DE2745775C2 - - Google Patents
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- DE2745775C2 DE2745775C2 DE2745775A DE2745775A DE2745775C2 DE 2745775 C2 DE2745775 C2 DE 2745775C2 DE 2745775 A DE2745775 A DE 2745775A DE 2745775 A DE2745775 A DE 2745775A DE 2745775 C2 DE2745775 C2 DE 2745775C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C277/00—Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C277/08—Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted guanidines
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B25/00—Compositions containing a nitrated organic compound
- C06B25/34—Compositions containing a nitrated organic compound the compound being a nitrated acyclic, alicyclic or heterocyclic amine
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C277/00—Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des
durch Auswaschen nicht entfernbaren Restsäuregehalts in
Nitroguanidin, das durch Umsetzung von Guanidinnitrat in
Gegenwart einer Mineralsäure als Dehydratationsmittel und
anschließende Ausfällung des Nitroguanidins mittels kalten
Wassers hergestellt worden ist.
Es ist bekannt, rohes oder gereinigtes Guanidinnitrat in
Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure als Dehydrata
tionsmittel in Nitroguanidin umzusetzen. Bringt man die
Reaktionsmischung in eine große Menge kalten Wassers von
ca. 0 bis 15°C, so fällt wegen der außerordentlich gerin
gen Löslichkeit des Nitroguanidins in kaltem Wasser bzw.
in verdünnter Säure dieses in Form kleiner Kristalle aus.
Die Nitroguanidinkristalle schließen jedoch erfahrungs
gemäß noch einen Restsäuregehalt von 0,1 bis 0,4%
Schwefelsäure ein, der auch
durch mehrfaches Waschen nicht entfernt werden kann. Dies
hat seine Ursache darin, daß die Restsäure in den Kristall
gruppen absorbiert ist.
Die von den Treib- und Sprengstoffherstellern geforderte
Reinheit und Oberflächenstruktur des als Komponente für
Treib- und Explosivstoffe verwendbaren Nitroguanidins sind
jedoch sehr streng und liegen unumgänglich fest. Das auf
die beschriebene Art erzeugte Nitroguanidin genügt diesen
Anforderungen nicht.
Es wurde bereits versucht, die Reinheit des durch Umsetzung
von Guanidinnitrat mit konzentrierter Schwefelsäure er
haltenen und von der Säure befreiten Nitroguanidins dadurch
zu verbessern, daß man ein neutralisierendes Mittel, bei
spielsweise Erdalkalicarbonate, bei verhältnismäßig niederer
Temperatur mit den Nitroguanidinkristallen vor ihrer
Trocknung mischte und anschließend das Wasser durch Druck
filterung entfernte. Die Struktur der hierbei gewonnenen
Kristalle genügte zwar den Bestimmungen der Treibstoffher
steller, doch hafteten die in Wasser unlöslichen Erdalkali
salze am Kristallgefüge und erhöhten den Aschegehalt des
Nitroguanidins.
Man hat auch schon das noch Reste an Schwefelsäure ent
haltende Nitroguanidin in Wasser bei Siedetemperatur gelöst
und die Lösung zur Ausfällung des Nitroguanidins auf ge
kühlte Flächen versprüht oder sie auf andere Weise schnell
abgekühlt. Dieses Verfahren ist aber sehr aufwendig und es
sind hierbei 10 bis 11 Teile Wasser auf 1 Teil Nitroguanidin
notwendig. Zwar steigt die Löslichkeit des Nitroguanidins mit
dem angewendeten Druck, so daß man bei einem Druck zwischen
4 bis 8 Atm. nur noch 3 bis 5 Teile Wasser bezogen auf
Nitroguanidin benötigen würde, doch treten bei diesem Vor
gehen Temperaturen bis zu 160°C auf. Bei Temperaturen über
135°C ist aber mit einer spontanen Zersetzung des Nitro
guanidins in wäßriger Lösung zu rechnen. Daher ist die
Durchführung dieses Verfahrens mit einem wesentlichen Nach
teil behaftet. Darüber hinaus kann aber auch bei diesem
Vorgehen die Kristalltracht praktisch nicht mehr beeinflußt
werden. Das unter Inkaufnahme der genannten Nachteile her
gestellte Nitroguanidin entspräche daher lediglich bezüglich
seiner Reinheit den Anforderungen der Sprengstoffhersteller,
die spezifische Oberfläche seiner Kristalle genügte aber
den Bedingungen nicht.
Der Erfndung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Verminderung des Restsäuregehalts des Nitro
guanidinproduktes anzugeben, welches als Komponente für
Treib- und Sprengstoffe geeignet ist und den hierfür
festgelegten Werten genügt. Mit anderen Worten, es soll
ein Verfahren angegeben werden, bei dem die anfallenden
Nitroguanidinkristalle eine hohe spezifische Oberfläche
aufweisen und praktisch vollständig frei von Restsäure
sind.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß man das
Nitroguanidin, das nach Entfernung der Fällsäure noch
0,10 bis 0,40% Restsäure enthält, auf 80 bis 110°C
erwärmt und für die Dauer von 10 bis 60 Minuten auf die
ser Temperatur hält, gegebenenfalls nochmals mit Wasser
nachwäscht, zentrifugiert und trocknet.
Es hat sich gezeigt, daß nach Beendigung des erfindungs
gemäßen Verfahrens der Restsäuregehalt des erhaltenen
Nitroguanidins nur noch bei 0,02 bis 0,08% liegt, also
bei einem Wert, der unter dem von den Treib- und Spreng
stoffherstellern geforderten Wert liegt. Außerdem ändert
sich bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
sich während des vorangegangenen Kristallisationsprozesses
eingestellte Kristalltracht praktisch nicht. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß ihre Änderung nicht über 0,3 µ liegt.
Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß die Löslichkeit
des Nitroguanidins in Wasser von 80°C nur rund 3% beträgt,
das im Verfahrensgang angewendete Wasser nur 2 bis 3 Ge
wichtsteile bezogen auf trockenes Nitroguanidin ausmacht
und somit nur 1 bis 2% des behandelten Nitroguanidins ge
löst werden und wieder in weniger hoher spezifischer Ober
fläche aus dem Wasser ausfallen.
Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
jedoch in seiner Einfachheit und darin, daß es nicht not
wendig ist, irgendwelche Salze, die der Neutralisation
der Restsäure dienen sollen, einzusetzen, so daß das
Kristallgefüge frei von daran haftenden Verunreinigungen
bleibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise entweder
unter Anwendung von Sattdampf einer Temperatur von 80°C
kontinuierlich ablaufen oder indem man das feuchte, säure
frei gewaschene Nitroguanidin mit Wasser von 80°C in den
gewünschten Verhältnissen mischt und auf dieser Temperatur
während der erforderlichen Verweilzeit beläßt.
In beiden Fällen erhält man nach dem Trocknen Nitro
guanidinkristalle, die alle Anforderungen, die an sie zur
Verwendung als Komponente für Treib- und Explosivstoffe
gestellt werden, erfüllen.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nach
stehenden Ausführungsbeispielen.
Guanidinnitrat wird mit konzentrierter Schwefelsäure in
Nitroguanidin umgesetzt und die Reaktionsmischung zur Aus
fällung der Nitroguanidinkristalle in Wasser oder in ver
dünnter Säure vorhergehender Arbeitsgänge von 0 bis 15°C
eingebracht, dann die verdünnte Säure abgeschleudert und
anschließend säurefrei gewaschen. Das noch feuchte Nitro
guanidin wird sodann mit 3 Teilen Wasser von 80°C ange
teigt und für die Dauer von ca. 30 Minuten bei dieser
Temperatur belassen. Dann wird das Wasser abzentrifugiert
und die erhaltenen Kristalle werden kurz mit Wasser nach
gewaschen, so daß ein Restfeuchtigkeitsgehalt von 20 bis
30% verbleiben.
Der Restsäuregehalt beträgt 0,03%. Das Kristallgefüge,
das vor der Behandlung bei 3,8 µ lag, ergibt sich nach der
erfindungsgemäßen Behandlung zu 4,1 µ.
Das entsprechend wie in Beispiel 1 hergestellte Nitro
guanidin wird nach Entfernung der Waschsäure nach Aus
waschen mit Wasser zentrifugiert und anschließend mittels
Sattdampf oder einem inerten Gas während 30 Minuten auf
einer Temperatur von 80°C gehalten. Dann wird kurz mit
Wasser nachgewaschen und in üblicher Weise getrocknet.
Der Restsäuregehalt lag vor der Behandlung bei 0,13% und
nach der Erwärmung auf 80°C bei 0,06%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verminderung des durch Auswaschen nicht
entfernbaren Restsäuregehalts in Nitroguanidin, das
durch Umsetzung von Guanidinnitrat in Gegenwart einer
Mineralsäure als Dehydratationsmittel und anschlies
sende Ausfällung des Nitroguanidins mittels kalten
Wassers hergestellt worden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Nitroguani
din, das nach Entfernung der Fällsäure noch 0,10 bis
0,40% Restsäure enthält, auf 80 bis 110°C erwärmt
und für die Dauer von 10 bis 60 Minuten auf dieser
Temperatur hält, gegebenenfalls nochmals mit Wasser
nachwäscht, zentrifugiert und trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man das Nitroguanidin
nach Entfernung der Fällsäure zentrifugiert und an
schließend mit 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3 Gewichts
teilen Wasser, bezogen auf trockenes Nitroguanidin, bei
einer Temperatur von etwa 80°C anteigt und für die
Dauer von etwa 10 bis 60 Minuten auf dieser Tempera
tur beläßt und daß man daran anschließend das Wasser
durch Zentrifugieren entfernt und die Kristalle in
üblicher Weise trocknet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß man das Nitroguanidin
durch Zuleitung von Sattdampf oder eines inerten Ga
ses auf etwa 80°C erwärmt, auf dieser Temperatur
etwa 10 bis 60 Minuten beläßt, anschließend mit
Wasser nachwäscht, zentrifugiert und trocknet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772745775 DE2745775A1 (de) | 1977-10-12 | 1977-10-12 | Verfahren zur herstellung von nitroguanidin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772745775 DE2745775A1 (de) | 1977-10-12 | 1977-10-12 | Verfahren zur herstellung von nitroguanidin |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2745775A1 DE2745775A1 (de) | 1979-04-26 |
DE2745775C2 true DE2745775C2 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6021211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772745775 Granted DE2745775A1 (de) | 1977-10-12 | 1977-10-12 | Verfahren zur herstellung von nitroguanidin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2745775A1 (de) |
-
1977
- 1977-10-12 DE DE19772745775 patent/DE2745775A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2745775A1 (de) | 1979-04-26 |
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