DE2811031A1 - Piperazin-3-indole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendung - Google Patents
Piperazin-3-indole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendungInfo
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Description
Dipl.-lng.
E. Prinz
Patentanwälte
Dipl.-Chem.
Dr. G. Hauser
Ernsbergerstrasse 19
8 München 60
G.Leiser2811031
LAB0RAT0IRES SAUBA S.A.
260 rue de Rosny
93104 MONTREUIL / Frankreich
14. März 1978
Unser Zeichen: L IO6O
Piperazin-3-indole, Verfahren zu ihrer Herstellung und
ihre therapeutische Verwendung
Die Erfindung betrifft Piperazin-3-indole, ihr Herstellungsverfahren
sowie ihre therapeutischen Anwendungen.
Man kennt bereits Indolderivate mit pharmakologischen Eigenschaften und unter diesen insbesondere die Indolamine
der folgenden allgemeinen Formel:
Dr.Ha/Ma
808838/8888
worin:
R^ einen niederen Alkylrest, einen unsubstituierten
Phenylrest, einen durch ein Halogen oder eine Nitro-, Amino- oder niedere Alkoxygruppe substituierten
Phenylrest, eine Pyridylgruppe, eine niedere Alkoxybenzylgruppe,
eine Halogenbenzylgruppe oder schließlich ein Wasserstoffatom, wenn FU, eine Phenylgruppe
ist, bedeutet;
R2 bedeutet H, eine Methyl- oder eine Phenylgruppe;
R, und R. bezeichnen jeweils ein Wasserstoffatom oder eine
niedere Alkylgruppe oder auch
N bedeutet den Rest eines cyclischen Amins mit
5 oder 6 Ringatomen und gegebenenfalls einem anderen
Heteroatom, insbesondere einenPyrrolidinrest, Piperidinrest, Morpholinrest oder N-Methylpiperazinrest; und
R5 bedeutet H, F, Cl oder OCH,.
In diesen Derivaten ist das Stickstoffatom des Amins nicht direkt an den Indolkern gebunden» Diese Derivate besitzen
in erster Linie analgetische, d.h„ schmerzstillende Eigenschaften.
Die vorliegende.Erfindung schafft neue Indolderivate mit
anderen therapeutischen Eigenschaften als sie die vorstehend genannten bekannten Derivate besitzen.
Die erfindungsgemäßen Derivate sind Piperazin-3-indole
der folgenden allgemeinen Formel:
s N N —-F?2
in welcher:
A ein Wasserstoffatom, ein carbocyclischer Säurerest
oder eine Alkyl- Alkylaminoalkyl-, Benzyl- oder Phenylgruppe,
substituiert oder nicht-substituiert, bedeutet,
R^ ein Wasserstoff oder Chlor oder eine niedere Alkyl-,
eine Methoxy- oder Hydroxygruppe ist,
Rp eine Alkyl-, Benzyl- oder Phenylgruppe oder eine
cyclische oder heterocyclische, substituierte oder nicht-substituierte Gruppe ist.
Die erfindungsgemäßen Piperazin-3-indole sind vorzugsweise 3-Piperonylpiperazin-indole, in welchen Rp ein Piperonylrest:
-CH2
ist, oder ein 3-Alkylpiperazin-indol, ein 3-Benzylpiperazin-indol,
ein 3-Phenylpiperazin-indol oder ein 3-Cyclohexylpiperazin-indol. Der Rest A kann unter
zahlreichen Substituenten ausgewählt werden, z.B. Acetyl, Benzyl, Phenyl, Methyl, Äthyl oder Diäthylaminoäthyl.
Der Phenylrest kann ein substituiertes Derivat, z.B. eine Methoxyphenylgruppe oder eine Trifluormethylphenylgruppe
sein.
Der Rest R1 kann ein Methoxyrest oder ein Chloratom
sein.
Die bevorzugten erfindungsgemäßen Piperazin-3-indole
sind die folgenden:
1-Acetyl-3-piperonylpiperazinindol,
1-Acetyl-3-piperonylpiperazin~2-3-dihydroindol,
1-Benzyl-3-piperonylpiperazinindol,
1-Acetyl-^-chlor-^-piperonylplperazinindol,
1 -Acetyl-S-methoxyO-piperonylpiperazinindol,
5-Methyl-3-piperonylpiperazin-indol,
1-Äthyl-3-piperonylpiperazin-indol,
1-Acetyl-3-benzylpiperazin-indol,
1 -Acetyl-S-o-methoxyphenylpiperazin-indol,
1 -Acetyl-3-m -trif luormethylphenylpiperazin-indol,
1-N-Diäthylaminoäthyl-3-m-trifluormethylphenylpiperazin-indol,
5-Chlor-3-πlethylpiperazin-indol,
5-Chlor-3-cyclohexylpiperazin-indol, 1-Phenyl~5-chlor-3~methylpiperazin-indol und
1-Phenyl-5-chlor-3-cyclohexylpiperazin-indol.
Die Erfindung betrifft auch die pharmazeutisch annehmbaren Säuresalze der erfindungsgemäßen Piperazin-3-indole,
insbesondere die Chlorhydrate, Jodmethylate und Maleate, wobei die Chlorhydrate in der Regel bevorzugt sind.
In der beigefügten Tabelle I sind die Strukturformeln und die Nomenklatur einiger erfindungsgemäßer Derivate
angegeben.
Die Tabelle II enthält Angaben über einige physicochemische
Eigenschaften (Ausbeute bei der Herstellung (R ), Schmelzpunkt: F, Hauptabsorptionsbande im Infrarot
(IR in KBr), sowie die Elementaranalyse) für einige erfindungsgemäße
Derivate.
Die Erfindung umfaßt auch das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Piperazin-3-indole.
Gemäß einer Ausführungsform dieses Verfahrens läßt man ein gegebenenfalls substituiertes Indolinon-3 mit einem
Piperazinderivat in einem inerten Lösungsmittel reagieren.
Die Herstellung der als Zwischenprodukte für die Synthese dienenden Indolinone ist an sich bekannt. Die Herstellung
der N-Acetylindolinone ist von CD. Nenitzescu und D. Raileanu Chem. Ber. 1141, 1958, und diejenige der
N-Phenylindolinone von P. Friedlander und K. Kuntz, Chem. Ber. 1597, 1922, beschrieben.
Es folgen einige nicht begrenzende Beispiele für die Herstellung von erfindungsgemäßen Derivaten.
809838/0860
1-Acetyl-3-m-trifluormethylphenylpiperazin-indol (Verbindung
Nr. V der Tabelle I) '
Eine Lösung von 35 g (0,2 Mol) N-Acetylindolinon-3 in
200 ecm trockenem Toluol unter einer Stickstoffatmosphäre versetzt man mit 50,6 g (0,22 Mol) meta-Tri fluorine thylphenylpiperazin.
Das Reaktionsgemisch wird in Anwesenheit von para-Toluolsulfonsäure (0,500 g) 24 Stunden unter Abtrennung
des während der Reaktion gebildeten Wassers am Rückfluß gehalten. Das Lösungsmittel wird dann unter vermindertem
Druck verdampft und der kristalline Rückstand wird in 250 ecm siedendem Äthanol aufgenommen. Man erhält
so 54,7 g des gesuchten Produkts.
P - 148° (Methanol) Rdt = 70 %
IR (KBr) : 2860, 1690, 1620 cm"1 C21H20N3OF3 = 387,4
berechnet; | C | ϊ 65,10 | H : | 5, | 20 | N : | 10 | ,84 |
gefunden: | C | : 64,95 | H ! | 5, | 10 | N ; | 10 | ,88 |
Chlorhydrat | des | vorstehenden | Derivats | β • |
Zu einer Suspension von 8 g des in Beispiel 1 erhaltenen Derivats in 80 ecm Äthanol gibt man die zur Erzielung einer
vollständigen Lösung erforderliche Menge an in Äthanol gelöster gasförmiger Chlorwasserstoffsäure zu» Nach ein-
oder zweistündigem Rühren kristallisiert das Chlorhydrat aus und ergibt 7,4 g trockenes Produkt. R = 87 %°
309838/0.88-
Beispiel 2
i-Acetvl-3-piperonylpiperazin-indol (Verbindung Nr. Ill)
Man löst 35 g (0,2 Mol) N-Acetylindolinon-3 in 200 ecm
Toluol und versetzt mit 53 g (0,22 Mol) Piperonylpiperazin. Unter Abtrennung des gebildeten Wassers hält man 24 Stunden
in Anwesenheit von para-Toluolsulfonsäure (0,5 g) am Rückfluß.
Dann geht man unter Austreibung des Lösungsmittels wie in Beispiel 1 vor.
Den Rückstand nimmt man in mit Chlorwasserstoffsäure versetztem A'thanol auf und läßt das Monochlorhydrat auskristallisieren.
Gewicht: 52 g Rdt : 55 % F0 = 25O0C
IR (KBr) : 3100, 2400, 1685, 1610 cm"1 C22H23N3O3, HCl = 413,9
berechnet: C : 63,84 H : 5,86 N : 10,15 gefunden: C : 63,95 H : 5,93 N : 10,13
1-Acetyl-3-piperonylpiperazin-2-3-dihydroindol (Verbindung
Nr. XII der Tabelle I)
Eine Suspension von 1 g (0,0024 Mol) des in Beispiel 2 erhaltenen Chlorhydrats in 10 ecm Methanol wird 12 Stunden
in Anwesenheit von Platinoxid (50 mg) hydriert.
Die Lösung wird filtriert und das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck abgedampft. Der aus 5 ecm Äthylacetat
auskristallisierte Rückstand ergibt 0,68 g des Produkts.
809830/088»
Rdt = 68 % F = 244° (Äthanol)
IR (KBr) : 2500, 1660, 1600 cm"1
C22H16N3°3C1 ~ ^15,9 hygroskopisch
berechnet: C : 63,64 H : 6,30 N : 10,10
gefunden: C : 63,20 H : 7,04 N : 10,27
3-Piperonylpiperazin-indol (Verbindung Nr. XIII der Tabelle I)
Eine Lösung von 25 g (0,06 Mol) des in Beispiel 2 erhaltenen Chlorhydrats in 150 ecm Äthanol versetzt man mit
25 g Natriumhydroxid in 50 ecm Wasser. Das Ganze wird während 90 Minuten am Sieden gehalten. Man kühlt die
Lösung und schüttet sie auf Eiswasser. Nach dem Trocknen erhält man 13,5 g 3-Piperonylpiperazin-indol.
Rdt = 66 % F= 155° (Äthyl-äthanolacetat)
IR (KBr) : 3300, 3400, 2810, 1620 cm"1 C20H21N3O2 = 335,4
berechnet: | C : | 71,62 H : 6, | ,31 | ■p _ | 154° (Äthanol) | cm | N : 12 | ,53 |
gefunden: | C : | 71,53 H : 6, | ,21 | 3400, | 3260, 2840, 1610 | N : 12 | ,39 | |
Beispiel 5 | -- 345,3 | |||||||
3-m-Trifluormethvlphenvlpiperazin-indol | (Verbindung | Nr. XIV) | ||||||
Rdt = 89 % | ||||||||
IR (KBr) : | -1 | |||||||
C19H18N3F3 = |
berechnet: | C | : 66,07 | H | : 5, | 25 | N : | 12, | 16 |
gefunden: | C | : 66,05 | H | : 5, | 19 | N : | 12, | 12 |
Dichlorhydrat | der | Verbindung | Nr. | XIV: |
IR (KBr) : 3400, 2500, 2400, 1620 cm~1 Bestimmung durch Anhydrotitrimetrie
C25H31N4F3, 2HCl, H2O = 535
i-Benzyl-3-piperonylpiperazin-indol (Verbindung Nr. XV
der Tabelle I)
Eine Suspension von 3»35 g (0,01 Mol) des in Beispiel 4
erhaltenen Produkts und 1,24 g (0,011 Mol) Kalium-tert.-butylat
in 20 ecm destilliertem, auf O0C abgekühltem HMPT
wird 90 Minuten unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt.
Auf diese immer noch auf 00C gehaltene Lösung gießt man
tropfenweise eine Lösung von 1,26 g BenzylChlorid, gelöst in 5 ecm HMPT.
Man rührt 60 Minuten bei dieser Temperatur und gießt auf 100 ecm Eiswasser. Der mit einigen ecm Äther aufgenommene
Niederschlag wird getrocknet und ergibt 4 g des Produkts.
Rdt = 94 % F= 124° (Äthanol)
IR (KBr) : 2830, 2790, I610 cm"1
C27H27N3O1 = 425,5
berechnet: | C | : 76, | 21 | H | : 6 | ,40 | N : | 9 | ,88 |
gefunden: | C | : 76, | 20 | H | : 6 | »39 | N : | 10 | ,21 |
809838/086$
i-N-Diäthylaminoäthyl^^-trifluormethylphenyl-piperazinindol (Verbindung Nr. XVI in Tabelle I)
Man verfährt mit Diäthylaminoäthylchlorid und der Verbindung XII wie in Beispiel 6.
Rdt = 60 % kristallines Produkt F
< 50° (Reinigung durch Chromatographie an einer Aluminiumoxidsäule).
1-Phenyl-5-chlor-3~methylpiperazin-indol (Verbindung Nr. XIX
der Tabelle I)
Die sich abspielende Reaktion ist analog derjenigen der sekundären Amine mit den N-Acetylindolinen und sie besteht
darin, daß man 1~Phenyl-5-chlorindolinon-3 mit Methyl=
piperazin nach der folgenden Gleichung umsetzt;
In einen unter Stickstoff gesetzten und mit einem Rührer
und einem Kühler versehenen 250 ecm Dreihalskolben gibt man:
«09838/088«
3 g 5-Chlor-N-phenylindolinon
2,7 g N-Methylpiperazin 50 ecm destilliertes Toluol
APTS (mehrmals während der Dauer des Rückflusses zugesetzt) .
Man kühlt und engt zur Trockne ein.
Dann läßt man durch eine neutrale Aluminiumoxidsäule (180 g) laufen, eluiert mit Benzol und dann mit einem
Gemisch aus Benzol und Methylenchlorid. Man erhält 1 g reines Produkt.
F = 1710C Rdt = 23 %
IR : 2810 cm"1 N-CH,
16OO cm" aromatisch kein C=O
kein N=H
Mit 950 mg macht man das Chlorhydrat in Äthylalkohol unter Verwendung eines Gemischs aus Äthylalkohol und Chlorwasserstoff
säure. Man erhält 750 mg leicht rosafarbenes Chlorhydrat. F > 2500C.
1-Phenyl-5-chlor-3-cyclohexylpiperazin-indol (Verbindung
Nr. XX)
In einen 100 ecm Dreihalskolben gießt man unter Stickstoff
und unter Rühren:
809838/0888
1 g 5-Chlor-3-cyclohexylpiperazin-indol (Verbindung Nr.
XVIII), 20 ecm Brombenzol, 1,4 g Jodbenzol, 3,2 g wasserfreies K2CO,, 1,75 g Kupferpulver. Man erhitzt 24 Stunden
zum Rückfluß. Dann trocknet man in der Kälte, konzentriert und läßt durch eine neutrale Aluminiumoxidsäule laufen
(50 g). Man eluiert mit Methylenchlorid. Dabei erhält man 300 mg Base.
F = 1650C | Rdt = 24 | S | 2820, | 1600 cm"1 | N : | 10 | ,68 |
IR (KBr) : | 2940, 2860, | von NH | N : | 10 | ,52 | ||
Abwesenheit | M = | 393,5 | |||||
Analyse: | C24H28ClN3 | H : | 7,12 | ||||
berechnet: | C : 73,20 | H : | 7,28 | ||||
gefunden: | C : 72,84 | ||||||
Die Erfindung betrifft auch die Anwendung der erfindungsgemäßen Piperazin-3-indole in der Human- und Tiermedizin
sowie die Anwendung von den pharmazeutisch annehmbaren
Salzen, insbesondere den Chlorhydraten.
Es folgen einige Ergebnisse von mit den erfindungsgemäßen Derivaten durchgeführten pharmakologischen Versuchen.
1) Toxizität
Die erfindungsgemäßen Derivate sind deshalb interessant, weil sie alle, mit -Ausnahme des Derivats Nr. XII, eine
sehr geringe Toxizität zeigen: DLcq über 600 mg/kg per os
bei der Maus, somit unmöglich zu bestimmen.
Für die pharmakologische Untersuchung wurden die folgenden
Tests angewendet:
809838/0888
Sie wird aufgrund der während 48 Stunden an jeweils
4 Tieren für jede verabreichte Dosis beobachtete!Sterblichkeit
berechnet.
Die verabreichten Dosen bilden eine geometrische Reihe mit dem Faktor 2 zwischen 100 und 1600 mg/kg.
2) Sedative Wirkung Actimetrie bei der Maus:
Dieser Test wurde nach der Methode von BOISSIER (J.R.)
und SIMON (P.) "Action de la cafeine sur la motilite
spontanee de la souris" (Arch. Int. Pharmacodyn., 1965,
158, 212-221) durchgeführt.
20 Minuten nach Verabreichung des untersuchten Produkts an Gruppen von 12 Tieren pro Dosis kommen die Mäuse in
Actimeter mit einzelnen Photozellen. Man zählt die während.
5 Minuten durchquerten Strahlen.
Die Wirksamkeit des Produkts bei jeder Dosis wird ausgedrückt
als die prozentuale Erhöhung oder Abnahme der Explorationsreaktion, berechnet nach der folgenden Formel:
Mittelwert der von den behandelten Tieren 1 durchquerten Strahlen χ mn
Mittelwert der von den Testtieren durchquerten Strahlen
Die DE1-Q wird graphisch aus diesen Resultaten ermittelt.
809838/0860
3) Schmerzstillende Wirkung
Phenylbenzochinontest von Siegmund bei der Maus;
Dieser Test wird nach der in SIEGMUND E., CADMUS R, und LU G. "A method for evaluating both non narcotic and
narcotic analgesics" (Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 1957 9
95, 729-731) beschriebenen Methode durchgeführt.
30 Minuten nach Verabreichung des untersuchten Produkts
an Gruppen von 12 Tieren pro Dosis wird das Phenylbenzochinon als 0,Ö2%ige Lösung in 5 % Äthylalkohol enthaltendem
Wasser intraperitoneal in einer Menge von 0,25 ecm pro 20 g Mausgewicht injiziert.
Man zählt die von jedem Tier zwischen der fünften und zehnten Minute nach der Injektion des Phenylbenzochinons
gezeigten Verzerrungen.
Die Wirkung des Produkts für jede Dosis wird ausgedrückt als nach der folgenden Formel berechneter prozentualer
Schutz:
Mittelwert der Verzerrungen bei den behan-1 - delten Tieren χ 100
Mittelwert der Verzerrungen bei den Testtieren
Die DE(-q wird graphisch aus diesen Ergebnissen berechnet,
4) Entzündungshemmende Wirkung
Carrageninödem bei der Ratte, bestimmt nach der von WINTER CA., RISLEY E.A., NUSS G.W. "Carragenin induced
oedema in hind paw of the rat as an assay for antiinflammatory drugs (Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 1962,
111, 544-547) beschriebenen Methode.
1 Stunde nach Verabreichung des untersuchten Produkts an Gruppen von 6 Tieren pro Dosis wird das Ödem durch
Injektion von 0,05 ecm einer ledigen Carrageninsuspension
in physiologischem Serum in die Sehnenhaut der linken Fußsohle hervorgerufen.
Das Volumen der Pfote wird in einem Plethysmograph vor
Hervorrufen des Ödems (Vn) und dann 3 Stunden danach (V,)
gemessen.
Die Wirksamkeit des Produkts wird für jede Dosis als
prozentualer Schutz, berechnet nach der folgenden Formel, ausgedrückt:
V, - Vn bei den behandelten Ratten
a _ . ->
„u , . χ 100
V3 " V0 bei den Testratten
Die relative Wirksamkeit des Produkts im Verhältnis zu Phenylbutazon bei 60 mg/kg wird in %, berechnet nach der
folgenden Formel, ausgedrückt:
V, - Vn für das Produkt -^- χ 100
, - Vq für Phenylbutazon bO mg/kg
809838/0880
Wechselwirkung in vitro mit Serotonin auf den Uterus der in der Brunst befindlichen Ratte. Dieser Test wurde
nach der in GADDUM J.M. und HAMEED K.A. "Drugs which
antagonize 5-Hydroxytryptamine" (Brit. J. Pharmacol., 1954, 9, 240-248) beschriebenen Methode durchgeführt.
Man bestimmt die Konzentration des untersuchten Produkts, welche bei präventiver Zugabe in das Bad die durch das
Gegenmittel erzeugte Konzentration um 50 % herabsetzt.
Hyperthermie wird beim Kaninchen durch intravenöse Injektion von 0,6 ecm von Stock-Vaccinbrühe von Professor
Pierre Delbet hervorgerufen.
Das untersuchte Produkt wird 2 Stunden danach oral an Gruppen von zwei Kaninchen verabreicht.
Die Temperatur wird rektal 30 Minuten, dann 1 Stunde,
dann 2 Stunden, 3 Stunden und 4 Stunden nach dieser Verabreichung gemessen.
Die Entwicklungskurve der rektal gemessenen Temperatur wird mit derjenigen von Testtieren verglichen.
Die Ergebnisse dieser pharmakologisehen Versuche sind
in der beigefügten Tabelle III zusammengefaßt. Die Ergebnisse sind in mg/kg Lebendgewicht für die DL1-Q, den
aktimetrisehen Test und die durch den Pheny!benzochinontest
gemessene schmerzlindernde Wirkung ausgedrückt. Die Ergebnisse sind als Vergleich zu Phenylbutazon für die
Messung der entzündungshemmenden Wirkung, im Vergleich zu Harmin für die Antiserotoninvrirkung und für Aspirin
für die fiebersenkende Wirkung ausgedrückt.
Die Ergebnisse der vorstehenden pharmakologischen Versuche zeigen, daß die erfindungsgemäßen Piperazin-3-indole bemerkenswerte
entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften besitzen.
Das kaum giftige Derivat IV mit stark schmerzstillender und entzündungshemmender Wirkung gleich derjenigen des
Phenylbutazons ist hauptsächlich für die Behandlung von schmerzhaften rheumatischen Erkrankungen angezeigt.
Das Derivat X, dessen schmerzstillende Wirkung die gleiche
ist, das jedoch etwas schwächer entzündungshemmend wirkt, findet seine Anwendung bevorzugt als Analgetikum. Es ist
auch für bestimmte Arten der Migräne wegen seiner Antiserotoninwirkung
angezeigt.
Das kaum giftige Derivat XI mit einer bemerkenswerten schmerzstillenden und entzündungshemmenden, sowie einer
interessanten fiebersenkenden Wirkung ist für die gleichen Indikationen wie Acetylsalicylsäure angezeigt.
Das stark analgetische Derivat XIII mit leicht sedativer Wirkung findet seine Anwendung vorzugsweise in der Therapie
schlafstörender oder bei Bewegung auftretender Schmerzen.
Für die vorstehend genannten bevorzugten Verbindungen gelten bevorzugt die folgenden Dosierungen:
Deri vat Nr. |
orale Verabreichung | rektale Verabrei chung |
intramuskuläre Ve r ab r e i chung |
IV | 100-200 mg pro Einnahme 300-1000 mg pro 24 Std. |
250 mg pro Einheit 3 Suppos. pro Tag |
400 mg pro Ampulle 1-2 pro Tag i i |
X | 100 mg pro Einnahme 200 mg pro Tag |
200 mg pro Einheit 3 Suppos. pro Std. |
|
XI | 200 mg pro Einnahme 600 mg pro Tag |
300 mg pro Einheit 3 Suppos. pro 24 Std. |
|
XIII | 100 mg pro Einnahme 4 Einnahmen pro Tag |
300 mg pro Einheit 2-3 Einnahmen pro 24 Stdο |
300 mg pro Ampulle 1-2 pro Tag |
All diese Derivate können bei Verwendung geeigneter Mengen
als Tabletten, Kapseln, Suppositorien und, im Falle der löslichsten Verbindungen, wie der Derivate IV und XIII9
in Form injizierbarer Ampullen angeboten werden»
Es folgen einige Beispiele für pharmazeutische Formen des erfindungsgemäßen Medikaments?
9838/Π8δ 8
1) Tabletten:
Derivat Nr.
IV"
XI
XII
Polyvinylpyrrolidin
Getreidestärke Talcum
Stearat
100 mg 100 mg 200 mg 100 mg
ausrei- ausrei- ausrei- ausreichende chende chende chende
Menge für Menge für Menge für Menge für 1 Tabl. 1 Tabl. 1 Tabl. 1 Tabl.
Menge für Menge für Menge für Menge für 1 Tabl. 1 Tabl. 1 Tabl. 1 Tabl.
150 mg 150 mg 150 mg 150 mg
2) Kapseln:
Derivat Nr.
IV
XI
XII
Polyvinylpyrrolidon
Getreidestärke Aerosil
100 mg 100 mg 200 mg 100 mg
ausrei- ausrei- ausrei- ausreichende chende chende chende
Menge für Menge für Menge für Menge für 1 Kapsel 1 Kapsel 1 Kapsel 1 Kapsel
Menge für Menge für Menge für Menge für 1 Kapsel 1 Kapsel 1 Kapsel 1 Kapsel
3) Suppositorien (Zäpfchen):
Derivat Nr.
IV
XI
XII
ausreichend Wasser zum Lösen von 250 mg
halbsynthetische Glyceride "
ausreichend für 1 Zäpfchen von etwa 2 g
mg 300 mg 300 mg
9B38/Ü8S8
4) Inji2ierte Lösung: Derivat Nr.
IV
XIII
destilliertes Wasser
ausreichend für 1 Ampulle von 5 mg 400 mg 300 mg
809838/9859
Verbindung Nr.
Durch Rp substituiertes Plperazin
Strukturformel
Nomenklatur
CO-CH3 Acetyl
OCH3
Methoxyphenyl piperazin
CQ
CH3
OCH3
i-Acetyl-3-0-methoxyphenyl-
piperazinindol
II 1-Acetyl-3p-fluor-
phenylpiperazinindol
III 1-Acetyl-3-piperonyl·
piperazinindol
IV
1LT
N-C 1-Acetyl-3-benzylpiperazinindol
CF3 1-Acetyl-3m-trifluormethylphenyl-
piperazinindol
TABELLE I (Fortsetzung)
Verbin
dung Nb
VI
CO-CH3 Acetyl
vii:
VIII
IX
Cl
Durch Rp substituiertes Piperazin
Piperonylpiperazin
Strukturformel
ce.
COCH3
Nomenklatur
1-Acetyl-3-phenylpiperazinindol
1-Acetyl-3-pyridinpiperazinindol
1-Acetyl-3-pyrimidto
piperazinindol
1-Ac
phenylpiperazinindol
phenylpiperazinindol
1-Acetyl-5-chlor-3-piperonylpipera-
zinindol
arsj OO
TABELLE I (Portsetzung)
Verbindung Nr
XI
XII
XIII
XIV
XV
CO-CH3 kcetyl
Benzyl
CH,
Durch Rp substituiertes Piperazin
Piperonylpiperazin
CF3
Piperonylpiperazin
Strukturformel
CH3O.
COCHa
C=O
Nomenklatur
1-Acetyl-5-methoxypiperonylpiperazinindol
1 -Acetyl-3-piperonyl" piperazin-2,3-dihydroindol
3-Piperonylpiperazinindol
3m-Trifluormethylphenylpiperazin- indol
1-Benzyl-3-piperonyl piperazinindol
TABELLE I (Schluß)
l/erb inlung Nr.
Durch R2 substituiertes Piperazin
Strukturformel
Nomenklatur
ithyliminoithyl
ΓΚΟ)
CF3
CF3 1-N-Diäthylaminoäthyl-3m-trifluormethyl-
phenylpiperazinindol
Cl
N-CH3
Methylpiperazin
5-Chlor-3-methylpiperazinindol
XVIII
Cyclohexylpiperazin
5-Chlor-3-cyclohexylpiperazinindol
Phenyl
el
Methylpiperazin
H N-CH3
1-Phenyl-5-chlor-3-methyl-piperazin-
indol
1-Phenyl-5-chlor-3-cyclohexyl-
piperazinindol
Cyclohexylpiperazii
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TABELLE-II (Fortsetzung)
Deriva Nr. |
Rdt | F(0C) | IR (KBr) | Analyse |
VII | 55« | Jt174O | *2840,1680,1600 cm"1 | ^C19H20N4O - 320,4 C ber. 71,22 gef. 71,33 H 6,29 5,89 N 17,49 17,56 |
VIII | S85S | *169° | *2820,1715,1590 cm"1 | 36C18H19N5O = 321,4 " C ber. 67,27 gef. 66,95 H 5,96 5,97 N 21,79 21,49 |
IX | 58% | *158° | *3120,2840,1680,1600 cm"1 | *C20H20N30Cl = 353,8 C ber. 67,89 gef. 66,90 H 5,70 5,79 . N 11,87 11,77 |
X | 40% | XX252O | **1700 cm"1 | ^C22H23N3O3Cl2 = 438 C ber. 59,00 gef. 57,75 H 5,13 4,99 N . 9,38 9,91 |
XI | 45% | **232° | **1690 cm"1 | ^C23H27N3O4Cl2 (Dichlorhydrat) = 480 C ber. 57,5 gef. 59,84 H 5,63 6,18 N 8,75 9,49 |
a» α ω
QD
S3 ίο
Deri vat Nr. |
Rdt | F(0C) | IR (KBr) | Analyse |
XVII | 55% | 250** | **3250 cm'1 | **C13H16N3C1,HCl β 286 Cher. 54,55 gef. 54,28 H 5,44 5,77 N 14,68 15,12 |
XVIII | 47% | *132 XXX190 |
*3150 cm"1 | ***C18H24N3C1,C4H4O4 =433,5 C her. 60,50 gef. 60,80 H 6,46 6,58 N 9,68 9,61 |
XIX XXXX |
25% | X1n | *2810,1600 cm"1 | 36C19H20N3Cl = 325,5 C her. 70,05 gef. 70,45 H 6,11 6,24 N 12,90 13,12 |
XX XXX
XXXX
Base
Chlorhydrat
Monomaleat
hergestellt nach der Methode von Beispiel IX.
O ι
OO
Deri vat Nr. |
bL50 | I.V. | Actime- trie |
Test nach SIEGMUND |
CARRANGENIN - Ödem | ANTISEROTO- NIN HARMINE : 1 |
Fiebersenkend AAS : 1 (Aspirin) |
I | P.O. | - | stim. 120 |
100 | 55 | 1/10 | Inaktiv 100 |
II | 1400 | - | Inaktiv 400 |
400 | 45 | 1/5 | Inaktiv 100 |
III | 1600 | - | Sed. 30 |
30 | 15 | 1 | 0,5 |
IV | 1400 | 100 | sed.+20 Min. 80 stim.+2Std. 100 |
18 + 1 Std. |
100 | 2 | Inaktiv 100 |
V | 1000 | - | Inaktiv 400 |
400 | 55 | 1/10 | Inaktiv 100 |
VI | 1600 | - | Inaktiv 200 |
70 + 2 Std. |
35 | 1/10 | Inaktiv 100 |
VII | 1600 | - | Inaktiv 200 |
40 | 40 | 1/2 | Inaktiv 100 |
VIII | 800 | - | Inaktiv 100 |
140 | 20 | 1/2 | Inaktiv 100 |
IX | 1600 | - . | Inaktiv 400 |
120 | 15 | 2 | Inaktiv 100 |
1600 | |||||||
Deri vat Nr. |
DL50 | I.V. | Actime- trie |
Test nach SIEGMUND |
CARRANGENIN - ödem | ANTISERO- TONIN |
[Fiebersenkend AAS : 1 |
X | P.O. | - | Sedativ 120 |
18 + IStd. |
30 | HARMINE : 1 | (Aspirin) |
XI | 1000 | Sedativ 80 |
45 | 75 | 2 | Inaktiv 100 |
|
XII | 1600 | - | Sedativ 50 |
Inaktiv 50 |
15 | 1 | 2 |
XIII | 150 | 75 | Sedativ ία |
9 + 1 Std. |
30 | 1/10 | 2 |
XIV | 800 | - | Inaktiv 400 |
250 | 30 | 1 | Inaktiv 100 |
XV | 1600 | - | Inaktiv 160 |
70 | 0 | 2 | 2 |
XVI | 1200 | 75 | Sedativ 400 |
150 | 55 | 4 | Inaktiv 100 |
1000 | 2 | Inaktiv 100 |
Claims (11)
- Dipl.-ing.E. PrinzPatentanwälteDipl.-Chem.Dr. G. HauserErnsbergerstrasse8 München 60Dipl.-IngG. Leiser 28 11031LABORATOIRES SAUBA S.A.260 rue de Rosny93104 MONTREUIL / Frankreich. März 1978Unser Zeichen; L 1060PatentansprücheΛ y- Piperazin-3-indole, gekennzeichnet durch die allgemeine Formel:N —R2worin:ein Wasserstoffatom, ein Carbonsäurerest oder eine Alkyl-, Alkylaminoalkyl-9 Benzyl- oder Phenylgruppe, substituiert oder nicht»substituiert,ein Wasserstoffatom oder Chlor oder eine niedere Alkyl-, Methoxy- oder Hydroxygruppen undDr.Ha/Ma, R2 eine Alkyl-, Benzyl- oder Phenylgruppe oder eine cyclische oder heterocyclische, substituierte oder nicht-substituierte Gruppe bedeutet.
- 2. Piperazin-3-indol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein 3-Piperonylpiperazinindol ist.
- 3. Piperazin-3-indol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein 3-Alkylpiperazinindol, ein 3-Benzylpiperazinindol, ein 3-Phenylpiperazinindol oder 3-Cyclohexylpiperazinindol ist.
- 4. Piperazin-3-indole nach Anspruch 2, nämlich:1-Acetyl~3-piperonylpiperazin-indol, 1 -Acetyl^-piperonylpiperazin^^-dihydroindol, 1-Benzyl-3-piperonylpiperazin-indol, 1 -Acetyl-i-chlor^-piperonylpiperazin-indol, Λ -Acetyl^-methoxy^-piperonylpiperazin-indol, 5-Methyl-3-piperonylpiperazin-indol und 1-Äthyl-3-piperonylpiperazin-indol.
- 5. Piperazin-3-indole nach Anspruch 3, nämlich:1-Acetyl-3-benzylpiperazin-indol, 1-Acetyl-3-o-methoxyphenylpiperazin-indol,1-Acetyl-3-m-trifluormethylphenylpiperazin-indol,1-N-Diäthylaminoäthyl-3-m -trifluormethylphenylpiperazinindol,S-Chlor^-methylpiperazin-indol, 5-Chlor-3-cyclohexylpiperazin-indol, 1 -Phenyl-5-chlor-3-πlethylpiperazin-indol und 1 -Phenyl-S-chlor^-cyclohexylpiperazin-indol.
- 6. Verfahren zur Herstellung der Piperazin-3-indole nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Indolidon-3 mit einem substituierten Piperazin in einem inerten Lösungsmittel zur Reaktion bringt.
- 7. Entzündungshemmendes, schmerzlinderndes und fiebersenkendes Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff ein Piperazin-3-indol nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder ein pharmazeutisch verträgliches Säuresalz einer dieser Verbindungen enthält.
- 8. Arzneimittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff das Chlorhydrat von 1-Acetyl-5-chlor-3-piperonylpiperazin-indol enthält.
- 9. Arzneimittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff die 1-Acetyl~3-benzylpiperazinindolbase enthält.
- 10. Arzneimittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff das Dichlorhydrat von 1-Acetyl-5-methoxypiperonylpiperazin-indol enthält.
- 11. Arzneimittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff das Chlorhydrat von 3-Piperonylpiperazin-indol enthält.
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