DE27928C - Apparat zur fortlaufenden Bestimmung und Registrirung des spezifischen Gewichtes von Flüssigkeiten - Google Patents
Apparat zur fortlaufenden Bestimmung und Registrirung des spezifischen Gewichtes von FlüssigkeitenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
FISCHER & STIEHL in ESSEN a. d. Ruhr.
von Flüssigkeiten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. December 1883 ab.
Der auf beiliegenden Zeichnungen, Blatt I und II, dargestellte Apparat dient zur fortlaufenden
Bestimmung und Registrirung des wechselnden specifischen Gewichtes einer Flüssigkeit,
welche durch den Apparat geleitet wird. Blatt I zeigt den Apparat zur Bestimmung des
specifischen Gewichtes, Blatt II den damit verbundenen Registrirmechanismus.
In Fig. ι, Blatt I, bedeutet 5 ein verticales
Standrohr, in welches die Flüssigkeit, deren specifisches Gewicht bestimmt werden soll,
durch den Stutzen α und den Kasten K eintritt, um über den Ueberlaufrand r durch den
Stutzen b abzufliefsen. Der Ueberlaufrand hält das Flüssigkeitsniveau im Standrohr stets auf
gleicher Höhe. Im Innern des Standrohres .S befindet sich ein zweites Standrohr J1 welches
oben in eine Erweiterung G und unten in ein dehnbares Gefäfs F endigt.
Das innere Standrohr J mit dem dehnbaren Gefäfs" F, sowie einem Theil der Erweiterung G
ist mit einer Flüssigkeit von bekanntem specifischen Gewicht gefüllt. Das Niveau der letzteren
wird in der Erweiterung G steigen oder sinken, je nachdem das specifische Gewicht der
Flüssigkeit im Standrohr »S gröfser oder geringer wird, da der Druck der beiden Flüssigkeitssäulen
durch das dehnbare Gefäfs F, an dessen Stelle auch eine biegsame Membran verwendet werden kann, sich ins Gleichgewicht
setzt. Die Schwankungen des Flüssigkeitsniveaus in der Erweiterung G werden durch den
Schwimmer c und dessen Führungsstangen / auf die Markirnadel η übertragen, deren jeweiliger
Stand durch den später zu beschreibenden Registrirmechanismus auf der Trommel B aufgezeichnet wird. Das Gewicht des
Schwimmers c kann zum Theil durch ein Gegengewicht G1 ausgeglichen werden.
Es verdient hervorgehoben zu werden, dafs durch die Anordnung des Standrohres J im
Innern des Standrohres S die Angaben des Apparates unabhängig von der Temperatur der
zu untersuchenden Flüssigkeit gemacht sind; da nämlich die Flüssigkeit im Standrohr^/ dieselbe
Temperatur annimmt wie diejenige im Standrohr S, so wird das specifische Gewicht der
beiden Flüssigkeitssäulen durch Temperaturschwankungen in gleichem Mafse verändert,
vorausgesetzt, dafs die beiden Flüssigkeiten gleichen Ausdehnungscoefficienten haben. Der
Apparat zeigt also nicht das wirkliche, sondern das auf eine bestimmte Normaltemperatur reducirte
specifische Gewicht der Flüssigkeit im Standrohr »S1 an.
Damit die Flüssigkeit im Standrohr J die Temperatur der zu untersuchenden Flüssigkeit
möglichst schnell annimmt, erhält dasselbe nur geringe Weite und ist aufserdem bei D spiralförmig
gewunden, womit zugleich eine Ausgleichung der etwa verschiedenen Längenausdehnung
der beiden Rohre bezweckt wird.
Statt des dehnbaren Gefäfses F oder einer biegsamen Membran kann auch ein leicht beweglicher
Kolben K zur Vermittelung des Druckausgleiches zwischen den beiden Flüssigkeitssäulen
angewendet werden, wie in Fig. 2 dargestellt.
Um einen möglichst leichten Gang des Kolbens zu sichern, ist die Dichtung durch Quecksilber
oder eine andere passende Flüssigkeit bewirkt und der Kolben durch das Gegengewicht
Q und den Waagebalken W ausbalancirt.
Die in Fig. 3 dargestellte Anordnung unterscheidet sich von der vorigen nur dadurch,
dafs die zu untersuchende Flüssigkeit im Standrohr S auf die Innenfläche, die Flüssigkeit im
Standrohr J auf die Aufsenseite des Kolbens wirkt, während bei Fig. 2 das umgekehrte Verhältnifs
stattfindet.
In Fig. 4 correspondiren beide Standrohre mit den Innenseiten zweier Kolben K1 und K1,
welche durch den Waagebalken W sich gegenseitig ausbalanciren.
Zur Registrirung der durch den oben beschriebenen Apparat angegebenen wechselnden
specifischen Gewichte der Flüssigkeit dient der auf Blatt II dargestellte Registrirmechanismus.
Die um die Achse Z drehbare Registrirtrommel B ist mit dem Zahnrade R verbunden, in
welches die Schnecke s eingreift. Die durch ein Uhrwerk oder einen Flüssigkeitsmesser getriebene
Welle c ist mit der Schnecke s durch ein Vierkant oder eine andere, eine axiale
Verschiebung zulassende Kupplung verbunden. Die Achse Z mit der Trommel B und dem
Zahnrad R, sowie die Zapfenlager der Schnecke ί sind auf dem Dreharm H befestigt, welcher um
die verticale Achse ο drehbar ist. Derselbe wird in seiner mittleren Lage fixirt durch die
Feder /, welche einerseits am Dreharm befestigt ist, andererseits zwischen zwei feststehenden
Knaggen liegt. Bei dieser mittleren Stellung des Dreharmes berührt die Markirnadel η
die Trommel B nicht.
Auf der Welle c, welche aufserhalb des Dreharmes fest gelagert und gegen axiale Verschiebung
gesichert ist, ist eine schraubenförmige Fläche e befestigt, welche an den am Dreharm
befestigten Knaggen g anstöfst.
Bei der Drehung der Welle c verschiebt die Schraubenfläche e den Knaggen g, wodurch
eine Drehung des Dreharmes H bewirkt wird, und zwar in dem Sinne, dafs die Markirtrommel
sich noch weiter von der Markirnadel entfernt.
Nachdem die Schraubenfläche e so weit gedreht ist, dafs ihr Ende den Knaggen g erreicht,
wird der Dreharm H frei und die durch Drehung desselben angespannte Feder f zieht
ihn zurück und schnellt ihn über die mittlere Lage hinaus, so dafs die Markirnadel η, sowie
die feststehende, den Nullpunkt angebende Markirnadel N in das auf der Trommel B aufgespannte
Papier eindringen. Hierauf bringt die Feder den Dreharm mit der Trommel -wieder in die mittlere Lage zurück. Zur Begrenzung
des Ausschlages des Dreharmes sind zwei Knaggen k und ks angebracht.
Claims (2)
1. Der auf Blatt I dargestellte Apparat zur Bestimmung des specifischen Gewichtes von
Flüssigkeiten, bestehend aus dem Standrohr S mit Ueberlaufrand r, dem mit
ersterem unter Zwischenschaltung eines dehnbaren Gefäfses JF oder einer Membran oder
eines leicht verschiebbaren Kolbens K oder zweier durch einen Waagebalken ausbalancirten
Kolben K1 und K2 in Verbindung
stehenden Standrohr J mit der Erweiterung G und dem Schwimmer c, dessen
wesentliche Eigentümlichkeit darin besteht, dafs das specifische Gewicht der Flüssigkeit
durch die Höhe einer Flüssigkeitssäule von bekanntem specifischen Gewicht gemessen
wird, welche einer Säule von . constanter Höhe der zu bestimmenden Flüssigkeit das
Gleichgewicht hält, und dafs beide Flüssigkeitssäulen stets auf gleicher Temperatur
erhalten werden, wodurch bezweckt wird, dafs die Angaben des Apparates von der Temperatur der Flüssigkeit unabhängig werden,
derart, dafs nicht das wirkliche, sondern das auf eine bestimmte Normaltemperatur
reducirte specifische Gewicht angezeigt wird.
2. Die Combination dieses Apparates zur Bestimmung des specifischen Gewichtes von
Flüssigkeiten mit dem auf Blatt II dargestellten Registrirmechanismus, bestehend aus
der Registrirtrommel B, dem Zahnrad R, der Schnecke s, der Schraubenfläche e nebst
Knaggen g, dem Dreharm H und der Feder /, dessen wesentliche Eigenthümlichkeit
darin besteht, dafs zur Erzielung einer gröfseren Genauigkeit und Sicherheit nicht
die Markirnadel η und N an eine um eine feste Achse drehbare Registrirtrommel angedrückt
werden, sondern umgekehrt die auf dem Dreharm H gelagerte und mit diesem bewegliche Trommel an die Markirnadeln.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE27928C true DE27928C (de) |
Family
ID=304202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT27928D Active DE27928C (de) | Apparat zur fortlaufenden Bestimmung und Registrirung des spezifischen Gewichtes von Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE27928C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2442039A (en) * | 1942-10-26 | 1948-05-25 | Standard Oil Dev Co | Gravity indicator for fluids |
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