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Schmiedepresse mit dampfhydraulischem Druckübersetzer 'Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schmiedepresse mit dampfhydraulischem Druckübersetzer und
einem Hilfsdruckübersetzer zum Vergrößern der pendelnden Wassermenge während des
Fortschreitens der Schmiedearbeit.
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Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die zur Bewegung des Hilfsdruckübersetzers
dienende Steuerung mittels einer am Hauptsteuerhebel angebrachten Klinkvorrichtung
durch Drücken auf einen Bolzen während des Steuerns beliebig ein- und ausgeschaltet
werden kann.
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In der Zeichnung ist beispielsweise in Abb, i die neue Steuerung für
dampfhydraulische Schmiedepressen schematisch dargestellt, wobei die durch den Hauptsteuerhebel
zu bewegende Steuerung des Niederdruck-Druckübersetzers in ausgerückter Stellung
und der Hauptsteuerhebel in der Mittelstellung gezeichnet ist. Abb.2 zeigt die Klinkvorrichtung
für diese Steuerung in eingerückter Stellung und den Hauptsteuerhebel in der Stellung
für Rückkehrbewegung des Dampftreibkolbens und des Preßkolbens.
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Der Preßzylinder i der Schmiedepresse ist in bekannter Weise durch
ein Preßwasserrolir 2 mit einer hydraulischen Dampftreibvorrichtung 3 bekannter
Bauart verbunden. Neben dieser ist in ebenfalls bekannter Weise ein dampfhydraulischer
Druckübersetzer von ähnlicher Bauart, aber mit wesentlich kleineren Abmessungen
angeordnet. Der Druckübersetzer d. besteht in der Hauptsache aus dem Dampfzylinder
5, dem Dampfkolben 6, dem hydraulischen Zylinder 7 und dem- hydraulischen Kolben
B. Der Antrieb des hydraulischen Kolbens 8 kann aber auch statt durch Dampf auf
beliebige andere Art erfolgen, z. B. durch Preßluft oder hydraulisch. Das durch
den hydraulischen Kolben 8 verdrängte Volumen ist nur ein Bruchteil des durch den
hydraulischen Kolben 9 der Haupttreibv orrichtung 3 verdrängten Volumens und der
durch den Kolben 8 erzeugte hydraulische Druck ist nur so groß, um den während des
Preßkolbenrückganges im Preßzylinder i durch die Rückzugkolben io erzeugten hydraulischen
Druck zu überwinden. Der Dampfkolben 6 wird durch eine Zweiventilsteuerung ii in
bekannter Weise so bewegt, daß der Dampfzylinder 5 abwechselnd bei geöffnetem Ventil
12 durch die Rohre 13
und 14 mit der Frischdampfleitung 15 oder bei geöffnetem
Ventil 16 durch die Rohre 14 und 17 mit der Abdampfleitung 18 verbunden wird. Der
Zylinder 7 ist durch ein Rohr i9 mit zwei Rückschlagv entilen 20 und 21 derart verbunden,
daß beim Niedergang des Kolbens 8 dem Zylinder 7 durch Rohr 22 und Ventil 2o Wasser
aus einem Behälter 23 zugeführt wird, das beim Emporsteigen des Kolbens unter dem
Druck des Dampfkolbens6 durch Ventil 21 und Rohr 24. und 2 in den Preßzylinder i
gedrückt wird. Die Steuerung i i wird durch einen Hebel 25 bewegt, der durch ein
Gegengewicht 26 oder durch Federdruck in der in Abb. i gezeichneten
Lage
gehalten wird, wobei der Dampfzylinder 5 mit der Abdampfleitung 17, 18 verbunden
ist und die Kolben 6 und 8 sich in ihrer tiefsten Stellung befinden. Der Steuerhebel
25 kann durch eine Klinke 27 mit dem Hauptsteuerhebel 28 auch während des Schnellschmiedens
und während einer beliebigen Zeitdauer gekuppelt werden, indem der durch die Druckstange
29 mit der Klinke 27 verbundene Druckbolzen 3o durch den Daumen, der den Hauptsteuerhebel
bedienenden Hand in die in Abb.2 dargestellte Lage niedergedrückt wird. Durch den
Hauptsteuerhebel 28 wird in bekannter Weise die Steuerung 31 der Dampftreibvorrichtung
3 und die nicht näher dargestellte Steuerung 32 für die Rückzugkolben io der Presse
bewegt. Durch das im Ventilkörper 33 eingebaute, nicht näher dargestellte Füllventil
bekannter Bauart kann in üblicher Weise Füllwasser aus dem Behälter 23 durch das
Rohr 35 in den Preßzylinder i und ferner durch Rohr 2 in den Treibzylinder 34 gelangen.
Das Füllventil bleibt beim Schnellschmieden geschlossen.
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Die Wirkung der Einrichtung ist folgende: Wenn beim Schnellschmieden
oder Schlichten der zwischen dem Werkstück 36 und dem oberen Preßwerkzeug 37 bei
jedem Rückgang des Preßhauptes 38 entstehende Zwischenraum größer wird, als für
die Schlichtarbeit unbedingt erforderlich ist, so drückt der Steuermann mit dem
Daumen der den Steuerhebel 28 bedienenden Hand während. des Schlichtens den Druckbolzen
30 und damit die Klinke 27 nieder. Dadurch wird bei jeder Linksbewegung des
Steuerhebels 28, das heißt bei der Rückgangsbewegung des Preßhauptes 38 ,und des
Treibkolbens 9, der Hebel 25 aus seiner Ruhelage ebenfalls. nach links mitgenommen.
Hierdurch wird jedesmal durch Schließen des Abdampfventils 16 und Öffnen des Frischdampfventils
12, wie in Abb, 2 dargestellt, der Dampftreibkolben 6 und 8 des Niederdruck-Druckübersetzers
q. nach aufwärts getrieben, wodurch das im Zylinder 7 befindliche Wasser durch Rohr
i9, Ventil 2i und Rohr 24 und 2 in den Preßzylinder i hineingedrückt wird. Entsprechend
dieser zugeführten Wassermenge wird der Rückzugsweg des Preßkolbens 39 mit dem Preßhaupt
38 und dem Preßwerkzeug 37 verkleinert, und der Dampftreibkolben 9 und q.o unter
Mitwirkung seines Eigengewichtes stets in seine unterste Endlage gedrückt. Bei jeder
Rechtsbewegung des Steuerhebels 28, das heißt bei der Preßbewegung des Preßhauptes
38, wird der Steuerhebel 25 durch das Gegengewicht 26 oder durch Federdruck in seine
in Abb. i dargestellte Lage gebracht, wodurch nach Schließen des Frischdampfventils
12 und Öffnen des Abdampfventils 16 der Dampf treibkolben 6 und 8 unter Einwirkung
seines Eigengewichtes oder einer weiteren zusätzlichen Kraft in seine in Abb. i
dargestellte untere Endlage gelangt. Dabei wird der Treibzylinder 7 durch Rohr 35,
22, Ventil 2o und Rohr i9 wieder mit Wasser aus dem Behälter 23 gefüllt. Durch diese
Vorrichtung wird eine schnelle und genaue Einstellung der Höhenlage des Preßhauptes
für den kleinsten Leergangsweg während des Schnellschmiedens ermöglicht, woraus
sich für die Dampftreibvorrichtung 3 der kleinste Dampfverbrauch ergibt, weil der
Dampfkolben 40 stets aus der tiefsten Lage heraus mit dem kleinsten schädlichen
Raum unter dem Dampfkolben jeden neuen Preßhub beginnt.
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Es ist selbstverständlich, daß diese Vorrichtung nicht nur bei durch
Dampf betriebenen Pressen, sondern auch bei Anwendung eines beliebigen anderen Treibmittels,
wie beispielsweise Luft oder Wasser, verwendet werden kann.