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Bezeichnung: Ausziehleiter
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Die Erfindung betrifft eine Ausziehleiter, bestehend aus zwei Sprossen
aufweisenden Standholmen und zwei ebenfalls mit Sprossen versehenen, in den Standholmen
längsverschieb baren Schubholmen, sowie mindestens einer schwenkbar gelagerten Sperrklinke.
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Bei einer solchen Ausziehleiter ist ein selbsttätiges Sperren beim
Ausfahren des Schubholms möglich, derart, daß die Sperrklinke in die Bewegungsbahn
der Sprossen des Schubholms eingreift und die Sperrklinke so gelagert ist, daß beim
Ausfahren des Schubholms die Sperrklinke durch die Jeweilige Sprosse verschwenkt
wird, so daß die Sprosse an de#§perrklinke entlanfrfahren kann. Nach dem Vorbeigarlg
einer Sprosse kippt die Klinke in ihre Sperrstellung zurück.
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Eine spezielle Betatigung der Sperrklinke ist somit beim Ausfahren
des Schubholms nicht mehr nötig.
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Soll nun der Schubholm wieder eingefahren werden, so muß bei der beschriebenen
Ausziehleiter die Sperrklinke - und da im allgemeinen zwei Sperrklinken an beiden
Standholmen vorgesehen sind - beide Sperrklinken von Iland in die Entsperrungsstellung
gedrückt und in dieser gehalten werden, um das Schubteil in das Standteil der Leiter
einfahren zu können. Diese Betätiungsweise ist unpraktisch. Im Fall der Verwendung
der Ausziehleiter als Bockleiter, bei welcher also vier Standholme und vier Schubholme
verwendet werden,
wobei die Schubholme paarweise an ihren oberen
Enden durch ein Schwenkgelenk miteinander verbunden sind, macht sich dieser Ubelstand
besonders bemerkbar, da das gleichzeitige Einfahren beider Schubholmpaare überhaupt
nicht möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die beschriebene Ausziehleiter dahingehend
weiter auszubilden, daß nicht nur beim Ausfahren der Schubholme, sondern auch beim
Einfahren eine Handbetatigung der Sperrklinken entfallen kann, so daß das Einfahren
und Ausfahren automatisch vonstatten geht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sperrklinke
nahe dem oberen Ende des Standholms bzw. nahe dem unteren Ende des Schubholms angeordnet
und mit einer Feder in Sperrstellung vorgespannt ist, in welcher sie mit einer Stützfläche
eine Sprosse des Schubholms untergreift bzw, eine Sprosse des Standholms übergreift,
und daß an der Sperrklinke ein Entriegelungsarm schwenkbar gelagert ist und mittels
einer Feder in Entriegelungsstellung vorgespannt ist, in welcher der Entriegelungsarm
sich an der Sperrklinke abstützt und eine Schrägfläche des Entriegelungsarm die
Stützfläche der Sperrklinke derart unwirksam macht, daß die Sprosse anstatt mit
der Stützfläche der Sperrklinke, nunmehr mit der Schrägfläche des Entriegelungsarms
zusammenwirkt, wobei der Winkel der Schrägfläche zur Verschieberichtung der Holme
in der Entriegelungsstellung ausreichend klein ist, um die Sperrklinke aufgrund
der Betätigungskraft zwischen
Sprosse und Entriegelungsarm aus
der Bewegungsbahn der Sprosse herauszuschwenken.
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Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß nicht nur das Ausfahren
des Schubholms ohne Handbetätigung der Sperrklinke möglich ist, weil diese federbelastet
ist und vor Jedem Vorbeigang einer Sprosse des Schubholms aus der Bewegungsbahn
der Sprossen herausgeschwenkt und nach Vorbeigang der Sprosse durch Federkraft in
die Sperrstellung zurUckgeschwenkt wird, sondern daß auch das Verschwenken der Sperrklinke
bzw. Sperrklinken von Hand beim Einfahren der Schubholme entfallen kann. In der
Sperrstellung liegt nämlich der Entriegelungsarm an einer Vertikalfläche der Sprosse
an, die sich auf der Stützfläche des Sperrklinke abstützt.
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Der Entriegelungsarm steht unter Federkraft. Wird nun der Schubholm
geringfügig angehoben, nämlich um die Länge des etwa vertikal stehenden Entriegelungsarms,
der etwa gleich der Sprossenhöhe sein kann, so schnappt der Entriegelungsarm aufgrund
der Federkraft unter der Sprosse hindurch und schlägt an der Sperrklinke an, wobei
die Schrägfläche des Entriegelungsarms die Stützfläche der Sperrklinke praktisch
überbrückt. Wird nunmehr der Schubholm abgesenkt, so drückt die Sprosse des Schubholms
auf die Schrägfläche der Sperrklinke und aufgrund der Keilwirkung wird nunmehr die
aus Sperrklinke und Entriegelungsarm bestehende Einheit um die Schwenkachse der
Sperrklinke verschwenkt, bis die Sprosse an
der Sperrklinke vorbeigelangt
ist. Die Einheit schwenkt dann in die Sperrstellung der Sperrklinke zurück. Die
nächste Sprosse kann aber in gleicher Weise unter Verschwenkung der Einheit an der
Sperrklinke vorbeigelangen. Auf diese Weise ist das Einfahren der Schubholme ohne
Handbetätigung der Sperrklinken möglich.
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Weitere Merkmale der Erfindung bestehen noch darin, daß die Sperrklinke
aus einem doppelarmigen Hebel besteht, der nahe einem Ende die Stützfläche aufweist
und sich in der Sperrstellung mit seinem anderen Ende an den ihn lagernden Holm
abstützt. Dies erlaubt eine hohe Belastung der Speærklinken.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist noch darin zu sehen, daß die
wirksame Länge des Entriegelungsarms etwa gelich der Höhe einer Sprosse ist. Der
Entriegelungsarm kann zwar länger aber auch kürzer als etwa eine Sprossenhöhe gewählt
werden. Die Länge des Arms bestimmt das Maß, um das der Schubholm angehoben werden
muß, wenn er anschließend in den Standholm eingefahren werden soll. Eine zu große
Länge wäre also unpraktisch. Würde man aber die Länge des Entriegelungsarms zu klein
wählen, so wäre notwendigerweise der Winkel, den die Stützfläche mit der Schieberichtung
der Holme bildet, größer, weil Ja der Entriegelungsarm Uber die gesamte Länge der
Stützfläche reichen muß, weswegen die zum Verschwenken der Sperrklinke aufgrund
Keilwirkung notwendigen Kräfte
größer werden würden. Die Sprosse
würde Jeweils auf den Entriegelungsarm aufschlagen und ein weiches ruckfreies Einfahren
der Schubholme wäre nicht möglich. Aus diesem Grund besteht ein weiteres vorteilhaftes
Merkmal der Erfindung darin, daß der Schwenkwinkel des Entriegelungsarms zwischen
seinen beiden Endstellungen im Betrieb etwa im Bereich von 1200 und 1500, insbesondere
bei etwa 1350 liegt.
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Weiterhin ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das Schwenklager
des Entriegelungsarms bei am Standholm angeordneter Sperrklinke oberhalb und bei
am Schubholm angeordneter Sperrklinke unterhalb der Stützfläche dicht benachbar-t
der Bewegungsbahn der Sprosse des Jeweils anderen Holms angeordnet ist.
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Besonders vorteilhaft ist, daß der Standholm ein im Querschnitt U-förmiges
Profil aufweist, in dessen beiden Schenkeln die Sprossen gehaltert sind und daß
sich zwischen einem Schenkel des U-Profils und einem parallel dazu liegenden weiteren
Schenkel der Schwenkbolzen für die Sperrklinke befindet.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine horizontale Schnittansicht etwa längs der Linie
1-1 der Fig. 2 durch Standholm xund Schubholm mit in Sperrstellung befindlicher
Sperrklinke, Fig. 2 eine vertikale Schnittansicht durch Standholm mit in Sperrstellung
befindlicher Sperrklinke und zwei benachbarten Holmen des Schubholms und Fig, 3
die Darstellung der Sperrklinke mit in der Entriegelungsstellung befindlichem Entriegelungsarm.
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Der Standholm 10 besteht aus einem U-Profil 12, das einen inneren
Steg 14 aufweist, der in Verbindung mit dem in Fig.
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rechts gezeichneten U-Schenkel die Führung für einen Schubholm 11
darstellt. Zwischen den linksseitigen U-Schenkel des U-Profils 12 und dem Steg 14
ist ein weiteres U-Profil 16 eingesetzt und verschweiß-t, bei dem ebenfalls zwischen
den beiden U-Schenkeln ein Zwischensteg 18 gebildet ist. In dem oberen Schenkel
des U-Profils 16 (Fig. 1) und dem Zwischensteg 18 befinden sich Einschnitte, in
welchen die Sprossen (nicht dargestellt) des Standholms gehalten sind, welche sich
stirnseitig am unteren Schenkel des U-Profils 16 anlegen. Die Sprossen 20 des Schubprofils
11 sind in herkömmlicher Weise am Schubholm befestigt.
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Die beschriebene Ausführung bringt den Vorteil, daß der Schubholm
stirnseitig vom Profil des Standholms voll abgedeckt wird, was bei Gebrauch und
Transport Beschädigungen und eine Verletzungsgefahr verringert.
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Unterhalb der oberen Sprosse des Standholms 10, die in Fig.
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2 nicht dargestellt ist, Jedoch auf gleicher Höhe wie die Sprosse
20 des Schubholms liegt, ist eine Sperrklinke 22 an einem Schwenkbolzen 24 schwenkbar
gelagert, der sich zwischen dem Innenschenkel und dem Zwischensteg 18 des U-Profils
16 erstreckt. Die Sperrklinke 22 ist zweiarmig ausgebildet und hat am oberen Ende
eine etwa parallel zu den Bodenflächen der Sprossen 20 verlaufende Stützfläche 26,
welche in die Bewegungsbahn der Sprossen 20 hineinreicht und in der Sperrstellung
der Sperrklinke Jeweils eine Sprosse 20 untergreift (Fig. 2). Der untere Arm der
Sperrklinke 22 stützt sich dabei am Joch des U-Profils 16 ab, so daß eine Vertikallast
des Schubholms über die Sperrklinken zwar von den Bolzen 24 aufgenommen wird, das
Moment Jedoch unmittelbar auf den Standholm 10 übertragen wird. Die Sperrklinke
22 ist mittels einer Feder 28 in die in Fig. 2 gezeigte Sperrstellung vorgespannt.
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Die Sperrklinke 22 hat unmittelbar angrenzend an die Stützfläche 26
einen nach oben ragenden Fortsatz 30, der gabelartig ausgebildet ist und an welchem
ein Entriegelungsarm 32 schwenkbar gelagert ist. Am Entriegelungsarm greift eine
Feder 34 an, deren anderes Ende an der Sperrklinke befestigt ist. Die Feder 34 sucht
den Entriogihng8arm im Uhrzeigersinn zu verschwenken.
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In der Sperrstellung der Sperrklinke 22 liegt der Entriegelungsarm
32 an der Vertikalfläche der Sprosse 20 an. Die Anlagefläche des Entriegelungsarms
verläuft etwa in Fortsetzung der Vorderfläche des Fortsatzes 30, die dann in die
Stützfläche 26 der Sperrklinke vergeht.
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Die Sperrklinke 22 ist gegabelt. An Jedem der beiden Gabelarme 36,
38 ist eine Stützfläche 26 vorgesehen. Zwischen den beiden Gabelarmen 36, 38 befindet
sich eine vordere Verbindungswand 40, die gegenüber der Stützfläche 26 abgesetzt
ist, die also im Abstand unterhalb der Stützfläche 26 endet. Im übrigen Bereich
liegen die Vorderflächen der Gabelarme 36, 38 und die Verbindungsfläche 40 bündig.
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Soll die neue Leiter ausgefahren werden, so wird einfach das Schubteil
relativ zum Standteil nach oben bewegt. Sobald die Sprosse 20 um etwa die Höhe des
Entriegelungsarms 32 angehoben worden ist und sich der Entriegelungsarm somit nicht
mehr an der Sprosse abstützen kann, schwenkt der Entriegelungsarm 32 dank der Wirkung
der Feder 34 in die in Fig. 3 gezeigte Entriegelungsstellung, in welcher die Unterflähe
des Entriegelungsarm, die bisher an der Sprosse angelegen hat, sich nunmehr an der
Verbindungswand 40 abstützt.
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Die Oberfläche 42 des Entriegelungsarms 32 verläuft dabei schräg nach
vorn und unten und bildet mit der nach oben gerichteten Schieberichtung 44 des Schubholms
einen Winkel
von etwa 1350. Wichtig ist, daß die Länge des Entriegelungsarms
32 so bestimmt ist, daß der Entriegelungsarm 32 über die Stützfläche 26 der Sperrklinke
vorsteht, also weiter in die Bewegungsbahn der Sprossen 20 hineinragt, als die Stützfläche.
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Beim weiteren Ausfahren des Schubholms 11 tritt die nächste Sprosse
20 zuerst mit der Vorderfläche der Sperrklinke 22 zusammen und verschwenkt diese
im Uhrzeigergegendrehsinn, bis die Sperrklinke mit ihrer Stützfläche 26 aus der
Bewegungsbahn der Sprossen 20 herausgeschwenkt worden ist. Kurz vorher tritt die
Sprosse aber mit dem über die Sperrklinke vorstehenden Ende des Entriegelungsarms
32 in Eingriff und verschwenkt diesen gleichzeitig relativ zur Sperrklinke bis in
die in Fig. 2 gezeigte Stellung, in welcher die Sperrklinke 22 um einen kleinen
Winkel im Uhrzeigersinn zurück in die Sperrstellung geschwenkt ist, so daß sich
die Sprosse 20 auf der Stützfläche 26 der Sperrklinke abstützen kann.
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Das Schubteil kann weiter ausgefahren werden, wobei die Sperrklinke
jedesmal selbsttätig aus der Bahn der Sprossen herausgeschwenkt wird und selbsttätig
nach dem Passieren einer Sprosse in die Sperrstellung zurückgelangt. Soll nun das
Schubteil wieder eingefahren werden, so wird das Schubteil geringfügig, nämlich
etwa um die Höhe einer Sprosse -genaugenommen um den Abstand des oberen Endes des
Entriegelungsarms 32 von der Stützfläche 26 - wonach der Entriegelungserm 32 in
die Entriegelungaetellung (Fig. 3) herumschwenkt
und sich an der
Verbindungswand 40 der Sperrklinke 22 abstützt. Nunmehr kann man das Schubteil 11
loslassen, denn es fährt ohne jegliche Betätigung der Sperrklinken 22 voll in das
Standteil ein, indem die Sprosse sich mit dem Gewicht des Schubteils auf der Schrägfläche
42 des Entriegelungsarms 32 abstützt und aufgrund der Keilwirkung die Sperrklinke
mit Entriegelungsarm im Uhrzeigergegendrehsinn aus der Bahn der Sprossen herausschwenkt.
Diese Schwenkbewegung geschieht beim Vorbeigang Jeder Sprosse, bis das Schubteil
eingefahren ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Sperrklinke mit Entriegelungshebel
am Standteil 10 angeordnet und befindet sich dann unmittelbar der obersten Sprosse
des Standteils. Die Leiter kann Jedoch auch so ausgebildet sein, daß sich die Sperrklinke
mit Entriegelungshebel am Schubteil befindet. In diesem Fall würde die Sperrklinke
oberhalb der untersten Sprosse des Schubteils angeordnet sein und die Verhältnisse
bezüglich Bewegungsrichtung von Sperrklinke und Entriegelungshebel kehren sich entsprechend
um. Diese alternative Ausbildung kann man sich leicht klarmachen, indem man Fig.
2 auf dem Kopf stehend betrachtet, wobei das Standteil 10 zum Schubteil wird und
die Sprossen 20 zum Standteil gehören.