DE2834100C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schwimmsattel-Scheibenbremse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.

Eine derartige Schwimmsattel-Scheibenbremse ist aus der DE-AS 12 25 922 bekannt. Dort weist ein Zylinder seitlich herausra­ gende Vorsprünge auf, welche von einem Kreisquerschnitt ab­ weichen und in entsprechende Ausnehmungen der kreisförmigen Führung im Bremsträger hineinragen. Der Zylinder wird somit gegenüber dem Bremsträger drehgesichert.

Aus der DE-AS 12 04 025 und dem DE-GM 19 34 382 sind Kolben­ führungen bekannt, die zum Zweck der Verdrehsicherung einen nicht-kreisförmigen Kolben aufweisen, der in einem Zylinder komplementären Querschnitts gleitet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremse derart weiterzubilden, daß die Zu­ spannteile der Betätigungseinrichtung bei stabiler Abstützung verdrehsicher und axial gleitsicher am Bremsträger geführt sind.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentan­ spruch 1 gekennzeichnet.

In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Axialschnitt einer Ausführungsform einer Scheibenbremse,

Fig. 2 den plattenförmigen Bremsträger gemäß Fig. 1 in Ansicht von der fahrzeugäußeren Seite her,

Fig. 3 die Scheibenbremse gemäß Fig. 1 in Ansicht von der fahrzeuginneren Seite her,

Fig. 4 einen Schnitt IV-IV in Fig. 1,

Fig. 5 einen Axialschnitt einer anderen Ausführungs­ form einer Scheibenbremse,

Fig. 6 einen Axialschnitt einer weiteren Ausführungs­ form einer Scheibenbremse,

Fig. 7 den Schnitt VII-VII in Fig. 6,

Fig. 8 den Schnitt VIII-VIII in Fig. 6,

Fig. 9 den Schnitt IX-IX in Fig. 6,

Fig. 10 einen Axialschnitt einer weiteren Ausführungsform einer Scheibenbremse,

Fig. 11 den Schnitt XI-XI in Fig. 10 und

Fig. 12 den Schnitt XII-XII in Fig. 10, bei dem die fahrzeugäußere Bremsbacke weggelassen worden ist.

Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform hat einen Brems­ sattel 10 von im wesentlichen U-förmigen Querschnitt, der die mit gestrichelten Linien gezeichnete Bremsscheibe 12 übergreift. Der Bremssattel 10 weist ein Brückenteil 14 auf, das in bezug auf die Bremsscheibe 12 radial außen angeordnet ist, und, an jeder Seite der Bremsscheibe 12, einen im wesentlichen radial nach innen sich erstreckenden Schenkel 16 bzw. 18. Der Bremssattel 10 ist an einem plattenförmigen Bremsträger 40 verschiebbar angeordnet, welcher am Rahmen eines Fahrzeuges mit Schrauben festgeklemmt ist, die in Fig. 2, 3 und 4 deutlich erkennbare Löcher 34 durchsetzen.

Im fahrzeuginneren Schenkel 18 des Bremssattels 10 ist ein Zylinder 22 von nicht-kreisrundem Querschnitt ausgebildet, in dem ein Kolben 24 von gleicher Querschnittsgestalt ver­ schiebbar aufgenommen ist und dessen Endwand eine Hydraulik­ öffnung 125 (Fig. 3) für den Anschluß der Kolbenkammer 22 an eine Hydraulikfluid-Quelle enthält. Die Kolbenkammer 22 trägt an ihrem entgegengesetzten Ende einen Abstreifring 25, der am Kolben 24 anliegt, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Der Kolben 24 ist mit einer fahrzeuginneren Stützplatte 28 nicht-drehbar verbunden, an welcher der fahrzeuginnere Reibbelag 26 befestigt, beispielsweise an­ geformt ist. Die Stützplatte 28 und der Reibbelag 26 sind ebenfalls von nicht-kreisrundem Querschnitt und durchsetzen verschiebbar eine Öffnung 29 von entsprechendem nicht-kreis­ rundem Querschnitt im fahrzeuginneren Schenkel 41 des Bremsträgers 40. Gemäß Fig. 4 ist der nicht-kreisrunde Quer­ schnitt des Reibbelages 26 und der Stützplatte 28 von der­ selben Konfiguration wie der Kolben 24 und der Zylinder 22 von nicht-kreisrundem Querschnitt, hat jedoch, wie deut­ lich in Fig. 1 zu erkennen, größere Abmessungen.

Am fahrzeugäußeren Schenkel 16 des Bremssattels 10 ist eine Anlageplatte 30′ mit einer Schraube 31 und einer Klemmplatte 31′ festgeklemmt. Die Anlageplatte 30′ liegt an und wirkt auf die hintere Stirnfläche einer fahrzeugäußeren Stütz­ platte 30, die einen fahrzeugäußeren Reibbelag 27 trägt, welcher ebenfalls von nicht-kreisrundem Querschnitt ist. Die Stützplatte 30 und der Reibbelag 27 sind durch eine Öffnung 21 von entsprechend nicht-kreisrundem Querschnitt in einem fahrzeugäußeren Abschnitt oder Schenkel 42 des Bremsträgers 40 verschiebbar.

Beim Unterdrucksetzen von Hydraulikfluid in dem Zylinder 22 wird der Kolben 24 in Richtung der Bremsscheibe 12 so vorgeschoben, daß er den fahrzeuginneren Reibbelag 26 an die Bremsscheibe 12 anpreßt, wobei die erzeugten Reaktionskräfte so sind, daß sie den Bremssattel 10 in der entgegengesetzten Richtung verschieben und dabei den fahr­ zeugäußeren Reibbelag 27 an die Bremsscheibe 12 anpressen. Von der Bremscheibe 12 auf die Reibbeläge 26 und 27 aus­ geübten Bremskräften wirkt der Bremsträger 40 direkt ent­ gegen, und weil die Reibbeläge 26 und 27 und die Öffnungen 21 und 29 im Bremsträger 40 nicht-kreisrund sind, wird jegliches Bestreben der Bremsscheibe 12, die Reibbeläge 26 und 27 zu drehen, überwunden. In ähnlicher Weise ver­ hindern die miteinander zusammenwirkenden nicht-kreisrunden Bauteile eine Drehung des Bremssattels 10 als Ganzes gegen­ über dem Bremsträger 40 um die Achse des Kolbens 24 und des Zylinders bzw. dem Zylinder 22.

Bei der in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsform ist die fahrzeuginnere Reibbelag-Stützplatte 28 am Kolben 24 mit einer Schraube 32 befestigt; die fahrzeugäußere Reib­ belag-Stützplatte 30 ist mittels einer Schraube 31 mit dem fahrzeugäußeren Schenkel 16 des Bremssattels 10 verschraubt.

Die in Fig. 6 bis 9 dargestellte weitere Ausführungsform unterscheidet sich von den zuerst beschriebenen Ausführungsformen deutlich in zweierlei Hinsicht.

Erstens, während der Kolben 24 gemäß Fig. 1 und 5 verschieb­ bar nur in der Kolbenkammer 22 aufgenommen ist, ist er bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 in ähnlicher Weise auch in der nicht-kreisrunden Öffnung 29 des Bremsträgers 40 auf­ genommen. Mit der Stirnfläche des Kolbens 24 sind die Stütz­ platte 28 und der fahrzeuginnere Reibbelag 26 nicht-drehbar verbunden, welche beide kreisrunden Querschnitt haben und in einer entsprechenden, kreisrunden Öffnung 29′ des Brems­ trägers 40 aufgenommen sind.

Zweitens, bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 bis 9 über­ greift der Bremsträger 40 nicht die Bremsscheibe 12, sondern ist in seiner Gesamtheit an der fahrzeuginneren Seite der Bremsscheibe 12 angeordnet. Folglich werden am fahrzeug­ äußeren Reibbelag 27 auftretende Bremskräfte über den Brems­ sattel 10 und den Kolben 24 auf den Bremsträger 40 über­ tragen.

Fig. 7, 8 und 9 zeigen Schnitte durch die Scheibenbremse im Bereich der Durchführung des Kolbens 24 durch den Brems­ träger 40, im Bereich der Reibbelag-Stützplatte 28 und im Bereich des fahrzeugäußeren Reibbelages 27.

Fig. 10 bis 12 zeigen eine noch andere Ausführungsform, bei welcher der Bremsträger 40 keinen fahrzeug­ äußeren Abschnitt zur Aufnahme des fahrzeugäußeren Reib­ belages 27 aufweist.

Jedoch ist die fahrzeuginnere Reibbelag-Stützplatte 43 in der nicht-kreisrunden Öffnung 29 des Bremsträgers 40 verschiebbar aufgenommen. Wegen der allmählichen Abnutzung des fahrzeuginneren Reibbelages 26 ragt der aus Metall her­ gestellte Kolben 24 mit allmählich größer werdender Länge aus dem Zylinder 22 heraus. Dies trifft auch auf die Ausführungsform gemäß Fig. 6 zu, wobei mit dieser Tendenz die allmähliche Verlagerung der Fläche des Kolbens 24 in die Öffnung 29 des Bremsträgers 40 einhergeht. Um bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 zu verhindern, daß bei Bewegung des Kolbens 24 scheuernd wirkende Sandkörner und Schmutz in den Zwischenraum zwischen der Fläche des Kolbens 24 und der Öffnung 29 hineingetragen werden, erstreckt sich zwischen dem fahrzeuginneren Abschnitt des Bremsträgers 40 und dem Bremssattel 10 ein beim gezeigten Beispiel als Manschette ausgebildetes flexibles Dichtglied 45.

Bei der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform hat die aus Kunststoff hergestellte fahrzeuginnere Reibbelag-Stütz­ platte 43 einen größeren Querschnitt als der Zylinder 22 und ist im fahrzeuginneren Abschnitt des Bremsträgers 40 verschiebbar aufgenommen. Die Verwendung von Kunststoff für die Stützplatte 43 ist insofern von Vorteil, als der Kunststoff die Stützplatte 43 gegen Störungen im Betrieb durch Eindringen von Schmutz zwischen die Stützplatte 43 und die Fläche, an der sie gleitet, weniger anfällig macht; somit wird kein Dichtglied, z. B. kein Dichtglied 45, benötigt.

Bevorzugt wird wenigstens eine der Bremsbacken 26, 28, nämlich die Bremsbacke auf der fahrzeuginneren Seite der Bremsscheibe 12, aus Kunststoff hergestellt. Auch können die beiden Brems­ backen dieselbe Konfiguration aufweisen.

Claims (10)

1. Schwimmsattel-Scheibenbremse mit einem das Bremsmoment aufnehmenden Bremsträger (40) und einem daran axial verschieb­ bar und verdrehsicher geführten, eine Bremsscheibe (12) über­ greifenden Bremssattel (10), in dem zwei einander gegenüberlie­ gende Bremsbacken (26, 28; 27, 30) angebracht sind und eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit (22, 24) angeordnet ist, die den einen Bremsbacken (26, 28) direkt und den anderen Bremsbacken (27, 30) über den auf dem Kolben (24) verschiebba­ ren Bremssattel (10) gegen die Bremsscheibe (12) anpreßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (24) und der Zylinder (22) nichtkreisförmig komplementäre Querschnitte aufweisen, und daß der Kolben (24) oder eine mit diesem drehsicher verbundene Stützplatte (28) für den Reibbelag (26) der Bremsbacke (26, 28) axial gleitend und verdrehsicher am Bremsträger (40) oder einem mit diesem dreh­ sicher verbundenen Bauteil (41) geführt ist.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1 mit einem eine Öffnung (29) von nicht kreisrundem Querschnitt aufweisenden Bremsträger (40), dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (24) oder die mit ihm nicht drehbar verbundene Stützplatte (28) für den Reibbelag (26) gleitend in die Öffnung (29) des Bremsträgers (40) eingreift.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (24) in der Öffnung (29) des Bremsträgers (40) aufgenommen ist, und daß der Kolben (24) und die Öffnung (29) komplementär sind.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß rings um den Kolben (24) eine flexible Dichtung (45) zwischen dem Zylinder (22) und dem feststehenden Bremsträger (40) angeordnet ist.

5. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacke (26, 28) in der Öffnung (29) verschiebbar aufgenommen ist und daß die Öffnung (29) größere Querschnitts­ abmessungen als der Kolben (24) hat.

6. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (29) auf der fahrzeuginneren Seite der Brems­ scheibe (12) im Bremsträger (40) ausgebildet ist.

7. Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacke (26, 28) an der fahrzeuginneren Seite der Bremsscheibe (12) und der Kolben (24) denselben nicht kreis­ runden Querschnitt aufweisen.

8. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacke (27, 30) auf der fahrzeugäußeren Seite der Bremsscheibe (12) von einem fahrzeugäußeren Schenkel (16) des Bremssattels (10) abgestützt ist.

9. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsträger (40) einen in bezug auf die Bremsscheibe (12) fahrzeugäußeren Schenkel (42) aufweist, und daß die Brems­ backe (27, 30) auf der fahrzeugäußeren Seite in einer Öffnung (21) von nicht kreisrundem Querschnitt im fahrzeugäußeren Schenkel (42) abgestützt ist.

10. Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacke (27, 30) an der fahrzeugäußeren Seite der Bremsscheibe (12) mit dem Bremssattel (10) verstiftet ist.