DE2752750C2

DE2752750C2 - Mehrwalzen-Walzgerüst zum Walzen von Flachgut

Info

Publication number: DE2752750C2
Application number: DE2752750A
Authority: DE
Inventors: Toshiyuki Hitachi Kajiwara
Original assignee: Hitachi Ltd
Current assignee: Hitachi Ltd
Priority date: 1976-11-26
Filing date: 1977-11-25
Publication date: 1985-05-23
Also published as: DE2752750A1; JPS53112249A; JPS5366849A; JPS6048242B2; US4194382A; GB1590984A; JPS5755484B2

Description

Die Erfindung betrifft Mehrwalzen-Walzgerüste zum Walzen von Flachgut der im Oberbegriff der Patentansprüche 1 bzw. 2 angegebenen Gattungen.

In der Zeitschrift »Blech, Rohre, Profile« 1973, Heft 2, S. 43—46, ist ein Walzgerüst in zwei Ausführungen dargestellt und beschrieben worden, bei dem die Arbeitswalzen unterschiedliche Durchmesser haben. Bei der dargestellten Fünf-Walzen-Anordnung ist die dickere angetriebene Arbeitswalze direkt von der einen Stützwalze und die dünnere Arbeitswalze von einer angetriebenen Zwischenwalze mit größerem Durchmesser abgestützt. In der Sechs-Walzenbauart sind zwischen den unterschiedlich dicken Arbeitswalzen und den Stützwalzen je eine angetriebene Zwischenwalze angeordnet. Mit diesen Walzgerüsten können dünnere Bänder mit besser beeinflußbarem Profil als in Vierwalzen-Gerüsten gewalzt werden. Über besondere Längenabmessungen der Walzenballen und den gezielten Einsatz von Walzenbiegeeinrichtungen finden sich in dieser Druckschrift keine Angaben.

Aus der JP-OS 51-103 058 sind Walzgerüste mit vier und sechs Walzen bekannt, bei denen die die Arbeitswalzen unmittelbar abstützenden Stütz- oder Zwischenwalzen aus einem Walzenkern mit den beiden Walzenzapfen und aus einer längsverschiebbaren Walzenhülse bzw. aus mehreren Ringsegmenten bestehen. Die Position der Walzenhülsen bzw. die Anzahl der Ringsegmente wird entsprechend der Walzgutbreite so gewählt, daß mindestens ein Ballenende in etwa mit einer der Walzgutkanten fluchtet. Dadurch ergeben sich vom Andruck freie Endabschnitte der Arbeitswalzen, an denen Walzenbiegeeinrichtungen angreifen. Um die angestrebte Biegewirkung über die gesamte Länge der Arbeitswalzen zu erhalten, müssen die Arbeitswalzen ausreichend steif sein, d. h. relativ große Durchmesser haben. Bei nicht ausreichender Steifigkeit der Arbeitswalzen werden nur deren Enden aufgebogen und es ergibt sich eine wellenförmige Biegelinie, was zu komplexen Wellenbildungen im Walzgut führt Beide Ausführungen dieser die Arbeitswalzen direkt abstützenden Walzen haben sich in der Praxis nicht bewährt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Walzgerüste der angegebenen Gattungen derart weiterzubilden, daß auch bei Verwendung von dünneren und damit flexibleren Arbeitswalzen die nachteiligen Durchbiegungen und gleichzeitig Beanspruchungskonzentrationen des Walzenballens der Arbeitswalzen vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 1 bzw. 2 gelöst

Durch das gezielte Einwirken auf die Zwischenwalze(n) durch die an ihren Enden angreifenden Walzenbiegeeinrichtungen kann die Biegelinie der Zwischenwalzen so eingestellt werden, daß die den Walzspalt begrenzende und am Walzvorgang unmittelbar beteiligte Fläche der Arbeitswalze genau eben yerläuft. Durch den gegenüber der Zwischenwalze verkürzten Walzenballen der jeweiligen Stützwalze ergibt sich der Vorteil, daß eine wirksame Aufbiegung der Enden der Zwischenwalze(n) — trotz ihrer erheblichen Steifigkeit — mit vergleichsweise geringen Walzenbiegekräften erfolgen kann. Ferner ergibt sich durch die Einwirkung der Biegeeinrichtungen auf die Zwischenwalzen der weitere Vorzug, daß besonders hohe Beanspruchungen der Arbeitswalzen im Bereich der Walzgutränder vermieden werden, wodurch sich längere Standzeiten der Arbeitswalzen erreichen lassen.

Aus der DE-AS 14 52 152 ist ein Walzgerüst mit zwei Arbeitswalzen, mindestens zwei Stützwalzen und ggf. weiteren Zwischenwalzen bekannt, bei dem Walzenbiegeeinrichtungen sowohl an den Stütz- und/oder den Zwischenwalzen als auch an den Arbeitswalzen derart angreifen, daß die in den Walzen jeweils eines der beiden Walzensätze erzeugten korrigierenden Biegemomente unter sich gleichen Drehsinn haben. Dadurch ergibt sich eine gleichmäßigere Verteilung des Walzdrucks über die Breite des Flachguts unter Vermeidung einer wesentlich höheren Pressung an den Enden der Walzenballen. Über die Anordnung und die Abmessungen insbesondere der Zwischenwalzen lassen sich dieser Druckschrift keine weiteren Angaben entnehmen.
Ferner ist aus der DE-OS 22 06 912 ein Walzgerüst bekannt bei dem die zwischen den Arbeits- und Stützwalzen vorgesehenen beiden Zwischenwalzen in Axialrichtung gegensinnig entsprechend der Walzgutbreite verschoben werden und Walzenbiegeeinrichtungen an den Arbeitswalzen angreifen. Zur gewünschten Einwirkung insbesondere auf die mittleren Bereiche des Walzgutes durch die Biegeeinrichtungen müssen die Arbeitswalzen eine bestimmte Steifigkeit und damit entsprechend große Durchmesser haben. Auch bei diesem Walzgerüst treten an den Arbeitswalzen erhöhte WaI-zenabplattungen in den mit den eingezogenen Enden der Zwischenwalzen zusammenwirkenden Ballenbereichen der Arbeitswalzen auf, was zu einem erhöhten Verschleiß und zu entsprechenden Abdrucken im Walzgut führen kann.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines Walz-

Φ -3

³

¥i; gerüsts mit zwei Zwischenwalzen, deren Walzenballen Jv länger als die der Stützwalzen und kürzer als die der i;g Arbeitswalzen sind;

ψ F i g. 2 ein Walzgerüst mit nur einer Zwischenwalze

M und zwei gleichen Arbeitswalzen;

■i; F i g. 3 ein Walzgerüst mit nur einer Zwischenwalze

:v und zwei unterschiedlich dicken Arbeitswalzen.

g Das Walzgerüst nach F i g. 1 umfaßt zwei Arbeitswal-

L; zen 3,4, zwei Stützwalzen 15,16 und je eine Zwischen- S walze 17. 18 zwischen der jeweiligen Arbeitswalze 3

f:;■' bzw. 4 und der zugehörigen Stützwalze 15 bzw. 16. Die wirksame Ballenlänge L_B der Stützwalzen 15,16 ist kleiner als die Ballenlänge Li der beiden Zwischenwalzen . 17, 18. Durch diese Anordnung ragen die Enden der

P beiden Zwischer.walzen 17,18 über die Ballen der Stütz- is

■; walzen 15 hinaus. An den Enden der Zwischenwalzen

j¥ greifen Walzenbiegevorrichtungen 9,10 an, deren Wir-

'.; hung auf die Zwischenwalzen dadurch begünstigt wird,

:, daß die wirksame Ballenlänge der Stütz-valzen 15, 16

A kürzer als diejenige der Zwischenwalzen 17,18 ist, wo- χ

durch die Form des Walzguts 2 wirksam gesteuert werden kann. Die eine geringe Steifigkeit aufweisenden Arbeitswalzen 3,4 werden geradegerichtet, wodurch dem Auftreten einer komplexen Welligkeit (Rand- und Mittellängen sowie »quarter-buckle«) entgegengewirkt wird.

Eine verbesserte Ebenheitssteuerung des Walzgutes wird bei dem Walzgerüst nach F i g. 1 erzielt, wenn die wirksame Walzenballenlänge Lb jeder Stützwalze 15,16 nicht nur kleiner als die Walzenballenlänge Li der Zwischenwalzen 17,18, sondern auch kleiner als die maximale Bandbreite Livist

Bei dem Walzgerüst nach F i g. 2 fehlt die untere Zwischenwalze. Eine einzige Zwischenwalze 17 mit Biegevorrichtungen 9,10 ist zwischen der oberen Arbeitswalze 3 und der oberen Stützwalze 15 angeordnet. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß bestehende Vierwalzen-Gerüste mit dieser Walzenanordnung ohne größeren Aufwand umgerüstet werden können.

Bei dem Walzgerüst nach F i g. 3 beträgt der Durchmesser der oberen Arbeitswalze 83 nur ca. zwei Drittel bis ein Fünftel des Durchmessers der unteren Arbeitswalze 84. Es ist nur eine Zwischenwalze 17 zwischen der oberen Stützwalze 15 und der oberen dünnen Arbeitswalze 83 vorgesehen. Die untere Arbeitswalze 84 kann eine größere Steifigkeit als übliche Arbeitswalzen haben und Biegevorrichtungen 89,90 an ihren Enden aufweisen. Dieses Walzgerüst hat den Vorteil, daß der Walzdruck und der Energiebedarf verringert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentansprüche:

1. Mehrwalzen-Walzgerüst zum Walzen von Flachgut, mit einer oberen und einer unteren Stützwalze, mit einer oberen und einer unteren Arbeitswalze, mit einer zwischen einer Arbeitswalze und einer Stützwalze angeordneten Zwischenwalze, deren Durchmesser größer als derjenige der ihr zugeordneten Arbeitswalze ist, und mit Walzenbiegeeinrichtungen, wobei die Walzenballenlänge der mit den Walzenbiegeeinrichtungen versehenen Walzen größer als die wirksame Walzenballenlänge der sie unmittelbar abstützenden Walzen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenbiegeeinrichtungen (9,10) an der Zwischenwalze (17) angreifen.

2. Mehrwalzen-Walzgerüst zum Walzen von Flachgut, mit einer oberen und einer unteren Stützwalze, mit einer oberen und einer unteren Arbeitswalze, mit einer oberen und einer unteren jeweils zwischen einer Arbeitswalze und einer Stützwalze angeordneten Zwischenwalze, deren Durchmesser größer als derjenige der ihr zugeordneten Arbeitswalze ist, und mit Walzenbiegeeinrichtungen, wobei die Walzenballenlänge der mit den Walzenbiegeeinrichtungen versehenen Walzen größer als die wirksame Walzenballenlänge der sie unmittelbar abstützenden Walzen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenbiegeeinrichtungen (9, 10) an den beiden Zwischenwalzen (17,118) angreifen.