DE276541C - - Google Patents

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DE276541C
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methylimidazyl
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D233/00Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
    • C07D233/54Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D233/64Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms, e.g. histidine

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JKl 276541 -KLASSE Mp. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1913 ab.
In den Berichten der Deutschen chemischen Gesellschaft 45 [1912], S. 521, ist ein Verfahren beschrieben i nach welchem beim Erhitzen von 5(4)-Methylimidazyl-4(5)-glyoxylsäure mit Anilin unter Kohlensäureentwicklung eine »Schiffsche Base«, das Anil des 5(4)-Methylimidazyl-4(5)-aldehyds, gebildet wird. Es hat sich nun herausgestellt, daß man durch Reduktion der nach dieser Methode hergestellten »Schiffsehen Base« und der in analoger Weise aus anderen aromatischen Aminen der Benzolreihe gewonnenen Derivate dieser Verbindung mit alkalischen Reduktionsmitteln zu den entsprechenden sekundären Aminen gelangen kann.
Die Reaktion erfolgt im Sinne der folgenden Gleichung:
CH,- C -NH
CH..C—NH 45
CH + H2 =
C -N
CH: Ν-Aryl
\ Γ* TU
Il /On
C-N CH2-NH-Aryl.
»Schiffsche Basen« der Imidazolreihe sind bisher nicht reduziert worden, und es war nicht ohne weiteres vorauszusehen, daß diese Reduktion in der gewünschten Weise ohne Veränderung des gesamten Moleküls vor sich gehen würde.
So war es nicht gewiß, daß bei der Reduktion lediglich 2 Wasserstoffatome, nämlich an der CH:N-Gruppe, aufgenommen werden würden, da es trotz der bekannten schweren Reduzierbarkeit der Imidazolgruppe immerhin möglich war, daß auch der Imidazolring einer Reduktion unterliegen würde; durch diese Verwandlung des Imidazolringes in den Dihydroimidazolring würden aber die wertvollen, in dem vorliegenden Falle erwünschten therapeutischen Eigenschaften der Verbindungen ohne Frage verschwinden,
thyldihydroimidazol:
NH
^C-CH
Denn das 2-Me-
H2C-
55
H2C--N
Lysidin genannt, ist ein wegen seiner Harnsäure lösenden Wirkung viel gebrauchtes Arzneimittel, das irgendwelche schädigenden Nebenwirkungen nicht zeigt und auch die Atemfrequenz nicht erhöht (vgl. S. Fränkel, Arzneimittelsynthese, 2,. Aufl. [1906], S. 680), während 5-Methylimidazol ein ziemlich starkes Gift ist (akut tötliche Dosis für Meerschweinchen
0,03 g).
Ferner war es sehr zweifelhaft, ob der Imidazolring der starken Einwirkung von
Natrium und kochendem Isoamylalkohol widerstehen würde, denn es ist eine große Anzahl von Fällen bekannt, bei denen der Imidazolring selbst unter Anwendung ähnlicher, aber gelinder Reduktionsmittel aufgesprengt wird.
Sb wird Triphenylimidazol schon durch kalte
alkoholische Kalilauge rasch in Benzoesäure und Ammoniak zerlegt (O. Fischer, Journ. f.
praktische Chemie, N. F. 73 [1906], S. 41g).
to . Das Amarin, ein Triphenyldihydroimidazol, wird durch Natriumamalgam sowie durch
CHa
OH
(vgl. O. Fischer, Journ. f. pr. Chemie, N. F. 73 [1906], S. 430).
Der Körpertypus, der bei der Reduktion der »Schiffschen Basen« der oben gekennzeichneten Zusammensetzung entsteht, ist eine Vereinigung des basischen Imidazolringes mit dem Arylrest, bei welchem die Gruppe CH2-NH als Zwischenglied dient. Die neuen Imidazolderivate besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften und zeigen einerseits eine viel geringere Giftigkeit als das ebenfalls therapeutisch wertvolle ß-Imidazolyläthylamin; andererseits entfalten sie eine stark abtötende Wirkung auf niedere Organismen. Sie können demnach auch als innerliche Desinfektionsmittel Verwendung finden.
Beispiel.
0,5 g des Anils des 5 (4) - Methylimidazyl-4(5) - aldehyde (vgl. O. Gerngross, Ber. 45 [1912], S. 521) werden in 7,5 ecm heißem Isoamylalkohol gelöst und in die siedende Lösung nach und nach 0,5 g Natrium eingetragen. Während der Reaktion leitet man trockenen Wasserstoff in das die Flüssigkeit enthaltende Gefäß. Nachdem alles Natrium in Lösung gegangen ist, kühlt man die Reaktionsmasse mit Eis und versetzt sie mit der nötigen Menge normaler Salzsäure. Die auf diese Weise erhaltene Lösung dampft man im Vakuum ein, erwärmt den kristallinischen Rückstand mit absolutem Alkohol und filtriert von ungelöstem Kochsalz ab. Diesen Vorgang wiederholt man, um das Kochsalz völlig zu entfernen. Nach dem Eindampfen der alkoholischen Lösung im Vakuum hinterbleibt das Dichlorhydrat des 5 (4) - Methyl - 4 (5) - phenylaminomethylimidazols. das durch Umkristallisieren aus Alkohol und Äther gereinigt wird.
Natrium in kochendem Alkohol unter Sprengung des Imidazolringes zu Dibenzylidenstilbendiamin aufgespalten (vgl. E. Zaunschirn, Annalen der Chemie 249 [1882], S. 285; G. Großmann, Ber. d. Deutschen ehem. Gesellschaft 22 [1889], S. 2301).
Das 1,3 - Dimethyl - NN'- dimethylbenzimidazolol und das Methyl-NN'-dimethyltolimidazolol werden durch Natrium und Äthylalkohol nach folgender Gleichung aufgespalten:
+ HOH = α ΝΉ. C H3
+ CH3COOH.
]
NH-CH,
Der Schmelzpunkt des Dichlorhydrats liegt bei 198 °. Das Salz ist in Wasser leicht löslich. .
Beim Versetzen der wässerigen Lösung mit Ammoniak fällt die freie, in Wasser schwer lösliche Base vom Schmelzpunkt 175 bis 176 ° in Gestalt mikroskopischer vier- und sechsseitiger Platten oder Nädelchen aus. Die Base ist in kochendem Äther mäßig, in Benzol sehr schwer löslich, in Ligroin unlöslich.
In analoger Weise lassen sich die im Aryl- go rest substituierten Derivate der in obigem Beispiel verwendeten »Schiffschen Basen« zu den entsprechenden sekundären Aminen reduzieren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von 5 ^-Methyl - 4 (5) - arylaminomethylimidazolen der allgemeinen Formel:
    CH3-C-NH
    Il >GH
    C-N
    CH2-NH-Aryl, 10J.
    dadurch gekennzeichnet, daß man die aus 5 (4) - Methylimidazyl-4 (5)-glyoxylsäure und primären aromatischen Aminen der Benzolreihe durch Erhitzen erhältlichen »Schiffschen Basen« der allgemeinen Formel: ιίο CH3-C-NH
    >CH
    ■N
    CH: N-Aryl
    mit alkalischen Reduktionsmitteln behandelt.
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