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels:

Fig. 2 einen Längsschnitt längs der Linie H-Il von Fig. I;

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung nur des Schut/ringesund

Fig.4 eine perspeklivisene Darstellung nur des Schutzdcckels.

Die Fig. I und 2 zeigt das Ausführungsbeispiel der Erfindung an einem Vorderrad eines Fahrzeuges. Die Vorderachse 2 ist an einem Achsschenkel 1 befestigt und trägt auf Rollenlagern 3 und 3' eine Radnabe 4. An der Randnabe 4 ist mit Schrauben 5 der Rotor 6 einer Scheibenbremse befestigt. Weiterhin ist mit Schrauben 7 und Muttern T an der Radnabe 4 die Radfelge 8 befestigt. Vom Achsschenkel 1 wird über Schrauben 20 eine Zangenhalterung 9 getragen, an welcher die Zange 10 der Scheibenbremse befestigt ist. Die Zange 10 lagert zwei Kolben 11 und 11',die sich einander gegenüberstehen und gegeneinander bewegt werden können. Die Kolben II und 11' sind an ihren einander zugekehrten Enden mit Bremsbelägen 12 und 12' versehen. Die Bremsung der rotierenden Bremsscheibe erfolgt durch Anpressen der Bremsbeläge 12 und 12' an die Bremsscheibe.

An einer Flanschfläche lades Achsschenkels 1 ist ein stationärer Schutzdeckel 13 befestigt, der der Außenseite 6a der Bremsscheibe 6 gegenübersteht. Diese Außenseite 6a steht der Radfelge 8 gegenüber und wäre ohne den Schutzdeckel 13 der Straße ausgesetzt Der Schutzdeckel 13 dient dazu, die Außenseite 6a der Bremsscheibe zu schützen. Der innere Rand 13a des Schutzdeckels 13 ragt unier Freilassung eines kleinen Zwischenraumes in eine ringförmige Nut 4a hinein, die an der Außenseite der Radnabe 4 ausgebildet ist Eine Dichtung 14 aus einem elastischen Material, wie Gummi, ist am inneren Ende der Nabe 4 vor dem inneren Rollenlager 3 in die Nabe 4 hineingepreßt. Diese Dichtung 14 ist mit einer Lippe 14a versehen, die das Eindringen von Schmutzwasser in das Innere der Nabe

4 verhindern soll. Die Dichtung 14 ist weiterhin mit einer zweiten Lippe 146 versehen, die verhindern soll, daß Fett aus der Nabe nach außen austritt Eine Fettkammer 15 als Vorratsbehälter für Schmierfett für die Lager 3 und 3' ist in einem Hohlraum zwischen der Radachse 2 und der Nabe 4 ausgebildet

Der Bremsrotor 6 weist eine ringförm.ge Ausbauchung 66 zwischen einem inneren Abschnitt der an der Nabe befestigt ist, und einem äußeren Abschnitt, an welchen die Bremsbeläge 12 und 12' angreifen, auf. In der ringförmigen Ausbauchung 6b ist ein kleiner Zwischenraum 5ausgebildet. Die Ausbauchung 6b ist so geformt, daß sie die Montage des Bremsrotors 6 an der Nabe erleichtert und gleichzeitig dem Bremsrotor 6 eine größere Festigkeit verleiht. μ

Soweit beschrieben, gleicht die Scheibenbremse herkömmlichen Konstruktionen. Ein Teil des Schmutzwassers dringt von außen in den Zwischenraum zwischen der Außenseite 6a des Bremsrotors 6 und dem stationären Deckel 13 ein, wie in F i g. 2 durch den Pfeil A dargestellt ist. Ein weiterer Teil des Schmutzwassers tritt durch den Zwischenraum D (s. Fig. I) zwischen dem Zangenträger 9 und dem Deckel 13 hindurch und verläuft weiter in Richtung des Pfeils B nach Fig. 2. Obgleich Jn Teil dieses Schmutzwassers am Eintritt in den Innenraum der Scheibenbremse durch den inneren Rand 13a des Deckels 13 und die Ringnut 4a an der Nabe 4 gehindert ist, kann doch ein Teil davon hier durchdringen und zur Dichtung 14 gelangen, wenn der Schmutzwasseranfall besonders groß ist. Dieses Schmutzwasser kann dann an der Dichtung 14 und dem Lager 3 vorbei in die Fettkammer 15 gelangen.

Das Vordringen von Schmutzwasser bis zur Dichtung 14 zerstört mit Sicherheit dv Dichtungslippen 14a und 146, so daß mit der Zeit auch das Rollenlager 3 leidet, so Um diese Gefahr zu verhindern, ist eine Schmutz-Schutzk^ppe 16 vorgesenem, die in dem Zwischenraum

5 zwischen dem Bremsrotor 6 und der Nabe 4 angeordnet ist. Diese Schmutz-Schutzkappe 16 ist an dem Schutzdeckel 13 mittels Schrauben oder Punktschweißen befestigt. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, weist diese Schmutz-Schutzkappe 16 einen ringförmigen flachen Abschnitt 16a auf, der an dem stationären Deckel 13 (s. Fig. 2) anliegt. Weiterhin weist er einen kegelstumpfförmigen Bereich 166 auf, der sich an den W) flachen Abschnitt 16a anschließt Der äußere Rand 16c liegt gemäß Fig.2 in der Ausbauchung 6b nahe derjenigen Seite, an die sich die Außenseite 6a des Bremsrotors 6 anschließt. Der Übergang zwischen dem kegelstumpfförmigen Abschnitt 166 und dem Rand 16c erfolgt über eine Stufe 16e, Die entgegengesetzte flache Seite 16a dieser Schutzkappe 16 ist mit drei Löchern 16d versehen, durch die hindurch die Kappe an dem Deckel 13 bzw. mit diesem zusammen an der Nabe 4 befestigt werden kann.

Bei der Scheibenbremse wird durch den Zwischenraum zwischen dem Bremsrotor 6 und dem Deckel 13 bzw. zwischen dem Zangenhalter 9 und dem Deckel 13 in den Raum zwischen dem Bremsrotor 6 und dem Deckel 13 eintretendes Schmutzwasser zeitweise aufgefangen und am Eintreten in das Lager 3 gehindert Wenn der Bremsrotor 6 rotiert dann wird das zeitweise aufgefangene Schmutzwasser aufgrund seines Eigengewichts nach außen abgeleitet Das Schmutzwasser kann demnach nicht in den kleinen Zwischenraum zwischen dem inneren Rand 13a des Deckels 13 und der Ringnut 4a eintreten, wird somit am Vordringen zur Dichtung 14 gehindert.

Es ist wünschenswert wenn <* :r Zwischenraum C zwischen dem Rand 16cder Schmutzkappe 16 und dem Bremsrotor 6 so klein wie möglich ist, eine gegenseitige Berührung muß jedoch ausgeschlossen sein.

Die Stufe 16e im Bereich des Randes 16c der Kappe 16 vergrößert die Möglichkeit, Schmutzwasser zwischenzuspeichern. Diese Stufe 16e versteift weiterhin die Kappe 16, da diese Stufe 16e im Randbereich eine Rippe bildet. Da die Kappe 16 gewöhnlich durch Tiefziehen hergestellt wird, bringt diese Stufe zugleich auch eine Verminderung des Ziehvorganges. Das Tiefziehen wird daher vereinfacht.

Es ist auch wünschenswert, daß die Stufe 16e an der Kappe 16 an einer Stelle in direkter Verlängerung eines konkaven konischen Flächenabschnitts 6c liegt, der zwischen der äußeren Fläche 6a und der Ausbauchung 66des Bremsrotors 6 ausgebildet ist. Hierdurch wird das Phänomen hervorgerufen, daß Schmutzwasser, das an der konkaven konischen Fläche 6c enthngg'eitet und die Stufe 16e der Kappe 16 trifft, in einer Richtung entgegengesetzt zum Rand 16cder Kappe 16 wegfliegt, 5 7 daß hierdurch die Abweisungseigenschaften noch verbessert werden.

Diese Art läßt sich nicht nur bei einer Scheibenbremse mit einem solchen Schutzdeckel anwenden, wie er in den F i g. I und 2 dargestellt ist, sondern aucli bei einer Scheibenbremse mit einem anders gestalteten Schutzdeckel, wei er beispielsweise in Fig.4 mit dem Bezugszeichen 13' dargestellt ist. Dieser Schutzdeckel . 13' weist einen nach außen vorstehenden Abschnitt 13'6 gegenüber einem Ausschnitt 13'a für die Zange 10 auf. so daß Kühlluft bei 13'6zum Kühlen der Bremsscheibe eintreten kann. Die Erwärmung einer Scheibenbremse set/f nämlich den Reibungskoeffizienten zwischen der Bremsscheibe und den Bremsbelägen herab, weiterhin kann eine extreme Temperatursteigerurg zum Sieden der Bremsflüssigkeit führen. Der nach außen vorstehende Abschnitt 13'6 wirkt dem entgegen. Dieser nach außen stehende Abschnitt beschwört jedoch die Gefahr herauf, daß die Tremse dem Schmutzwasser ausgesetzt ist. Durch den Einsatz der Schmutz-Schutzkappe kann nun jedoch der Eintritt von Schmutzwasser zu den empfindlichen Teilen der Bremse und des Radlagers verhindert werden.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schmutzschutzeinrichtung an einer Fahrzeug-Scheibenbremse, bei der der mit dem zu bremsenden Rad verbundene Bremsrotor von einem topfförmigen Abschnitt mit einer von dessen Rand radial wegstehenden Bremsscheibe gebildet ist, bestehend aus einem am Achsträger befestigten, die dem Rad abgewandte Seite der Bremsscheibe bedeckenden, im wesentlichen flachen Schutzdeckel und einem daran angebrachten, gegen das Rad hin in den von dem topfförmigen Abschnitt des Bremsrotors umgrenzten Raum vorstehenden, sich bis dicht an den Bremsrotor erstreckenden Schutzring, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzring (16) im wesentlichen kegelstumpfförmige Gestalt hat und sein Abschnitt größeren Durchmessers dem Bremsrotor (6) zugekehrt ist, und daß in dem konischen Abschnitt (166; des Schutzringes (16) eine nach aiiLen wegstehende ringförmige Stufe (16e,l ausgebildet ist.

2. Schmutzschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (\6e) des Schutzringes (16) dem Übergangsbereich zwischen dem topfförmigen Abschnitt (6b) und der Bremsscheibe des Bremsrotors (6) gegenübersteht und daß dieser Bereich eine konkave konische Fläche (6c) aufweist.

3. SchmutzsciiLjtzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (I6e) nahe dem Veien Rand (16ς> des Schutzringes (16) angeordnet ist.