DE27735C

DE27735C - Maschine zum Strecken und Ausdehnen aufgetrockneter Felle und Häute

Info

Publication number: DE27735C
Application number: DENDAT27735D
Authority: DE
Original assignee: R. SPITTA SEN. in Brandenburg a. H

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Strecken und Recken der Häute ujid Felle im aufgetrockneten Zustande, um dieselben auf ihre ursprüngliche natürliche Gröfse ■ zurückzuführen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist diese Maschine in Seitenansicht Fig. 1, Querschnitt Fig. 2 und Oberansicht Fig. 3 dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus zwei über einander liegenden gufseisernen, quer geriffelten Walzen A und B, deren Profilirung in Fig. 5 dargestellt ist und welche in einem passenden soliden Gestell C aus Holz oder Eisen gelagert sind. Die untere Walze A ist vertical verschiebbar; sie läuft mit ihren Zapfen α in den verticalen Schlitzen b des Lagerbockes b¹ und wird von den Kniehebeln c d, von denen an jedem Ende der Walze einer angeordnet ist, durch einen Druck des Fufses des die Maschine bedienenden Arbeiters auf das Trittbrett f gehoben und gesenkt. Das Trittbrett / ist auf den beiden über ihren Drehpunkt g hinaus verlängerten Hebeln d befestigt.

j Die Zapfen α der Walze A sind nach ihrem Durchgang durch die Lagerböcke £' abgesetzt, Fig. 3, und gehen bei e'a¹ durch die Augen der Hebel c. Befindet sich also die Walze A in gehobener Stellung, wie in Fig. 1 punktirt gezeichnet, so läuft dieselbe lediglich in den Augen der Hebel c, wird aber durch die durch die Schlitze b gehenden Zapfen, a an einer seitlichen Verschiebung verhindert.

Die obere Walze B ist ebenfalls auf- und abbeweglich angebracht. Sie ist mit ihren Zapfen h an den kurzen Hebeln i drehbar gelagert, welche an dem im Lagerbock ί¹ gelagerten Drehzapfen k der mit Gewichten W belasteten Handhebel / befestigt sind. Durch Drehung der Handhebel / kann die Walze B gehoben und gesenkt werden. In Fig. 1 sind beide Stellungen der Walze B angegeben, während Fig. 2 die Walze B nur gesenkt zeigt.

Hinter den beiden Walzen A und B ist in dem Gestell C eine dritte Walze D angeordnet, deren eine Hälfte mit rechtsgängigem und deren andere Hälfte mit linksgängigem Gewinde versehen ist. Hinter dieser Walze D ist die Anzugwalze E am Gestell gelagert, welche durch die Zahnräder m 11 von der Kurbel 0 aus in Umdrehung versetzt werden kann. Auf der Walze E wird das eine Ende des durch die Maschine laufenden Felles in passender Weise befestigt. Als zweckmäfsige Befestigungsweise empfiehlt sich die in Fig. 4 dargestellte. Die Walze E ist vierkantig und das Fell χ wird durch eine quer über die Walze gehende eiserne Schiene/ und einen an jedem Ende aufgeschobenen Klemmring q auf derselben festgeklemmt. Je nach der Dicke des Felles wird zwischen die Schiene/ und den Klemmring q ein Keil/¹ einzutreiben sein.

Die Maschine arbeitet nun in folgender Weise:

Die obere Walze B wird durch Umlegen der Handhebel / gehoben, so dafs sie in die in Fig. ι in vollen Linien gezeichnete Stellung kommt. Alsdann wird das zu bearbeitende Fell zwischen A und B hindurchgezogen über die Walze D hinweggeführt und auf der Walze E in der ans Fig. 4 ersichtlichen Weise befestigt. Nachdem nun die obere Walze B wieder gesenkt und die untere Walze A durch einen Druck

des Fufses auf das Trittbrett f gehoben ist, so dafs das zwischen A und B befindliche Fell zwischen den Riffelungen bezw. Wulsten der Walzen eingedrückt ist, wird die Zugwalze E in Umdrehung versetzt, auf welche sich das Fell aufwickelt.

Wie ersichtlich, ist die Anordnung eine solche, dafs das Fell straff über die AValze D gezogen wird, welche hierdurch in Umdrehung versetzt wird. Die Walze D hat nun den Zweck, die von den Walzen A und B in dem Fell erzeugten Wellen wieder auszugleichen; die Walze wirkt infolge ihres Rechts- und Linksgewindes wie ein Breithalter.

Je nachdem es erforderlich ist, kann man die Felle ein oder mehrere Male, und zwar von verschiedenen Enden aus durch die Maschine gehen lassen.

Es sei bemerkt, dafs diese Maschine auch zum Strecken anderer dehnbarer Stoffe sich anwenden lassen wird.

Claims

Pa tent-Anspruch:

Streckmaschine für aufgetrocknete Häute und Felle oder andere dehnbaren Stoffe, bestehend aus den beiden quer geriffelten Walzen A und B, von denen A durch die Kniehebel c d mittelst des Fufstrittes/ und B durch Umlegen der mit Gewichten W belasteten Hebel / auf- und abbewegt werden kann und zwischen welchen beiden Walzen A und B die bezüglichen Häute hindurch und über die als Breithalter wirkende Walze D, welche mit Links- und Rechtsgewinde versehen ist, hinweggezogen werden, um die Häute in einen möglichst glatten Zustand überzuführen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.