DE842071C - Verfahren zur Herstellung von Phenoxyacetamidinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phenoxyacetamidinen

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DE842071C
DE842071C DEP35997A DEP0035997A DE842071C DE 842071 C DE842071 C DE 842071C DE P35997 A DEP35997 A DE P35997A DE P0035997 A DEP0035997 A DE P0035997A DE 842071 C DE842071 C DE 842071C
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Germany
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DEP35997A
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English (en)
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Carl Dr Djerassi
Caesar R Dr Scholz
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C257/00Compounds containing carboxyl groups, the doubly-bound oxygen atom of a carboxyl group being replaced by a doubly-bound nitrogen atom, this nitrogen atom not being further bound to an oxygen atom, e.g. imino-ethers, amidines
    • C07C257/10Compounds containing carboxyl groups, the doubly-bound oxygen atom of a carboxyl group being replaced by a doubly-bound nitrogen atom, this nitrogen atom not being further bound to an oxygen atom, e.g. imino-ethers, amidines with replacement of the other oxygen atom of the carboxyl group by nitrogen atoms, e.g. amidines
    • C07C257/14Compounds containing carboxyl groups, the doubly-bound oxygen atom of a carboxyl group being replaced by a doubly-bound nitrogen atom, this nitrogen atom not being further bound to an oxygen atom, e.g. imino-ethers, amidines with replacement of the other oxygen atom of the carboxyl group by nitrogen atoms, e.g. amidines having carbon atoms of amidino groups bound to acyclic carbon atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phenoxyacetamidinen Es wurde gefunden, daß N-unsubstituiertePhenoxyacetamidine der Formel eine hervorragende, den Herzmuskel stimulierende Wirkung zeigen. In dieser Formel stehen die Reste R in zwei der Stellungen 2, 3 und 4 und stellen je ein Wasserstoffatom, Halogenatom oder eine Methylgruppe dar. Diese neuen Amidine stimulieren, im Gegensatz zu Digitalispräparaten, sowohl das versagende als auch das normale Herz. Sie bewirken bei Hunden, die für die Herz-Lunge-Technik vorbereitet wurden, eine vollkommene Wiederherstellung des mit Barbitursäurederivaten vergifteten Herzens und kompensieren in Mengen von i mg oder weniger toxische Dosen von Barbitursäurederivaten. Beispielsweisebringen die neuen Präparate ein spontan aussetzendes Herz wieder zum Schlagen und halten - es oft für mehrere StundenamLeben. IhrewiederherstellendeWirkung übertrifft die der Digitalispräparate wesentlich. a) Die neuen Verbindungen regenerieren ein Herz wiederholt, während Digitalis diesen Effekt nur einmal zeigt; b) die toxische Dosis ist 5o- bis i oomal so hoch wie die minimal wirksame Menge, während bei den DigitalispräpaTaten schon die zweifache Menge der wirksamen Dosis das Herz irreversibel vergiftet. Auch bei der Durchströmung des isolierten Säugetierherzens, im vorliegenden Falle eines Katzenherzens, konnte nach Verwendung der erfindungsgemäß erhaltenen neuen Verbindungen die hervorragende herzstimulierende Wirkung gezeigt werden, In der naclistehenden Tabelle werden die eiiigegebenen' Mengen an Wirksubstanz mit dem Prozentsatz der Amplitudenerhöhung der Herzkontraktion verglichen:
    Wirksamkeit der R-Phenoxyacetamidine:
    Amplituden-
    erhöhung
    R Dosis in der Herz-
    kontraktion
    in
    Kein Substituent ..... 5 26
    20 59
    o-Methyl ............. 5 li
    20 8,6
    m-Metliyl ............ 5 36
    20 76
    p-Methyl ............. 5 15
    20 64
    3-MethY1-4-chlor ...... 5 28
    20 71
    p-Chlor .............. 5 35
    3, 4-Dimethyl ........ 20 20
    2, 4-Dimethyl ........ ioo 28,
    Die bekannten, nahe verwandten Thymoxyacetamidine und ihre N-Dibutylderivate sind unwirksam; das gleiche gilt auch für die XT-substituierten Phenoxyacetamidine. Es wurde auch gefunden, daß die Dialkylphenoxyacetamidine, welche am Phenylkern in anderen Stellungen substituiert sind, unwirksam sind oder sogar hemmend wirken.
  • Die neuen Verbindungen werden erhalten, wenn man am Stickstoff nicht substituierte Thioamide, Imidoäther, Thioimidoäther, Amidoxime oder Nitrile von Phenoxyessigsäuren der allgemeinen Formel in der die beiden R Wasserstoffatome oder in 2-, 3- oder 4-Stellung befindliche Halogenatome oder Nlethylgruppen bedeuten, nach an sich bekannten Arbeitsweisen in N-unsubstituierte Phenoxyacetamidine überführt. Danach wird ein am Stickstoff nicht substituiertes Thioamid oder ein nicht substituierter Imidoäther oder Thioimidoäther der genannten Säuren mit Ammoniak oder ein Nitril mit Ammoniak in Gegenwart von Schwefelwasserstoff oder ein Nitril mit Natriumamid oder ein Nitril mit einem Ammoniumsalz der Rhodanwasserstoffsäure oder einer organischen Sulfonsäure, wie z. B. Methati-, Oxyäthan- oder p-Toluoisulfonsäure, umgesetzt oder ein am Stickstoff nicht substituierfes Amidoxim mit Reduktionsmitteln. behandelt. .-Die Imidoäther und Thioimidoäther werden vorzugsweise in Form ihrer Salze mit Ammoniak oder aber, als #freie Basen mit Ammoniumsalzen um " - gesetzt. Bei der genannten Umsetzung in Gegen,-wart von Schwefelwasserstoff kann dieser auch im Ver,laufe der Reaktion aus schwefelwasserstoffabgebenden Mitteln, wie Schwefelkohlenstoff, Phosphorpentasulfid, einem Alkalisulfid, Ammoniumsulfid, Eisensulfid oder Aluminiumsulfid, gegebe-#nenfalls inGegenwart vongeringenMengenWasser, gebildet werden. Hervorzuheben ist, daß dabei nicht äquimolekulare Mengen Schwefelwasserstoff notwendig sind. Die Reduktion der ' Amidoxime erfolgt nach üblichen Methoden vorteilhaft z. B. mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel.
  • Die Versuchsbedingungen können je nach den Ausgangsstoffeh verschieden sein. So läßt sich die Umseizung . in An-'oder Abwesenheit von Verdünnungs- und/oder Kondensationsmitteln bei niederen oder höheren Temperaturen und Drucken durchführen. - Die Nitrile werden erhalten durch Behandlung der entsprechenden Phenole mit Chloracetonitril oder Chloressigsäure, deren Estern oder Amiden und durch Überführung der erhaltenen Zwischen-; produkte, z. B. mittels Dehydrierung der Amide, in die gewünschten Phenoxyacetonitrile.
  • Die übrigen verfahrensgemäß zu verwendenden Säurederivate lassen sich z. B. aus den Nitrilen nach üblichen Methoden gewinnen.
  • Von den nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Amidinen können Salze hergestellt werden, sofern sie beim Verfahren selbst nicht gebildet werden, wie z. B. Salze der Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure oder von aliphatischen, alicyclischen, aromatischen oder araliphatischen Sulfonsäuren, wie der Methansulfongäure, Oxyäthansulfonsäure und p-Toluolsulfc>nsäure.
  • Die verfahrensgemäß erhaltenen Verbindungen können als Hei ' Imittel oder als Zwischenprodukte verwendet werden.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Dabei ist das Verhältnis zwischen Gewichtsteilen und Volumteilen dasselbe wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel i Phenoxyacetonitril, erhalten durchVeräthernvon Phe'nol mit Chloracetamid und anschließende Wasserabspaltung aus dem erhaltenen Phenoxyacetamid mit Phosphorpentoxyd, wird durch Behandeln mit äquimolekularen Mengen von absolutem Athanol und Chlorwasserstoffsäure in Chloroformlösung und Verdünnen mit Äther in das entsprechende Äthylimidoätherhydrochlorid übergeführt. Das Phenoxyacetimidaäthylätherhydrochlorid schmilzt bei i i i bis 1 13' unter Gasentwicklung und schmilzt bei erneutem Erwärmen bei ioo'.
  • AnStelle vonChlorwasserstoffsäure können auch Bromwasserstoffsäure und statt Äthanol andere Älkohole, wie z. B. Methanol, Cyclohexanol, verwendet werden.
  • Eine Aufschwemmung von 64,6 Gewichtsteilen des obengenannten Imidoätherhydrochlorids in 130 Volumteilen absolutem Äthanol wird während 20Stunden mit 74,5Volumteilen äthanolischemAmmoniak, welches 5,44 Gewichtsteile Ammoniak enthält, geschüttelt. Eine Spur von Ammoniumehlorid wird abfiltriert, das Filtrat mit Äther verdünnt und das ausfallende Phenoxyaceta:midinhydrochlorid abgesaugt. Es schmilzt nach Umkristallisieren aus einer Mischung von Äthanol und Methyläthylketon bei 127 bis 128,51 und ist gut löslich in Wasser.
  • Wird das Imidoätherhydrobromid verwendet, so erhält man das entsprechende Amidinhydrobrömid. Ersetzt man den Äthylimidoäther durch einen anderen Äther, wie Methyl- oder Cyclohexyläther, so wird vorzugsweise der entsprechende Alkohol als Lösungsmittel bei der Umwandlung ins Amidin verwendet.
  • 4-Chlorphenoxy-, 3, 4-Dimethylphenoxy- oder 2, 4-Dimethylphenoxyacetimidoäther ergeben bei analoger Umsetzung das Hydrochlorid des p-Chlorphenoxyacetarnidins vom F. 183 bis 185", des 3, 4-Dimethylphenoxyacetamidins vom F. 202 bis 203,5' und des 2, 4-Diniethylphenoxyacetamidins vom F. 176 bis 177'.
  • Statt wie im obigen Beispiel das Imidoätherhydrochlorid zu verwenden, kann man auch die freie Base mit einem Ammoniumsalz' gegebenenfalls gelöst in Wasser, beispielsweise mit Ammoniumchlorid oder Ammoniumsulfat oder Ammonium-p-toluolsulfonat, umsetzen, wobei das entsprechende Salz des Amidins erhalten wird.
  • B e i s p i e 1 2 3-Methylphenoxyacetonitril, erhalten durch Behandeln einer Lösung von m-Kresol mit Chloracetonitril in Methyläthylketon in Gegenwart von Kaliumcarbonat, wird mit Äthylmercaptan und Salzsäure in das 3-Methylphenoxyacetothioimido,-äthylätherhydrochlorid oder mit Äthanol und Salzsäure in das Äthylimidoätherhydrochlorid übergeführt.
  • 73,5 Gewichtsteile des Thioimidoäthers oder 69 Gewichtsteile des Äthylirnidoätherhydrochlorids werden mit 5,44 Gewichtsteilen Ammoniak in Äthanol während 2o bis 30 Stunden geschüttelt und die Reaktionsmischung mit Petroläther verdünnt. Das erhaltene 3-Methylphenoxyacetamidinhydrochlorid wird # abfiltriert und aus einer Mischung von Äther und Äthanol umkristallisiert. Es schmilzt bei 179 bis 180,5'.
  • Statt m-Kresol kann man auch in gleicher Weise o-Kresol oder p-Kresol umsetzen, wobei 2-Methyl-1)lienoxy.acetamidinhydrochlorid vom Schmelzpunkt 147,5 bis 148,5' oder 4-Methylphenoxyacetamidinhydrochlorid vom Schmelzpunkt 169,5 bis 170,5' erhalten wird.
  • 4 - Methylphenoxyacetamidinhydrochlorid kann auch erhalten werden, wenn man 4-Methylphenoxyacetonitril mit einem Alkalinietallamid in flüssigem Ammoniak behandelt, das Ammoniak verflüchtigen läßt, methanolische Salzsäure zugibt und das Endproduk t umkristallisiert.
  • Beispiel 3 3 - Methyl-4-chlorphenoxyacetamidinhydrochlorid vom wohl Schmelzpunkt durch Schütteln 193 von bis io4. 1940 Gewichtsteilen wird erhalten des so- * entsprechenden Irnidoätherhydrochlorids (F. 119,5 bis 1210) mit 7,95 Gewiciitsteilen Ammoniakgas als auch durch Schütteln des entsprechenden Thioamids mit äthanolischem Ammoniak und Entfernen des Schwefelwasserstoffes mit Mercurichlorid. Die erhaltene Verbindung wird aus absolutem Äther umkristallisiert.
  • Die Umsetzung kann auch in Abwesenheit eines schwefelwasserstoffbindenden Mittels durchgeführt werden.
  • Beispiel 4 Eine Mischung von 18,9 Gewichtsteilen Ammonium-p-toluolsulfonat und 17,6 Gewichtsteilen 4-Methylphenoxyacetonitril, analog dem 3-Methylphenoxyacetonitril in Beispiel 2 hergestellt, wird während 2o bis 30 Minuten in einem Ölbad von 24o bis :ä8o' erhitzt. Nach Abkühlung wird die Reaktionsmasse mit Wasser aufgekocht, von etwas Harz getrennt und die Lösung geklärt. Beim Ab- kühlen scheidet sich das entstandene 3-Methylphenoxyacetamidin-p-toluolsulfonat als farblose Kristalle vom F. 2oi bis 2021 ab. Daraus kann man mit Hilfe von Alkali die freie Base erhalten. Mit Salzsäure ergibt diese einChlorhydrat vomF. 169,5 bis 170,5', das mit dem 4-Methylphenoxyacetamidinhydrochlorid vom Beispiel 2 identisch ist.
  • Statt Ammonium-p-toluolsulfonat kann man auch andere Ammoniumsalze verwenden, wie z. B. das Ammoniumrhodanid.
  • Dasselbe Amidin wird auch erhalten, wenn man das 4-Methylphenoxyacetamidoxim reduziert, z. B. mit Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel in alkoholischer Lösung.
  • Beispiel 5 In eine Lösung von 4,7 Gewichts teilen 4-Methylphenoxyacetonitril in 55 Gewichtsteilen einer alkoholischen Ammoniaklösung, die 6,8 Gewichtsteile Ammoniak enthält, leitet man unter Kühlung o,6 Gewichtsteile Schwefelwasserstoff ein. Dann wird die Reaktionsmasse unter Stickstoffatmosphäre zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Aus der Lösung scheiden sich grobe Kristalle des entstandenen 4-Methylphenoxyacetamidins ab. Sie werden abgenutscht, mit Alkohol gewaschen und bei 75' im Vakuum getrocknet. Sie schmelzen bei 141 bis 1430 unter Zersetzung. Zur überführung in das Hydrochlorid wird die Base z. B. in wenig Alkohol gelöst und mit der berechneten Menge einer alkoholischen Salzsäure versetzt. Aus der Lösung wird das Hydrochlorid mit Essigester oder mit Äther als farbloses Kristallpulver- gefällt; es schmilzt -bei 169,5 bis 170,5'- - Die Umsetzung kann auch bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden, wobei die Reaktionsdauer stark verkürzt wird.

Claims (1)

  1. PATIENTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Phenoxyacetamidinen, dadurch gekennzeichnet, daß man am Stickstoff nichi substituiute Thioamide, Imidoäther, Thioimidoäther, Amidoxime oder Nitrile von-Phenoxyessigsäuren der allgemeinen Formel in der die beiden R Wasserstoffatome oder in 2-, 3- Oder 4-Stellung befindliche Halogenatome oder Methylgruppen bedeuten, nach an sich bekannten Arbeitsweisen in N-unsubstitu-. ierte Phenoxyacetamidine überführt.
DEP35997A 1947-06-23 1949-03-08 Verfahren zur Herstellung von Phenoxyacetamidinen Expired DE842071C (de)

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