DE2744144C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließanlage gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartiges, im Rahmen einer gattungsgemäßen Schließ
anlage zu verwendendes Schloß mit Drehscheiben-Zuhaltungen
ist in der DE-OS 23 38 152 beschrieben. Der zu dem Schloß
passende Schlüssel weist ein Schlüsselgrundprofil auf,
dessen Querschnitt die Gestalt der Mittenöffnungen aller
in dem Schloß eingesetzten Zuhaltungsscheiben angepaßt ist,
so daß sich die Variationsmöglichkeit insbesondere bezüg
lich der Schaffung von im Rahmen einer Schließanlage mit über-
und untergeordneten Schlüsseln zu verwendenden einzelnen
Schlössern mit passenden Schlüsseln dazu auf die je
weilige Anordnung der aus dem Schlüsselgrundprofil
herausgeschnitten bartartigen Steuerflächen beschränkt.
Aus den deutschen Patentschriften 3 80 475 sowie
3 80 477 sind ferner bereits Schlösser mit Scheiben
zuhaltungen bekannt, bei welchen an den passenden
Schlüsseln über deren Schlüsseleinsteckbereich
verlaufende Nuten vorgesehen sind, die mit ent
sprechend in den freien Querschnitt der Mittenöffnungen
der Schloßscheiben hineinragenden Nasen im Sinne einer
Führung und Zuordnung der Scheiben beim Einschieben des
Schlüssels zusammenwirken, so daß sich eine Sortierung der
Schloßscheiben in die gewünschte Lage schon beim Ein
schieben des Schlüssels in den Schloßkanal ergibt.
Eine vergleichbare Ausführung hierzu zeigt ebenfalls
die DE-OS 25 03 396. Im Hinblick auf eine Vergrößerung
der Variationsbreite von Schließzylindern und passenden
Schlüsseln im Rahmen einer Schließanlage vermag diese
bekannte Gestaltung keinen Beitrag zu leisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Schließanlage der vorausgesetzten Gattung so weiter
zubilden, daß die Anzahl der Variationsmöglichkeiten
erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der dem einzelnen Schließzylinder einer Schließanlage
zugeordnete Schlüssel in seinem Querschnittsgrund
profil durch eine am Vorderende beginnende in Längs
richtung über einen Teil seines Schlüsseleinsteckbereiches
verlaufende Nut geändert ist, daß in dem zugeordneten
Schließzylinder wenigstens eine Zuhaltungsscheibe mit
einer dem geänderten Schlüsselgrundprofil angepaßten
Mittenöffnung in der von der Querschnittsänderung
des Schlüsseleinsteckbereiches erfaßten Einsteckbahn
für den Schlüssel angeordnet ist und daß das Grund
profil des übergeordneten Schlüssels durch den gemeinsamen
lichten Querschnitt der Mittenöffnung der Zuhaltungs
scheiben der dem jeweiligen Schlüssel zugeordneten
Einzelzylinder bestimmt ist. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Aus der DE-OS 18 12 051 ist ein Schloß mit Stift
zuhaltungen bekannt, bei welchen ein einzelner
Schließzylinder und der dazu passende Schlüssel
derart aufeinander abgestimmt sind, daß der
Schlüssel an seinem Spitzenabschnitt durch Ein
bringung einer Nut in seinem Profil geändert ist,
wobei im Tiefsten des Schließzylinders ein mit der
Nutabmessung korrespondierendes Anschlagstück an
geordnet ist, so daß jeweils nur der Schlüssel mit
der genau passenden Nut im Schließzylinder eine
Stellung einnehmen kann, in welcher die Zuhaltungs
stifte die Öffnungskombination des Schließzylinders
treffen.
Ebenfalls zeigt das DE-GM 70 31 228 ein gattungsfremdes
Schloß mit Stiftzuhaltungen, bei welchem über das
Schlüsselblatt in unterschiedlicher Länge verlaufende
Rippen, die beim Einstecken des Schlüssels in den
Schließzylinder in dort angeordneten Nuten eingreifen,
Anschläge ausbilden, so daß ebenfalls nur der passende
Schlüssel die auf die Öffnungskombination des Schließ
zylinders zutreffende Position einnehmen kann. Beide
Vorschläge erlauben zwar die Abstimmung von unter-
und übergeordneten Schlüsseln innerhalb einer zu
sammengehörigen Schließanlage, sind aber aufwendig
in der Herstellung und vergrößern die Anzahl der
Variationsmöglichkeiten insgesamt nicht.
In der Veröffentlichung von Hron "Schloßkonstruktion"
Rudolf Bohmann Industrie- und Fachverlag, Heidelberg-
Wien 1952, Seiten 151/152 ist weiterhin allgemein
die Maßnahme beschrieben, Schließanlagen durch Profil
variation von Bartschlüsseln aufzubauen, indem die
Querschnitte der Schlüsselbärte von unter- und über
geordneten Schlüsseln jeweils durch nutenartige
Gestaltungen geändert sind, wobei der Einsteckquerschnitt
des Schließzylinders die Verwendungsmöglichkeit des
jeweilig einzelnen Schlüssels bestimmt. In gleicher
Weise zeigen auch die gattungsfremden, jeweils Schlösser
mit Stiftzuhaltungen betreffenden Druckschriften
US-PS 17 82 464, DE-GM 19 10 591 sowie AT-PS 1 36 141
Schließzylinder mit Schlüsseln, deren Querschnitt
im Einsteckbereich des Schlüssels durch nutartige
Ausfräsungen gestaltet ist, wobei hierdurch eine
gegenseitige Anpassung von Schlüsselkanal des Schließ
zylinders und Schlüsselprofils erreicht ist, so daß
jeweils nur der passende Schlüssel in den Schließ
zylinder eingeschoben werden kann. Hiermit ist der
Nachteil verbunden, daß die Querschnitte des Schlüssels
vom Schließzylinder ausgehend von jedermann erkenn
bar und als Rohling nachahmbar sind.
Die DE-OS 20 38 358 schließlich zeigt ein Zylinder
schloß mit Drehscheiben-Zuhaltungen, in dessen Scheiben
stapel Zwischenscheiben eingefügt sind mit dem Zweck,
die eigentlichen Zuhaltungsscheiben gegen eine selbst
tätige Verdrehung zu sichern.
Mit der Erfindung ist zunächst der Vorteil verbunden,
daß bei Schließzylindern mit Drehscheiben-Zuhaltungen
sich eine außerordentlich große Zahl von Variations
möglichkeiten ergibt, da innerhalb eines Schlüssel
grundprofils einerseits durch Anbringung entsprechender
Nuten sowie Anpassung der Mittenöffnungen der zugehörigen
Zuhaltungsscheiben eine Zuordnung von Schließ
zylinder und Schlüssel möglich ist, wobei die
Variationsmöglichkeiten in einfacher Weise dadurch
ergänzt werden, daß die wenigstens eine an das ge
änderte Schlüsselgrundprofil angepaßte Zuhaltungs
scheibe längs der Einsteckbahn des Schlüssels in unter
schiedlichen axialen Positionen einlegbar ist. Somit
kommt es im Rahmen einer Profilserie nicht nur auf
die Ausbildung der Nuten selbst, sondern auch auf
die in einfacher Weise anzupassende Zusammenstellung
der Zuhaltungsscheiben an.
Zusätzlich ist eine Variationsmöglichkeit dadurch
ergeben, völlig unterschiedliche Schlüsselgrundprofile
vorzusehen, innerhalb welcher sodann die erfindungs
gemäßen Variationsmaßnahmen vielfach verwirklicht werden
können. Dies hat die vorteilhafte Wirkung, daß selbst
die Kenntnis des Schlüsselgrundprofils eine einfache
Nachahmung des Schlüssels von vornherein ausschließt.
In vorteilhafter Weise können auch im Rahmen eines
Schlüsselgrundprofils durch entsprechende Nutgestaltung
im axialen Verlauf des Schlüsseleinsteckbereiches mehrere
unterschiedliche Einzelprofile am Schlüssel hinter
einander vorgesehen sein, wobei in derartigen Fällen
mehrere angepaßte Zuhaltungsscheiben im Schließ
zylinder angeordnet werden müssen. Hierdurch wird die
Anzahl der Variationsmöglichkeiten in sehr hohem
Umfang vergrößert.
Durch Gestaltung geeigneter Schlüsselprofile kann eine
mehrere Profilserien umfassende Schließanlage mit einem
Schlüsselgrundprofil vorgesehen werden, welches
wenigstens die Mehrzahl der für die verschiedenen
Einzelprofile der verschiedenen Profilserien gemachten
Schlösser schließt. Dies ist von besonderer Bedeutung
bei solchen Schließanlagen, bei denen eine umfassende
Hauptschlüssel-Schließung vorgesehen ist. In Fort
führung dieses Gedankens kann nochmals eine Weiter
entwicklung stattfinden, so daß das einer Schließ
anlage zuzurechnende Profilsystem mehrere Profilserien
umfassen kann, von denen jedes wenigstens ein Profil
enthält, das ebenfalls in Schlösser paßt, die für
einige Profile der anderen Serie gefertigt sind.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich daraus,
daß insbesondere keine komplizierten Änderungen im
Schloß erforderlich werden, wenn zwei verschiedene
Profile am gleichen Schlüssel verwendet werden; viel
mehr handelt es sich bei der dann notwendigen Maßnahme
lediglich darum, daß zwei oder mehr verschiedene
Zuhaltungsscheiben mit entsprechend angepaßten Mitten
öffnungen im gleichen Schließzylinder zum Einsatz
gelangen, so daß dadurch den Schlüssel rückhaltende
Elemente entsprechend dem Schlüsselprofilen in der
Einsteckbahn des Schlosses ausgebildet werden. Die Her
stellung eines in ein Schloß von dieser Bauart
passenden Schlüssels läßt sich so verwirklichen,
daß Schlüssel-Rohlinge mit verschiedenen Profilen
über den Schlüsseleinsteckbereich in der Schlüssel
fabrik und nur dort gefertigt werden, und diese
Schlüssel-Rohlinge werden alsdann an die Bearbeitungs
betriebe ausgeliefert, die wiederum nur auf das
Fräsen der Schlüsselkombinationen zu achten haben.
Als Vorteil der Erfindung ist ferner noch zu werten,
daß bei Verlust eines Schlüssels nicht etwa der
ganze Schließzylinder ausgetauscht zu werden braucht.
Vielmehr braucht ausgehend von dem der Schließanlage
zuzuordnenden Schlüsselgrundprofil nur eine andere
Nutgestaltung eingefräst und in dem zugehörigen
Schließzylinder lediglich die eine Zuhaltungsscheibe
mit dem angepaßten Querschnitt ihrer Mittenöffnung
ersetzt oder im Scheibenstapel entsprechend verlegt
zu werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend an Hand der
Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 ein Anordnungs-Schaubild der Bauteile eines Zylinder
schlosses,
Fig. 2, 10, 15-22 Schlüssel-Rohlinge für ver
schiedene Schlösser sowie ihre Profile,
Fig. 3-7 Zuhaltungsscheiben für verschiedene Schlüsselprofile,
Fig. 8 und 9 Prinzip-Schemen von Profilsystemen,
Fig. 11-14 Zuhaltungsscheiben für Schlüsselprofile nach Fig. 10
sowie entsprechende Schlüsselprofile,
Fig. 23 ein Prinzip-Schema eines ausgeführten Schloßsystems.
Aus Fig. 1 ergibt sich ein Schlüssel 1 mit einem in besonderer
Weise profilierten Schlüsselschaft oder -blatt als Schlüsseleinsteckbereich welcher bzw.
welches sich noch deutlicher aus Fig. 2 entnehmen läßt. Das
dargestellte Schloß enthält ferner ein Schließzylindergehäuse 2
und einen drehbaren Schließzylinder 3. Dieser ist mit einem
Stapel von Zuhaltungsscheiben 4, 5, 6 und 7 sowie Zwischen
scheiben 8 angefüllt. Die Scheibe 4, welche die äußerste Scheibe
des Stapels bildet, ist in vergrößertem Maßstab in Fig. 3
wiedergegeben. Die Scheibe 5 - im Mittelbereich des Scheiben
stapels angeordnet - ergibt sich im einzelnen aus Fig. 4.
Die Scheibe 6, welche die innerste Zuhaltungsscheibe des Stapels
bildet, läßt sich vergrößert aus Fig. 5 entnehmen. Die Schei
ben 7, welche die übrigen Zuhaltungsscheiben des Schlosses dar
stellen, sind in den Fig. 6 und 7 wiedergegeben. Eine Sperr
stange 51 lagert beweglich in einem Schlitz 50 und verriegelt
den Schließzylinder 3 mit dem Zylindergehäuse 2. In der
Öffnungsstellung des Schlosses kann sich die Sperrstange 51
radial einwärts in eine Nut hineinbewegen, die durch am Umfang
angeordnete Ausnehmungen 46 der in den Fig. 3-7 gezeigten
Zuhaltungsscheiben vorgesehen sind, wodurch der Schließzylinder 3
freigegeben wird.
Fig. 2 zeigt Schlüssel-Rohlinge für ein Zylinderschloß nach
Fig. 1 in vergrößerter Darstellung. Diese Rohlinge sind noch
nicht in der für die betreffende Schlüsselkombination
charakteristischen Weise bartartig eingekerbt, wie es sich aus
Fig. 1 beispielsweise durch das Bezugszeichen 52 ergibt. Der
Rohling gemäß Fig. 2 hat an verschiedenen Querschnitten des
Schlüsselblattes verschiedene Profile. Diese sind durch
Schnitte dargestellt, und zwar zeigt der Schnitt I-I das
Profil am Hinterende des Schlüsselblattes, der Schnitt II-II
das Profil im Mittelbereich und der Schnitt III-III das
Profil am Vorderende des Schlüsselblattes. Im Schloß befinden
sich mit diesen Profilen wirkungsmäßig korrespondierende
Zuhaltungsscheiben. Die Scheibe 4 nach Fig. 1 entspricht
wirkungsmäßig dem Profil I-I, die Scheibe 5 dem Profil II-II
und die Scheibe 6 dem Profil III-III. Die Scheiben 7 sind
allgemeine Scheiben mit einer Mitten
öffnung entsprechend dem Querschnittsgrundprofil des Schlüssels ohne Nuten.
Angesichts dessen ist es nicht erforderlich, Zuhaltungsscheiben zu
verwenden, die dem Schlüsselprofil genau entsprechen, statt
dessen werden solche Scheiben als erste Schloßscheibe in Be
reichen benutzt, wo der Schlüssel ein bestimmtes Profil auf
weisen muß. Zwar kann dies nicht die Verwendung von Scheiben
entsprechend dem tatsächlichen Schlüsselprofil über diesen
ganzen Profilbereich hin vermeiden, aber die Verwendung von
dem Schlüsselprofil genau entsprechenden Scheiben ist deshalb
nicht erforderlich, weil schon die Mittenöffnung der ersten
Zuhaltungsscheibe des fraglichen Bereiches das Gröstmaß des
Schlüsselprofils angibt, welches benutzt werden kann.
Die in Fig. 1 wiedergegebene erste Zuhaltungsscheibe 4, die
für das aus Fig. 2 ersichtliche Schlüsselprofil I-I vorge
sehen ist, wird in Fig. 3 noch genauer wiedergegeben. Ent
sprechend zeigt Fig. 4 die in der Mitte des Scheibenstapels
angeordnete Scheibe 5 in vergrößertem Maßstab, und die innerste
Scheibe 6 ergibt sich aus Fig. 5. Gemäß den Fig. 3 und 4
korrespondiert die Mittenöffnung 40 der dortigen Scheiben
roh mit den Schlüsselprofilen I-I bzw. II-II, jedoch ist
die Mittenöffnung der Scheibe 6 in ihrem Oberteil größer als
das Schlüsselprofil III-III, um die Herstellung zu er
leichtern. Dies ist ohne weiteres möglich, weil an der entgegen
gesetzten Seite der Mittenöffnung ein sich radial nach innen
erstreckender Vorsprung 41 angeordnet ist, durch den es nicht
erforderlich wird, bei dem dargestellten Schloß einen Schlüssel
zu verwenden, der keine Nut 42 entsprechend Fig. 2 aufweist.
Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Schloß entsprechen die all
gemeinen Zuhaltungsscheiben 7, die nicht zum Begrenzen eines be
sonderen Profiles vorgesehen sind, den in den Fig. 6 und 7 ge
zeigten Zuhaltungsscheiben.
Die Mittenöffnung 40 einer Scheibe umfaßt zwei wirkungs
mäßig wesentliche Abschnitte: die beiden Enden 44 und 45 der
geraden Kante 43 der Öffnung. Einer von diesen Abschnitten wird
durch die in Fig. 1 gezeigte Kombinations-Bartgestaltung 52
beeinflußt, um die Scheibe in ihre Freigabestellung zu drehen,
während das entgegengesetzte Ende der geraden Kante 43 durch die
ebenfalls in Fig. 1 gezeigte Rückstellfläche 53 beeinflußt
wird, um die Scheibe in ihre Anfangsstellung zu drehen,
d. h. in die Einsteck- bzw. Ausziehstellung des Schlüssels.
Da nur die Enden der geraden Kante 43 als Kraftübertragungs
flächen dienen, wird der Mitelabschnitt der Kante 43 nicht
benötigt, und die Mittenöffnung kann auch der in Fig. 7
wiedergegebenen Gestaltung entsprechen. Die Fig. 3-7 zeigen
ebenfalls die Umfangsausnehmung 46 der Zuhaltungsscheiben,
in welche sich die Stange 51 in der Freigabestellung des
Schlosses hineinsetzt, und aus den Fig. 6 und 7 ergibt sich
ferner eine Anzahl von Fehlausnehmungen 47,
welche die Aufgabe haben, das Aufbrechen des Schlosses zu er
schweren.
Der Kombinationsbart 52 (Fig. 1) wird mittels einer Fräs
maschine oder dergleichen durch Ausnehmen von Sektoren ver
schiedener Gestalt aus einer Hälfte des Schlüsselblattes an
solchen Stellen, die den verschiedenen Zuhaltungsscheiben ent
sprechen, hergestellt. Normalerweise werden sechs verschiedene
Fräsungen vorgenommen, Nullfräsung und die Fräsungen der
ersten bis fünften Sektorstufen. In diesem Fall dreht die Null
fräsung, womit zum Ausdruck gebracht wird, daß gar keine
Fräsung erfolgt ist, eine Zuhaltungsscheibe über den größten
Winkel, und eine fünfstufige Fräsung, d. h. die maximale Fräsung,
dreht die Schloßscheibe in dieser Stellung in keinem Fall. Die
Fräsungen können grundsätzlich in der gleichen Weise, unabhängig
von der Form des Schlüsselprofils, hergestellt werden. Aufgrund
dessen und weil die Fräsung von Schlüsselkombinationsbärten an
sich bekannt ist, wird dies hier nicht weiter im einzelnen
beschrieben.
In Fig. 8 ist ein Profilsystem schematisch dargestellt. Die
verschiedenen Schlüsselprofile werden hier durch Großbuchstaben
bezeichnet, und die entsprechenden Mittenöffnungen in den
Zuhaltungsscheiben tragen Kleinbuchstaben. Pfeile zeigen an, in
welche Mittenöffnung jedes Schlüssselprofil hineinpaßt. Sämtliche
Profile lassen in die Schlüsselöffnung a des Grundprofils A,
und das allgemeine Profil E paßt in nahezu sämtliche Mitten
öffnungen des Systems, ausgenommen die Öffnungen h und i.
In jedem Falle ist es möglich, ein Profilsystem so auszubilden,
daß es theoretisch nicht möglich ist, ein Schlüsselgrundprofil
zu ersinnen, welches in sämtliche Schlösser des Systems passen
würde. Der zur Verfügung stehende Spielraum zur Gestaltung
eines Grundprofils wird grundsätzlich bestimmt durch
Übereinanderlegen aller Mittenöffnungen des Systems, um
herauszufinden, wie die verbleibende lichte Öffnung ausschaut.
Das Schlüsselgrundprofil muß in dieses Lichte hineinpassen. Wenn
die Öffnungen derartig geformt sind, daß keine übereinstimmende
Lichtöffnung gebildet wird, gibt es kein Grundprofil,
welches in sämtliche Schlösser des Systems passen würde.
Ein in gewisser Weise ähnliches System ist in Fig. 9 wieder
gegeben, jedoch enthält dieses eine größere Anzahl von Schlüs
selprofilen, die in Schlösser für mehrere verschiedene Profile
hineinpassen. Beispielsweise paßt das Profil J in die Öffnungen
a, b, f und j; das Profil K paßt in die Öffnungen a, b, c, d
und k; entsprechend paßt das Profil E in die Öffnungen a, b, f,
j, c, d und g. Alle diese Möglichkeiten können mit Vorteil bei
der Gestaltung verschieden ausgeführter Schließanlagen einge
setzt werden.
Aus Fig. 10 ergibt sich ein Schlüssel-Rohling mit einem
rechtwinkligen Querschnittsgrundprofil. Im Bereich dieses Grundprofiles
ist es auch möglich, eine große Anzahl von kleineren Einzelprofilen
auszubilden, die zu der gleichen Profilfamilie gemäß den Quer
schnitten IV-IV, V-V und VI-VI gehören. Eine auf einer
Rechteckgestaltung basierende Profilfamilie kann in die äußere
Umgrenzung der halbkreisförmigen Grundprofile gemäß Fig. 2
hineinpassen, oder die Situation kann auch umgekehrt sein. In
beiden Fällen können diese zwei Profilfamilien und ihre zugehörigen Schließ
anlagen unter bestimmten Umständen miteinander kombiniert wer
den. Auch besteht die Möglichkeit, daß die beiden fraglichen
Profilfamilien zwei vollständig getrennte Schließanlagen darstellen.
Die Fig. 11-14 zeigen andere Profile, welche zur recht
eckigen Profilfamilie gehören, außerdem entsprechende Zu
haltungsscheiben. Im Vergleich mit den Scheiben nach den Fig.
3-7 sind die hier gezeigten Zuhaltungsscheiben dadurch unter
schieden, daß das die Drehbewegung der Scheiben begrenzende
Glied nicht durch die Seitenflächen 49 der Zunge 48 gebildet
wird, sondern durch sich nach innen erstreckende Flächen 49 a,
denen radiale Anschlagflächen an der Innenseite des Schließ
zylinders 3 entsprechen.
Die Fig. 15 und 16 machen deutlich, auf welche Weise von ei
nem bestimmten Grundprofil zwei Schlüssel hergestellt werden,
die nicht im gleichen Schloß verwendet werden können, und zwar
aufgrund des Umstandes, daß am Vorderende des einen Schlüssels
eine linke Zusatznut und bei dem anderen Schlüssel eine rechte
Zusatznut vorgesehen ist.
Die Fig. 17 und 18 zeigen ein Ausführungsbeispiel, wobei ein
Schlüssel entsprechend Fig. 18 funktionsmäßig in ein Schloß
hineinpaßt, welches für einen Schlüssel gemäß Fig. 17 ausge
bildet ist, während ein Schlüssel gemäß Fig. 17 nicht in ein für
einen Fig. 18-Schlüssel gemachtes Schloß eingesteckt werden
kann. Bei diesem Beispiel befindet sich eine zusätzliche Nut nur
im Vorderende des Schlüssels auf seiner konvexen Seite, jedoch
könnte sich die Zusatznut auch über die ganze Länge des Schlüs
selblattes erstrecken.
Aus den Fig. 19 und 20 ergeben sich weitere Schlüsselprofil
beispiele. Im Falle von Fig. 19 ist eine Basisnut an der
kovenxen Seite des Schlüssels und eine zusätzliche Nut von
geringer Tiefe in der Flachseite des Rohlings angeordnet. Der
Schlüssel gemäß Fig. 20 hat die Hauptnut und auch die zusätz
liche Nut an der konvexen Seite ausgebildet.
Weitere Beispiele dafür, wie verschiedene Schlüsselprofile in
verschiedenen Bereichen des Schlüsseleinsteckbereiches mittels ent
sprechender Nuten geformt werden können, ergeben sich aus den
Fig. 21 und 22. Die Nutsysteme, welche hier vorgesehen sind,
lassen sich ohne weiteres der Zeichnung entnehmen.
Durch das beschriebene Schlüsselprofil-System wird es er
möglicht, durch den Einsatz von nur zehn Typen von Zuhaltungs
scheiben mit verschiedenen Mittenöffnungen Schlösser für mehr
als vierzig verschiedene Schlüsselprofile zu bekommen, bei denen
die Schlüsselprofilform sich nur einmal über die Länge des
Schlüsselblattes hin ändert. Theoretisch ist es sogar möglich,
eine noch größere Zahl von verschiedenen Profilen zu erhalten,
aber falls die Anzahl der verwendeten Profile derart begrenzt
ist, daß keine Schlüsselprofil-Kombination in Schlösser paßt,
die für irgendein anderes verwendetes Schlüsselprofil herge
stellt sind, und wenn man auch die Grenzen der Herstellungs
techniken für Zuhaltungsscheiben und Schlüssel in Betracht zieht,
dann liegt die Zahl verwendbarer Schlüsselprofil-Kombinationen
bei zweiundfünfzig. Durch Einsatz solcher Profilkombinationen,
bei denen sich das Profil zweimal über die Länge des Schlüssel
blattes ändert, läßt sich die Anzahl verwendbarer Schlüssel
profil-Kombinationen auf ein mehrfach höheres Maß steigern.
Fig. 23 gibt schematisch eine Hauptschlüssel-Schließanlage wieder.
Das gezeigte System ist so klein, daß es gewöhnlich nicht
notwendig wäre, verschiedene Schlüsselprofile einzusetzen, je
doch kommen in der Praxis erheblich größere Hauptschlüssel-
Systeme vor, bei denen es von großem Vorteil ist, verschiedene
Schlüsselprofile zu verwenden, um ein größeres Maß an Sicherheit
zu gewährleisten. Dies ist eine Folge des Umstandes, daß ein
derartiges System, welches auf nur einem Profil basiert, eine
wesentlich größere Anzahl von Schlüsselkombinationen in sich
birgt, als die Zahl der Schlüssel des Systems ist, so daß eine
große Menge von Schlüsselkombinationen außerhalb des Systems
vorliegt, die wegen des Risikos eines gelegentlichen Vorkommens
eines sog. Geisterschlüssel H, der in
das fragliche Hauptschlüssel-System passen könnte, in anderen
Schlössern nicht verwendet werden können.
Claims (5)
1. Schließanlage mit mehreren unterschiedlichen
Schließzylindern mit Drehscheiben-Zuhaltungen
und zu jedem Schließzylinder wenigstens je einem
passenden Schlüssel, wobei die Schließzylinder
eine in den Trennfugenbereich von Gehäuse
und Zylinderkern verlagerbare Sperrleiste und
Zuhaltungsscheiben mit derart angeordneten Umfangs
ausnehmungen aufweisen, daß die Zuhaltungsscheiben
über bartartig ausgebildete Steuerflächen an dem
Schlüssel in eine Freigabestellung gedreht werden,
in welcher die Sperrleiste in die miteinander
fluchtenden Umfangsausnehmungen der Zuhaltungsscheiben
vollständig eintritt, und wobei die Zuhaltungsscheiben
auf das Schlüsselgrundprofil abgestimmte Mittenöffnungen
aufweisen, so daß sich in Axialrichtung des Schlosses
eine Einsteckbahn für den Schlüssel ergibt, in
welche der Schlüssel ohne Sortierung der Zuhaltungs
scheiben einführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem einzelnen Schließzylinder der Schließ
anlage zugeordnete Schlüssel in seinem Querschnitts
grundprofil durch eine am Vorderende beginnende
in Längsrichtung über einen Teil seines Schlüssel
einsteckbereiches verlaufende Nut (42) geändert ist,
daß in dem zugeordneten Schließzylinder wenigstens
eine Zuhaltungsscheibe (6) mit einer dem geänderten
Schlüsselgrundprofil angepaßten Mittenöffnung (40)
in der von der Querschnittsänderung des Schlüssel
einsteckbereiches erfaßten Einsteckbahn für den
Schlüssel angeordnet ist und daß das Grundprofil (E, K, J)
des übergeordneten Schlüssels durch den gemeinsamen lichten
Querschnitt der Mittenöffnungen (40) der Zuhaltungsscheiben
(6) der dem jeweiligen Schlüssel zugeordneten Einzel
zylinder bestimmt ist.
2. Schließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Schlüsselbart im Schlüsseleinsteckbereich
zwei oder mehr Nuten (42) an verschiedenen Flächen
des Schlüsselgrundprofils angeordnet sind.
3. Schließanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten (42) eine unterschiedliche axiale
Länge aufweisen.
4. Schließanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nuten (42) in unterschiedlichen Tiefen
ausgeführt sind.
5. Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei oder mehr voneinander abgesetzte
Nuten in Längsrichtung des Schlüsselgrundprofils
hintereinander angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FI762819A FI68290C (fi) | 1976-10-04 | 1976-10-04 | Nyckelprofil- och laossystem |
Publications (2)
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---|---|
DE2744144A1 DE2744144A1 (de) | 1978-04-06 |
DE2744144C2 true DE2744144C2 (de) | 1992-02-20 |
Family
ID=8510303
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772744144 Granted DE2744144A1 (de) | 1976-10-04 | 1977-09-30 | Schluesselprofil-system |
Country Status (17)
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---|---|
US (1) | US4127996A (de) |
JP (1) | JPS5344298A (de) |
AT (1) | AT354293B (de) |
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