DE1140828B

DE1140828B - Scheibenbremse fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1140828B
Application number: DEP23735A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Beutinger
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1959-10-21
Filing date: 1959-10-21
Publication date: 1962-12-06
Also published as: GB909188A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer umlaufenden Bremsscheibe und einem oder mehreren Betätigungszylindern, deren Kolben die Bremsbelagträger axial gegen die Bremsscheibe führen und zum Verhüten des Vordringens von Staub und Spritzwasser auf die Kolben- und Zylinderflächen Abdeckkappen tragen, die mit ihrem radialen Teil an den Stirnseiten der Kolben anliegen und mit ihrem axialen, zylinderförmigen Teil einen Teil der äußeren Mantelfläche der Zylinder mit geringem Spiel umgeben.

Bei bekannten Ausführungen dieser Art ist für die Abdichtung zwischen dem Bremskolben und dem Bremszylinder eine fest mit dem Bremskolben verbundene Gummikappe vorgesehen, welche beim Bremsvorgang nach Art eines Rollbalges beansprucht wird. Die Dichtung verhindert wohl den Eintritt von Staub und Spritzwasser, sie ist jedoch allen äußeren Einflüssen ausgesetzt und in einer Zone der Bremse angeordnet, welche den größten Wärmeanfall aufweist, wodurch ihr Gefüge brüchig wird, was zu einem vorzeitigen Verschleiß führt. Zur Abdichtung der Bremszylinder sind auch zweiteilige Ausführungen mit einer Blechkappe und einem Gummidichtring im Bremszylinder bekannt. Diese zweiteilige Dichtung ist nicht nur teuer, sondern auch durch die Verwendung von Gummi als Dichtwerkstoff störungsanfällig, da derartige Werkstoffe nicht alterungsbeständig sind. Ferner sind Ausführungen mit Abdeckkappen bekannt, welche in einem Spalt des Bremsgehäuses geführt sind. Diese Anordnung bedingt jedoch mehrere konzentrisch zueinander angeordnete Ringflächen, die gleitend aneinanderliegen müssen. Dadurch entsteht ein hoher Arbeitsaufwand hinsichtlich der zu bearbeitenden' Ringflächen. Des weiteren sind Bremseinrichtungen mit die Stellkolben umgebenden Blechkappen bekannt, die in Ringspalten geführt sind. Dabei reicht jedoch die Tiefe des Ringspaltes zwischen dem Gehäuse und dem Betätigungszylinder nicht aus, um bei abgenützten Bremsbelägen noch eine ausreichende Dichtwirkung zu ergeben, wenn der vorgesehene Dichtring weggelassen würde. Auch mit bekannten, aus Blech gepreßten Abdeckkappen, die die Bremszylinder mit Spiel umgeben, wird keine genügende Dichtwirkung erzielt.

Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß der zylinderförmige Teil der Abdeckkappe in einem Ringspalt des Bremsgehäuses mit begrenztem radialem Spiel geführt ist und so weit in den Ringspalt hineinragt, daß auch noch beim Bremsen mit abgenützten Bremsbelägen die Abdeck-

Scheibenbremse für Fahrzeuge,
insbesondere Kraftfahrzeuge

Anmelder:
Dr.-Ing. h. c. F. Porsche K.G.,

Stuttgart-Zuffenhausen, Spitalwaldstr. 2

Friedrich Beutinger t, Ditzingen (Württ.),
ist als Erfinder genannt worden

kappe mit dem Ringspalt eine Labyrinthdichtung ergibt.

Dadurch wird eine wirkungsvolle Abdichtung erreicht, welche gegen Wärmeeinwirkung unempfindlich ist und sich durch eine hohe Lebensdauer auszeichnet. Zur Abdichtung sind ferner nur einfach geformte Mittel erforderlich, die durch spanlose Verformung hergestellt werden können. Besteht die Abdeckkappe aus einem Blechpreßteil mit einem äußeren axial gerichteten, zylinderförmigen Teil, einem radialen Teil und einem weiteren axialen, zylinderförmigen Teil, der durch eine Ringsicke mit der Innenwand des hohlen Kolbens verbunden ist, wobei der äußere zylinderförmige Teil mit Abstand in einem Ringspalt geführt ist, dessen Tiefe annähernd der halben Kolbenstärke entspricht, so ist zur Bildung der Labyrinthdichtung lediglich ein einziger Bauteil erforderlich, welcher zudem keiner Wartung bedarf. An Stelle eines im Bremsgehäuse angeordneten Ringspaltes zur Abdichtung des Kolbens kann auch eine Ausführung vorgesehen werden, bei welcher der Ringspalt durch eine Ausnehmung im Bremsgehäuse und eine achsgleich zu dieser angeordnete Laufbüchse geringeren Durchmessers gebildet wird, in welcher der Kolben gleitet.

In der Zeichnung, welche eine Ausführungsform der Erfindung zeigt, ist ein Querschnitt durch einen Teil einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeuges dargestellt.

Auf dem Achsschenkel 1 eines Fahrzeugrades ist eine Trommel 2 drehbar gehalten, an welcher die Radfelge 3 befestigt ist. Die Trommel 2 weist einen Randflansch 4 auf, welcher zur Halterung einer Bremsscheibe 5 dient. Die Bremsscheibe 5 wird über einen Teil ihres Umfangs von einem zweiteiligen Bremsgehäuse 6 innen umgriffen. Das Bremsgehäuse 6 wird

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durch einen mit dem Achsschenkel 1 verbundenen Befestigungsflansch 7 gehalten. Zu beiden Seiten der Bremsscheibe 5 sind mit geringem Spiel sich axial gegenüberliegende Bremsbelagträger 8 und 8' angeordnet. Zur Betätigung der Bremsbelagträger 8 und 8' sind druckmittelbeaufschlagte Kolben 9 und 9' vorgesehen, welche in Zylindern 10 des Bremsgehäuses 6 gleiten. Der Kolben 9 ist gegen den Druckraum 11 zu durch einen Gummiring 12 abgedichtet. Zur Abdichtung des Kolbens 9 gegen Staub und Spritzwasser ist eine aus einem Blechpreßteil bestehende zylindrische Abdeckkappe 13 mit U-förmigem Querschnittsprofil vorgesehen. Die Abdeckkappe 13 umgibt die dem Bremsbelagträger 8 zugekehrte Stirnfläche 14 des Kolbens. Der innere zylinderförmige Teil 15 der Abdeckkappe 13 ist gegen den Umfang einer Öffnung 16 des Kolbens 9 gepreßt und dort durch eine eingedrückte Ringsicke 17 gehalten. Der äußere zylinderförmige Teil 18 der Abdeckkappe ist gegen einen im Bremsgehäuse 6 vorgesehenen Ringspalt 19 zu abgewinkelt und mit geringem Abstand in diesem durch den Kolben 9 geführt. Der Ringspalt 19 wird durch einen Kronenfräser od. dgl. in das Bremsgehäuse 6 eingebracht, wobei dessen Tiefe annähernd der halben Stärke des Kolbens 9 entspricht.

Der mit Bezug auf die Zeichnung auf der rechten Seite der Bremsscheibe 5 angeordnete Bremsbelagträger 8' ist abweichend von der gegenüberliegenden Betätigungseinrichtung von einem Kolben 9' beaufschlagt, welcher in einer als gesonderter Bauteil in das Bremsgehäuse 6 eingesetzten Laufbüchse 20 gleitet. Die Laufbüchse 20 ist durch einen in einen Einstich 21 des Bremsgehäuses eingepreßten Randflansch 22 gehalten. Um die Laufbüchse 20 herum ist über einen Teil ihrer Länge eine Ausnehmung 23 im Bremsgehäuse vorgesehen, welche einen Ringspalt 19' bildet. In den Ringspalt 19' ist der äußere zylinderförmige Teil 18 der Abdeckkappe 13 eingeführt, deren Form sich mit der Ausbildung der erstbeschriebenen Kappe deckt. Die Wahl einer gesonderten Laufbüchse für den Kolben hat unter anderem den Vorteil, daß das Einarbeiten des Ringspaltes in das Bremsgehäuse vereinfacht wird.

Zum Abbremsen des Fahrzeuges wird in bekannter Weise den Druckräumen 11 Druckflüssigkeit zügeführt, wodurch die Kolben 9 und 9' die Bremsbelagträger 8 und 8' gegen die Bremsscheibe 5 pressen. Bei der Bremsbewegung der Kolben werden die Abdeckkappen 13 von den Kolben mitgenommen, wobei die Teile 18 aus den Ringspalten 19 und 19' teilweise nach außen geführt werden. Die Überdeckung ist derart gewählt, daß bei der äußersten Kolbenstellung noch eine einwandfreie Abdichtung gewährleistet ist. Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern sinngemäß auch für Scheibenbremsen mit mehreren am Umfang zu einer oder beiden Seiten der Bremsscheibe nebeneinander angeordneten Betätigungskolben geeignet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer umlaufenden Bremsscheibe und einem oder mehreren Betätigungszylindern, deren Kolben die Bremsbelagträger axial gegen die Bremsscheibe führen und zum Verhüten des Vordringens von Staub und Spritzwasser auf die Kolben- und Zylinderflächen Abdeckplatten tragen, die mit ihrem radialen Teil an den Stirnseiten der Kolben anliegen und mit ihrem axialen, zylinderförmigen Teil einen Teil der äußeren Mantelfläche der Zylinder mit geringem Spiel umgeben, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige Teil (18) der Abdeckkappen (13) in einem Ringspalt (19 bzw. 19') des Bremsgehäuses (6) mit begrenztem radialem Spiel geführt ist und so weit in den Ringspalt hineinragt, daß auch noch beim Bremsen mit abgenutzten Bremsbelägen die Abdeckkappe mit dem Ringspalt eine Labyrinthdichtung ergibt.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine aus einem Blechpreßteil bestehende Abdeckkappe (13), die außer dem in den Ringspalt hineinragenden zylinderförrnigen Teil und dem radialen Teil einen weiteren axialen, zylinderförmigen TeE (15) aufweist, der durch eine Ringsicke (17) mit der Innenwand des hohlen Kolbens (9, 9') verbunden ist.

3. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe des Ringspalts annähernd der halben Kolbenstärke entspricht.

4. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt (19') durch eine Ausnehmung (23) im Bremsgehäuse (6) und eine achsgleich zu dieser angeordnete Lauf büchse (20) geringeren Durchmessers gebildet wird, in welcher der Kolben (9') gleitet.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 717 350;
USA.-Patentschriften Nr. 2 313 431, 2731114,
874 807.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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