DE2755188B2 - Polypyrrolidongemisch und dessen Verwendung zum Schmelzspinnen - Google Patents
Polypyrrolidongemisch und dessen Verwendung zum SchmelzspinnenInfo
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Description
KCII
(HK
(Ii
Die trfindung betrifft ein Koiypyrroiidongemisch, das
gekennzeichnet ist durch einen Hauptanteil aus festem Poly-2-pyrrolido/i und 0,1 bis 1 Gew.-% eines
Alkylepoxids mit weniger als etwa 60 Kohlenstoffatomen, bezogen auf das Poly-2-pyrrolidon, sowie die
Verwendung dieses Gemischs zum Schmelzspinnen.
Durch den Zusatz des Alkylepoxids wird erfindungsgemäß die Wärmebeständigkeit von Poly-2-pyrrolidon
bei Schmelzspinntemperaturen verbessert.
Püiy-2-pyrrolidon wird in der Textilindustrie als
vorteilhafte Synthetikfaser verwendet. Das als Schmelze verspinnbare weiße Polymerisat in fester Form wird
hergestellt durch eine alkalisch katalysierte Polymerisation von 2-Pyrrolidon in Gegenwart von Kohlendioxid
(siehe US-PS 37 21 652).
Das auf diese Art und Weise gewonnene Polypyrrolidon
wird durch Verspinnen aus Mehrlochspinndüsen zu F'äden schmelzgesponnen. Bei diesem Schmelzspinnen
v/ird die Polymermischung in geschmolzenem Zustand bei einer Temperatur extrudiert, die im allgemeinen
über etwa 27O0C liegt. Der Extrudiervorgang muß sorgfältig ausgeführt werden, da das Polymerisat dazu
neigt, durch Wärme abgebaut zu werden und sich zu einem Monomer zurückzubilden. Ein derartiger Abbau
führt zu einem Extrudat, das Schaum oder Blasen aufweist. Bei dem Versuch, die Extrudierung bei
wesentlich niedrigeren Temperaturen unter Vermeidung der Wärmezersetzung durchzuführen, ergeben
sich Fasern von geringerer Reißfestigkeit. Demzufolge kann man bei effektivem Schmelzspinnen von Polypyrrolidon
entweder danach trachten, die Wärmebeständigkeit des Polymers zu steigern oder die
Extrudierbarkeit der Polymermasse zu verbessern.
In dem erfindungsgemäßen Polypyrrolidongemisch wird die Wärmebeständigkeit von Poly-2-pyrrolidon bei
Schmelztemperaturen wesentlich durch die Beigabc eines Alkylepoxids mit weniger als etwa 60 Kohlenstoff
atomen verbessert. Vorzugsweise werden Alkylepoxide der folgenden allgemeinen Formel verwendet:
worin K Wasserstoff ei tu· 'Mkvlpruppe oder eine
Epoxyalkylgruppe und R' eine Alkyl-, Polyalkylenoxide
Epoxyalkyl-, Epoxypolyalkyienoxid-, Alkylester-,
Epoxyalkylester-, Hydroxyalkyl- oder Hydroxyalkylestergruppe
ist
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung des PoIypyrrolidongemisches
wird eine brauchbare Synthetikfaser bei einer Schmelztemperatur im Bereich von etwa
260 bis 2800C, vorzugsweise unter 275° C, und besser
noch unter etwa 270° C, schmelzgesponnen.
Die im erfindungsgemäßen Polypyrrolidongemisch enthaltenen Alkylepoxide sind Alkylverbindungen, die
als funktionelle Gruppen im Sinne der Erfindung einen oder mehrere Oxiran- oder Oxetanringe enthalten, und
weisen vorzugsweise die vorstehende allgemeine Formel I auf.
In der Formel I sind die »Alkylgruppen« der Alkylsubstituenten R und R' und in den Epo*-.alkyl- und
Alkylestergruppen usw. niedere oder höhere Alkylgruppen mit weniger als 60 Kohlenstoffatomen und
umfassen alle geometrischen und Substitutionsisomere in der Gruppe der 60 Kohienstoifatome enthaltenden
Alkylgruppen wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Jsobutyl-, t-Butyl-, Hexyl-, Nonyl-, Dodecyl-,
Pentadecyl-, Octadecyl-, Eicosyl-, Pentacosyl- und Triacontylgruppen.
Wenn R' eine Alkylgruppe ist, sind die Alkylepoxide Epoxialkane, wie Epoxioctadecan und Epoxipentacosan,
vorzugsweise 1,2-Epoxialkane, wie sie durch Epoxidation
von «-Olefinen gewonnen werden. Die »Polyalkylenoxidgruppe« des Polyalkylenoxidsubstituenten
und der Epoxipolyalkylenoxidgruppe ist vorzugsweise eine Polyäthylen- oder Polypropylenoxidgruppe mit
weniger als etwa 60 Kohlenstoffatomen. Die Epoxipolyalkylenoxidgruppe ist ein Polyalkylenoxidsubstituent
mit endständiger Epoxidgruppe. In diesem Falle wird das bevorzugte Mkylepoxid im allgemeinen als
»Polyalkylenglyci Jiepoxid« oder »Polyglycoldiepo: <id« bezeichnet. Die »Epoxialkylgruppe« des Epoxialkylsubstituenten
und der Epoxialkylestergruppe enthält die obenerwähnte Alkylgruppe, weist aber wenigstens
einen Oxiranring auf. Die »Epoxialkylgruppe« kann einen kleinen, aber ins Gewicht fallenden, auf
unvollständige Epoxidation der olefinischen Vorstufe zurückgehenden, unepoxidierten, nicht aromatischen
ungesättigten Anteil enthalten. Dieser ungesättigte Anteil ist unwichtig. Die »Alkylestcgruppe« des
Alkylestersubstituenten, der Epoxyalkylester- und der Hydroxyalkylestcrgruppe können ein Mono-, Di- oder
Polyesterresl sein, so daß das ;rfindungsgemäß eingesetzte Alkylepoxid ein epoxidierter Mono-, Diode
Polyester ist. Vorzugsweise ist er ein Mono-, Dioder Triester. Oie Alkylestcrgruppe hat weniger als
etwa 60 Kohlenstoffatome. Zum Beispiel umfassen derartige Ester Epoximcthylolcat, Epoxihexyllinoleat
und Epoxiölsäuremono-, di- oder -triglyzeride; aber auch glycididartige Ester wie die Ester von Glycidol,
sowie Hydroxycstcr, wie Epoxyricinolcat oder gemischte Ester epoxidierter Fettsäuren einschließlich der
Glyceridc, wie cpoxicliertcs Sojabohncnöl, cpoxidiertes
Leinöl und epoxidicrtes Sonnenblumenöl. Epoxidiertc Ester der dt,-C..,,-Fettsäuren und Ci -C'm-Alkanole
stellen eine bevorzugte Klasse der Alkylepoxide dar. Als
Fettsäuren enthüllen sie /.weckmäßig Ölsäure und/oder
l.inolsäurc. In den in der Natur vorkommenden
Glyceridcn treten auch geringere Mengen gesättigter Fcttsäureglyceridc. v/ie Slearate und l'almilale auf, sie
dürften jedoch fiir die Erfindung weder einen materiellen Vorteil noch einen Nachteil darstellen.
Die »Hydroxyalkylgruppen« einschließlich der Epoxyhydroxyalkylsubstituenten enthalten weniger als
etwa 60 Kohlenstoffatome und umfassen vorzugsweise Mono-, Di- und Trihydroxyalkyl- oder Epoxyalkylgruppen.
Die erfindungsgemäB eingesetzten Alkylepoxide weisen normalerweise einen Oxiransauerstoffgehalt
von etwa 2 bis 5 bis zu etwa 10 bis 15 Gewichtsprozent auf. Derartige Alkylepoxide sind bekannte Verbindungen
oder lassen sich nach bekannten Verfahren synthetisch herstellen.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung des PoIypyrrolidongemisches
wird das Schmelzspinnen von festem Poly-2-pyrrolidon durch die Beimengung eines
wärmestabilisierenden oder den Extrusionsvorgang unterstützenden Anteils des Alkylepoxids verbessert
Die Beimengungen des Alkylepoxids stellen gegenüber dem Polypyrrolidon nur einen geringfügigen Anteil dar,
der bei 0,1 bis 1 Gewichtsprozent liegt Das Schmelzspinnen kann verbessert werden, indem entweder die
Schmelzspinntemperatur durch Beimengen des Alkylepoxids herabgesetzt wird oder indem die Geschwindigkeit
der Monomerbildung bei der Schmelztemperatur herabgesetzt wird, wobei Fasern mit vorteilhafter
Reißfestigkeit geschaffen werden. Die durch die Erfindung geschaffene Verbesserung besteht im kontinuierlichen
Verspinnen der faserigen Poly-2-pyrrolidonmasse
bei Schmelztemperaturen im Bereich von 260 bis 2800C und vorzugsweise unter etwa 270 bis 275°C ohne
Bruch, Abtropfen, Schaum- oder Blasenbildung unter Verwendung der üL.ichen Textiispinnanlagen.
Das erfindungsgemäB eingesetzt feste Poly-2-pyrrolidon
ist ein Polypyrrolidon mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht (Gewichtsir UeI) über etwa
5000 und vorzugsweise über etwa 50 000. Das Alkylepoxid wird normalerweise dem festen Polypyrrolidon
beigemengt, indem vor dem Extrudieren Kügelchen aus dem Polymeren mit dem Alkylepoxid
überzogen werden oder indem das Polypyrrolidonharz mit beigemengtem Alkylepoxid pelletisiert wird. Selbstverständlich
können auch andere zweckmäßige Verfahren hierfür verwendet werden.
Die Wärmebeständigkeit wird unter anderem durch Messen des Gewichtsverlustes des Polypyrrolidonpolymeren
bei 269°C während einer Zeitspanne von 5 Minuten ermittelt, und zwar bei vorhandenem oder
nicht vorhandenem Alkylepoxid. Das bei dieser Wärmebehandlung gebildete Monomer wird durch
Extraktion mit Wasser vollständig entfernt. Der Gewichtsunterschied zwischen dem Ausgangspolymer
und dem wärmebehandeiten trockenen extrahierten
Polymer stellt den Gewichtsverlust dar. Das erfindungsgemäß eingesetzte Alkylepoxid ergibt eine durchschnittliche
Verringerung des Gewichtsverlustes von mehr als etwa 10 Gewichtsprozent in diesem Test, was
der nachstehenden Tabelle I zu entnehmen ist, die die durchschnittlichen Werte mehrerer Probeläufe einiger
Beispiele wiedergibt.
Bei | Beimengung | Konz. | Verringerung |
spiel | des Ge | ||
Nr. | wichtsver | ||
Gew.-% | lustes in % |
1 epoxidiertes Sojabohnenöl 0,3 22
2 epoxidiertes Sojabohnenöl 0,5 20
3 epoxidiertes Sojabohnenöl 1,0 20
4 epoxidk-rtes Sojabohnenöl 2,0 21
5 epoxidiertes Sojabohnenöl 3,0 16
6 epoxidiertes Sojabohnenöl 5,0 10
7 epoxidiertes Leinsamenöl 0,5 15
8 epoxidiertes Leinsamenöl 1,0 26
9 epoxidiertes Leinsamenöl 3,0 (Zunahme)
10 epoxidiertes Octyltallat 3,0 8
11 epoxidiertes Octylstearat 3,0 (Zunahme)
12 epoxidierter Monoester 0,5 24
13 epoxidierter Monoester 1,0 12
14 1,2-Epoxyoctadecan 0,5 24
15 1,2-Epoxyoctadecan 1,0 25
16 epoxidiertes Polyalkylen- 0,3 10 oxid
r. 17 epoxidiertes Polyalkylen- 1,0 25
oxid
18 epoxidiertes Polyalkylen- 3,0 28 oxid
ίο Aromatische Epoxide und nicht epoxidierte Verbindungen,
die im übrigen den Verbindungen der Tabelle I entsprechen, zeigen im allgemeinen keine Verringerung
des Gewichtsverlustes oder sogar eine Zunahme des Gewichtsverlustes beim Wärmebeständigkeitstest. Ent-
r> sprechende Vergleichsversuche wurden in der nachstehenden
Tabelle Il zusammengestellt.
Tabelle Il | Beimengung | Konz. | Verringerung |
in Bei | des Ge | ||
spiel | wichtsver | ||
Nr. | Gew.-% | lustes in % | |
Diglycidyläther von Bis | 1,0 | (Zunahme) | |
Π ι | phenol A | ||
Diglycidyläther von Phe | 1,0 | (Zunahme) | |
2 | nolformaldehyd | ||
Phenylglycidyläther | 1,0 | (Zunahme) | |
-,η 3 | Polyäthylenglycol | 1,0 | (Zunahme) |
4 | (MW etwa 550) | ||
Polyäthylenglykol | 1,0 | (Zunahme) | |
5 | (MW etwa 3350) | ||
Polypropylenglykol | 1,0 | D | |
6 | Melhoxypolyäthylen- | 1,0 | 0 |
7 | glykol | ||
Claims (2)
1. Polypyrrolidongemisch, gekennzeichnet durch einen Hauptanteil aus festem Poly-2-pyrrolidon
und 0,1 bis 1 Gew.-% eines Alkylepoxids mit weniger als etwa 60 Kohlenstoffatomen, bezogen
auf das Poly-2-pyrroIidon.
2. Verwendung des Polypyrroli Jongemisches nach Anspruch 1 zum Schmelzspinnen.
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