AT391298B - Einrichtung zur zufuehrung bzw. ableitung von druckluft zu bzw. von luftreifen fuer kraftfahrzeuge mit einem radnaben-planetengetriebe-fahrwerk - Google Patents

Description

Nr. 391 298

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Zuführung bzw. Ableitung von Druckluft zu bzw. von Luftreifen für Kraftfahrzeuge mit einem Radnaben-Planetengetriebe-Fahrwerk, mit einer Luftführung über ein in einer Bohrung eines Wellengelenkgehäuses angeordnetes Anschlußstück, das über eine Bohrung im Wellengelenkgehäuse mit einem über federnde Dichtungsringe verschlossenen Anschlußgehäuse verbunden ist, an das eine axiale Bohrung einer im Wellengelenkgehäuse insbesondere über Wälzlager geführten Halbwelle angeschlossen ist, wodurch eine Steuerung bzw. eine Regelung der Luftversorgung der Reifen von der Fahrerkabine aus ermöglicht wird.

Bei einer Reihe von Kraftfahrzeugen, insbesondere bei Geländekraftfahrzeugen, ist es eine grundsätzliche Anforderung, daß der erwünschte Luftdruck der Reifen, z. B. während des Geländebetriebes, kontinuierlich eingestellt werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe sind zahlreiche Konstruktionen bekannt, die eine stufenlose Steuerung bzw. Regelung und die Kontrolle des Luftdruckes der Reifen von der Fahrerkäbine aus ermöglichen. Solche technische Lösungen sind z. B. in den DE-OS 26 12 332,27 18 340 und 27 36 603 beschrieben.

Bei einer selbsttätigen Luftversorgungsanlage für die Bereifung von Kraftfahrzeugen gemäß der DE-OS 29 18 481 ist am Achskörper eines Brückenkörpers ein Luftversorgungsventil angebracht, das über eine Leitung mit einer zwischen dem Achskörper und einem am Achskörper mittels Wälzlagern drehbar gelagerten Radkörper angeordneten Luft-Ringkammer verbunden ist, die über eine Ableitung mit einem Reifenventil und sodann über eine Anschlußleitung mit dem Reifen-Luftraum in Verbindung steht. Die Luft-Ringkammer weist schleifende, gegebenenfalls geschmierte Dichtungen zwischen ihren festen und umlaufenden Teilen auf. Beispielsweise kann die Luft-Ringkammer von einem aus zwei Teilen zusammengesetzten, radial einseitig offenen felgenförmigen Ringkörper gebildet sein, an dessen Seitenwände Dichtungslappen aus nachgiebigem Werkstoff vom Kammerinnendruck angepreßt werden. Zum Erreichen einer brauchbaren Lebensdauer ist es wichtig, daß die Anordnung gegen das Eindringen von Schmutz und anderen Fremdkörpern geschützt ist und daß die schleifende Dichtung an einer Stelle mit geringer Relativgeschwindigkeit, d. h. auf kleinem Radius liegt. Gerade diese letztere Forderung ist dann nicht leicht zu erfüllen, wenn das Fahrwerk mit Radnaben-Planetengetrieben ausgestattet werden soll.

Die bekannten Lösungen können bei Kraftfahrzeugen, die ein Fahrwerk mit Radnaben-Planetengetriebe aufweisen, im allgemeinen nicht ohne wesentliche technische Änderungen verwendet werden.

Bei Fahrwerken mit Radnaben-Planetengetriebe besteht das Problem darin, daß die Halbwelle mit dem darauf montierten Sonnenrad ein sogenanntes schwimmendes System bildet und ihre Symmetrieachse während der rotierenden Bewegung in Abhängigkeit von der Ferügungsgenauigkeit der aneinander anschließenden Bauteile eine sich ständig verändernde Lage einnimmt. Die freie Selbsteinstellung der Halbwelle darf aber mit keinerlei Lagerung verhindert werden, weil dann die Zahnbelastung auf den einzelnen Planetenrädem nicht gleichmäßig verteilt wäre.

Neben der ständigen Lageveränderung erfährt das Endstück der Halbwelle im Vergleich zur Drehebene der Radnabe, insbesondere bei den hinteren Fahrwerkteilen, auch eine Winkeländerung, da sich der Brückenkörper unter der Wirkung der Belastung verbiegt und eine von der Belastung abhängige gekrümmte Form erhält, wodurch auch die Ebene der an dem Achsschenkel rotierenden Radnabe eine schräge Lage einnimmt, wogegen die Halbwelle ihre gerade Lage beibehält und nicht der gekrümmten Form des Brückenkörpers folgt.

Aus diesen Gründen sind die bisherigen Lösungen zur Luftzuführung bzw. -ableitung bei Kraftfahrzeug-Fahrwerken mit Radnaben-Planetengetriebe nicht geeignet, mit Rücksicht darauf, daß unter diesen Umständen die geeignete Abdichtung des Systems an bestimmten kritischen Stellen nicht gesichert werden konnte.

Da sich die Fahrzeuge, die ein Fahrwerk mit Radnaben-Planetengetriebe aufweisen, immer mehr verbreiten, ist die Lösung der kontinuierlichen zentralen Luftversorgung und Luftdruckkontrolle der Reifen auch bei diesen Fahrzeugen immer dringender geworden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Schaffung einer Einrichtung zur Zuführung bzw. Ableitung von Druckluft zu bzw. von Luftreifen für Kraftfahrzeuge mit einem Radnaben-Planetengetriebe-Fahrwerk, welche die Regelung der Luftversorgung und die Kontrolle des Luftdruckes der Luftreifen von der Fahrerkabine aus unter Gewährleistung der notwendigen Dichtheit ermöglicht

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß axial am äußeren Ende der Halbwelle ein zentrierendes Führungslager vorgesehen ist, dessen Außenmantel am Innenumfang eines mit einer luftführenden Bohrung versehenen, als zylindrischer Topf ausgebildeten Anschlußdeckels aufliegt, und ein als dem Anschlußdeckel axial nach innen vorstehender mittiger Zapfen des Anschlußdeckels, über eine Dichtungsmuffe abgedichtet in eine zentrale Aufnahmebohrung der Halbwelle hineinragt, wobei der Außenrand des Anschlußdeckels über eine elastische Einlage mit der Stirnseite des Planetenträgers des Radnäben-Planetengetriebes verbunden ist

Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht eine einwandfrei abgedichtete Luftzu- und -abführung bei Kraftfahrzeugfahrweiken mit Radnaben-Planetengetriebe, wobei die konstruktiven Vorteile dieser Fahrweike nicht beschränkt sind. Die erfindungsgemäße Einrichtung erfordert keine erhöhte Fertigungsgenauigkeit für die Konstruktionsteile und beschränkt nicht die Starrheit des Brückenkörpers.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung ausführlicher erläutert in welcher ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Die einzige Figur zeigt den konstruktiven Aufbau des vorderen Fahrwerkes -2-

Claims (1)

1. Nr. 391 298 eines Kraftfahrzeuges mit Radnaben-Planetengetriebe im Schnitt, mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Zuführung bzw. Ableitung von Druckluft in den bzw. aus dem Luftreifen. Die zum Aufblasen des Luftreifens notwendige Druckluft wird über ein Anschlußstück (1) und durch eine Bohrung des Wellengelenkgehäuses (2) in ein Anschlußgehäuse (3) geführt, das mit Hilfe von O-Ringen (4) und Simmerringen (5') eine verlustffeie Weiterleitung der Luft zu einer axialen Bohrung (6) einer Halbwelle (5) gewährleistet. Die Halbwelle (5) ist von der Seite des Anschlußgehäuses (3) durch ein Wälzlager (7) geführt und davor ist zur Verhinderung des Durchleckens von Öl ein Simmerring (8) eingebaut. Am äußeren Ende der Halbwelle (5) ist ein Anschlußdeckel (9) befestigt, der mit einer luftführenden Bohrung (10) versehen ist und von dem ein mittiger Zapfen, über eine Dichtungsmuffe (11) äbgedichtet, in eine zentrale Aufnahmebohrung der Halbwelle (5) hineinragt. Diese Lösung ermöglicht eine verlustffeie Weiterleitung der Luft zwischen den sich drehenden Konstruktionsteilen, d. h. die Überführung der Luft aus der axialen Bohrung (6) in die Bohrung (10) des Anschlußdeckels (9). Die Dichtungsmuffe (11) ist gegen Herausfallen durch einen Seegerring (12) und einen Stützring (13) gesichert. Der Anschlußdeckel (9) ist durch ein zentrierendes Führungslager (14), vorzugsweise ein Wälzlager, das am äußeren Ende der Halbwelle angebracht ist, geführt, indem der Außenmantel des Führungslagers (14) an der Innenfläche des Kragens des Anschlußdeckels (9) anliegt. Das Führungslager (14) kann gegebenenfalls auch ein Gleitlager sein. Die freie räumliche Selbsteinstellung des Anschlußdeckels (9) ist durch eine aufvulkanisierte elastische Einlage (15), z. B. durch ein Gummibett oder eine Metallmembran, gesichert, die über ein Anschlußstück (16) aus Stahl mit Hilfe von Schrauben (17) an dem Planetenträger (18) des Radnaben-Planetengetriebes befestigt ist Der Planetenträger (18) ist wiederum mit Hilfe von Schrauben (19) mit der Radnabe (20) verbunden, die ihrerseits auf Wälzlagern (21) und (22) gelagert ist. Das Sonnenrad (23) des Radnaben-Planetengetriebes ist gegen axiale Verschiebung durch Scheiben (24) und (25) geführt. Das Planetenrad (26) des Radnaben-Planetengetriebes ist auf einem Zapfen (27) gelagert. Der Zahnkranz (28) ist mit Hilfe einer Zahnkranzhaltenabe (29) an den Achsschenkel angeschlossen. Die Wälzlager (21) und (22) der Radnabe (20) können durch Stellmuttern (30) eingestellt werden. Der Anschlußdeckel (9) ist über eine flexible Leitung (31) mit dem von der Fahrerkabine aus betätigbaren Ventil (32) verbunden, woher die Luft über ein Ventilleitung (33) in das Innere des Luftreifens hineinströmen kann, wobei der Reifen auf einer Felge (34) montiert ist Die erfindungsgemäße Einrichtung ist von außen durch eine Scheibe (35) geschützt. Durch die Erfindung ist die Luftversorgung der Luftreifen von Kraftfahrzeugfahrwerken mit Radnaben-Planetengetriebe derart gelöst, daß die Überführung der Druckluft über die Konstruktionselemente der Radnabe zum Luftreifen mit sehr einfachen Mitteln unter Beibehaltung aller Vorteile der Fahrwerke mit Radnaben-Planetengetriebe absolut sichergestellt ist. PATENTANSPRUCH Einrichtung zur Zuführung bzw. Ableitung von Druckluft zu bzw. von Luftreifen für Kraftfahrzeuge mit einem Radnaben-Planetengetriebe-Fahrwerk, mit einer Luftführung über ein in einer Bohrung eines Wellengelenkgehäuses angeordnetes Anschlußstück, das über eine Bohrung im Wellengelenkgehäuse mit einem über federnde Dichtungsringe verschlossenen Anschlußgehäuse verbunden ist, an das eine axiale Bohrung einer im Wellengelenkgehäuse insbesondere über Wälzlager geführten Halbwelle angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß am axial äußeren Ende der Halbwelle (5) ein zentrierendes Führungslager (14) vorgesehen ist, dessen Außenmantel am Innenumfang eines mit einer luftführenden Bohrung (10) versehenen, als zylindrischer Topf ausgebildeten Anschlußdeckels (9) aufliegt, und ein aus dem Anschlußdeckel (9) axial nach innen vorstehender mittiger Zapfen des Anschlußdeckels (9), über eine Dichtungsmuffe (11) abgedichtet, in eine zentrale Aufnahmebohrung der Halbwelle (5) hineinragt, wobei der Außenrand des Anschlußdeckels (9) über eine elastische Einlage (15) mit der Stirnseite des Planetenträgers (18) des Radnaben-Planetengetriebes verbunden ist Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-