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Belichtungszeitsteuervorrichtung für eine
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photographische Kamera Die Erfindung bezieht sich auf einen photographischen
Zweilamellenverschluß, bei welchem zur Erzielung unterschiedlicher Belichtungszeiten
wahlweise beide Verschlußlamellen oder nur eine Verschlußlamelle in Abhängigkeit
von der Stellung eines Belichtungswerteinstellers zum Ablauf gebracht werden.
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Ein derartiger Verschluß ist durch die DT-OS 19 47 708 bekannt geworden,
welcher Jedoch keine selbständige Berücksichtigung einer Filmempfindlichkeit und
einer Blitzbelichtungszeit bei angesetzter Blitzlampe erlaubt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zweilamellenverschluß
der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß neben einer manuellen Einstellung von
Belichtungsfaktoren außerdem auch eine selbsttätige Berücksichtigung einer Filmempfindlichkeit,
sowie eine selbsttätige Einstellung einer Blitzbelichtungszeit in Abahängigkeit
von einer angesetzten Blitzlampe erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Belichtungswerteinsteller
als mehrarmiger, beweglich gelagerter Hebel ausgebildet ist und mittels eines ersten
Armes mit einem die jeweilige Filmempfindlichkeit eines eingelegten Filmes angebenden
körperlichen Unterscheidungsmerkfll einer Filmkassette in Verbindung steht und mittels
eines zweiten Armes mit einem Belichtungszeiteinsteller in Verbindung steht, sowie
mittels eines dritten Armes mit einem in eine Blitzlampenfassung hineinragenden,
die An- oder Abwesenheit einer Blitzlampe erf(Lhlenden Taster in Eingriff steht,
und daß ein vierter Arm des Hebels einem die Freigabe oder Blockierung einer Verschlußlamelle
bewirkenden Steuerteil zugeordnet ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der mehrarmige Hebel
oder der Steuerteil und/oder die diesem zugeordnete Verschlußlamelle zwecks Erzielung
genauer Verschlußzeiten justierbar ausgebildet.
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Durch die erfindungsgemäßen Mittel wird eine besonders einfache, kostengünstige
und funktionssichere Belichtungszeitsteuervorrichtung erreicht.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung in der Fig.
1 eine Ansicht des Zweilamellenverschlusses in seiner Ausgangsstellung bei Einstellung
"kürzeste Belichtungszeit"; Fig. 2 den Verschluß gemäß Fig. 1 in der Draufsicht;
Fig. 3 den Verschluß gemäß Fig. 1, jedoch bei Einstellung kurze Belichtungszeit";
Fig. 4 den Verschluß gemäß Fig. 3 in der Draufsicht; Fig. 5 den Verschluß gemäß
Fig. 1, bei Einstellung "lange Belichtungszeit"; Fig. 6 den Verschluß gemäß Fig.
5 in der Draufsicht.
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An einer Montageplatte 1 mit einer Belichtungsöffnung la ist eine
erste als Schleuderlamelle ausgebildete Verschlußlamelle 2 um ein Lager 11 schwenkbar
angeordnet, welche von einem Verschlußantrieb 3 im Uhrzeigersinn angetrieben und
von einer Feder 12 im Gegenuhrzeigersinn beaufschlagt wird.
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Auf der Verschlußlamelle 2 ist exzentrisch zu deren Lager 11 eine
zweite Verschlußlamelle 4 um ein Lager 13 schwenkbar angeordnet. Die zweite Verschlußlamelle
4 wird von einer sich an der ersten Verschlußlamelle 2 abstützenden Feder 14 im
Uhrzeigersinn beaufschlagt.
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Die zweite Verschlußlamelle 4 wird an deren Arm 4a von einem Steuerteil
5 beeinflußt, welches um ein Lager 15 drehbar an deren Montageplatte 1 angeordnet
ist. Über einen Arm 5b steht der Steuerteil 5 mit einer Stufen aufweisenden Abwinkelung
6b eines Armes 6a eines Hebels 6 in Verbindung.
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Der Hebel 6, welcher um ein Lager 16 drehbar ist, weist neben dem
bereits beschriebenen Arm 6a noch weitere Arme 6c, 6d und 6e auf.
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Der Arm 6c des Hebels 6 arbeitet mit einem Vorsprung 7a einer Filmkassette
7 zusammen. Der Vorsprung 7a ist ein körperliches Unterscheidungsmerkmal, welches
die Filmempfindlichkeit eines in der Filmkassette 7 befindlichen Filmes angibt.
Bei hoher Filmempfindlichkeit ist der Vorsprung kurz (siehe Fig. 1), bei niedriger
Filmempfindlichkeit lang (siehe Fig. 3).
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In Abhängigkeit von der jeweiligen Filmempfindlichkeit begrenzt nun
der Vorsprung 7a entweder den Schwenkbereich des Hebels 6, 6c (siehe Fig. 4) oder
läßt den Hebelarm 6c passieren (siehe Fig. 2).
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Der Arm 6d des Hebels 6 ist einem Belichtungszeiteinsteller 17 zugeordnet,
während der Arm 6e mit einem Arm 8a eines Tasters 8 in Eingriff steht.
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Der Taster 8 weist eine in eine Blitzlampenfassung (nicht dargestellt)
hineinragende, mit einer Blitzlampe 9 zusammenwirkenden Nase 8b auf.
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Als Gegenlager für die Stufen aufweisende Abwinkelung 6b des Hebelarmes
6a dient ein ortsfester Anschlag 10 mit einer Justierschraube 10a.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Gemäß Fig. 1 und 2
befindet sich die Vorrichtung in der Stellung, in welcher Be kürzeste Belichtungszeit
gebildet wird. Der Kassettenvorsprung 7a übt dabei keinen Einfluß auf den Hebelarm
6c aus (hohe Filmempfindlichkeit), ebenso auch nicht der Belichtungszeiteinsteller
17.
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Wenn nun durch Betätigung eines nicht dargestellten Auslösers der
Verschlußantrieb 3 zum Ablauf gebracht wird, so schlägt dieser gegen den Vorsprung
2a und schleudert die erste Verschlußlamelle 2 im Uhrzeigersinn drehend in die Offenstellung,
in welcher die Belichtungsöffnung la freigegeben ist.
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Während der Schwenkbewegung der ersten Verschlußlamelle 2 legt das
Lager 13 der zweiten Verschlußlamelle 4 einen kreisbogenförmigen Weg zurück, derart,
daß sich das Lager 13 im Uhrzeigersinn von dem Arm 5a des Steuerteils 5 wegbewegt.
Dabei gleitet der Arm 4a der zweiten Verschlußlamelle 4 solange an dem Arm 5a entlang,
bis er von diesem abgleitet und freigegeben wird. Nach der Freigabe schwenkt die
zweite Verschlußlamelle 4 unter der Wirkung der während des Aufschleuderns der ersten
Verschlußlamelle 2 gespannten Feder 14 im Uhrzeigersinn. Die zweite Verschlußlamelle
4 deckt dabei die Belichtungsöffnung la ab, womit die Belichtung beendet ist.
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Die erste Verschlußlamelle 2 kehrt nach Erreichen ihrer Offenstellung
unter der Wirkung ihrer während des Aufschleuderns gespannten Feder 12 die Bewegungsrichtung
um und läuft entgegen dem Uhrzeigersinn in die Ausgangsstellung zurück.
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Während dieser Rückbewegung nimmt die erste Verschlußlamelle 2 die
zweite Verschlußlamelle 4 mit, wobei die Feder 14 während dieser Bewegungsphase
in Bezug auf die Feder 12 wirkungslos ist.
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Gegen Ende dieser Rückbewegung überläuft der Verschlußlamellenarm
4a unter seitlichem Ausweichen den Arm 5a des Steuerteils 5, bis dieser wieder seine
aus der Fig. 1 ersichtliche Ausgangsstellung einnimmt.
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Sobald eine Filikassette 7 mit einem Film niedriger Filmempfindlichkeit
(langer Vorsprung 7a) eingelegt ist, befindet sich die Vorrichtung in der Stellung
gemäß Fig. 3 und 4.
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In dieser Stellung nimmt das Steuerteil 5 eine durch die Lage des
Hebels 6 verursachte veränderte Relativstellung zum Arm 4a der zweiten Verschlußlamelle
4 ein.
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Wird der Verschluß bei der Einstellung gemäß Fig. 3 und 4 nun zum
Ablauf freigegeben, so erfolgt dessen Ablauf wie vorstehend zu Fig. 1 und 2 bereits
beschrieben. Allerdings wird die zweite Verschlußlamelle 4 nun durch das längere
Entlanggleiten an dem Steuerteilarm 5a erst zu einem gegenüber der Einstellung gemäß
Fig. 1 und 2 späteren Zeitpunkt freigegeben, woraus eine längere Verschlußoffenzeit
und damit eine längere Belichtungszeit resultiert.
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Beide vorstehend geschilderten Belichtungszeitsteuerungen erfolgen
von der Filmkassette 7 gesteuert selbsttätig.
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Eine weitere selbsttätige Belichtungszeitsteuerung wird beim Ansetzen
einer Blitzlampe 9 in die kameraseitige Blitzlampenfassung vorgenommen, indem die
angesetzte Blitzlampe 9 die Nase 8b des Tasters 8 verdrängt. Dabei wird der Taster
8 von seiner in Fig. 6 strichpunktiert angedeuteten Stellung in die Stellung gemäß
Fig. 6 bewegt. Dies bewirkt eine Verschwenkung des Hebels 6, welcher seinerseits
über die Stufen aufweisende Abwinkelung 6b das Steuerteil 5 in die aus der Figs
cPt Lage bringt.
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Bei der Freigabe des Verschlußantriebs 3 erfolgt zunächst das Aufschleudern
der ersten Verschlußlamelle 2 wie vorstehend bereits beschrieben. Auch die zweite
Verschlußlamelle 4 führt ihre von der ersten Verschlußlamelle 2 abhängige kreisförmige
Lagerbewegung aus. Durch die Stellung des Steuerteils 5 verursacht, wird der Arm
4a der zweiten Verschlußlamelle 4 jedoch in jeder Stellung der Verschlußlamelle
2 blockiert, so daß die zweite Verschlußlamelle 4 nicht ablaufen kann.
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Damit wird die Belichtungsöffnung la erst nach der Bewegungsumkehr
der ersten Verschlußlamelle 2 wieder geschlossen, wodurch die für eine Blitzlichtaufnahme
erforderliche lange Belichtungszeit erzielt wird.
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Diesselbe Belichtungszeit wie vorstehend bei Verwendung einer Blitzlampe
beschrieben, wird auch durch manuelle Einstellung mittels des Belichtungszeiteinstellers
17 erreicht. Hierzu wird der Belichtungszeiteinsteller 17 in die in Fig. 6 gezeigte
Stellung gebracht. Dabei wurde der Hebel 6 über dessen Arm 6d von der in Fig. 6
strichpunktiert angedeuteten Lage in die ausgezogen dargestellte Lage geschwenkt,
in welcher das Steuerteil 5 die in Fig. 5 dargestellte Stellung einnimmt.
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Die Einstellung aller Belichtungszeiten kann, soweit dies nicht von
dem Filmkassettenvorsprung 7a oder einer angesetzten Blitzlampe 9 beschränkt ist,
mittels des Belichtungszeiteinstellers 17 auch manuell vorgenommen werden.