DE280727C

DE280727C -

Info

Publication number: DE280727C
Application number: DENDAT280727D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 280727 KLASSE 5Ba. GRUPPE

in MARKRANSTÄDT b. LEIPZIG.

Der vorliegende neue automatische Steuerapparat für hydraulische Mehrzylinderpressen hat den Vorteil, daß man bei geringster Anzahl der Ventile die Einlaßventile auch zu Auslaßventilen umschalten kann. Er ermöglicht auch, das Hauptauslaßventil ohne Rücksicht auf die jeweilige Stellung der einzelnen Ventile plötzlich auf Abwasser umzusteuern, um zu veranlassen, daß alle Preßstempel, die

ίο als von oben nach unten arbeitend und als beständig unter einer Rückzugskraft stehend angenommen werden mögen, sofort ihre Höchststellung einnehmen.

In der Zeichnung ist der automatische Steuerapparat schematisch dargestellt.

Das Druckwasser läuft bei normalem Betrieb, von der Erzeugungsanlage kommend, durch das Hilfsventil α vor das Hilfsventil b. Von hier wird die Weiterleitung des Druckwassers nunmehr von einer Nockenscheibe d von bestimmter Umfangsgeschwindigkeit gesteuert. Nachdem das Hilfsventil b angehoben ist, fließt das Druckwasser in die Kammern über den nach den einzelnen Preßzylindern führenden Einlaßventilen c. Die Reihenfolge des Niedergehens oder Anhebens der einzelnen Preßstempel kann beliebig erfolgen. Die Einlaßventile c, c, c werden zu diesem Zweck ebenfalls von der Nockenscheibe d der Reihe nach angehoben. Das Druckwasser tritt dadurch über die einzelnen Kolben der Presse, bis der letzte Stempel das Preßstück berührt. Damit die Preßstempel zum Spannungsausgleich innerhalb des gepreßten Gutes· unter Druck von unbegrenzter Zeitdauer verbleiben können, kann die Nockenscheibe d selbsttätig ausgerückt werden. Nachdem die Nockenscheibe d wieder in Bewegung gesetzt ist, senken sich infolge ihres Eigengewichtes oder unter Federkraft die Einlaßventile c,c, c und sperren die unter ihnen liegenden Leitungen ab ; dann schließt die Nockenscheibe d das Hilfsventil b und öffnet danach das Hauptauslaßventil e. Die Einlaßventile c, c, c sind während dieses Vorganges von selbst zu Auslaßventilen umgeschaltet. Diese Ventile werden wiederum von der Nockenscheibe d nach und nach angehoben, so daß die einzelnen Kolben und Preßstempel der Presse in der festgesetzten Folge in ihre Höchststellung gehen können. Hat der letzte Stempel seine Höchststellung erreicht, so kann die Nockenscheibe d wieder selbsttätig ausgerückt werden, bis daß das beschriebene Spiel von neuem eingeleitet wird. Zeigt sich während des Preßganges eine Unregelmäßigkeit oder tritt ein Unglücksfall ein oder soll der Preßgang plötzlich unterbrochen werden, ohne daß der Steuerapparat bis zu Ende gewirkt hat, so können durch Umschalten des Hilfsventiles a bei gleichzeitiger Betätigung des mit ihm zwangläufig verbundenen Hauptauslaßventiles e die Stempel sogleich in die Höchststellung gehen, »ohne daß hierbei das Hilfsventil δ gesteuert zu werden braucht.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Automatischer Steuer apparat für hydraulische Mehrzylinderpressen, dadurch gekennzeichnet, daß durch Anordnung eines 7"

Hilfseinlaßventiles (α) und eines von beiden Seiten anhebbaren Hauptauslaßventiles (e) bei geringster Ventilanzahl die Abschlußventile (c) abwechselnd zu Ein- und Auslaßventilen umgeschaltet werden.
2. Automatischer Steuerapparat für hydraulische Mehrzylinderpressen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Anordnung eines weiteren Hilfseinlaßventiles (b) in Verbindung mit dem von beiden Seiten anhebbaren Hauptauslaßventil (e) das letztere ohne Rücksicht auf die jeweilige Stellung der einzelnen Abschlußventile (c, c, c) plötzlich auf Abwasser umgesteuert werden kann, um die bereits gesenkten Preßstempel zu veranlassen, plötzlich ihre Höchststellung einzunehmen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.