DE2753591A1 - Galvanisches bad - Google Patents
Galvanisches badInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D3/00—Electroplating: Baths therefor
- C25D3/02—Electroplating: Baths therefor from solutions
- C25D3/12—Electroplating: Baths therefor from solutions of nickel or cobalt
Description
t-R. WALTER KRAUS DIPLOMCHEMIKER · DR.-ING. ANNEKÄTE WEISERT DIPL.-ING. FACHRICHTUNG CHEMIE
(RMGARDSTRASSE 15 · D-8OOO MÜNCHEN 71 · TELEFON 089/79 70 77-79 7078 ■ TELEX O5-212156 kpat d
1699 WK/rm
BNF METALS TECHNOLOGY CENTRE Wantage / England
Galvanisches Bad
809823/0780
Die Erfindung betrifft die Galvanisierung mit Nickel. Substrate aus Kupfer, kupferplattiertem Zink, Messing und Stahl
werden in großem Ausmaß vernickelt. Der Nickelüberzug dient seinerseits als Substrat für eine dekorative Chromschicht.
Bei typischen technischen Vernickelungsbedingungen verwendet man einen Elektrolyten, welcher an Nickel 1,1-molar ist sowie
einen pH-Wert von 3 bis 4, eine Temperatur von 50 bis ! 60 C und eine Stromdichte an der Kathode von 430 A/m oder
mehr aufweist. Bei diesen Bedingungen gehorcht das Nickel im wesentlichen den Faraday'sehen Gesetzen, d.h. eine Verdoppelung
der Stromdichte führt zu einer Verdoppelung der Abscheidungsgeschwindigkeit des Nickels auf der Kathode. Daraus
folgt, daß - wenn Gegenstände mit komplizierter Gestalt vernickelt
werden sollen - die Dicke der Nickelabscheidung an zugänglichen Stellen höher ist als an nicht-zugänglichen Stellen,
d.h., daß die Streukraft des Elektrolyten schlecht ist. Da es normalerweise erforderlich ist, daß der gesamte Gegenstand
mit einer Nickelschicht mit einer minimalen Dicke bedeckt ist, ist es bislang die Praxis gewesen, einen erheblich
dickeren Überzug auf bestimmten Bereichen vorzusehen, als es erforderlich ist. Hierdurch wird Nickel verschwendet.
Angesichts der Tatsache, daß der Nickelpreis ansteigt und daß das Metall selten wird, nimmt dieses Problem zunehmende
Bedeutung an.
Bei galvanischen Nickellösungen treten auch dann Probleme auf, wenn die Nickelkonzentration zu niedrig ist. Es erfolgt
nämlich eine lokale Verarmung von Nickelionen, der pH-Wert steigt an und Nickel fällt aus der Lösung aus. Die erforderliche Nickelkonzentration, daß diese Schwierigkeiten überwunden
werden, beträgt etwa 30 g/l. Bislang wurden jedoch technische Nickelbäder Im allgemeinen mit einem erheblichen
Sicherheitsbereich gefahren, indem die Nickelkonzentration
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bei nicht weniger als 60 g/l gehalten wurde. Da hinsichtlich der Kosten in dem Bad das Nickel der Hauptbestandteil ist,
werden durch dieses Erfordernis die Kosten des Bads praktisch gegenüber der theoretisch erforderlichen Menge verdoppelt.
Die herkömmlichen galvanischen Nickelbäder v/erden normalerweise bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 60°C betrieben.
Diese erhöhten Temperaturen dienen dazu, um die Leitfähigkeit des Bads zu verbessern und um Probleme zu vermeiden,
die durch Ausfällung des Nickels aus der Lösung entstehen. Hierdurch werden jedoch die Betriebskosten erhöht.
Die herkömmlichen galvanischen Nickelbäder werden normalerweise bei einem pH-Wert im Bereich von 3 bis 4 betrieben. Dieser
pH-Wert wird ausgewählt, um Probleme zu vermeiden, die von einer Nickelausfällung herrühren, obgleich dieser pH-Wert
stärker auf der sauren Seite liegt, als es angestrebt würde.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein galvanisches Nickelbad zur Verfügung zu stellen, das diese Nachteile überwindet.
Durch die Erfindung wird nun ein galvanisches Nickelbad zur Verfügung gestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
in v/äßriger Lösung bei einem pH-Wert von 4,0 bis 7,0 folgende Bestandteile:
Bestandteil molare Konzentration
Nickelionen mindestens 0,25
Chlorid mindestens 0,25
Sulfat (fakultativ) weniger als Chlorid
sowie einen schwachen Komplexbildner für das Nickel, ausgewählt aus der Gruppe Formiat, Acetat, Citrat, Glutamat,
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Anionen und Lactonen von Zuckersäuren, z.B. Polyhydroxy-C^-
und -Cg-Säuren, sowie Anionen und Lactonen von Säuren mit
der allgemeinen Formel:
X(CnH2n)COOH,
worin X für OH oder NH2 steht und η den Wert 1 bis 5 hat,
welcher in der 0,5- bis 4,0-fachen molaren Konzentration von derjenigen des Nickels vorhanden ist, enthält.
Die verbesserte Streukraft dieser Bäder tritt bei pH-Werten unterhalb 4 nicht zutage. Wenn der pH-Wert der Lösung oberhalb 6,5 erhöht wird, dann fällt das Nickel aus. Tatsächlich
ist es erforderlich, in der Lage zu sein, das Nickel aus der Lösung bei einem pH-Wert von nicht mehr als 9 auszufällen,
damit es durch eine herkömmliche Abstrombehandlung entfernt werden kann. Die erfindungsgemäßen galvanischen Bäder können
bei jedem beliebigen pH-Wert von 4,0 bis zu 7,0 (oder dem pH-Wert, bei dem das Nickel ausgefällt wird, je nach dem, welcher niedriger ist) betrieben werden. Es wurde festgestellt,
daß beim Betrieb bei einem pH-Wert von 4,6 bis 6,5 die Verbesserungen der Streukraft bei pH-Werten oberhalb von 5,5
besonders ausgeprägt sind. Die Verwendung eines Komplexbildners gemäß der Erfindung vermindert die Schwierigkeiten, die
von einer niedrigen Nickelkonzentration herrühren, mit dem Ergebnis, daß die erfindungsgemäßen Bäder bei einer Nickelkonzentration von nur 30 g/l sicher betrieben werden können.
Dies ist deswegen von Vorteil, weil hierdurch die Kapitalkosten des Nickels in dem galvanischen Bad vermindert werden.
In den erfindungsgemäßen galvanischen Bädern beträgt die
Nickelionenkonzentration mindestens 0,25M, vorzugsweise 0,25 bis 1,ON, insbesondere 0,3 bis 0,6M. Das Nickel wird zwar
im allgemeinen als Chlorid verwendet, doch ist die Natur des Anions nicht kritisch.
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Überraschenderweise ist die Verbesserung der Streukraft, die von den schwachen Komplexbildnern für das Nickel herrührt,
in Chloridlösungen stärker ausgeprägt als in Sulfatlösungen. Sulfatlösungen haben im Vergleich zu Chloridlösungen
den weiteren Nachteil, daß die bei hoher Stromdichte gebildeten galvanischen Abscheidungen verbrannt und spröde
sind. Aus diesen Gründen wird spezifiziert, daß die Chloridkonzentration in den erfindungsgemäßen Lösungen mindestens
0,25-molar, vorzugsweise mindestens 0,60-molar, ist und daß
Sulfat, wenn es vorhanden ist, in einer geringeren molaren Konzentration als das Chlorid vorhanden ist, vorzugsweise in
einer Konzentration von weniger als ein Drittel der Chloridkonzentration, und vorzugsweise in einer Menge von weniger
als 0,75-molar und insbesondere von weniger als 0,25-molar.
Als schwacher Komplexbildner für das Nickel kann zu dem galvanischen
Bad die Säure von einem oder mehreren der obengenannten Anionen oder ein Salz einer solchen Säure mit einer
Base, deren Kation in dem galvanischen Bad inert ist, z.B. einem Alkalimetall, gegeben werden. Vermutlich ist es das
Anion, das das Nickel in einen Komplex überführt, da diese Säuren nach Zugabe zu wäßrigen Lösungen von Nickelsalzen sehr
wesentlich dissoziiert werden.
Bevorzugt werden solche Komplexbildner, die dazu imstande sind, das Nickel mittels eines zweizähnigen Liganden mit
Einschluß einer Bildung eines 5- oder 6-gliedrigen Rings zu chelieren. Somit werden solche Verbindungen der oben angegebenen
Formel bevorzugt, bei denen η 1 oder 2 ist, d.h. Glycin, Alanin, Glykolsäure und Milchsäure.
Der bevorzugte Komplexbildner ist Glykolsäure, die die folgenden
überragenden Vorteile hat:
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a) Sie gestattet bei ziemlich mäßigen Konzentrationen, daß die Nickelabscheidungsraten bei variierender
Stromdichte oberhalb einer gewählten kritischen Zahl, gewöhnlich von etwa 400 A/m , konstant gehalten werden können;
b) die Qualität des galvanisch abgeschiedenen Nickels ist Über den gesamten Bereich der Stromdichten gleichförmig gut;
c) es ist leicht möglich, das Nickel aus Lösungen, die Glycolat enthalten, für Abstrombehandlungszwecke auszufällen, und
d) bei den Konzentrationen, die benötigt werden, um die Streukraft zu verbessern, verringert sie die Stromleistung bei Stromdichten unterhalb der gewählten kritischen Zahl nicht signifikant.
Die anderen bevorzugten Komplexbildner besitzen diese besonderen Eigenschaften in variierendem Haß. Glycin kann in mäßigen Konzentrationen verwendet werden, um die Streukraft oberhalb einer kritischen Stromdichte zu verbessern, ohne daß
die Stromleistung unterhalb der kritischen Stromdichte signifikant vermindert wird. Zitronensäure und Milchsäure können
in mäßigen Konzentrationen zur Verbesserung der Streukraft
verwendet werden und sie führen zu Abscheidungen mit guter Qualität, während Nickel leicht aus dieses Metall enthaltenden Lösungen zur Abstrombehandlung ausgefällt werden kann.
Glutaminsäure, die geeigneterweise In Form von Mononatriumglutamat verwendet wird, zeigt eine sehr gute Streukraft, jedoch nur bei ziemlich hohen Konzentrationen. Auch die Qualität der galvanischen Abscheidung 1st gut und die Abstrombe-
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/to
handlung bringt keine Probleme mit sich.. Essigsäure und Ameisensäure
sind bei hohen Konzentrationen wirksam, um galvanische Bäder mit guter Streukraft zu ergeben, die einen Nickelniederschlag
mit guter Qualität liefern. Es entstehen keine Verwerfungsprobleme der Abströme. Gluconsäure und Gluconlacton
sind bei mäßigen Konzentrationen wirksam und es werden galvanische Lösungen mit guter Streukraft erhalten, aus de*-
nen Nickelabscheidungen mit guter Qualität erhalten werden können. Auch sie ergeben keine Probleme hinsichtlich der Verwerfung
der Abströme.
Acetat, Formiat und Glutamat werden vorzugsweise in der 1-bis
4-fachen molaren Konzentration wie diejenige von Nickel verwendet. Die anderen Komplexbildner können vorteilhafterweise
in einer molaren Konzentration von 0,5 bis 2,0, vorzugsweise 0,5 bis 1,0, der molaren Konzentration des Nickels vorhanden
sein. Bei Komplexbildnerkonzentrationen von unterhalb der 0,5-fachen molaren Konzentration von Nickel v/ird nur ein
geringer Stabilisierungseffekt und eine geringe Verbesserung der Streukraft festgestellt. Man nimmt an, daß ein Mol Komplexbildner
pro Mol Nickel gerade ausreichend ist, um das gesamte Nickel in einen Komplex zu überführen. Das obere Ende
des Konzentrationsbereiches des Komplexbildners ist nicht kritisch, doch vermindert eine hohe Konzentration des Komplexbildners
die Galvanisierungsleistung des Bades.
Der Schwellenwert der kathodischen Stromdichte, bei dem der Komplexbildner gerade beginnt, die Nickelplattierungswirksamkeit
zu vermindern, variiert in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, der Natur des Komplexbildners, da die Komplexbildner
unterschiedliche Komplexbildungsfähigkeiten mit Nikkei haben, der Konzentration des Komplexbildners, der Temperatur
des Bades und dem pH-Wert des Bades. Es sollte daher
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möglich sein, diese Parameter so miteinander in Beziehung zu setzen, daß die Verminderung der Wirksamkeit der Nickelabscheidung bei einer ausgewählten kathodischen Stromdichte
begonnen wird. Bei einer bevorzugten Verfahrensweise geht man so vor, daß man das gewünschte galvanische Bad herstellt
und sodann seine Streukraft kontrolliert, indem man den pH-Werx und/oder die Temperatur des Bades einstellt. Im allgemeinen ist es so, daß, je höher der pH-Wert ist, desto wirksamer der Komplexbildner ist. Im allgemeinen ist es weiterhin so, daß, je niedriger die Temperatur des Bades 1st, desto
wirksamer der Komplexbildner ist. Bs wird bevorzugt, die minimale praktikable Konzentration des Komplexbildners zu verwenden und eine Kompensation durch Einstellung des pH-Werts
und der Temperatur vorzunehmen.
Dem galvanischen Nickelbad können andere Bestandteile in gleicher Weise wie bei herkömmlichen Bädern zugesetzt werden. So kann z.B. Borsäure zugesetzt werden, um die Pufferfähigkeit zu verbessern. Diese Verbindung wird normalerweise in einer gesättigten Lösung, d.h. mit einer Konzentration
von 30 bis 60 g/l, verwendet. Leitfähigkeitssalze, im allgemeinen Alkalimetallchloride, können in Konzentrationen bis
zu 2-molar, vorzugsweise jedoch weniger als 1-molar, zugesetzt werden, um die Leitfähigkeit der Lösung zu erhöhen und
auf diese Welse die während des Galvanisierungsprozesses erzeugte Wärme zu vermindern. Organische Benetzungsmittel sowie
Elnebnungsmlttel und Glanzbildner, wie z.B. Butindiol, Cu- .
marin, para-Toluolsulfonamld und andere Substanzen, können
in den üblichen Konzentrationen in üblicher Welse verwendet
werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung 1st ein Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Nickel auf einem Gegenstand mit
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4%
einer metallischen Oberfläche, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein galvanisches Nickelbad, wie vorstehend
definiert, vorsieht, den zu galvanisierenden Gegenstand als Kathode in dem Bad und eine Anode vorsieht und daß man zwischen
der Anode und der Kathode einen elektrischen Strom leitet.
Es wird insbesondere die Galvanisierung von Substraten aus Kupfer, mit einem galvanischen Kupferüberzug versehenem Zink,
Messung und Stahl mit einer Dicke von mindestens 10 um in Betracht gezogen. In der Britischen Norm 1224 von 1975 wird
als Substrat für Chrom ein Nickelfilm mit einer Dicke von mindestens 20 um vorgeschrieben. Einige Fachleute sind der
Ansicht, daß auf einem Zinksubstrat mit einer 12,5 lim dicken Kupferschicht ein Nickelfilm mit einer Dicke von 15 um ausreichend
ist, doch besteht Übereinstimmung darüber, daß dann das Chrom unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen abgeschieden
werden muß. Bei Filmdicken dieser Art sind für einen wirtschaftlichen Betrieb Leitfähigkeitssalze notwendig.
Die erfindungsgemäßen galvanischen Bäder können bei jeder Temperatur
von Umgebungstemperatur aufwärts zufriedenstellend betrieben v/erden, obgleich der Betrieb im Bereich von 35 bis
500C bevorzugt wird.
Die Anode enthält vorzugsweise Nickel oder besteht daraus. Wenn der Komplexbildner die Nickelgalvanisierungsleistung
bei hohen Stromdichten vermindert, dann tritt der Effekt auf, daß an der Kathode Wasserstoff anstelle von Nickel gebildet
wird. Unter diesen Umständen könnte es sein, daß eine ganz aus Nickel bestehende Anode im Verlauf der Zeit eine
Erhöhung der Nickelkonzentration des galvanischen Bades bewirken würde. Es kann daher zu bevorzugen sein, die Anode
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auszugleichen, indem man beispielsweise eine Hilfsanode aus Graphit oder einem anderen inerten Material vorsieht. Um
die galvanische Lösung sauber zu halten, kann die Anode in einem porösen Beutel enthalten sein. Es ist üblich, eine
kontinuierliche und mit einer Filtration verbundene Umleitung der gewerblichen galvanischen Nickelbäder durchzuführen, wobei die erfindungsgemäßen Bäder keine Ausnahme bilden.
Während der Nickelgalvanisierung ist eine Durchbewegung des Bades üblich. Auch bei den erfindungsgemäßen Bädern wirkt
sich eine solche Durchbewegung günstig aus.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geht man so vor, daß die durchschnittliche Stromdichte auf den zu galvanisierenden Gegenständen im allgemeinen im Bereich von 50 bis 800
A/m liegt. Für dekorative Galvanisierungen unter Verwendung von Gestellen wird typischerweise eine Kathodenstromdichte
von etwa 430 A/m verwendet. Für optimale Galvanisierungsgeschwindigkeiten und die Nickeleinsparungen, die durch die
Erfindung ermöglicht werden, fällt die angewendete durchschnittliche Stromdichte mit der kritischen Stromdichte für
die entsprechende galvanische Nickellösung zusammen.
Obgleich keine Bindung an irgendeine Theorie erfolgen soll, wird doch angenommen, daß der Komplexbildner wirksam einen
Teil des Nickels in dem galvanischen Bad bindet, so daß es für die Abscheidung bei hohen Stromdichten nicht verfügbar
ist. Daraus ergibt sich der Effekt, daß die Galvanisierungsleistung bis zu der ausgewählten kritischen Stromdichte nicht
verschlechtert wird und daß sie bei Stromdichten oberhalb dieses Werts fortschreitend verschlechtert wird. Dies führt
zu dem Ergebnis, daß die Streukraft des Bades verbessert wird. Die kritische kathodische Stromdichte, oberhalb derer
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dieser Effekt auftritt, v/ird von mehreren Faktoren kontrolliert, beispielsweise der Nickelkonzentration, der Konzentration
des Komplexbildners oder spezifischer von dem Verhältnis dieser Konzentrationen, dem pH-Wert, der Temperatur und
dem Durchbewegungsgrad. Durch die Kontrolle dieser Parameter ist es möglich, wie oben beschrieben wurde, zu erreichen, daß
sich die verbesserte Streukraft oberhalb jeder gewünschten kritischen Stromdichte manifestiert. Für die Dekorationsgalvanisierung
unter Verwendung von Gestellen beträgt der optimale Wert der kritischen Stromdichte etwa 430 A/m . Für andere
Anwendungszwecke kann eine höhere oder eine niedrigere kritische Stromdichte angemessen sein Im Einzelfall können
die Zusammensetzungen des Bades und die Betriebsbedingungen entsprechend dem Anwendungszweck ausgewählt werden.
Durch die Erfindung kann ein ausgewogenes Bad zur Verfügung gestellt werden, das bewirkt, daß die Geschwindigkeit der
galvanischen Abscheidung von Nickel auf allen Bereichen, die Stromdichten oberhalb des kritischen Werts ausgesetzt sind,
im wesentlichen gleich ist. Eine typische Geschv/indigkeit der galvanischen Abscheidung von Nickel beim Betrieb gemäß der
vorliegenden Erfindung beträgt 30 um pro h.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
In der Hull-Zelle wurde das folgende Bad getestet:
30 g/l Ni++ als Chlorid (0,5 M)
45 g/l Borsäure
96 g/l Glykolsäure (1,28 K)
pH = 5,8
Temperatur = 38°C.
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Ein Strom mit 2 A wurde 2 min lang durch das Bad in einer Hull-Zelle geleitet, wobei eine Spannung von 5 V angelegt
wurde und eine Nickelanode und eine Luftdurchbewegung an der Kathode verwendet wurde, über den gesamten Stromdichtebereich
wurde ein halbglänzendes Metall erhalten. Die Dickenverteilung des Metalls wurde koulometrisch bestimmt. Die
erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Stromdichte
A/m2 120 250 400 750 880
Dicke, pm 0,30 0,62 1,25 1,32 1,33 1,30
Zum Vergleich wurde ein Watt1sehes Standardnickelbad bei
identischen Bedingungen getestet. Es wurde die folgende Dickenverteilung erhalten:
Stromdichte,
A/m2 125 250 400 700 800 900
Dicke, um 0,33 0,65 1,26 2,40 2,06 2,70 Die Abscheidung war oberhalb 450 A/m matt.
Beispiel 2
1Js wurde das gleiche Bad wie im Beispiel 1 hergestellt, mit
der Ausnahme, daß anstelle der Glycolsäure 70 g/l Glycin (0,93M) verwendet wurden. Es wurde bei den gleichen Bedingungen
gearbeitet. Es wurde die folgende Metallverteilung erhalten:
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- ν
Stromdichte,
A/m2 120 240 400 700 850 950
Dicke, um 0,30 0,61 1,25 1,20 1,20 1,19 Beispiel 3
Es wurde das gleiche Bad wie im Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der Glykolsäure 80 g Zitronensäure (0,4M) verwendet
wurden. Es wurde bei den gleichen Betriebsbedingungen gearbeitet. Es wurde die folgende Metallverteilung erhalten:
Stromdichte,
A/m2 130 250 500 700 900
Dicke, um 0,35 0,66 1,30 1,38 1,43 Beispiel 4
Es wurde das Bad gemäß Beispiel 1 verwendet, das jedoch zusätzlich
50 g/l Kaliumchlorid enthielt. Die Metallverteilung war identisch, doch wurde die Spannung der Hull-Zelle auf
3 V vermindert.
In der Hull-Zelle wurde gemäß Beispiel 1 ein Bad mit folgender Zusammensetzung getestet. Die Zellspannung betrug 3,5 V
und die Temperatur 400C.
30 g/l Ni++ als Chlorid
25 g/l NaCl
128 g/l Glykolsäure
25 g/l NaCl
128 g/l Glykolsäure
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Bei verschiedenen pH-Werten der Lösung wurden die bei verschiedenen Stromdichten erhaltenen Dicken gemessen.
A/m2 120 240 400 700 900 1000
a PH = 3,0 pH » 4,0
0,30 | 0,60 | 1,20 | 2,40 | 2,00 | 1,80 |
0,31 | 0,60 | 1,25 | 2,38 | 2,40 | 2,43 |
0,31 | 0,60 | 1,26 | 1,50 | 1,40 | 1,40 |
0,30 | 0,60 | 1,26 | 1,33 | 1,33 | 1,30 |
0,31 | 0,60 | 1,16 | 1,20 | 1,10 | 1,05 |
• pH = 5,0 I PH = 5,5
ρ PH = 6,5
Die Lösung mit der optimalen Streukraft wurde bei einem pH-Wert von 5,5 betrieben. Bei einem pH-Wert von 6,5 war die
Gesamtleistung vermindert.
Ein Bad wurde hergestellt und wie im Beispiel 5 bei einem pH-Wert von 5,5, jedoch bei verschiedenen Temperaturen getestet.
A/m2 120 240 400 800 1000
* Tem.
j 25°C 0,28 0,56 1,20 1,10 1,05
•g 40°C 0,30 0,62 1,26 1,28 1,24
Q 55°C 0,32 0,65 1,30 1,35 1,55
Ein Bad wurde wie im Beispiel 5 hergestellt und bei 42°C und einem pH-Wert von 5,5, jedoch einmal mit und einmal ohne Luftdurchbewegung betrieben.
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Stromdichte, Dicke, um
A/m2 Luftdurchbewegung' keine Luftdurchbewegung
120 0,31 0,30
240 0,60 0,60
400 1,26 0,95
800 1,32 0,98
Es wurde ein Bad mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt und in der Hull-Zelle getestet. Die Stromstärke in
der Hull-Zelle betrug 2 A. Die Galvanisierzeit betrug 5 min.
35 g/l Nickel als Chlorid 180 g/l Mononatriumglutamat pH = 5,5
Temperatur = 40°C
Temperatur = 40°C
Stromdichte,
A/m2 200 400 600 800
Dicke der Abscheidung, um 1,3 2,8 3,0 2,9
Eine Lösung gemäß Beispiel 5 wurde getestet, wobei 140 g/l
Gluconolacton anstelle von Glykolsäure verwendet wurden. In der Hull-Zelle wurden bei den gleichen Elektrolysebedingungen
die folgenden Ergebnisse erhalten:
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5,0 5,8 6,0 |
120 |
Yf -
19 |
400 | ,29 ,23 ,11 |
700 | 2 | 755 | ,32 ,20 ,11 |
I5 | 91 | ,29 ,10 ,08 |
|
10 | 0,32 0,30 0,26 |
240 | 1 1 1 |
1,33 1,26 1,11 |
900 | 1000 | ||||||
Stromdichte, A/m2 |
0,64 0,60 0,51 |
1 1 1 |
1 1 1 |
|||||||||
φ PH - 'S ^PH = η V- |
||||||||||||
Beispiel | ||||||||||||
Ein Bad mit folgender Zusammensetzung wurde hergestellt und in der Hull-Zelle unter Verwendung eines Stroms mit 2 A
und Anwendung einer Temperatur von 40°C getestet. Die Galvanisierzeit betrug 5 min.
35 g/l Nickel als Chlorid
80 g/l Natriumacetat
25 g/l Natriumchlorid
pH-Wert 5,5
80 g/l Natriumacetat
25 g/l Natriumchlorid
pH-Wert 5,5
Stromdichte,
A/m2 100 400 600 800 1000
Dicke der Abscheidung, um 0,5 2,1 2,3 2,5 2,5
Ein Bad mit folgender Zusammensetzung wurde hergestellt und in der Hull-Zelle bei einer Stromstärke von 2 A und einer
Temperatur von 400C getestet. Die Galvanisierzeit betrug
5 min.
35 g/l Nickel als Chlorid
120 g/l Gluconsäure
25 g/l Natriumchlorid
pH-Wert 5,5.
120 g/l Gluconsäure
25 g/l Natriumchlorid
pH-Wert 5,5.
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χο
Stromdichte,
A/m2 100 400 600 800 1000
Dicke der Abscheidung, um 0,5 2,25 2,55 2,55 2,30
Ein Bad mit folgender Zusammensetzung wurde hergestellt und in der Hull-Zelle bei einer Stromstärke von 2 A und bei
einer Temperatur von 400C getestet. Die Galvanisierzeit
betrug 5 min.
35 g/l Nickel als Chlorid
80 g/l Natriumformiat
25 g/l Natriumchlorid
pH-Wert 5,5
80 g/l Natriumformiat
25 g/l Natriumchlorid
pH-Wert 5,5
Stromdichte,
A/m2 100 200 400 800
Dicke der Abscheidung, um 0,5 1,2 2,2 2,5
In allen Beispielen wurde die gleiche Hull-Zelle verwendet.
Ende der Beschreibung.
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Claims (9)
1.' Galvanisches Nickelbad, dadurch gekennzeichnet, daß es in wäßriger Lösimg bei einem pH-Wert
von 4,0 bis 7,0 folgende Bestandteile:
Bestandteil molare Konzentration
Nickelionen mindestens 0,25 Chlorid mindestens 0,25
Sulfat (fakultativ) weniger als Chlorid
sowie einen schwachen Komplexbildner für das Nickel, ausgewählt aus der Gruppe Fprmiat, Acetat, Citrat, Glutamat,
Anionen und Lactonen von Zuckersäuren, z.B. Polyhydroxy-C,--
und -Cg-Säuren, sowie Anionen und Lactonen von Säuren mit der allgemeinen Formel:
X(CnH2n)COOH,
worin X für OH oder NH2 steht und η den Wert 1 bis 5 hat,
welcher in der 0,5- bis 4,0-fachen molaren Konzentration von derjenigen des Nickels vorhanden ist, enthält.
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nickelionenkonzentration 0,5-bis 0,6-molar
ist.
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3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der schwache Komplexbildner Glycolat
ist, welches in der 0,5- bis 2,0-fachen molaren Konzentration derjenigen von Nickel verwendet wird.
4. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß es weiterhin Borsäure in
einer Konzentration von 30 bis 60 g/l und/oder ein oder mehrere Leitfähigkeitssalze in einer Konzentration von bis
zu 2-molar enthält.
5. Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Nickel auf einem Gegenstand mit einer metallischen Oberfläche, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein galvanisches Nickelbad nach einem der Ansprüche 1 bis 4 vorsieht,
den zu galvanisierenden Gegenstand als Kathode in einem Bad sowie eine Anode vorsieht und daß man einen elektrischen
Strom zwischen der Anode und der Kathode leitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode aus Kupfer, aus mit
einem galvanischen Kupferüberzug versehenem Zink, aus Messing oder Stahl besteht und daß sie bis zu einer Dicke von
mindestens 10 um galvanisiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß man das Bad bei einer Temperatur
von 35 bis 500C und einem pH-Wert von 4,6 bis 6,5
betreibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte an allen
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Punkten des zu galvanisierenden, als Kathode geschalteten Gegenstands 50 bis 800 A/m "beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man weiterhin auf dem
Nickel eine Chromschicht galvanisch abscheidet.
8 0 9 B ',' '■ I f: 7 8 0
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB50607/76A GB1541118A (en) | 1976-12-03 | 1976-12-03 | Nickel plating |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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