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Bezeichnung: L e i t e r
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Die Erfindung betrifft eine Leiter, bestehend aus zwei mit Sprossen
versehenen Standholmen, in denen Je ein ebenfalls Sprossen aufweisender Schubholm
verschiebbar und in verschiedenen Höhenlagen mittels einer Feststelleinrichtung
arretierbar ist, wobei die oberen Enden beider Schubholme durch 1800-Klappscharniere
miteinander verbunden sind.
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Solche Leitern sind bekannt. Sie können als ausziehbare Bockleiter
oder nach der 1800-Verschwenkung als Standleiter verwendet werden. Bei solchen Leitern
besteht die Sperreinrichtung aus Steckbolzen, welche von der Stirnseite her in Löcher
der Standholme eingesteckt werden können. Wenn an beiden Stirnseiten Jeweils eine
Steckbolzenarretierung vorgesehen ist, so sind insgesamt vier Steckbolzen zu bedienen,
um die Leiter höhenmäßig zu verstellen. Die Handhabung ist damit sehr umständlich.
Außerdem stehen die Steckbolzen stirnseitig über das Profil des Standhoms vor und
stören somit und können darUber hnaus auch eine Verletzungsgefahr darstellen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Leiter dahingehend zu verbessern,
daß die obigen Nachteile vermieden en werden. Weiterhin soll/möglichst auch die
Herstellungskosten verringert, insbesondere aber die Handhabung verbessert werden.
Außerdem bezweckt die Erfindung eine höhere Sicherheit, insbesondere einen beseeren
Stand des Benutzers in den verschiedenen Arbeitsstellungen der Leiter.
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Die Erfindung besteht darin, daß jede der beiden Feststelleinrichtungen
am oberen Ende des Standholms oder am unteren Ende des Schubholms vorgesehen ist
und eine Schwenkklappe aufweist, die etwa im Bereich zwischen den beiden Jeweils
einander benachbarten Sprossen von Standholm und Schubholm um eine zur Sprossenlängsrichtung
etwa parallele Achse um einen Winkel von nicht mehr als etwa 900 schwenkbar gelagert
ist und während der Relativverschiebung von Schubholm und Stand eine in Holmrichtung
liegende Schiebestellung mit Spiel zwischen beiden Sprossen von Schubholm und Standholm
einnimmt und die in der Sperrstellung sich quer zur Holmrichtung erstreckt und bei
Befestigung am Standholm eine Sprosse des Schubholms untergreift oder bei Befestigung
am Schubholm eine Sprosse des Standholms übergreift.
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Vorteilhafte Weiterbildungen bestehen darin, daß sich die Schwenkklappe
über im wesentlic-hen die gesamte Sprossenlänge erstreckt, daß die Schwenkklappe
an einer Sprosse des Standholms oder des Schubholms gelagert ist und daß sich das
Schwenklager der Schwenkklappe etwa in ihrem Mittelbereich befindet, so daß zwei
Arme gebildet werden, von denen in der Sperrstellung der eine an einer Sprosse des
Schubholms und der andere an einer Sprosse des Standholms anliegt.
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Die Erfindung schafft eine wesentlich verbesserte Sperreinrichtung
für 3egliche Art von ausziehbaren Leitern, die also aus Standholm und Schubholm
bestehen. Während bei einer
Anstelleiter mindestens zwei Arretierbolzen
gleichzeitig bedient werden müssen, um eine Relativverschiebung beider Holme zu
gestatten, müssen bei einer ausziehbaren Bockleiter vier Bolzen bedient werden,
was besonders umständlich ist.
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Demgegenüber weist eine Anstelleiter gemäß der Erfindung nur eine
Schwenkklappe auf. Im Fall einer ausziehbaren Bockleiter sind entsprechend zwei
Schwenkklappen vorgesehen. Diese beiden Schwenkklappen können aber gleichzeitig
bedient werden, so daß sich eine unvergleichlich einfachere Handhabung ergibt. Das
Wesen liegt nun darin, daß die Schwenkklappe sich in der Schiebestellung der Holme
zwischen den Sprossen von Schubholm und Standholm und zwar etwa in Längsrichtung
der Holme erstreckt, so daß die Sprossen des Schubholms an dieser Klappe entlanggleiten
können. Der Schubholm wird geringfügig, nämlich um etwa die halbe Klappenbreite
weiter ausgezogen als der gewUnschten Ausziehstellung entspricht.
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Dann wird die Schwenkklappe in ihre Sperrstellung um etwa 900 verschwenkt,
wonach eine Sprosse des Schubholms auf einem Arm der Schwenkklappe aufliegt, während
der andere Arm der Schwenkklappe sich an der Sprosse des Standholms abstützt. Die
Schwenkachse befindet sich im Bereich der Bodenfläche des Standholms und zwar an
der unteren, dem Schubholm zugewandten Vorderkante.
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Alternativ kann die Schwenkklappe auch an einer Sprosse des Schubholms
befestigt werden. Die Schwenkachse befindet sich
dann im Bereich
der oberen Deckfläche und zwar ebenfalls an derJenigen Kante, die dem Standholm
zugewandt ist. In diesem Fall stützt sich der eine Arm der Schwenkklappe auf der
Oberfläche der Sprosse des Standholms und der andere Arm auf der Sprosse des Schubholms
ab.
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Wird im Fall einer Bockleiter eine 1800-Schwenkung des Scharniers
durchgeführt, um eine Anstelleiter zu bilden, so wird der hochgeklappte Standholm
zum Schubholm und die Schwenkklappe, die vorher die Sprossen untergriffen hat, übergreift
sie nunmehr oder umgekehrt. Die Schwenkklappe ist an ihren Stirnseiten mittels hakenartiger
Lagerschenkel an einer Sprossen-Vertikalwand befestigt. Die Sprosse weist eine formschlüssige
Verbindung mit dem hakenartigen Schenkel auf. Zusätzlich ist der Schenkel an der
Sprosse vernietet. Die Herstellungskosten dieser neuen Befestigungseinrichtung sind
unvergleichlich geringer, als die der eingangs beschriebenen Art und die Handhabung
ist einfacher.
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Die Schwenkklappe ist flach gehalten und ihre Armen verzügen sich
zu den Enden hin im Querschnitt, so daß ein guter Übergang von der Trittfläche der
Sprossen und der an diese anschließenden Fläche der Schwenkklappe gebildet wird,
die entweder in der Bockleiterstellung oder der Anstelleiterstellung ebenfalls die
Trittfläche darstellt.
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Ein wichtiges Merkmal besteht weiterhin darin, daß in der Sperrstellung
der Leiter die Deckflächen der Sprossen von
Standholm und Schubholm
jeweils paarweise in einer Deckflächenebene liegen und daß die Bodenflächen dieser
Sprossen ebenfalls in einer Bodenflächenebene liegen und daß letztere mit der Deckflächenebene
einen spitzen Winkel bildet, dessen Winkelhalbierungsebene etwa rechtwinklig zur
Holmlängsrichtung verläuft. Gemäß dieser GesSltung weisen beide sprossen von Standholm
und Schubholm symmetrische und einander geometrisch ähnliche Trapezprofile auf,
wobei die Symmetrieebene rechtwinklig zur Holmlängsrichtung verläuft. Diese Gestaltung
bringt den Vorteil, daß der Stand auf den prossen in der Bockleiterstellung genauso
bequem ist wie in der Anstelleiterstellung der Leiter, in welcher die Bodenflächenebene
der Sprossen nunmehr zur eckflächenebene wird, derart, daß in der Anstelleiterstellung
die bisherigen Bodenflächen der Sprossen des hochgeklappten Holms, die nunmehr Deckflächen
sind, zu den Deckflächen der Sprossen des nichtgeklappten Holms parallel liegen.
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Schließlich besteht noch ein vorteilhaftes Merkmal darin, daß das
Profil des Standholms eine Stirnwand mit sich über Standholm und Schubholm erstreckender
Breite aufweist. Das Profil des Standholms ist vorzugsweise U-förmig ausgebildet,
wobei das Joch die Stirnwand darstellt und ein Schenkel die Sprossen des Standholms
außen übergreift, während der andere Schenkel eine Führung fUr den Schubholm bildet.
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Diese Ausbildung des Standholmprofils ergibt eine geschlossene
Stirnwand
der Leiter, hinter welcher Standholm und Schubholm angeordnet sind, so daß die Sprossen
beider Holme abgedeckt sind. Die Leiter kann somit gefahrloser transportiert werden
und z.B. beim Schieben über Ladeflächen keine Beschädigungen hervorrufen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt
ist.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer ausziehbaren Bockleiter,
die als Standleiter mit doppelter Ausziehlänge umgebaut werden kann, Fig. 2 eine
vertikale Schnittansicht durch die obere Sprosse des Standholms mit Darstellung
der mit einer Sprosse des Schubholms zusammenwirkenden Sperreinrichtung, Fig. 3
eine Schnittansicht längs der Linie 3-3 der Fig. 1 an einer Leiterseite und Fig.
4 eine teilweise geschnittene Ansicht längs der Linie 4-4 der Fig. 2.
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Fig. 1 zeigt eine Bockleiter 10, die aus zwei Standholmen 12, 12 und
zwei Schubholmen 14, 14 besteht, die Jeweils in einem der Standholme in bekannter
Weise verschiebbar sind und die an ihren oberen Enden durch ein 180°-Klappacharnier
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miteinander verbunden sind. Jeder der Holme 12, 14 weist eine Anzahl Sprossen auf,
wobei die Sprossen des Standholmes mit 18 und die des Schubholmes mit 20 bezeichnet
sind.
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An der obersten Sprosse 18 des Standholmes befindet sich eine Schwenkklappe
22, die um eine zur Sprossenrichtung parallele Schwenkachse 24 schwenkbar gelagert
ist. Die Schwenkklappe erstreckt sich über im wesentlichen die ganze Sprossenlänge.
Das Schwenklager besteht aus zwei hakenartigen Lagerschenkeln 26, deren hakenförmig
umgebogene obere Enden 28 in eine Ausnehmung in der Deckfläche der Sprosse 18 eingreifen,
so daß eine formschlüssige Verbindung erzielt wird, die gewichtsbelastet werden
kann. Der Schenkel 26 ist zusätzlich mittels eines Nietes 30 an der3enigen Vertikalwand
der Sprosse 18 befestigt, welche der Sprosse 20 des Schubholms zugewandt liegt.
Jeder der beiden Lagerschenkel 26 weist eine Lagerbohrung auf,und die Schwenkklappe
22 hat zwei koaxiale Sackldcher 32, die zur Aufnahme eines Lagerbclzens 34 dienen,
welcher in den Lagerbohrungen der Schenkel 26 gehalten ist. Dank der hakenförmigen
Gestaltung des Schenkels 26 sind die Niete 30 gewichtsentlastet.
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Die Schenkklappe 22 ist etwa in ihrem Mittelbereich schwenkbar gelagert
und weist somit zwei gegenUberliegende Arme 36, 38 auf. Auf dem Arm 36 stützt sich
die Sprosse 20 des Schubhelmes ab, während sich der andere Arm 38 unter die Sprosse
18 des Standholms legt und damit den Schubholm in der gewünschen Höhenlage festhält.
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Soll der Schubholm ausgezogen werden, so sind überhaupt keine Verstellungen
an der Schwenkklappe 22 nötig, vielmehr verschwenkt die nächste Sprosse 20 des Schubholms
die Schwenkklappe 22, indem die Sprosse den Arm 36 im Uhrzeigersinn nach oben in
eine Parallelstellung zur Holmlängsrichtung schwenkt, wobei die Stärke der Schwenkklappe
22 genügend klein ist, daß sie mit Spiel zwischen den beiden Sprossen 18, 20 Platz
hat und ein Ausziehen des Schubholms unbehindert möglich wird. Der Schubholm wird
etwas weiter ausgezogen als seiner gewünschten Ausziehstellung entspricht und zwar
um ein Maß, das der Länge des Arms 36 der Schwenkklappe entspricht. Dann kann die
Schwenkklappe kurz angestoßen und um einen kleinen Winkel verschwenkt werden. Die
anschließende Abwärtsbewegung des Schubholms führt die Schwenkklappe dann automatisch
in die in Fig. 2 gezeigte Sperrstellung.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Schwenkklappe 22 im Bereich der Bodenfläche
der Sprosse und zwar an derjenigen Kante, welche der Sprosse 20 des Schubholms zugewandt
liegt, angeordnet und an der Sprosse 18 des Standholms befestigt. Wie Fig. 1 veranschaulicht,
ist die Schwenkklappe an der obersten Sprosse 18 befestigt.
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Eine Abwandlung liegt darin, die Schwenkklappe, also die Feststelleinrichtung,
nicht am Standholm, sondern am Schubholm zu befestigen. In diesem Fall sieht man
leicht, daß
die Schwenkklappe an der untersten Sprosse 20 des Schubholms
zu befestigen ist und zwar in diesem Fall derart, daß das Schwenklager sich im Bereich
der oberen Deckfläche der Sprosse 20 des Schubholms befindet und zwar an der Kante,
die in Fig. 2 mit 40 bezeichnet ist und welche der Sprosse 18 des Standhdms zugewandt
liegt. Bei dieser Anordnung ergibt sich eine kinematische Umkehrung. Der Arm 38
würde sich auf der Deckfläche 42 der Schubholmsprosse 20 und der Arm 36 auf der
Deckfläche 44 der Standholmsprosse 18 abstützen. Die Oberfläche der Schwenkklappe
22 ist querschnittsmäßig zu den Enden hin verjüngt (Fig. 2), so daß ein absatzloser
Übergang der nunmehr Trittfläche bildenden Oberfläche der Schwenkklappe 22 mit den
Deckflächen 42, 44 der Sprossen 20, 18 erfolgt. Die Stärke der Schwenkklappe 22
ist genügend gering, so daß ein bequemes Stehen des Benutzers auf der auf den Sprossen
aufliegenden Schwenkklappe gewährleistet ist.
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Wie Fig. 2 veranschaulicht, liegen sowohl die Deckflächen 42, 44 beider
Sprossen 18, 20 in einer Deckflächenebene und die Bodenflächen 46, 48 der Sprossen
18, 20 liegen ebenfalls in einer gemeinsamen Bodenflächenebene. Die Deckflächenebene
und die Bodenflächenebene bilden einen spitzen Winkel, deren Winkelhalbierende rechtwinklig
zur Holmlängsrichtung verläuft. Durch diese Cestaltung haben die beiden Sprossen
18, 20 symxetrische Trapezprofile, d.h. gleichschenklige Trapezprofile* die einander
geometrisch ähnlich sind. Die Symmetrieebene
stellt wiederum eine
geometrische Normalebene zur Längsrichtung der Holme 12, 14 dar. Dank dieser Gestaltung
bildet die Bodenflächenebene 46, 48 der Sprossen nach dem Umklappen des einen Leiterschenkels
um etwa 1800 aus der Ruhestellung heraus, so daß eine Anstelleiter gebildet wird,
eine Deckflächenebene, die zu den Deckflächen der Sprossen 18, 20 des nichtgeklappten
anderen Schenkels der Leiter etwa parallel liegen.
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Wie aus Fig. 3 deutlich zu sehen ist, besteht der Standholm 12 aus
einem U-Querschnitt mit einer Stirnwand 50, die sich ;fuwohl über die Stirnfläche
des Schubholms 14 als auch über die Stirnflächen der Sprossen 18 des Standholms
erstreckt.
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Die Stirnwand 50 überdeckt also die gesamte stirnseitige Breite der
Leiter. An die Stirnwand 50 schließen sich beidseitig die U-Schenkel 52 und 54 an,
wobei am Schenkel 52 die Sprossen 18 des Standholms 12 befestigt sind, während am
gegenüberliegenden Schenkel 54 der Schubholm 14 geführt ist.