DE19757000C1

DE19757000C1 - Luftdurchführung zur Reifendruckregelung

Info

Publication number: DE19757000C1
Application number: DE19757000A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Krieg; Friedrich Saibold
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1997-12-20
Filing date: 1997-12-20
Publication date: 1999-08-05
Anticipated expiration: 2017-12-21
Also published as: US6220325B1; ITMI982463A1; IT1303896B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftdurchführung durch Lenk- sowie Starrachsen, insbesondere in Planetenbau weise in rotierende Naben zur Reifendruckregelung.

Luftdurchführungen zur Reifendruckregelung sind be kannt und auf verschiedenste Weise ausgeführt. Die EP 0 265 296 A1 beschreibt ein Beispiel für eine gattungs gemäße Luftdurchführung zur Reifendruckregelung. Nachteilig an dieser Art von Luftdurchführung ist, daß bei Ausfall der Dichtung Luft in den Raum des Lagers oder Schmiermittel des Lagers in den Luftkreislauf gelangen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gat tungsgemäße Luftdurchführung zur Reifendruckregelung so weiterzuentwickeln, daß bei Ausfall der Dichtung der Rad kopf nicht unter Druck stehen soll oder Öl aus dem Radkopf in den Luftkreislauf gelangen kann und dieser Dichtungsaus fall von außen leicht zu erkennen sein soll.

Diese Aufgabe wird mit einer die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen Luftdurchführung gelöst.

Die Luftzufuhr für eine Reifendruckregelung muß an einer Stelle im Antriebsstrang des Fahrzeuges zu einem mit Raddrehzahl drehenden Teil durchgeführt werden. Sinnvoller weise bietet sich als Ort der Luftdurchführung der Radkopf an. Eine Luftdurchführung für Lenk- oder Starrachsen in Planetenbauweise gestaltet sich problematischer als für direkt von den Achswellen angetriebene Räder. Die Luft durchführung muß dabei gegen das Ölsystem des Radkopfs ab gedichtet sein. In der erfindungsgemäßen Luftdurchführung ist ein umlaufender Dichtring mit einem Gehäuseteil der Achse oder einem Gelenkgehäuse verbunden. Dabei befindet er sich innerhalb eines umlaufenden, u-förmigen Rings, der mit der Radnabe fest verbunden ist. Der u-förmige Ring und der Dichtring drehen mit Raddrehzahl gegeneinander. Die Abdich tung erfolgt dabei in radialer Richtung, d. h. die Dicht lippen des Dichtrings liegen an Flächen des umlaufenden, u- förmigen Rings an, deren Normalenvektor in oder gegen die radiale Richtung zeigt. Dadurch können axiale Toleranzen und Verschiebungen im Betrieb ausgeglichen werden. Vorzugs weise befindet sich der Dichtring im Radkopf - in radialer Richtung gesehen - außerhalb der Radkopfdichtung. In diesem Fall gelangt bei Undichtigkeit kein Öl in die Luftleitung und keine Druckluft in den Radkopf. Den umlaufenden, u- förmigen Ring bildet vorteilhaft ein Verschleißblech. Zwi schen dem umlaufenden, u-förmigen Ring und dem Gehäuseteil der Achse oder dem Gelenkgehäuse verbleibt vorzugsweise ein schmaler Spalt, das sogenannte Labyrinth. Dieses Labyrinth zwischen dem Gehäuseteil der Achse oder dem Gelenkgehäuse und der Radnabe schützt die Dichtung gegen Verschmutzung. Bei Ausfall der radial äußeren Dichtlippen des Dichtrings strömt Druckluft direkt durch das Labyrinth nach außen. Durch eine oder mehrere Bohrungen, die auf der dem Gehäuse teil der Achse oder dem Gelenkgehäuse zugewandten Seite der Dichtlippen in radialer Richtung durch den Dichtring ver laufen, gelangt bei Undichtigkeit der radial inneren Dicht lippen Druckluft durch die Dichtung und das Labyrinth nach außen. Ebenso kann Öl, das bei Ausfall der Radkopfdichtung aus dem Radkopf in die Luftdurchführung einsickert, durch diese Bohrungen und das Labyrinth nach außen ablaufen. Ein Ausfall der Dichtung wie der Radkopfdichtung ist damit leicht von außen zu erkennen. Der u-förmige Ring wird vor zugsweise am Innen- oder Außendurchmesser durch eine Pas sung zentriert und gegen Verdrehung gesichert. Der Dicht ring wird vorteilhafterweise durch einen oder mehrere, am Umfang verteilte Zapfen, die sich in Bohrungen des Gehäuses abstützen, gegen Verdrehung gegen das Gehäuse gesichert. Dabei beinhaltet ein Zapfen die Luftleitung für die Reifen druckregelung. Der u-förmige Ring wird vorzugsweise mit vor der Montage eingelegten O-Ringen gegen die Radnabe abge dichtet. Alternativ dazu kann er auch durch mehrere O- Ringe abgedichtet werden, die in Nuten in der Radnabe ein gelegt werden. Möglich ist auch eine Abdichtung mit Dicht lack, vorzugsweise am Zentrierdurchmesser.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in einer Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie ben.

Die Figur zeigt einen Schnitt durch einen Radkopf ei ner Planetenlenkachse mit erfindungsgemäßer Luftdurchfüh rung.

Ein Dichtring 1 dichtet eine Luftdurchführung in den Radkopf einer Planetenlenkachse mit Dichtlippen gegen einen aus einem Verschleißblech bestehenden u-förmigen Ring 2 ab. Die Dichtlippen des Dichtrings 1 liegen dabei an Flächen des umlaufenden, u-förmigen Rings 2 an, deren Normalenvek tor in oder gegen die radiale Richtung zeigen. Der Dicht ring 1 ist mit dem Gelenkgehäuse 4 verbunden. Die Luftzu fuhr erfolgt dabei durch einen Zapfen, der aus dem Gelenk gehäuse 4 in eine axiale Bohrung des Dichtrings 1 hinein ragt. Dieser und weitere über den Umfang verteilte Zapfen ohne axiale Bohrung, die in Blindbohrungen des Gelenkgehäu ses 4 sitzen, sichern den Dichtring 1 gegen Verdrehung ge genüber dem Gelenkgehäuse 4. Der u-förmige Ring 2 ist mit der Radnabe 3 fest verbunden und wird am Außendurchmesser durch eine Passung zentriert und gegen Verdrehung gegen die Radnabe 3 gesichert. Ein Verschleißblech wird dabei über vor der Montage eingelegte O-Ringe 6 gegen die Radnabe 3 abgedichtet. Zwischen dem als umlaufenden, u-förmigen Ring 2 ausgebildeten Verschleißblech und dem Gelenkgehäu se 4 verbleibt ein schmaler Spalt, das sogenannte Laby rinth, das die Dichtung gegen Verschmutzung schützt. Bei Ausfall der radial äußeren Dichtlippen des Dichtrings 1 strömt Druckluft direkt durch das Labyrinth nach außen. Durch mehrere Bohrungen, die auf der dem Gelenkgehäuse 4 zugewandten Seite der Dichtlippen in radialer Richtung durch den Dichtring 1 verlaufen, gelangt bei Undichtigkeit der radial inneren Dichtlippen Druckluft durch die Dichtung und das Labyrinth nach außen. Ebenso kann Öl, das bei Aus fall der Radkopfdichtung 5 aus dem Radkopf in die Luft durchführung einsickert, durch diese Bohrungen und das La byrinth nach außen ablaufen. Ein Ausfall der Dichtung wie der Radkopfdichtung 5 ist damit leicht von außen zu erken nen.

Claims

1. Luftdurchführung durch Lenk- sowie Starrachsen, insbesondere in Planetenbauweise in rotierende Naben zur Reifendruckregelung, wobei

1. ein umlaufender Dichtring (1),
2. eine Luftdurchgangsöffnung aufweist, die an eine Luftleitung anschließt,
3. mit einem Gehäuseteil der Achse oder einem Gelenkgehäuse (4) verbunden ist, und
4. sich innerhalb eines umlaufenden, u-förmigen Rings (2) befindet, der mit der Radnabe (3) fest ver bunden ist,

dadurch gekennzeichnet, daß

1. die Abdichtung zwischen dem umlaufenden Dichtring (1) und dem u-förmigen Ring (2) in radialer Richtung er folgt, indem Dichtlippen des Dichtrings (1) an Flächen des umlaufenden, u-förmigen Rings (2) anliegen, deren Normalenvektor in oder gegen die radiale Richtung zeigt,
2. der Dichtring (1) durch mindestens einen Zapfen, der sich in einer Bohrung des Gehäuseteils der Achse oder dem Gelenkgehäuse (4) abstützt, gegen Verdrehung gesi chert wird,
3. der mindestens eine Zapfen die Luftleitung für die Reifendruckregelung beinhaltet und
4. der Dichtring (1) mindestens eine Bohrung besitzt, die in radialer Richtung durch den Dichtring (1) verläuft und die sich auf der dem Gehäuseteil der Achse oder dem Gelenkgehäuse (4) zugewandten Seite der Dichtlip pen befindet.

2. Luftdurchführung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß

1. der Dichtring (1) sich in einem Radkopf, in radialer Richtung gesehen außerhalb einer Radkopfdichtung (5) befindet.

3. Luftdurchführung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß

1. der umlaufende, u-förmige Ring (2) aus Blech besteht.

4. Luftdurchführung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß

1. zwischen dem umlaufenden, u-förmigen Ring (2) und dem Gehäuseteil der Achse oder dem Gelenkgehäuse (4) ein schmaler Spalt besteht.

5. Luftdurchführung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß

1. der u-förmige Ring (2) am Innen- oder Außendurchmesser durch eine Passung zentriert und gegen Verdrehung ge sichert wird.

6. Luftdurchführung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß

1. der u-förmige Ring (2) mit vor der Montage eingelegten O-Ringen (6) oder mehreren O-Ringen in Nuten in der Radnabe (3) gegen die Radnabe (3) abgedichtet wird.

7. Luftdurchführung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß

1. der u-förmige Ring (2) mit Dichtlack gegen die Radna be (3) abgedichtet wird.