DE3736683C2 - Mehrrollen-Walzgerüst - Google Patents
Mehrrollen-WalzgerüstInfo
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Description
Es sind Mehrrollen-Walzgerüste allgemein bekannt, die zum
Kaltwalzen von bandförmigem Material, insbesondere von Metall
bändern eingesetzt werden und die Arbeitswalzen, mittels Abstützbauteilen anstell
bare, auf einer gemeinsamen Achse angeordnete Stützrollen, und mit zwischen den Arbeits
walzen und den Stützrollen angeordnete Zwischenwalzen aufweisen,
wobei Abstützbauteile für die Achse der Stützrollen stufenlos zustellbar sind.
Bei solchen Mehrrollen-Walzgerüsten sind auf einer durchgehenden
Welle eine Anzahl Stützrollen montiert. Zwischen den einzelnen
Stützrollen sind Abstützbauteile angeordnet, über welche die
Kraft auf das Walzgerüst übertragen wird, wobei die äußeren
(d. h. die an den Enden der durchgehenden Achse befindlichen)
Abstützbauteile fest eingebaut sind, während die mittleren, bzw.
inneren Abstützbauteile einzeln zugestellt werden können. Diese
Zustellbarkeit der inneren Abstützbauteile ermöglicht eine Ver
biegung der durchgehenden Stützrollenachse, wodurch über die
Arbeitswalzen (und ggf. zwischen Arbeitswalzen und Stützrollen
angeordnete Zwischenwalzen) die Gesamtelastizität des Walzge
rüsts ausgeglichen werden kann bzw. die Elastizität des Ge
rüsts stellenweise beeinflußbar ist. So kann beispielsweise bei
einem gewalzten Band die Mittelwelligkeit (verursacht durch zu
lange Bandmitte) die Planheit des Bandes dadurch hergestellt
werden, daß man die Zustellung der mittleren Abstützbauteile
verringert, während man bei einem gewalzten Band mit Randwellig
keit (verursacht durch zu lange Bandseiten) die Zustellung der
mittleren Abstützbauteile verstärkt, um die Planheit des ge
walzten Bandes zu erreichen.
Der Beeinflussung der Planheit des gewalzten Bandes durch ge
regelte Zustellung der mittleren Abstützbauteile bzw. der
mittleren Stützrollen sind aber Grenzen gesetzt durch die den
Arbeitswalzen und den ggf. vorhandenen Zwischenwalzen inne
wohnende Steifigkeit. Diese kann dazu führen, daß bei starker
Anstellkraft der mittleren Abstützbauteile die Arbeitswalzen
bzw. Zwischenwalzen nicht mehr auf voller Länge sicher an den
äußeren Stützrollen anliegen. Es ergibt sich dann ein instabiler
Zustand, der eine Beeinflussung des Bandlaufs unmöglich macht.
Einem solchen instabilen Zustand begegnet man vorwiegend dann,
wenn die Walzkraft bzw. die Dickereduzierung des Bandes je
Stich gering ist, oder wenn Bänder gewalzt werden, deren Breite
wesentlich geringer ist als für das betreffende Walzwerk vor
gesehen.
Da ferner während des Walzbetriebes eine Verstellung der mitt
leren bzw. inneren Abstützbauteile nicht stufenlos erfolgt,
muß eine solche Verstellung zwangsläufig eine plötzliche Ver
änderung der Planheit des Walzgutes zur Folge haben. Schließlich
bewirkt eine Verstellung der mittleren Abstützbauteile auch
eine unerwünschte Veränderung der Walzspalthöhe.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun gemäß dem Gattungsbe
griff des Anspruchs 1 auf ein Mehrrollen-Walzgerüst der eingangs
genannten Art, bei dem die Stützrollen auf einer gemeinsamen
Achse angeordnet sind und bei denen außer den Zwischenwalzen
Abstützbauteile für die Achse der Stützrollen stufenlos verstell
bar sind.
Damit geht die Erfindung insbesondere von einem bekannten Stand
der Technik aus (DE 29 07 247 A1), bei dem kraftübertragende
Elemente vorgesehen sind, deren stufenlos einstellbare Kraft
genutzt wird, um die Randwelligkeit, d. h. die Planheit des
Bandes an den Längsrändern zu verbessern. Diese Element sind
drehbare Exzenter, mit denen die Achsen in das gewünschte Profil
gebracht werden.
Bei einem anderen bekannten Walzwerk zur Herstellung von Flach
produkten insbesondere in der Form von Blechen und Bändern im
Kalt- oder Warmwalzverfahren mit Arbeitswalzen, Stützwalzen und
Zwischenwalzen zwischen Arbeits- und Stützwalzen sind die Lager
gehäuse in Ständerfenstern geführt und einstellbar, wobei kraft
übertragende Elemente vorgesehen sind, um deren stufenlos ein
stellbare Kraft nutzen zu können (DE-OS 14 52 152). Hierzu
vorgesehene hydraulische Krafteinheiten werden eingesetzt, um die
Biegelinien der Walzen zu beeinflussen.
Vor diesem technischen Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegen
den Erfindung, ein Mehrrollen-Walzgerüst der vorgenannten Gattung
zu schaffen, bei dem auch bei starker Anstellkraft mittlerer
Abstützbauteile bzw. mittlerer Abstützrollen die Arbeitswalzen
bzw. Zwischenwalzen auf ganzer Länge sicher an den äußeren Stütz
walzen in Anlage gehalten werden können und der Walzspalt über
seine ganze Länge auf einer gewollten Höhe gehalten werden kann
und hierzu einfache, zuverlässig arbeitende Mittel zum Einsatz
kommen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient die Ausbildung eines gattungsge
mäßen Walzgerüstes derart, daß zwecks Zustellung der äußeren
Stützrollen die stufenlos einstellbare Kraft kraftübertragender
Elemente an den Achslagern an den Enden der Stützrollenachse
angreift in Verbindung mit Keilen im Zusammenwirken mit einer
Spindel zur stufenlosen Zustellung der Abstützbauteile.
Diese kennzeichnenden Merkmale der Erfindung bedingen, daß die
an den beiden Enden der Stützrollenachse angreifende (vorzugs
weise mittels Zylinder) stufenlos einstellbare Kraft die durch
die Walzkraft vorwiegend der mittleren bzw. inneren Stützrollen
verursachte elastische Verformung der Bauelemente sich auch auf
die äußeren Stützrollen mit ausdehnt, wodurch die Arbeitswalzen
bzw. die gegebenenfalls vorhandenen Zwischenwalzen nunmehr auf
voller Länge auch an den äußeren Stützrollen sicher anliegen,
wodurch auch die Lage der Arbeitswalzen zueinander parallel
gehalten wird. Da ferner alte Abstützbauteile über Keile und Spindeln stufenlos zustell
bar sind, kann die ein
gestellte Biegelinie der Stützrollenachse auch während des Walz
betriebes verändert werden, ohne daß eine solche Veränderung
eine plötzliche Änderung der Planheit des Walzgutes zur Folge
hat. Schließlich ermöglicht die erfindungsgemäße Konstruktion,
daß beim Walzen von Bändern, deren Breite geringer ist als für
das betreffende Walzwerk eigentlich vorgesehen, der Walzdruck
der Arbeitswalzen an den Kanten des Bandes bzw. seitlich neben
dem Band verringerbar ist, so daß selbst schmale Bänder einwand
frei walzbar sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Walzgerüsts greift an den seitlichen Enden ggf. vorhandener
Zwischenwalzen eine Kraft an, welche die Zwischenwalzen über
ihre gesamte Länge an die zugestellten Stützrollen anlegt.
Ferner kann an den seitlichen Enden der Arbeitswalzen eine
weitere Kraft angreifen, welche die Arbeitswalzen (ggf. über
vorhandene Zwischenwalzen) über ihre gesamten Längen an die
zugestellten Stützrollen anlegt.
Das erfindungsgemäße Walzgerüst sei nunmehr unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es bedeutet
Fig. 1 eine Seitenansicht - teilweise im Schnitt - des
Oberteils einer Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Walzwerks mit Zwischenwalzen;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht des Oberteils von Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht - teilweise im Schnitt - einer
weiteren Ausführungsform des Oberteils des Walz
gerüsts; und
Fig. 4 schematisch eine Querschnittsansicht des
Oberteils von Fig. 3.
Die Fig. 1 und 2 zeigen das Oberteil eines Gerüstes 1, welches als 12-Rollen-Walzge
rüst ausgebildet ist, mit der Anordnung der Stützrollen 2, der Stützrollen
achse 3 und den zwischen den Stützrollen 2 angeordneten Abstütz
bauteilen 4. Die Arbeitswalze 5 stützt sich über die Zwischen
walzen 6 und die Stützrollen 2 ab. Die Stützrollen 2 sind auf
der durchgehenden Stützrollenachse 3 gelagert und die Stützrollenachse 3
ihrerseits ist über die Abstützbauteile 4 im Oberteil des Gerüstes 1
abgestützt. Diese Abstützbauteile 4 im mittleren Bereich der
Stützrollenachse 3 stehen erfindungsgemäß mit einer stufenlos arbeitenden
Zustelleinrichtung in Verbindung. Diese besteht
aus den Keilen 7, 7′ im Zusammenwirken mit der Spindel 8 (Fig. 1).
Durch die Walzkraft erfolgt eine elastische Verformung der
Arbeitswalzen 5, der Zwischenwalzen 6, der Stützrollen 2 und
der Stützrollenachsen 3 sowie der Abstützbauteile 4 vorwiegend
in dem der zu walzenden Bandbreite entsprechenden mittleren
Bereich der Stützrollenachse 3. Die seitlich davon liegenden Bauelemente,
nämlich die äußeren Stützrollen 2 und die Bauteile 4′, werden
weniger belastet und daher weniger elastisch verformt.
Um nun trotz dieser unterschiedlichen Belastung bzw. elastischen
Verformung den Walzspalt parallel zu halten, sind erfindungs
gemäß an den äußeren Enden 3′ der Stützrollenachse 3 kraftüber
tragende Elemente vorgesehen, welche eine Belastung auch dieser
seitlich liegenden, äußeren Bauelemente bewirken, so daß die
elastische Verformung in den äußeren Bereichen gleichgroß der
elastischen Verformung im mittleren Bereich einstellbar ist.
Als stufenlos kraftübertragende Elemente kommen
Kolben-Zylinder-Anordnungen in Betracht, doch sind auch andere
stufenlos kraftübertragende Elemente anwendbar. Vorzugsweise
bestehen die kraftübertragenden Elemente aus Biegezylindern, die als Hydraulikzylinder
9 ausgebildet sind, welche einerseits mit dem Oberteil des Gerüsts 1 und andererseits über
Anlenkungen 11 mit den Achslagern 10 für die äußeren Enden 3′
der Stützrollenachsen 3 in Verbindung stehen.
Die stufenlosen Voreinstellung einer Biegelinie der Stützrollen
welle 3 erfolgt nun mittels der Keil-Spindel-Anordnung aus den Teilen 7, 7′, 8
gemeinsam mit der Zylinderanordnung aus den Teilen 9, 11, 10, bis sich ein
für den beabsichtigten Walzprozeß gewünschtes Profil des Walz
spaltes ergibt. Die stufenlose Einstellbarkeit ermöglicht es
auch, selbst während des Walzprozesses eine Änderung der Ein
stellung vorzunehmen, ohne daß eine plötzliche Veränderung der
Planheit des Walzgutes erfolgt.
Um das Anliegen der Arbeitswalzen 5 und der gegebenenfalls vor
handenen Zwischenwalzen an den äußeren Stützrollen zu ver
bessern, sind vorzugsweise weitere kraftübertragende Elemente
vorgesehen, deren stufenlos einstellbare Kräfte an den verlängerten äußeren
Zapfen 5′ der Arbeitswalze 5 und/oder an den äußeren Zapfen 6′
der Zwischenwalzen 6 angreifen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen an den beiden äußeren Zapfen 6′ der
Zwischenwalzen 6 Zapfenlager 13, an denen mit dem
Gerüst 1 verbundene kraftübertragende Elemente aus Hydraulikzylindern
12 über eine Anlenkung 14 angreifen, wobei
die Hydraulikzylinder 12 die Zwischenwalzen 6 fest an die Stützrollen 2
anlegen, wie dies in Fig. 4 übertrieben dargestellt ist.
Durch die an den äußeren Zapfen 6′ der Zwischenwalzen 6 angreifende,
stufenlos regelbare Zugkraft der Zylinder 12 wird erreicht,
daß die in den Bauteilen des Walzwerks beim Walzen auftretenden
elastischen Verformungen durch das Abbiegen der Zwischenwalzen 6
mitbestimmt werden.
Die Biegeeinrichtung für die Stützrollenachse 3 gemäß Fig. 1
und 2, bestehend aus Zylinder 9, Achslager 10 und Anlenkung 11,
ähnelt in ihrem Aufbau der Biegeeinrichtung für die Zwischen
walzen 6 gemäß Fig. 3, bestehend aus Zylinder 12, Zapfenlager 13
und Anlenkung 14. Diese Stützrollen-Biegeeinrichtung mit den Teilen 9, 10, 11
kann allein, oder gemeinsam mit der Zwischenwalzen-Biegeein
richtung mit den Teilen 12, 13, 14 vorgesehen sein bzw. betätigt werden.
Schließlich können auch an den verlängerten Zapfen 5′ der Ar
beitswalzen 5 (nicht dargestellte) Biegeeinrichtungen angreifen,
welche den Biegeeinrichtungen mit den Teilen 9, 10, 11 oder 12, 13, 14 ähnlich
sind und welche der Verbesserung des Anliegens der Arbeitswalzen 5
an den äußeren Stützrollen bzw. an den Zwischenwalzen dienen.
Claims (6)
1. Mehrrollen-Walzgerüst zum Kaltwalzen von bandförmigem Material,
inbesondere von Metallbändern, mit Arbeitswalzen, mittels Ab
stützbauteilen anstellbaren, auf einer gemeinsamen Achse angeord
neten Stützrollen und mit zwischen den Arbeitswalzen und den
Stützrollen angeordneten Zwischenwalzen, wobei Abstützbauteile
für die Achse der Stützrollen stufenlos zustellbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Zustellung der äußeren Stütz
rollen (2) die stufenlos einstellbare Kraft kraftübertragender
Elemente (9) an den Achslagern (10; 13) an den Enden (3′) der
Stützrollenachse (3) angreift in Verbindung mit Keilen (7, 7′) im
Zusammenwirken mit einer Spindel (8) zur stufenlosen Zustellung
der Abstützbauteile (4).
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kraftübertragenden Elemente (9) Kolben-Zylinder-Anord
nungen sind.
3. Walzgerüst nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die kraftübertragenden Elemente (9) Hydraulikzylinder sind,
welche einerseits mit dem Gerüst (1), und andererseits über
Anlenkungen (11) mit den Achslagern (10) für die äußeren Enden
(3′) der Stützrollenachsen (3) in Verbindung stehen.
4. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß weitere kraftübertragende Elemente vorgesehen sind, deren
stufenlos einstellbare Kräfte an den äußeren Zapfen (5′) der
Arbeitswalze (5) und/oder an den äußeren Zapfen (6′) etwa vor
handener Zwischenwalzen (6) angreifen.
5. Walzgerüst nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die kraftübertragenden Elemente für die Zwischenwalzen (6) aus
Hydraulikzylindern (12) und Zapfenlagern (13) bestehen, welche
über Anlenkungen (14) miteinander verbunden sind.
6. Walzgerüst nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die kraftübertragenden Elemente für die Arbeitswalzen (5)
aus Hydraulikzylindern und Zapfenlagern bestehen, welche über
Anlenkungen miteinander verbunden sind.
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