DE2743363C3 - Nebelsatz und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Nebelsatz und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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- C06B29/22—Compositions containing an inorganic oxygen-halogen salt, e.g. chlorate, perchlorate the salt being ammonium perchlorate
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Nebelsatz, enthaltend Zinkoxid, Ammoniumperchlorat, einen
organischen polymeren Chlordonator, Weichmacher und gegebenenfalls Ammoniumchlorid.
Durch die US-PS 3 724 382 ist ein Rauch- oder Nebelsatz bekanntgeworden, der aus einem halop.enierten
Harz, wie einem Vinylpolymeren als Chlordonator, Zinkoxid, Ammoniumperchlorat und einem
organischen Weichmacher besteht. Als polymeres Harz können Polyvinylchlorid, als Weichmacher u. a.
Dioctylphthalat, dann Sebacate oder Adipate Verwendung
finden.
Ein derartiger Nebelsatz liefert einen dichten, bodenhaflenden
Nebel mit guten Tarneigenschaften. Jedoch haftet diesem Nebelsatz der schwerwiegende
Nachteil an, daß der daraus entwickelte Nebel stark sauer ist. Außer der gesundheitsschädigenden Wirkung
dieses Nebels spielt auch die durch die Säure verursachte Korrosion eine Negativrolle, sofern eigene
Anlagen oder eigenes Verteidigungsgerät von der Vernebelung betroffen sind. Außerdem weisen
derartige Nebelsätze auf Grund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Luftfeuchtigkeit nur eine begrenzte Lagerfähigkeit
und damit eine vergleichsweise kurze Haltbarkeit auf, wobei noch die Gefahr besteht, daß es
bei der Aufnahme von Luftfeuchtigkeit bei diesen Nebelsätzen zur Selbstentzündung kommen kann.
Aus der US-PS 3881420 ist eine Zündschnur bekanntgeworden,
die einen Rauchsatz enthält, der aus Zinkoxid, Ammoniumchlorid und Perchlorat zusammengesetzt
und außen von einer Plastikhülle umgeben ist, so daß die Zündschnur auch unter Wasser gezündet
werden kann.
Dadurch, daß sowohl bei dem zuerst beschriebenen, bekannten Rauch- und Nebelsatz als auch bei
dem Rauchsatz der bekannten Zündschnur die gleichen Zusammensetzungen gegeben sind, kann davon
ausgegangen werden, daß der Rauchsatz der Zündschnur mit den gleichen vorerwähnten Nachteilen des
Rauch- und Nebelsatzes behaftet ist.
Der Erfindung liegt unter Beseitigung der genannten Nachteile und Übeistände die Aufgabe zugrunde,
ίο einen Nebelsatz zu schaffen, dessen Nebel einerseits dicht und gut bodenhaftend und mit hervorragenden
Tarneigenschaften versehen und andererseits so neutral ist, daß normale Lebensvorgänge durch den Nebel
nicht beeinträchtigt werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen, einen lagerstabilen und
möglichst metallpulverfreien Nebelsatz zu erzeugen. Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Nebelsatz als organischen Chlordonator Polychlorisopren enthält, wobei alle Komponenten
in einem solchen Verhältnis zueinander vermischt sind, daß ein neutraler Nebel im Bereich von pH 5
bis 7 entsteht.
Ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Nebelsatzes besteht nach der Erfindung darin, daß man
die trockenen Komponenten mit dem Weichmacher benetzt und unter Hinzufügung von Ammoniumchlorid
homogen miteinander vermischt, bis eine pastöse Masse entsteht, die in Formen geprnßt und 2 h bei
80° C zum Aushärten gebracht wird, worauf die verjo festigten Nebelsätze aus der Form entfernt und durch
Tauchen, Spritzen oder Lackieren zunächst mit einem Überzug aus einem weichmacherfesten Methacrylharz
und anschließend mit einem Überzug aus Synthese-Kautschuk zur Stabilisierung gegen äußere Einflüsse
versehen werden.
Ein Nebelsatz mit den Merkmalen der Erfindung enthält beispielsweise
34,0% Ammoniumperchlorat
31,3% Zinkoxid
15,0% Polychlorisopren
10,3% Ammoniumchlorid
9,4% Di-octylphthalat
31,3% Zinkoxid
15,0% Polychlorisopren
10,3% Ammoniumchlorid
9,4% Di-octylphthalat
Bei diesem Nebelsatz wird primär aus Ammoniumperchlorat,
Zinkoxid und dem Polychlorisopren ebenfalls Zinkchlorid gebildet. Durch die gleichzeitige Anwesenheit
von Ammoniumchlorid werden Zinkchlorid-Amminkomplexe gebildet, die pH-Werte um 6
aufweisen.
Dieser Nebelsatz ergibt nach dem Vorpressen und Aushärten einen dichten, weißen Nebel. Dabei beträgt
die Abbrandgeschwindigkeit bei einem zylindrischen Probekörper von 20 mm Durchmesser und
100 mm Höhe etwa 1 mm/s.
Dieser Nebelsatz weist einen pH-Wert von 5,6 bis 6,2 auf und liegt damit im quasi neutralen Bereich.
Während die Reib- und Schlagempfindlichkeit des Nebelsatzes sehr gering ist, läßt er sich jedoch mit einem
Zündholz anzünden. Dabei kann die Anzündstelle des mit einem doppelten Überzug versehenen
Nebelsatzes mit einer Metall- oder Kunststoff-Klebefolie bis zur Verwendung abgedeckt bleiben. Ebenso,
wie der ausgehärtete Nebelsatz aus der Form entfernt und mit Überzügen versehen wird, kann er auch in
eine bleibende Umhüllung aus Weißblech od. dgl. eingefüllt und darin zum Erstarren gebracht werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:1- Nebelsatz, enthaltend Zinkoxid, Ammoniumperchlorat, einen organischen polymeren Chlordonator, Weichmacher und gegebenenfalls Ammoniumchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß er als organischen Chlordonator PoIychlorisopren enthält, wobei alle Komponenten in einem solchen Verhältnis zueinander vermischt sind, daß ein neutraler Nebel im Bereich von pH 5 bis 7 entsteht.
- 2. Verfahren zur Herstellung eines Nebelsatzcs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die trockenen Komponenten mit dem Weichmacher benetzt und unter Hinzufügung von Ammoniumchlorid homogen miteinander vermischt, bis eine pastöse Masse entsteht, die in Formen gepreßt und 2 h bei 80° C zum Aushärten gebracht wird, worauf die verfestigten Nebelsätze aus der Form entfernt und durch Tauchen, Spritzen oder Lackieren zunächst mit einem Überzug aus einem weichmacherfesten Methacrylharz und anschließend mit einem Überzug aus Synthese-Kautschuk zur Stabilisierung gegen äußere Einflüsse versehen werden.
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