DE2441605A1

DE2441605A1 - Hydraulisch oder pneumatisch betaetigte zweikreis-scheibenbremse, insbesondere fuer kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2441605A1
Application number: DE2441605A
Authority: DE
Inventors: Hermann Dr Ing Klaue
Original assignee: Individual
Current assignee: KLAUE, HERMANN, DR.-ING., 3302 CREMLINGEN, DE
Priority date: 1974-08-30
Filing date: 1974-08-30
Publication date: 1976-03-11
Also published as: DE2441605C2

Description

Hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zweikreis-Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge Vollbelagscheibenbremsen mit umlaufendem zweiteiligem, aussen offenem Bremsgehäuse und zwischen den Gehäusehälften in Umfangsrichtung fest, axial beweglich angeordneten, die Bremsbeläge tragenden Bremsringen mit einer zwischen den Bremsringen gelagerten Betätigung, sowie einem das Bremsgehäuse umfassenden, die Bremsringe tragenden stationären Bremsträger sind bekannt.
Ferner ist bekannt, die zwischen den Bremsringen angeordnete Betätigung als Ringzylinder und Ringkolben auszubilden, wobei der Querschnitt des Ringzylinders ein liegendes U bildet. Zum Abdichten und zur stufenlosen Nachstellung sind Vierkantdichtringe in Nuten untergebracht. Letztere sind in den Innenzylinderflächen des U-förmigen Ringzylinders angebracht.
Die Erfindung betrifft diese Vollbelagscheibenbremsen-Bauart und hat sich zur Aufgabe gesetzt, sie dahingehend weiter zu entwickeln, dass sie über zwei getrennte Hydraulik- bzw. Pneumatikkreise zu betätigen ist, um die Sicherheit der Fahrzeugbremsanlage zu erhöhen.
Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass durch zwei hintereinander angeordnete Ringkolben, wovon mindestens einer im Ringzylinderraum des Betätigung zylinders gelagert ist, zwei konzentrische Druckräume mit getrennten Zuleitungen gebildet werden. In weitererAusbildung der Erfindung weist der eine Ringkolben den Ringzylinderraum des zweiten Ringkolbens auf.
Diese Ausführung der Erfindung setzt voraus, dass jeder Ringkolben mit Dichtringen, welche eine automatische Nachstellung bewirken, ausgerüstet ist. Um Aufwand und Platzbedarf einzusparen, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung nur der eine Ringkolben, und zwar der auf einen Bremsring wirkende Betätigungsringkolben durch Vierkantdichtringe, welche ein gleichmässiges Lüftspiel einstellen, abgedichtet und der andere Ringkolben, also der Zwischenringkolben, als metallarmierter Dichtring, der selbst nicht nachstellt, ausgebildet. In noch weiterer Ausbildung der Erfindung erfolgt die Druckmittelzuführung zu einem Druckraum durch eine am Betätigungszylinder angeordnete Zuleitung, die Druckmittelzuführung zum zweiten Druckraum durch eine Zuleitung, welche am Betätigungsringkolben angebracht ist.
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In Fig. 1, 2 und 3 ist eine Zweikreis-Druckluftbremse für Lastkraftwagen dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigt die Bremse in Längsschnitten, welche in Fig. 3 gekennzeichnet sind und in Fig. 3 zur Hälfte in der Ansicht und zur anderen Hälfte im Querschnitt durch den Betätigungsringkolben. I In Fig. 4 ist die Lösung einer Druckluftlastwagenbremse mit einem als metallverstärktem Dichtring ausgebildeten Zwischenringkolben im Längsschnitt, und zwar in der oberen Hälfte geschnitten durch die Zuführung zum einen Druckraum und in Fig. 5 geschnitten durch die Druckluftzuführung zum anderen Druckraum wiedergegeben. Fig. 6 zeigt die gleiche Ausführung der Bremse mit einem Zwischenringkolben, bei dem nur der innere und äussere Durchmesser als aufvulkanisierter bzw. übergestülpter Kunstgummiring ausgebildet ist. Fig. 7 zeigt die äussere Abdichtungsstelle des Zwischenringkolbens in vergrössertem Masstab. In Fig. 8 ist die Bremse nach Fig. 4 bis 7 in der rechten Hälfte in der Ansicht, in der linken Hälfte geschnitten, mit Ansicht auf den Betätigungsringkolben, dargestellt.
Schliesslich ist in Fig. 9 die obere Hälfte der Hydraulik-Vorderradbremse eines schweren Personenkraftwagens, der mit Pumpenhydraulik ausgerüstet ist, im Längsschnitt veranschaulicht.
In den Abbildungen Fig. 1 bis 3 ist das zweiteilige, nach aussen offen ausgebildete, mit der umlaufenden Nabe 1 durch Schrauben 2 verbundene Bremsgehäuse mit 3 und 4 gekennzeichnet. Die von den Betätigungsgliedern getrennt, auf dem Bremsträger 5 axial frei beweglich, in Umfangsrichtung fest angeordneten, geteilten Bremsringe 6 und 7 tragen die Bremsbeläge, die zum Bremsen mit dem umlaufenden Bremsgehäuse in Reibschluss gebracht werden.
Im Betätigungs-Druckraum 83 des Betätigungszylinders 8, der zur Abdichtung und zur Spielnachstellung in Nuten Vierkantdichtungen 81 und 82 trägt, ist axial frei beweglich der Zwischenringkolben 9 angeordnet, der einen Ringzylinderdruckraum 91 aufweist, in welchem der Betätigungsringkolben 10 axial beweglich gelagert ist. Die Abdichtung des Ringzylinder-Druckraumes 91 wird durch Vierkantdichtringe 92 und 93 vorgenommen. Zum Bremsen wird Druckluft in den Druckraum 83 über die Schlauchleitung 11 mit Ringstutzen 12 und in den Druckraum 91 über die Schlauchleitung 13 mit Ringstutzen 14, Bohrungen 101 und 102 zugeführt. Die Betätigungskraft auf die Bremsringe 6 und 7 wird vom Betätigungszylinder über Rippen 84 und auf den Bremsring 7 vom Betätigungsringkolben 10 über Rippen 103 übertragen. Die Kühlung der zweckmässigerweise aus Leichtmetall hergestellten Betätigungsglieder erfolgt durch Luft, welche über Bohrungen 31 und 4 aus dem Raum ausserhalb der Bremse in das Bremsgehäuse eingeführt wird und an den Rippen 84 und 10 nach aussen vorbeiströmt. Fällt der mit 3 dem Druckraum 8 über den Schlauch 11 verbundene Druck-3 luftkreis aus, so legt sich der Zwischenringkolben 9 an die radiale Wand des Betätigungszylinders 8 an, und die über den Schlauch 13 dem Druckraum 83 zugeführte Druckluft erzeugt die Bremswirkung.
Die Bremse des in den Fig. 4 bis 8 dargestellten Beispiels weist die gleichen Aussenabmessungen wie die Bremse des vorgenannten Beispiels auf. Die von der Bremse Fig. 1 bis 3 übernommenen Bauteile sind mit den gleichen Kennzeichen versehen. Die Betätigung dieser Bremse besteht aus einem Betätigungszylinder 15 mit Vierkantdichtringen 151 und 152. Der Betätigungs-Ringzylinderraum 153 ist durch den als Gummidichtring mit einem gelochten Blech als Armierung ausgebildeten Zwischenringkolben 17 in zwei Druckräume 154 und 155 aufgeteilt. Die Druckluftzuführung zum Druckraum 154 erfolgt über den Schlauch 18 mit Ringstutzen 19 und Bohrung 20 und die Druckluftzuführung zum Druckraum 155 über den Schlauch 21, Ringstutzen 22 und die Bohrungen 23 und 24. Fällt einer der Druckluftkreise aus, so legt sich der Zwischenringkolben entweder an die radiale Wand des Betätigungszylinders 15 oder an die radiale Wand des Betätigungsringkolbens 16 an. Im Beispiel Fig. 4 bis 8 besitzen im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel Fig. 1 bis 3 beide Druckräume die gleiche Ringkolbenfläche. In Fig. 6 ist der Zwischenringkolben 25 auch als metallarmierte Gummidichtung ausgeführt; nur ist, wie Fig. 7 vergrössert zeigt, nur am inneren oder äusseren Umfang des ungelochten Stützbleches eine Gummierung 251 vorgesehen.
In Fig. 9 ist die Zweikreisausführung einer hydraulischen Personenwagenbremse im Teillängsschnitt wiedergegeben.
Auf dem Achsschenkel 26 ist die Nabe 27 mittels der Schrägrollenlager 28 gelagert. Durch Kugelbundschrauben 29 ist das Rad 30 sowie der abnehmbare Bremsdeckel 31 am Flansch der Nabe 27 von der Radseite aus befestigt. Von hinten ist am gleichen Flansch das Bremsgehäuse 32 mit getrennten, nicht mit dargestellten Schrauben befestigt. Im als Glocke ausgebildeten Blechbremsträger 33, der am Achsschenkel 26 mit Schrauben 34 befestigt ist, sind die beiden geschlossenen, die Bremsbeläge tragenden Bremsringe 35 und 36 axial frei beweglich gelagert. Dazwischen sitzt der Betätigungszylinder 37 mit dem Ringkolben 38. Durch den als metallarmierte Ringdichtung ausgeführten Zwischenringkolben 39 ist der Ringzylinder-Druckraum 371 des Betätigungszylinders 37 in zwei Druckräume 372 und 373 aufgeteilt. Dem Druckraum wird über die gestrichelt gezeichnete Bohrung 374, die Bohrung 401 des aufgesetzten Anschlusstückes 40, sowie einen nicht dargestellten Oeldruckschlauch Drucköl zugeführt. Der Druckraum 373 erhält sein Betätigungsöl über die Bohrung 375 und die Bohrung 402 vom Bremsschlauch 41.
Der Betätigungszylinder 37 ist zweiteilig ausgeführt; er weist einen Innenring 376 auf, der mittels Sprengring 377 mit dem Betätigungszylinder 37 verbunden ist. Fällt einer der Druckkreise aus, so legt sich der Zwischenringkolben 39 an den Ringkolben 38 oder an die Rückwand des Betätigungszylinders 37 an und die Bremse bleibt funktionsfähig.

Claims

Patentansprüche
Hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zweikreis-Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit umlaufendem, zweiteiligem, aussen offenem Bremsgehäuse und zwischen den Gehäusehälften in Umfangsrichtung fest, axial beweglich angeordneten, die Bremsbeläge tragenden Bremsringen, mit einer zwischen den Bremsringen gelagerten, hydraulisch oder pneumatischen Betätigung, sowie einem das Bremsgehäuse umfassenden, die Bremsringe tragenden, stationären Bremsträger, gekennzeichnet durch zwei hintereinander angeordnete Ringkolben (9, 10; 16, 17; 16, 25; 38, 39), wovon mindestens einer im Ringzylinderraum (83, 153, 371) des Betätigungszylinders (8, 15, 37) gelagert ist, wodurch zwei konzentrische Druckräume (83, 91; 154, 155; 372, 373) mit getrennten Zuleitungen (11, 13; 18, 21) gebildet werden 2) Hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zweikreis-Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Ringkolben (9) den Ringraum (91) des zweiten Ringkolbens (10) bildet.
3) Hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zweikreis-Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur der Betätigungsringkolben (16, 38) durch Vierkantdichtringe (151, 152), welche ein gleichbleibendes Lüftspiel einstellen, abgedichtet ist, und der Zwischenringkolben (17, 25, 39) als als metallarmierter Dichtring ausgebildet ist.
4) Hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zweikreis-Scheibenbremse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelzuführung zu einem Druckraum (83, 154) durch eine am Betätigungszylinder (8, 15) angeordnete Zuleitung (11, 12; 18, 19), die Druckmittelzuführung zum zweiten Druckraum (91' 155) durch eine Zuleitung (13, 14; 21, 22), welche am Betätigungsringkolben (10, 16) angebracht ist, erfolgt.