DE2757991A1 - Verfahren zur herstellung von kompaktem nitroguanidin - Google Patents

Verfahren zur herstellung von kompaktem nitroguanidin

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DE2757991A1
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nitroguanidine
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Walter Dipl Chem Dr Engel
Herbert Heinisch
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C277/00Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C277/08Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted guanidines

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kompaktem
  • Nitroguanidin Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kompaktem Nitroguanidin hoher Schüttdichte durch Herstellen einer heißen Nitroguanidin-Lösung in einem ersten Lösungsmittel und Eingießen der Lösung in ein zweites, kälterer Lösungsmittel, das sich mit dem ersten Lösungsmittel mischt, in welchem aber Nitroguanidin nicht oder nur schwer löslich ist, wobei das Gemisch gerührt und abgekUhlt wird.
  • Nitroguanidin wird als Treib- und Explosivstoff verwendet, dessen Detonationsgeschwindigkeit größer als die von T.N.T.
  • ist und das wegen seiner großen Stoßunempfindllchkelt und seiner höheren Eigendichte gewisse Vorteile gegenUber herkömmlichen Explosivstoffen bietet. Auf der anderen Seite hat aber Nitroguanidin den Nachteil, daß es aus wässriger Lösung in langen Nadeln mit einem Schüttgewicht von 200 bis 300 g/l kristallisiert. Diese Kristallnadeln müssen - um eine weitere Verarbeitung zu ermöglichen, mechanich zerkleinert werden. Bei einem solchen Zerkleinerungsprozeß wird jedoch nur die Länge der Nadeln verkürzt,ohne daß ich dadurch eine nennenswerte Erhöhung der Schüttdihte erreichen läßt. Schließlich ist das Mahlen eines Expiusivstoffes wie Nitroguanidin nicht ohne Hisiko.
  • Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, den Zerkleinerungsprozeß durch entsprechende Lenkung der KristallisaLiotl zu Vermeiden, indem beispielsweise Nitroguanidin in feiner Form (US-PS 23 1?4; 577, 23 95 856, 24 45 478) oder mit großer Ober fläche (DT-PS 10 10 880, 11 42 860, FR-PS 11 16 300) auskristallisiert wird. Andere Verfahren gehen dahin, die Sct,üdichte durch Änderung der Oberflächenform zu erhöhen. So ist es bekannt, der wässrigen Nitroguanidin-Lösung Stoffe zuzugeben, wie beispielsweise Nitroguanylhydrazon des Benzaldhyds (US-PS 29 46 820, GB 11 96 731), Polyvinylalkohol (DT-PS 10 48 528) oder Mannan (JP-PS 16 467). Diese Zusätze wirken sämtlich in Richtung kompakter Kristalle, wobei Schüttdichten zwischen 600 bis 900 g/l erreicht werden sollen.
  • Schließlich ist es nach dem eingangs genannten Verfahren tkannt, eine heiße wässrige Lösung von Nitroguanidin mit einer Temperatur um 1000 Celsius in ein anderes Lösungsmittel, das sich mit Wasser mischt, für Nitroguanidin jedoch keine oder nur eine sehr geringe Lösungsfähigkeit besitzt, eingegossen wird. Dabei weist das zweite Lösungsmittt 1 anfangs etwa Rautemperatur auf und die Mischung wird anschließend langsam abgekühlt. Als zweites Lösungsmittel werden Methanol, Äthanol und Aceton vorgeschlagen (Canadian Journal of Research, Juli 1947, Nr. 4, Seite 257 bis 263). Mit diesem bekannten Verfahren -rden gegenüber anderen herkömmlichen Verfahren größere Kristalle und - bei günstig-sten Versuchsbedingungen - ein maximales Schüttgewicht von 960 g/l erzielt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren dahingehend weiterzubiln, daß neben höheren Schüttdichten gute Fließeigenschaften erreicht werden können, die es insbesondere gestatten, Nitroguanidin aufzuschlämmen und als gießfähige Masse verarbeiten zu können.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dan das erste Lösungsmittel aus mehrwertigen, niederen Alkoholen, deren Mono- und Dialkyläthern,aus Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid oder aus einem Gemisch derselben besteht.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird demzufolge zunächst eine heiße Nitroguanidin-Lösung mit einem der vorgenannten Lösungsmittel hergestellt, und zwar bei einer erhöhten Temperatur. Diese Nitroguanidin-Lösung wird dann in ein zweites Lösungsmittel, welches sich mit dem ersten Lösungsmittel mischt, Nitrcguanidin jedoch nicht oder nur schwer löst, eingegossen und unter Abkühlung gerührt. Versuche haben gezeigt, daß mit diesem Verfahren Nitroguanidin in kugeliger Form auskristallisiert, wodurch eine optimale Schüttdichte und gute Verarbeitungsfähigkeit erreicht wird.
  • Die Nitroguanidin-Lösung kann neben dem erfindungsgemäßen ersten Lösungsmittel Wasser als weiteres Lösungsmittel enthalten. Das zweite Lösungsmittel kann - wie beim Stand der Technik - ans einem niederen aliphatischen Alkohol oder Aceton, aber auch aus Tetrahydrofuran, Dioxan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Benzol bzw. aus einem Gemisch derselben bestehen. Die Ausgangstemperatur der Nitroguanidin-Lösung in dem ersten Lösungsmittel beträgt vorzugsweise zwischen 80 und 1200 Celsius, während das zweite Lösungsmittel vorzugsweise eine Temperatur von etwa Oo Celsius aufweist. Diese Temperatur erhöht sich beim Eingießen der heiß Nitroguanidin-Lösung auf Temperaturen zwischen 30 und 500 Celsius. Es hat sich deshalb als vorteilhaft erwiesen, das Gemisch aus Nitroguanidin-Lösung und dem zweiten Lösungsmittel ständig bis ca. Oo Celsius abzukUhlen.
  • Schließlich kann es von Vorteil sein, dem zweiten Lösungsmittel lösliche und/oder unlösliche Zusätze zuzugeben, beispielsweise Si02, TiO2 CuO, PbO oder feinkörniges Nitroguanidin als Kristallisationskeime oder ein Netzmittel aus der Gruppe Alkylsulfonate.
  • Nachstehend werden einige Auzführungsbeispiele angegeben: BeisDiel I 40 g Nitroguanidin werden in einem Gemisch von 250 ml glycerin und 250 mL Wasser bei ca. 950 Celsius gelöst und unter Rühren in 11 Propanol-(2) von Oo Celsius gegossen. Das Produkt fällt sofort aus. Die Temperatur steigt daS,el auf ca. 440 Celsius an. Durch weiteres Rohren im Eisbad kühlt die Mischung auf Oo Celsius ab. Nach Ih Rühren wird das ausgefallene Nitroguanidin abgesaugt, mit Propanol-(2) gewaschen und bei 70 bis 80° Celsius getrocknet. Das Nitroguanidin hat kugelige Form.
  • Ausbeute: 30,7 g entsprechend76,75X Schüttdichte: 940g/1 Beispiel II In 0,5 1 Äthylenglykol werden bei 100 bis 1100 Celsius 509 Nitroguanidin bei 100 bis 1100 Celsius gelöst und unter Rühren zu 1,5 1 Aceton von 0° Celsius gegossen.
  • Die Temperatur steigt dabei auf ca. 36 Celsius an.
  • Durch weiteres Rühren im Eisbad kühlt die Mischung auf Oo Celsius ab. Nach einer Stunde Rühren im Eisbad wird das ausgefallene Nitroguanidin abgesaugt, mit Aceton gewaschen und bei 70 bis 80° Celsius getrocknet. Das ausgefallene Nitroguanidin hat kugelige Form.
  • Ausbeute: 42 g entsprechend 84% Schüttdichte: 1020 g/l Neben den beschriebenen Glycerin und Äthylenglykol als erstem Lösungsmittel kommen im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre auch Propandiol oder Butandiol in Frage. Gute Ergebnisse konnten auch mit den Mono- und Dialkyläthern von Äthylenglykol bzw. Diäthylenglykol erreicht werden.
  • Die reilchengröße des ausfallenden Nitroguanidin läßt sich durch Einbringen sehr feiner Nitroguanidinteilchen in das zweite Lösungsmittel zu kleineren Werten hin verschieben.

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur herstellung von kompakternNitroguanidin hoher Schüttdichte durch Herstellen einer heißen Nitroguanidin-Lösung in einem ersten Lösungsmittel und Eingießen der Lösung in ein zweites Lösungsmittel, das sich mit dem ersten Lösungsmittel mischt, in welchem aber Nitroguanidin nicht oder nur schwer löslich ist, wobei das Gemisch,gerührt und abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Lösungsmittel aus mehrwertigen, niederen aliphatischen Alkoholen, deren Mono- oder Dialkyläthern, aus Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid oder aus einem Gemisch derselben besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitroguanidin-Lösung neben dem ersten Lösung 5-mittel Wasser als weiteres Lösungsmittel enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Lösungsmittel aus einem niederen aliphatischen Alkohol, Aceton, Tetrachlorkohlenstoff, Dioxan, Tetrahydrofuran oder Benzol oder aus einem Gemisch derselben besteht.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dal3 Nitroguanidin-Lösung in dem ersten Lösungsmittel eine Temperatur zwischen 800 Celsius und 120° Celsius aufweist.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Lösungsmittel eine Temperatur von etwa O Celsius aufweist.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Nitroguanidin-Lösung und zweitem Lösungsmittel ständig bis ca.
    0° Celsius gekühlt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Lösungsmittel lösliche und/oder unlösliche Zusätze zugegeben werden.
  8. 8. Verfahren nach Aspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unlöslichen Zusätze aus SiO2, TiO CuO, 2, PbO oder feinkörnigem Nitroguanidin bestehen.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die löslichen Zusätze aus einem Netzmittel der Gruppe der Alkylsulfonate bestehen.
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