DE2755547C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
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- C07J41/0033—Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005
- C07J41/005—Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005 the 17-beta position being substituted by an uninterrupted chain of only two carbon atoms, e.g. pregnane derivatives
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von Carbonsäureestern, wobei ein Carbodiimid in
Verbindung mit einem sauren Katalysator als Kondensationsmittel
verwendet wird.
Es gibt zahlreiche Verfahren zur Herstellung von
Carbonsäureestern aus Säurekomponenten und Hydroxylkomponenten.
Allgemein wird in diesem Verfahren jedoch entweder die Säure
aktiviert (z. B. in Form eines Alcylhalogenids eingesetzt)
oder die Hydroxylverbindung wird aktiviert (z. B. in Form
eines Esters), was die Einführung eines zusätzlichen
Reaktionsschrittes bedeutet.
In Houben-Weyl, Bd. VIII, Sauerstoffverbindungen (1952),
Seite 522 ist ein Verfahren zur Herstellung von Chloressigsäure-
β -chloräthylester in Gegenwart von Pyridin und Carbodümid
beschrieben. Dort ist die Chloressigsäure als Reaktionspartner
in stöchiometrischer Menge vorhanden. Demgegenüber
wurde gefunden, daß in Gegenwart sehr kleiner, als katalytisch
zu bezeichnender Mengen Säure sogar verbesserte
Esterausbeuten erhalten werden.
Im folgenden werden Literaturhinweise durch Zahlen in Klammern
wiedergegeben, wobei die Literaturquellen hinter den
Beispielen aufgeführt sind.
Carbodiimide, insbesondere N,N¹-Dicyclohexylcarbodiimid (im
folgenden mit DCC abgekürzt) haben als Kondensationsmittel
bei der Estersynthese (1,2) aus einer Säurekomponente und
einer Hydroxylkomponente Beachtung gefunden, da die
Synthese ohne eine zusätzliche Aktivationsstufe wenigstens eines
Reaktionsteilnehmers abläuft.
Die Ester von Carbonsäuren mit primären oder sekundären
Alkoholen sowie mit Phenolen sind nach diesem Verfahren
erhältlich (3). Tertiäre Alkohole reagieren allgemein in
nur sehr geringer Ausbeute (3). Die Ausbeute an Ester ist
jedoch gewöhnlich durch gleichzeitige Bildung eines Derivats
von N-Acylharnstoff herabgesetzt, wie sich aus folgender
Reaktionsgleichung ergibt (4, 5):
Dieses Nebenprodukt kann auch Schwierigkeiten beim
Aufarbeiten verursachen und den gewünschten Ester verunreinigen.
Versuche zur Ausbeute des Esters durch Auswahl
von Reaktionsbedingungen derart, daß die Bildung des Nebenprodukts
vermieden wurde, ergaben, daß die Verwendung von
Pyridin als Lösungsmittel die Bildung des Esters fördert
(1, 6), obwohl das Auftreten kleinerer oder größerer Mengen
N-Acylharnstoff gewöhnlich nicht vermieden werden kann.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Zugabe
einer starken Säure zu der Pyridinlösung die Ausbeute an
Ester erheblich erhöht und die Bildung der N-Acylharnstoffverbindung
senkt oder sogar verhindert und daß die starke
Säure in einer katalytischen Menge verwendet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern
großer Reinheit durch Umsetzung einer Carbonsäure,
einem Alkohol oder Phenol als Hydroxylverbindung sowie eines
Carbodiimids in Gegenwart von Pyridin oder einem Niederalkyl-
3- oder -4-pyridin in einem inerten Lösungsmittel, ist
dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch eine
starke organische oder anorganische Säure in einer Menge
von 0,02 bis 0,10 Mol je Mol der begrenzenden esterbildenden
Komponente zusetzt.
In der nachstehenden Tabelle 1 wird gezeigt, daß die Kondensation
von Carbonsäuren mit Phenol sowie primären und sekundären
Alkoholen in Pyridin mit DCC in Gegenwart einer
katalytischen Menge von p-Toluolsulfonsäure (im folgenden
als pTSA abgekürzt) hervorragende Esterausbeuten ergibt,
während die Reaktion ohne den Katalysator sehr viel schlechtere
Ergebnisse wegen der Bildung des entsprechenden N-
Acylharnstoffderivats gibt.
Wie sich aus Tabelle I ergibt, ist die Esterausbeute nicht
besonders hervorragend, wenn tertiäre Alkohole
eingesetzt werden, selbst wenn pTSA zum Reaktionsgemisch
zugesetzt wird. Jedoch ist selbst in diesem
Fall die fördernde Wirkung des sauren Katalysators
auf die Esterbildung ganz augenscheinlich.
Obwohl der exakte Reaktionsmechanismus nicht vollständig
geklärt ist, ist die Tatsache, daß erhöhte Ausbeuten und
eine höhere Reinheit der gewünschten Carbonsäureester
durch Zugabe einer starken Säure zum Reaktions-Grundgemisch
verwirklicht werden, überraschend,
da die Zugabe einer starken Säure in das
erfindungsgemäß eingesetzte Reaktions-Grundgemisch für
die Veresterung nicht vom Stand der Technik zu irgendeinem
Zweck angeregt worden ist. Theoretisch tritt das
gewünschte Ergebnis durch Unterdrückung von Nebenreaktionen
auf, was wahrscheinlich in der einen oder anderen
Weise auf die Gegenwart eines Salzes, das sich
durch Reaktion zwischen dem Pyridin und der starken
Säure bildet, zurückzuführen ist, obwohl auch hier
die Art und Weise, in welcher dieses Salz wirksam
ist zur Unterdrückung der unerwünschten Nebenreaktionen,
nicht verständlich ist.
Wie sich aus Tabelle I ergibt, werden Carbonsäureester
in hohen Ausbeuten aus Phenolen und aus primären und
sekundären Alkoholen erhalten, wenn etwa äquimolare
Mengen der reagierenden Carbonsäuren und der Hydroxylverbindung
eingesetzt werden. Obwohl die Erfindung von
allgemeinem Wert für die Herstellung von Estern ist,
ist das hauptsächliche Anwendungsgebiet die Synthese
von Estern mit aufwendigen Ausgangsmaterialien, wobei
die Verwendung großer Überschüsse des einen Reaktionsteilnehmers
sehr unwirtschaftlich ist.
Steroidalkohole, die mit wertvollen Carbonsäuren
verestert werden, gehören zu solchen Estern, die vorzugsweise
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren synthetisiert
werden. Diese Gruppe von Estern ist von großer
pharmazeutischer Bedeutung, z. B. als Mittel gegen
Krebs (12, 14) und als Verbindungen mit langanhaltender
Hormonwirkung (13). Verschiedene Steroidester von
Carbonsäuren wurden nunmehr in Pyridin unter Verwendung
von DCC als Kondensationsmittel hergestellt. Die katalytische
Wirkung von pTSA auf die Reaktion ist aus den
in Tabelle II wiedergegebenen Ausbeuten offensichtlich.
Andere Estertypen von großer pharmazeutischer Bedeutung,
die aus teuren Ausgangsmaterialien hergestellt
werden und die zweckmäßig nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt werden, sind z. B. Ester von
Penicillinen, von Cephalosporinen, von Prostaglandinen,
von Neuroleptica und von bestimmten Aminosäuren.
Bei den oben genannten Veresterungen können pTSA und
DCC durch andere starke Säuren bzw. Carbodiimide
ersetzt werden. Die fördernde Wirkung auf die Esterbildung,
die von einem sauren Katalysator in Gegenwart
von Pyridin ausgeübt wird, scheint somit ein allgemeines
Phänomen zu sein, wenn Carbodiimide als
Kondensationsmittel verwendet werden.
Carbonsäuren, die geeignet sind zur Überführung in die
Carbonsäureester gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
haben sehr unterschiedliche Strukturen, sind aber im
allgemeinen hinsichtlich des Erwerbs oder der Herstellung
aufwendig. Wenn solche Säuren Substituenten haben,
die mit dem Carbonsäureteil des Moleküls während der
angewendeten Reaktionsbedingungen reagieren können,
z. B. reaktive Hydroxy-, Amino- oder Thiolgruppen, werden
diese Gruppen durch an sich bekannte Verfahren
während der Reaktion geschützt (vgl. z. B. Literaturstelle 15).
Zu den diesbezüglich interessierenden Carbonsäuren
gehören die folgenden allgemeinen Typen: substituierte
Benzoesäuren, substituierte Arylalkanonsäuren, z. B.
substituierte Phenylalkanonsäuren und gesättigte und
ungesättigte, geradkettige oder verzweigte Alkanonsäuren,
die gegebenenfalls substituiert sind, und
höchstens 22 Kohlenstoffatome haben, z. B. Decanonsäure,
Undecylensäure, Arachidonsäure, Behensäure
und 2-Ketobuttersäure.
Andere Arten von Carbonsäuren sind solche, wie
substituierte oder unsubstituierte Prostanonsäuren und
deren Homologe, z. B. die natürlichen oder synthetischen
Prostaglandine; N-Derivate von 6-Aminopenicillansäure
und 7-Aminocephalosporansäure, wie
Benzylpenicillin, Phenoxymethylpenicillin, Dicloxacillin,
Cephalothin und Cephapirin; Aminosäuren;
Peptide; verschiedene Arten von Glucuroniden, Äthacrynsäure,
Dehydrocholsäure, 1-Adamantancarbonsäure,
Furosemid und Retinonsäure.
Bevorzugte Carbonsäuren sind substituierte Benzoesäuren
und substituierte Phenylalkansäuren, wobei beide
Arten höchstens 22 Kohlenstoffatome besitzen, sowie
solche, die jeweils eine bis-β- oder -q-halogenalkylsubstituierte
Aminogruppe oder eine Alkoxygruppe mit
vorzugsweise 3 bis 12 Kohlenstoffatomen als ein
Substituent im Benzolring aufweisen. Besonders bevorzugte
Säuren dieser Art sind: 3-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)-
4-methylbenzoesäure, 4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)-
phenylessigsäure, 3-(4-Bis-(2-chloräthyl)-aminophenyl)-
2-aminopropionsäure, 3-(4-Bis-(2-chloräthyl)-amino-
phenyl)-2-acetamidopropionsäure, 4-(4-Bis-(2-chlor-
äthyl)-aminophenyl)buttersäure und 3-(4-Alkoxyphenyl)-
propionsäure, wie 3-(4-Propyloxyphenyl)-propionsäure
und 3-(4-Hexyloxyphenyl)-propionsäure.
Solche Verbindungen, die Hydroxygruppen enthalten und
zur Veresterung durch die Carbonsäuren nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind, können sehr
unterschiedliche Strukturen aufweisen, sind aber im
allgemeinen bezüglich des Erwerbs oder der Herstellung
aufwendig. Es ist bevorzugt, daß Hydroxylgruppen, die
verestert werden sollen, primäre, sekundäre oder phenolische
Hydroxylgruppen sind. Wenn die Hydroxyverbindungen
zusätzliche Substituenten aufweisen, die während
der verwendeten Reaktionsbedingungen reagieren
können, werden solche Substituenten, wie Carbonsäuregruppen,
Hydroxygruppen, Thiolgruppen oder Aminogruppen
durch an sich bekannte Verfahren während der
Reaktion geschützt (siehe die Literaturhinweise 15 und
16).
Zu den geeigneten Verbindungen, die Hydroxygruppen enthalten,
gehören die folgenden allgemeinen Typen: natürliche
oder synthetische Steroide mit einem Kohlenstoffskelett
des Cyclopentanophenanthrens oder dessen Homologe,
die bis zu maximal 40 Kohlenstoffatome enthalten
und wenigstens eine primäre, sekundäre oder phenolische
Hydroxygruppe als Substituenten aufweisen, gesättigte
oder ungesättigte Alkanole, gegebenenfalls
substituierte Alkanole, z. B. 2-Octanol, 9-Decen-1-ol und
1-Octin-3-ol; Tetracycline; Neuroleptica, z. B. Flupenthixol,
Acephenazin und Clopenthixol.
Andere Arten von Hydroxyverbindungen sind z. B. Morphin,
Nalorphin, Oxyphenylbutazon, Vitamine A und D, Erythromycin,
Chloramphenicol, Atropin, Podophyllatoxin,
Yohimbin, Adamantanole, Cytochalosin B, Chinidin und
4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)-phenol.-
Bevorzugte Hydroxygruppen enthaltende Verbindungen sind
Steroide mit einem Kohlenstoffskelett ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus: Östra-1,3,5(10)-trien, Androstan,
Androst-4-en, Androst-5-en, Östr-4-en, Östr-5-(10)-
en, Pregn-4-en, Pregna-4,6-dien, Pregn-5-en, Pregna-
1,4-dien, Cholestan und Cholest-5-en.
Es ist bevorzugt, daß die Hydroxygruppe oder -gruppen,
die verestert werden sollen, in 3-, 16-, 17- oder 21-
Stellung des Kohlenstoffskeletts vorliegen. Die 17-
und 21-Stellungen sind besonders bevorzugt, wenn die
zu veresternde Hydroxygruppe eine sekundäre oder eine
primäre Hydroxygruppe ist.
Bevorzugte Steroide haben einen Kern, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus: Östra-1,3,5(10)-trien-3-ol-
17-on. Östra-1,3,5(10)-trien-3,16-diol-17-on, Östra-
1,3,5(10)-trien-3,16,17-triole, Östra-1,3,5(10)-trien-
3,17-diole, Androstan-3-ol-17-one, Androstan-17-ol-3-
one, Androstan-3,17-diole, Androst-4-en-17-ol-3-one,
Androst-4-en-3,17-diole, Androst-5-en-3-ol-17-one,
Androst-5-en-17-ol-3-one, Androst-5-en-3,17-diole,
Östr-4-en-17-ol-3-one, Östr-4-en-3,17-diole, Pregn-
4-en-21-ol-3,20-one, Pregn-4-en-11,21-diol-3,20-dione,
Pregn-4-en-21-ol-3,11,20-trione, Pregn-4-en-17,21-diol-
3,11,20-trione, Pregn-4-en-11,17,21-triol-3,20-dione,
Pregn-4-en-11-16,17,21-tetraol-3,20-dione, Pregna-1,4-
dien-17,21-diol-3,11,20-trione, Pregna-1,4-dien-11,17,21-
triol-3,20-dione, Pregna-1,4-dien-11,16,17,21-tetraol-
3,20-dione, Cholestan-3-ole und Cholest-5-en-3-ole,
wobei jede weitere Substitution im Kohlenstoffskelett
des Steroidkerns höchstens eine Tri-Substitution ist,
wobei die Stellungen, in denen das Steroid-Kohlenstoffskelett
substituiert ist, ausgewählt ist aus den
Stellungen 6-, 9-, 17- und 18 und wobei die Substituenten,
falls vorhanden, wenigstens ein Substituent
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methylgruppen,
Äthinylgruppen, Fluoratome und Chloratome sind.
Hydroxygruppen, die in diesem Steroidkern vorliegen
und nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verestert werden sollen, können freie Hydroxylgruppen
sein oder solche sein, die mit einer Monocarbonsäure
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus niederen
Alkanonsäuren und Benzoesäure oder verestert mit
einem Alkohol ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus aliphatischen und alicyclischen Alkoholen mit
höchstens 6 Kohlenstoffatomen sein oder sie können
in ein Acetonid überführt sein.
Als Beispiele von Steroiden und deren Derivate, die
als Hydroxylverbindungen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden können, können die
folgenden genannt werden, deren Trivialnamen in der
Literatur gefunden werden (z. B. Merck-Index, 9. Auflage):
Östron; Östradiol; Östradiol-3-acetat; Östradiol-17β-
acetat; Östriol-3-acetat; Östriol-3,16α-diacetat;
Östriol-16α, 17β-diacetat; Östradiol-3-methyläther;
Östradiol-3-cyclopentyläther; 17α-Äthinylöstradiol;
Androsteron; Epiandrosteron; Dihydrotestosteron;
Androstandiol; Androstandiol-3α-acetat; Testosteron;
Androstendiol; Androstendiol-3β-acetat; Dehydroepiandrosteron;
19-Nortestosteron; Äthinodiol; Pregnenolon;
Deoxycorticosteron; Cortison; Hydrocortison; Prednison;
Prednisolon; Prednisolon-17-benzoat; 9α-Fluor-16α-
methyl-prednisolon; 9α-Fluor-16β-methylprednisolon;
9α-Fluor-16a-hydroxyprednisolon 16,17-acetonid
und Cholesterol.
Besonders bevorzugte Steroide sind Testosteron,
Dihydrotestosteron; 19-Nortestosteron; Desoxycorticosteron;
Cortison; Hydrocortison; Prednison und Prednisolon.
Am meisten bevorzugt sind Nortestosteron und Prednisolon.
Es können verschiedene Typen von Carbodiimiden verwendet
werden, wie N,N¹-aliphatische Carbodiimide, z. B.
N,N¹-Dicyclohexylcarbodiimid und N,N¹-Diisopropylcarbodiimid
oder N,N¹-aromatische Carbodiimide, z. B. N,N¹-
Di-p-tolylcarbodiimid.
Das bevorzugte Carbodiimid ist N,N¹-Dicyclohexylcarbodiimid.
Die starke Säure kann eine organische oder anorganische
Säure sein, wie eine Sulfonsäure, z. B. p-Toluolsulfonsäure
oder Methansulfonsäure; Schwefelsäure; Salpetersäure;
Perchlorsäure oder eine Halogenwasserstoffsäure,
z. B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure und Jodwasserstoffsäure.
Gemäß der üblichen Definition, wie sie in der
Chemie angewendet wird, hat eine derartige starke Säure
eine thermodynamische Dissoziationskonstante K in
Wasser bei 25°C über 1 (K definiert gemäß Literaturstelle
17). Beispiele von Dissoziationskonstanten für
einige dieser Säuren sind die folgenden: Schwefelsäure
K = 23, Methanulfonsäure K = etwa 4 (vgl. 20). Die
Sulfonsäuren sind bevorzugt.
Die starke Säure kann in katalytischer Menge, vorzugsweise
im Bereich von 0,02 bis 0,10 Mol je Mol des
reaktionsbegrenzenden Reaktionsteilnehmers vorhanden
sein, da große Mengen zu Nebenreaktionen führen können.
In diesem Zusammenhang bedeutet begrenzender
Reaktionsteilnehmer diejenige esterbildende Komponente, die
in der geringsten Menge, berechnet auf molarer Basis,
vorhanden ist.
Das verwendete Lösungsmittel kann jedes übliche Lösungsmittel
sein, das an sich bei Veresterungen bekannt ist,
oder ein Gemisch solcher Lösungsmittel, das mit der
Umsetzung verträglich ist. Solche Lösungsmittel sind
Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
Äther, Ester oder Ketone.
Zu den halogenierten und nicht-halogenierten Kohlenwasserstoffen
gehören die folgenden repräsentativen
Lösungsmittel: Chloroform, Dichlormethan, Benzol, Chlorbenzol
und Toluol.
Vorzugsweise sind die Äther, Ester und Ketone aliphatische.
Repräsentative Beispiele solcher Lösungsmittel
sind Dioxan, Tetrahydrofuran, Diäthyläther, Äthylacetat
und Aceton.
Wie bereits erwähnt, ist es wesentlich für die Reaktion,
daß Pyridin oder ein in 3- oder 4-Stellung durch eine
niedere Alkylgruppe substituiertes Pyridin vorhanden
ist. Das Pyridin oder das Pyridinderivat wird vorzugsweise
in einer Menge eingesetzt, die wenigstens äquivalent
zu derjenigen des begrenzenden Reaktionsteilnehmers
ist, und kann sogar als das einzige Lösungsmittel
verwendet werden.
Wenn dies zweckmäßig ist, kann jeder der Reaktionsteilnehmer
als Lösungsmittel verwendet werden. Pyridin
ist das am meisten bevorzugte Lösungsmittel.
Die Reaktion kann zweckmäßig bei Raumtemperatur durchgeführt
werden. Die Reaktion ist häufig exotherm und
kann gegebenenfalls durch ein Kühlverfahren gesteuert
werden.
Die Temperatur ist nicht kritisch mit der Ausnahme,
daß sie nicht so hoch sein sollte, daß unerwünschte
Nebenwirkungen eintreten, oder so niedrig, daß die
Reaktion zu langsam vonstatten geht und unwirtschaftlich
wird.
Der oberhalb des Reaktionsgemisches während der Reaktion
verwendete Druck ist nicht besonders kritisch. Für die
meisten Zwecke ist Atmosphärendruck angemessen. In einigen
Fällen kann jedoch ein Überdruck zweckmäßig sein
und wird angewendet. Der Druck kann auch unterhalb
Atmosphärendruck liegen, falls dies erwünscht ist.
Die Reaktionsdauer kann in weiten Grenzen schwanken,
jedoch muß zur Erzielung bester Ausbeuten und der größten
Wirtschaftlichkeit die Reaktion so viel Zeit einnehmen,
daß sie vollständig abläuft. Gewöhnlich ist eine
Reaktionsdauer von 24 Stunden bei Raumtemperatur ausreichend.
Die esterbildenden Komponenten, nämlich der Alkohol
und die Carbonsäure, werden allgemein in etwa
äquivalenten Mengen angewendet. Jedoch gibt der Überschuß
des einen Reaktionsteilnehmers keine Veranlassung für
nachteilige Wirkungen auf die Reaktion, ausgenommen
Verlust an Wirtschaftlichkeit und die gewöhnlich
auftretenden Probleme mit unvollständig umgesetzten
Ausgangsmaterialien. Wenn Ester von niederen Alkanolen
hergestellt werden, werden die Alkanole manchmal als
Co-Lösungsmittel in der Reaktion verwendet, und der
Überschuß wird anschließend durch Destillation
entfernt.
Ein leichter molarer Überschuß des Carbodiimids über
die Molmenge der Carbonsäuregruppen wird gewöhnlich
angewendet. Nicht umgesetztes Carbodiimid kann
anschließend durch Zugabe einer niederen Alkanonsäure,
z. B. Essigsäure, zerstört werden.
Das Reaktionsgemisch, das das erwünschte Produkt enthält,
wird in üblicher Weise aufgearbeitet, wie dies dem
Fachmann bekannt ist.
Hierbei bedeutet "nieder" in Zusammenhang mit einer
Gruppe, daß diese 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist.
Somit sind niedere Alkylgruppen, niedere Alkanole und
niedere Alkanonsäuren die folgenden: Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-,
tert.-Butylgruppen, Methanol, Äthanol, Propanol,
Isopropanol, Butanol, Isobutanol, sek.-Butanol, tert.-
Butanol, Methanon-, Äthanon-, Propanon-, Butanon- und
Isobutanonsäure.
Die in dieser Beschreibung verwendete Nomenklatur entspricht
den Regeln der IUPAC-Kommission über die Nomenklatur
der Organischen Chemie 1957, 1965 und 1971.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne
diese zu beschränken, obwohl die genannten Reagentien
und erzielten Ester für die anmeldungsgemäßen Zwecke
von besonderem Interesse sind.
Es wurden 0,100 g pTSA zu einem Gemisch von 12,2 g
Benzoesäure und 11,2 g 1-Hexanol in 30 cm³ Pyridin
zugesetzt. Zu der homogenen Lösung wurden 24,8 g DCC
zugesetzt, und die Lösung wurde bei Raumtemperatur
24 Stunden gerührt. Nach Zugabe von 10 cm³ Essigsäure
wurde die Lösung über Nacht bei +4°C gehalten und dann
filtriert. Die gebildeten Kristalle wurden mit kaltem
Pyridin gewaschen, und zu dem Filtrat wurden 100 cm³
Chloroform und 100 g Eis zugefügt. Das gerührte Gemisch
wurde mit 5 m Salzsäure angesäuert, die Phasen getrennt
und die organische Phase mit Wasser, wäßriger
Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und
eingedampft. Es wurde Hexylbenzoat in 95%iger Ausbeute
vom Kp. 99-100°C/0,000133 bar erhalten (Literatur 8
101°C/0,000133 bar).
Bei Durchführung dieser Reaktion in Abwesenheit von
pTSA wurde die Esterausbeute auf 40% vermindert.
Beim Ersatz von 1-Hexanol durch Äquimolarmengen
Isopropanol in dieser Reaktion betrugen die Ausbeute von
Isopropylbenzoat 98% bei der Reaktionsdurchführung
in Gegenwart von pTSA und 5%, wenn die Reaktion in
Abwesenheit von pTSA durchgeführt wurde. Kp. von
Isopropylbenzoat: 104 bis 105°C/0,026 bar (Literatur 9:
106,5 bis 107,5°C/0,026 bar).
Wenn 1-Hexanol durch äquimolare Mengen tert.-Butanol
in dieser Reaktion ersetzt wurde, wurde tert.-Butylbenzoat
in 8% Ausbeute erhalten, nachdem das
Reaktionsprodukt an einer Säule mit Silicagel chromatographiert
wurde, wenn die Reaktion in Gegenwart von
pTSA durchgeführt wurde. Beim Fortlassen von pTSA
wurde kein tert.-Butylbenzoat aus dem Reaktionsgemisch
isoliert. Kp. von tert.-Butylbenzoat: 94 bis
95°C/0,0135 bar (Literatur 9: 91,3°C/0,01 bar).
Wenn 1-Hexanol durch äquimolare Mengen Phenol in dieser
Reaktion ersetzt wurde, wurde Phenylbenzoat in 96%
Ausbeute erhalten, wenn die Reaktion in Gegenwart von
pTSA durchgeführt wurde und in 20%iger Ausbeute, wenn
die Reaktion in Abwesenheit von pTSA durchgeführt wurde.
F. von Phenylbenzoat nach Umkristallisieren aus Petroläther:
69 bis 70°C (Literatur 7: 70 bis 71°C).
Zu einem Gemisch von 15,0 g 3-Phenylpropionsäure und
8,15 g 1-Butanol in 30 cm³ Pyridin wurden 0,100 g
pTSA zugefügt. Als die Lösung homogen geworden war,
wurden 24,8 g DCC zugefügt und die Lösung 24 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von 10 cm³
Essigsäure wurde das Reaktionsgemisch gemäß Beispiel 1
aufgearbeitet. Es wurde eine Ausbeute von Butyl-3-
phenylpropionat von 96% erhalten. Kp. 112 bis 113°C/
0,00135 bar (Literatur 10: 91°C/0,0004 bar).
Wenn pTSA aus dem Reaktionsgemisch fortgelassen wurde,
betrug die Esterausbeute nur 66%.
Wenn an Stelle von DCC in obiger Reaktion N,N¹-
Diisopropylcarbodiimid, N-(3-Dimethylaminopropyl)-N¹-
äthylcarbodiimid oder N,N¹-Di-p-tolylcarbodiimid verwendet
wurden, betrugen die Ausbeuten 93%, 88% bzw. 90%
in Gegenwart von pTSA und 58%, 69% bzw. 66% in
Abwesenheit von pTSA.
Durch Ersatz von 1-Butanol durch äquimolare Mengen
Isopropanol in der erstgenannten Reaktion dieses
Beispiels wurden 99% Ausbeute von Isopropyl-3-
phenylpropionat erhalten, wenn die Reaktion in
Gegenwart von pTSA durchgeführt wurde und eine Ausbeute
von 58% des Esters erhalten, wenn die Reaktion in
Abwesenheit von pTSA erhalten wurde. Kp. von Isopropyl-
3-phenylpropionat: 92 bis 93°C/0,0012 bar (Literatur 10:
89°C/0,0012 bar).
Durch Ersatz von 1-Butanol durch äquimolare Mengen
tert.-Butanol in der erstgenannten Reaktion dieses
Beispiels wurde eine Ausbeute von 17% tert.-Butyl-3-
phenylpropionat erhalten, wenn die Reaktion in Gegenwart
von pTSA durchgeführt wurde und eine Ausbeute von
3% dieses Esters, wenn die Reaktion in Abwesenheit
von pTSA erhalten wurde. Kp. von tert.-Butyl-3-phenylpropionat:
95 bis 96°C/0,00133 bar (Literatur 10: 84 bis
85°C/0,0007 bar).
Wenn 1-Butanol durch äquimolare Mengen Phenol in der
ersten Reaktion dieses Beispiels ersetzt wurde, wurde
Phenyl-3-phenylpropionat in einer Ausbeute von 93%
erhalten, wenn die Reaktion in Gegenwart von pTSA
durchgeführt wurde und in einer Ausbeute von 39%
und die Reaktion in Abwesenheit von pTSA durchgeführt
wurde. Kp. von Phenyl-3-phenylpropionat nach
Destillation bei vermindertem Druck und Umkristallisieren
aus Petroläther: 15 bis 16°C (Literatur 11:
16 bis 17°C).
Es wurden 7,20 g 11α ,17,21-Trihydroxypregna-1,4-dien-
3,20-dion (Prednisolon) und 7,00 g 4-[4-(N,N-Bis-
(2-chloräthyl)-amino)-phenyl]-buttersäure (Chlorambucil)
in 60 cm³ trockenem Pyridin gelöst. Es
wurden 0,200 g pTSA zugefügt und das Gemisch wurde
15 Minuten gerührt. Zu der homogenen Lösung wurden
5,77 g DCC zugefügt, und es wurde 24 Stunden bei
Raumtemperatur weitergerührt. Es wurden 2 cm³ Essigsäure
zugesetzt und das Reaktionsgemisch über Nacht bei
+4°C gehalten. Die Lösung wurde filtriert, und die
erhaltenen Kristalle wurden mit kaltem Pyridin
gewaschen. Zu dem Filtrat wurde ein Gemisch aus 100 cm³
Äthylacetat, 100 cm³ Äther und 100 g Eis zugesetzt,
und danach wurden 5 m Salzsäure langsam zu der gerührten
Lösung zugesetzt, bis der pH-Wert 2,5 erreichte.
Die organische Phase wurde mit Wasser, 0,5 m wäßriger
Kaliumcarbonatlösung und Wasser gewaschen. Nach
Entfernen des Lösungsmittels und Umkristallisieren aus
Isopropanol wurde 21-[4-(4-(N,N-Bis-(2-chloräthyl)-
amino)-phenyl)-butanoyloxy]-11α ,17-dihydroxypregna-
1,4-dien-3,20-dion (Prednimustin), F. 165 bis 166°C
in 85% Ausbeute erhalten.
Die Struktur der Verbindung wurde durch Vergleich mit
einer authentischen Probe, die in anderer Weise (12)
hergestellt worden war, und durch die physikalischen
Daten, wie das Kernresonanzspektrum, das Infrarotspektrum
und die Analyse auf Chlor und Stickstoff
bestätigt. Die kennzeichnenden Signale des Kernresonanzspektrums
(60 MHz, CDCl₃) waren die folgenden:
δ (ppm) 0,95 (s, 3H, H-18), 1,44 (s, 3H, H-19),
3,67 (s, 8H, -CH₂CH₂Cl), 4,50 (breites Signal, 1H,
H-11), 5,00 (s, 2H, -COCH₂OCO-), 6,03 (d, 1H, H-4,
J4,2 = 2 Hz), 6,30 (dd, 1H, H-2, J2,1 = 10 Hz, J2,4 =
2 Hz), 6,69 und 7,12 (Dubletten, 2H jeweils, aromatischer
H, J = 8 Hz), 7,33 (d, 1H, H-1, J1,2 = 10 Hz).
Wenn die genannte Reaktion in Abwesenheit von pTSA
durchgeführt wurde, betrug die Ausbeute des Steroidesters
nur 74%.
Unter Anwendung der gleichen Verfahrensweise wie gemäß
Beispiel 3, aber unter Ersatz von Chlorambucil durch
3-[N,N-Bis-(2-chloräthyl)-amino]-4-methylbenzoesäure
wurde ein Rohprodukt nach dem Verdampfen des Gemisches
aus Äther und Äthylacetat erhalten, das weniger als
0,5% Prednisolon und 2 bis 3% anderer Verunreinigungen
enthielt, wenn pTSA während der Reaktion vorhanden war
und mehr als 4% Prednisolon und mehr als 10% anderer
Verunreinigungen, wenn kein pTSA zum Reaktionsgemisch
zugefügt worden war. Nach dem Umkristallisieren aus
Methanol/Wasser ergab das erstgenannte Produkt 21-[3-
(N,N-Bis-(2-chloräthyl)-amino)-4-methylbenzoyloxy]-
11a ,17-dihydroxypregna-1,4-dien-3,20-dion in 89%
Ausbeute mit 0,1% Prednisolon als Hauptverunreinigung
mit dem F. 168°C, während das andere Rohprodukt ein
Produkt vom F. 145 bis 155°C ergab, das die genannte
Verbindung in 73% Ausbeute mit 15% Prednisolon und
anderen Verunreinigungen enthielt.
Die Struktur wurde durch Vergleich mit einer Probe
bestätigt, die in anderer Weise (12) hergestellt worden
war, sowie durch physikalische Werte, wie das
Kernresonanzspektrum, das Infrarotspektrum und die
Elementaranalyse auf Chlor und Stickstoff. Die signifikanten
Signale des Kernresonanzspektrums (60 MHz, CDCl₃) waren
die folgenden: δ (ppm) 0,98 (s, 3H, H-18), 1,44
(s, 3H, H-19), 3,44 (s, 8H, -CH₂CH₂Cl), 4,50 (breites
Signal, 1H, H-11), 5,25 (s, 2H, -COCH₂OCO-), 602
(d, 1H, H-4, J4,2 = 2 Hz), 6,28 (dd, 1H, H-2, J2,1 =
10 Hz, J2,4 = 2 Hz), 7,26 und 7,76 (Dubletten mit J =
8 Hz, 1H jeweils, aromatischer H), 7,33 (d, 1H, H-1,
J1,2 = 10 Hz), 7,85 (s, 1H, aromatischer H).
Wenn die genannte Reaktion ohne pTSA durchgeführt wurde,
betrug die Ausbeute an Steroidester nur 73%.
Zu einer Lösung von 5,48 g 17β-Hydroxyöstr-4-en-3-on
und 5,75 g 3-(4-Hexyloxyphenyl)-propionsäure in 60 cm³
trockenem Pyridin wurden 0,200 g pTSA und 5,77 g DCC
zugefügt. Nach 72 Stunden Rühren bei Raumtemperatur
wurden 2 cm³ Essigsäure zugefügt, und das Reaktionsgemisch
wurde über Nacht bei +4°C aufbewahrt. Nach dem
gleichen Aufarbeitungsverfahren wie gemäß Beispiel 1
wurde 17β-[3-(4-Hexyloxyphenyl)-propanoyloxy]-östr-
4-en-3-on (F. 52 bis 53°C) in einer Ausbeute von 87%
nach dem Umkristallisieren aus Methanol/Wasser erhalten.
Die Struktur wurde durch Vergleich mit einer Probe
bestätigt, die auf anderem Wege (13) hergestellt worden
war, sowie durch physikalische Werte, die das
Kernresonanzspektrum, das Infrarotspektrum und das UV-
Spektrum. Die signifikanten Signale des Kernresonanzspektrums
(60 MHz, CDCl₃) waren die folgenden:
δ (ppm) 0,80 (s, 3H, H-18), 3,93 (t, 2H, ϕ-O-CH₂-),
4,65 (t, 1H, H-17), 5,85 (s, 1H, H-4), 6,83 und 7,11
(Dubletten, 2H jeweils, aromatischer H, J = 9 Hz).
Wenn diese Reaktion in Abwesenheit von pTSA durchgeführt
wurde, betrug die Ausbeute des Steroidesters nur
50%.
Es wurden 0,100 g pTSA zu einem Gemisch aus 12,2 g
Benzoesäure und 6,61 g Isopropanol in einem Gemisch
von Äthylacetat und Pyridin im Verhältnis 9 : 1
(100 m³) zugefügt. Nach 15 Minuten Rühren wurden 24,8 g
DCC zugefügt und bei Raumtemperatur 24 Stunden weitergeführt.
Es wurden 10 cm³ Essigsäure zugesetzt und das
Reaktionsgemisch wie gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet. Es
wurde Isopropylbenzoat (Kp. vgl. Beispiel 1) in 97%
Ausbeute erhalten.
Das als Lösungsmittel in dieser Reaktion verwendete
Gemisch aus Äthylacetat und Pyridin kann durch eine
andere Lösungsmittelkombination ersetzt werden, z. B. Tetrahydrofuran-
Pyridin oder abs. Chloroform-Pyridin in
Mengenverhältnissen zwischen 1 : 9 und 9 : 1, ohne daß
sich die Ausbeute wesentlich ändert. Bei Verwendung
von 4-Methylpyridin in dieser Reaktion betrug die
Ausbeute von Isopropylbenzoat 81%.
Wenn die Reaktion in Abwesenheit von pTSA in den oben
genannten Lösungsmitteln durchgeführt wurde, betrug
die Ausbeute an Isopropylbenzoat nur unter 40%.
Zu einem Gemisch aus 15,0 g 3-Phenylpropionsäure und
6,661 g Isopropanol in 30 cm³ Pyridin wurden 0,150 g
Perchlorsäure und 24,8 g DCC zugefügt. Nach 24 Stunden
Rühren bei Raumtemperatur wurden 10 cm³ Essigsäure
zugefügt, und das Reaktionsgemisch wurde wie in Beispiel 1
aufgearbeitet. Es wurde Isopropyl-3-phenylpropionat
(Kp. vgl. Beispiel 2) in einer Ausbeute von 94% erhalten.
In dieser Reaktion kann Perchlorsäure als Katalysator
durch äquimolare Mengen anderer starker Säuren ersetzt
werden, z. B. durch Methansulfonsäure, Salzsäure,
Salpetersäure, Bromwasserstoffsäure, Trifluormethansulfonsäure,
Jodwasserstoffsäure, Benzolsulfonsäure oder
Schwefelsäure, ohne daß sich die Ausbeute wesentlich
ändert.
Wenn obige Reaktion in Abwesenheit eines sauren Katalysators
durchgeführt wurde, betrug die Ausbeute an
Isopropyl-3-phenylpropionat 58%.
Unter Anwendung der praktisch gleichen Reaktionsbedingungen
wie gemäß Beispiel 3 wurden Ester aus den
folgenden Alkoholen und Säuren mit DCC als Kondensationsmittel
und Pyridin als Lösungsmittel hergestellt.
Die Ausbeuten waren in jedem Fall wesentlich höher,
wenn pTSA als Katalysator angewendet wurde, als wenn
keine starke Säure im Reaktionsgemisch vorhanden war.
Es wurden folgende Ester hergestellt:
- 3-Ester von Östron mit Essigsäure (18);
- p-p¹-Diester von Diäthylstilbestrol mit Propionsäure (18);
- 21-Ester von Dexamethason mit Heptanonsäure (20);
- 21-Ester von Prednisolon mit 4-(Bis-(2-chloräthyl)- amino)-benzoesäure (12);
- 17β-Ester von Nortestosteron mit 3-Phenylpropionsäure (18) und Decanonsäure (18);
- 3-Ester von 5-Cholesten-3-ol und von 24-Äthyl-5-cholesten- 3-ol mit 4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)-phenylessigsäure (19, 18);
- 17β-Ester von 17β-Hydroxy-1,4-androstadien-3-on mit 10-Undecenonsäure (18);
- 3,17β-Diester von Östradiol mit 3-(4-(Propyloxy)-phenyl)- propionsäure (13);
- 21-Ester von 9α-Fluorprednisolon mit Essigsäure (18);
- 21-Ester von Hydrocortison mit 3-Cyclopentylpropionsäure (18) und 4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)-phenylessigsäure (12);
- 17β-Ester von Testosteron mit 3-(4-(Butyloxy)-phenyl)- propionsäure (13), Propionsäure (18), Heptanonsäure (18);
- 21-Ester von Prednisolon mit 3-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)- phenylessigsäure (12), 4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)- phenylessigsäure (12), 2-Acetamido-3-(4-(bis-(2-chloräthyl)- amino)-phenyl)-propionsäure (12);
- 17β-Ester von 17β-Hydroxy-1-methyl-5a-androst-1-en-3-on mit Heptanonsäure (18);
- 21-Ester von Cortison mit 4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)- benzoesäure (12).
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20. Bascombe K. N. und Bell R. P. J. Chem. Soc. (1959) 1104.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureestern großer
Reinheit durch Umsetzung einer Carbonsäure, einem Alkohol
oder Phenol als Hydroxylverbindung sowie eines Carbodiimids
in Gegenwart von Pyridin oder einem Niederalkyl-3- oder
-4-pyridin in einem inerten Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Reaktionsgemisch eine starke organische
oder anorganische Säure in einer Menge von 0,02 bis 0,10
Mol je Mol der begrenzenden esterbildenden Komponente zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Hydroxylverbindung ein Steroid mit wenigstens
einer freien Hydroxylgruppe in 3-, 16-, 17- oder 21-Stellung
einsetzt.
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