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Selbsttragende Leiter auf einem Fahrgestell 1)ie Ertindung betrifft
eine selbsttragende, fahrbare Leiter, die insbesondere zum Obstpflücken bestimmt
und geeignet ist.
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Selbsttragende Leitern sind in vielen Formen bekannt, insbesondere
solche, die Einzelteile hintereinanderschachteln. Solche Leitern sind aber zur \'erweii(Iting
beine Obstpllücken zu kompliziert und zu schwer und somit auch zu teuer. Beim Obstpflücken
werden heute normale Leitern und Trittleitern verwendet. l)ie normale Leiter muß
an die iitiieren stärkeren Äste angelehnt werden, was unerwünscht, umständlich und
zeitraubend ist. Die Trittleiter ist nur in geringen Höhen verwendbar und kann leicht
kippen.
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Bei der Erfindung handelt es sich darum, eine Leiter so durchzubilden,
daß sie leicht transportabel und leicht anzustellen ist, so daß sie insbesondere
zum Obstpflücken gut verwendbar ist. Hieräei soll vermieden werden, Aste zur Anlehnung
der Leiter zu benutzen, weil die Früchte an den Bäumen meistens an der äußeren Peripherie
des Baumes hängen.
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Die Erfindung besteht darin, daß das eine Ende der Leiter am Fahrgestell
drehbar befestigt ist und daß die Leiter durch eine auf dem Fahrgestell schwenkbar
befestigte, an der Leiter auf und ab gleitbare Stutze abstützbar ist. Vorzugsweise
ruht die Stütze für die Leiter schwenkbar auf ,der Achse der Räder des Fahrgestells.
Das die Leiter drehbar haltende Ende des Fahrgestells kann auf einer Gleitkufe ruhen
und weiter kann die Räderachse zur Ermöglichung des Heranfahrens des Fahrgestells
an
einen Baum od. dgl. U-förmig ausgebildet sein. Zum Aufrichten und Umlegen der Leiter
wird nach der Erfindung zweckmäßig eine am unteren Ende der Leiter befestigte Handwinde
mit Seil vorgesehen. Die das eine Ende des Fahrgestells stützende Leitkufe kann
durch Ankerwinde od. dgl. im Boden feststellbar sein. Bei einer besonderen Ausführungsform
wird an jedem Holm der Leiter die Anordnung zweier Streben vorgesehen, die je mit
ihren freien Enden in einem Drehgelenk gelagert sind, an dem auch eine Stütze angelenkt
ist, deren anderes Ende auf einer Radachse gelagert ist. Nach der Erfindung können,die
Holme der Leiter aus Rohren bestehen, an denen die Sprossen befestigt sind. Die
Holme können auch U-förmig gestaltet sein, wobei die Sprossen in den Flanschen der
U-Profile befestigt sind. Schließlich kann es zweckmäßig sein, die Räder des Fahrgestells
ausziehbar zu machen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsformen einer Leiter nach der Erfindung
beispielsweise dargestellt.
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Fig. i zeigt eine erste Ausführungsform in ausgefahrenem Zustand in
Seitenansicht; Fig.2 ist eine Teilansicht auf die eigentliche Leiter nach Fig. i;
Fig. 3 ist ein Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Leiter; Fig.
4 zeigt die Leiter von Fig. i und 2 von der Seite in eingefahrenem Zustand, d. h.
in Transportstellung, in kleinerem Maßstab; Fig. 5 ist eine Draufsicht zu Fig. 4;
Fig.6 und 7 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Leiter in Seitenansicht in
zwei verschiedenen Stellungen.
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Bei der Leiter nach Fig. i, 2, 4 und 5 ist die eigentliche, aus Sprossen
i und Holmen 2 und 3 bestehende Leiter auf einem leichten Fahrgestell um eine Drehachse
4 drehbar befestigt. Die Holme 2 und 3 können z. B. aus Röhren bestehen, zwischen
denen die z. B. aus Rundmetallstäben oder Holz bestechenden Sprossen i befestigt
sind (Fig. i, 2 und 4 bis 7). Sie können auch aus Profilmetall, z. B. U-Profilen,
bestehen, was in Fig. 3 gezeigt ist. In diesem Fall liegen dieFlansche der U-Profile
zweckmäßig nach innen, und die Sprossen sind an diesen Flanschen befestigt. Zweckmäßig
ist es, Leichtmetall für möglichst alle Teile der Leiter selbst und des Fahrgestells
zu verwenden, da dadurch die Leiter im ganzen leicht fahrbar ist und auch die Verbindung
der Teile schnell und leicht, z. B. durch Schweißen, hergestellt werden 'kann.
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Das Fahrgestell besteht aus waagerechten, in verliäatnismäßig geringer
Höhe über dem Boden liegenden Holmen 5 und 6, die vorn zwei Achsen 7 und 8 für Räder
9 und io halten, deren Durchmesser ebenfalls verhältnismäßig klein zu sein braucht.
Die den Rädern abgewandten Enden der Holme 5 und 6 sind an Stützen i i und 12 befestigt,
die mit einer Gleitkufe od. dgl. 13 fest verbunden sind. Die Stützen i i und
12 tragen auch die Dre'hac'hse ¢ für die Leiter. Die Räder 9 und io können
verhältnismäßig geringen Abstand voneinander haben, der etwa gleich der Breite der
Gleitkufe 13 oder etwas breiter sein. könnte. Bevorzugt ist aber eine in Fig. 5
gezeigte Ausführung mit verhältnismäßig großem Abstand zwischen den Rädern 9 und
io, was, wie diese Figur ebenfalls zeigt, ein Auseinandergehen der waagerechten
Holme 5 und 6 in einem größeren Winkel nötig macht. Die schrägen, zur Längsachse
des Fahrgestells verlaufenden waagerechten Holme 5 und 6 sind mit parallel zu dieser
Achse verlaufenden waagerechten Holmen 14 und 15 verbunden, welche die Achsen
7 und 8 tragen und an den Verbindungsstellen mit den Holmen 5 und 6 durch eine senkrecht
zur Fahrgestelllängsachse verlaufende Strebe 16 versteift sind (Fig. 5).
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Auf den Achsen 7 und 8 der Räder ist je eine Strebe 17 und 18 drehbar
befestigt, die zusammen mit einem unterhalb der Holme 2 und 3 liegenden Querstück
i9 eine Stütze für die Leiter bilden. Zweckmäßigerweise greifen die umgebogenen
Enden 2o und 21 der Streben 17 und 18 über die Holme 2 und 3 hinweg, damit diese
zwischen diesen Enden und dem Querstück geführt werden können. Eine Winde 22 ist
an den Holmen 2 und 3 befestigt, deren an einer der Streben 17 und 18 befestigtes
Seil 23 durch eine Handkurbel 24 aufgewickelt werden kann. Die aus den Teilen 17
bis 21 gebildete Stütze für die Leiter kann an den Holmen auf und ab gleiten. Diese
Durchbildung ergibt eine gute Abstützung der Leiter sowohl in der Fahrtrichtung
als auch quer dazu. Auch bei steil aufgerichteter Leiter (Fig. i) wird die Leiter
durch diese Stütze selbst dann genügend gestützt; wenn die sie benutzende Person
auf den oberen Sprossen steht. ' Die Stabilität der Leiter ist insbesondere auch
dadurch gewährleistet, daß der Schwerpunkt der Last, d. h. der auf der Leiter stehenden
Person zuzüglich der etwa an ihr hängenden gefüllten Obstkörbe, vor den Rädern,
d. h. zwischen diesen und der Gleitkufe 13 liegt. Eine Kippgefahr besteht also nicht.
Diese kann dadurch völlig ausgeschlossen werden, wenn die Gleitkufe 13 irgendwie
im Boden verankert wird, was z. B. durch `in Fig. i gezeigte segment- und messerartige
Befestigungsstücke und 26 geschehen kann, die durch Öffnungen in der Gleitkufe 13
gesteckt und in den Boden getreten werden können. Die Kippgefahr in seitlicher Richtung
ist ebenfalls gering, wenn der Abstand der Räder 9 und 1o voneinander groß genug
ist. Um jede Kippgefahr auszuschließen, können die Räder 9 und io an ausziehbaren
Achsen befestigt sein, die bei stehender Leiter ausgezogen werden und dadurch die
Stabilität erhöhen. Diese Möglichkeit ist in Fig. i unten rechts angedeutet. Man
könnte auch Stäbe od. dgl. vorsehen, die aus dem Fahrgestell nach beiden Seiten
zum Abstützen der Leiter ausziehbar am Fahrgestell angebracht sein können.
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Da die Leiter mit ihrem Gewicht hauptsächlich auf den beiden Rädern
g und io ruht (die. Gleitkufe 13 dient nur zur Abstützung und zur Ermöglichung leichten
Gleitens über den Erdboden), kann
sie mit dem Fahrgestell leicht
hin und her geschoben werden. Dazu dient ein an der Gleitkufe 13
vorgesehener
Handgriff 27, mit dessen Hilfe die Leiter mit Fahrgestell leicht verfahren werden
kann. Selbst Leitern erheblicher Länge können durch einen Mann leicht durch Betätigen
der Handkurbel 23 der Winde 22 in die für das jeweilige \rlieiten erforderliche
Schrägstellung gebracht werden.
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In Fig.4 ist in gestrichelten Linien die etwa waagerechte Stellung
der eigentlichen Leiter währerid des Verfahrens dargestellt.
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Fig. 5 läßt einen weiteren Vorteil der darin gezeigten Durchbildung
erkennen. Dadurch, daß keine durchgehende Radachse vorgesehen ist, sondern die Räder
9 und io nur auf Achsstücken 7 und 8 sitzen, kann (las Fahrgestell bis dicht an
einen Baumstamm bierangefahren werden, der dann zwischen den Rädern stehen und an
den die Strebe 16 fast ganz herangefahren werden könnte, was zum Eireichen der in
der Nähe des Baumstammes oben sitzenden Früchte sehr erwünscht ist.
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Eine andere mögliche Ausführung ist in Fig.6 und 7 dargestellt. Hier
sind mit den Holmen in der Nähe des unteren Endes der Leiter zwei Streben 28 und
29 (letztere ist in Fig.6 und 7 verdeckt) und in der Nähe des oberen Endes ebenfalls
zwei Streben 30 und 31 (letztere ebenfalls verdeckt) fest verbunden. Die
Streben jeder Seite 28, 3o bzw. 29, 31 sind in je einem Gelenk 32, 33 drehbar gelagert
(Gelenk 33 ist gleichfalls nicht sichtbar), in denen zwei auf den Achsen der Räder
9 und io drehbare Stützen 34 und 35 (letztere wieder verdeckt) ebenfalls angelenkt
sind. Auf denGelenkachsen32und 33 sind zwei Räder 36 und 37 (letzteres gleichfalls
verfleckt) drehbar angeordnet. Hier werden zwei Seile 38 und 39 (39 ist nicht zu
sehen) unten an den Stützen 34 und 35 befestigt. Der Abstand zwischen den Rädern
und der Gleitkufe ist je nach der Schrägstellung der Leiter veränderbar.
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Nähert sich die Leiter der Waagerechten (Fig. 7), (bann stützen die
Räder 36 und 37 sich und damit die Leiter auf den Seilen 38 und 39 ab, wie Fig.
7 erkennen läßt. Das Fahrgestell muß so eingerichtet sein, (laß es die Veränderung
des Abstandes zwischen den Rädern und der Gleitkufe ermöglicht.