AT122481B - Verfahren zur Erzengung von Sicherheitszündschnüren. - Google Patents

Verfahren zur Erzengung von Sicherheitszündschnüren.

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AT122481B
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vulcanized rubber
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rubber
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Johannes Ing Fritzsche
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Johannes Ing Fritzsche
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Description


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  Verfahren zur Erzeugung von   Sicllerheitszündschniiren.   



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von   Sicherheitsziindsehnüren,     Zündschnüren,     Ziindern   und anderen Zündmitteln, Pulver oder Sprengstoff enthaltenden Gegenständen. 



   Es sind verschiedene Verfahren   üblich,   um Ziindschniire gegen Feuchtigkeit und Wasser   undurch-   dringlich zu machen. Für hochwertige Ziindschnüre wendet man meist   Guttapercha   oder   Kautschuk   an. 



   Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von   Sicherheitsziindsehnuren.     Zündschnüren   u. dgl. geht von der Erkenntnis aus. dass es nicht nur darauf ankommt, die   Sieherheitszündschnur   usw. durch die Isolierschicht dicht gegen Wasser und Feuchtigkeit zu machen, sondern dass man durch geeignete   Ausführung   der Isolation auch die übrigen Eigenschaften der   Sicherheitszündschnur   günstig beeinflussen kann, beispielsweise die Gleichmässigkeit des Abbrennens, die Rauchentwicklung, das Verhalten gegen das Herausspritzen von Funken aus der brennenden Schnur, das Verhalten gegen das Glimmen der Fäden der Schnur, das rechtzeitige Nachgeben gegen den Druck der Verbrennungsgase, denen einige 
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 ohne dass wieder die noch heissen Garnfäden Gelegenheit haben,

   sich infolge Zutritts von Aussenluft zu entzünden. Es erstrebt ferner eine besondere einfache, schnelle und vor allem billige Fabrikation ohne ungünstige Beeinflussung des Zündmittels. 



   Die Erfindung besteht darin, dass man die   Sieherheitszündschnur   u. dgl. aufbaut unter Verwendung von Material, welches schon vor dem Zusammenbau mit dem Ziindmittel zur Gänze oder zum Teil einen   Vulkanisationsvorgang durchgemacht   hat oder vor dem Zusammenbau mit dem Zündmittel einem über die Eindickung zu Firniskonsistenz   hinausgehenden     Polymerisations- oder Oxydationsprozess   unterworfen wurde. 



   Das Verfahren lässt sich auf verschiedene Arten ausführen, einige Ausführungsformen sind :
Beispiel 1 : Man bringt auf oder in die Schnur vulkanisierten Kautschuk, der durch geeignete chemische oder mechanische Behandlung wieder bildsam gemacht worden ist, so dass er sieh in Form einer zusammenhängenden Schicht auftragen lässt. 



   Beispiel 2 : Man bringt auf oder in die Schnur zerkleinerten vulkanisierten Kautschuk oder Faktis und ein Klebemittel. vorteilhaft in abwechselnden Lagen. 



   Beispiel 3 : Man bringt auf oder in die Schnur eine vulkanisierten Kautschuk enthaltende Masse. 



  Man kann hiezu eine ,,Lösung" in flüchtigen Kohlenwasserstoffen oder eine beim Erstarren fest werdende Masse aus in geschmolzenen Harzen verteiltem vulkanisierten Kautschuk verwenden, wobei in beiden 
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 eine Mischung von vulkanisiertem Kautschuk in   erwärmtem   Pech verwenden, wobei ebenfalls eine teilweise Lösung des   zugemisehten   Kautschuks eintritt. Man kann schliesslich auch wässerige Emulsionen von vulkanisiertem   Kautschuk   verwenden, welchen zweckmässig entsprechende Klebemittel beigefügt sind. 



   Bei einer abgeänderten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens kann man auch von unvulkanisiertem Kautschuk ausgehen und diesen im Lösungsmittel oder in der Masse vulkanisieren und dann auf die   Zündschnur   auftragen. Im allgemeinen ist es aber wirtschaftlicher, von bereits vulkanisiertem Kautschuk auszugehen und hiezu die bekannten   Altkautsehukabfälle zu verwenden, entweder   

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   prozess   durchgemacht haben. Die Zerkleinerung des Altkautschuks kann auch   vorgenommen werden.   nachdem er der übrigen   Masse zugesetzt ist, beispielsweise durch Zermalmung des Altkautschuks   in der heissen Isoliermasse. 



   Je nach der bei der Zubereitung oder Auftragung der Masse angewendeten Temperatur und den Eigenschaften der übrigen Bestandteile der Masse findet eine mehr oder weniger starke   Aufquellung   oder Lösung oder Zersetzung der vulkanisierten Kautschukbestandteile statt, wodurch man die Qualität der Dichtungsmasse und die Eigenschaften der damit versehenen Schnur zweckentsprechend abstufen kann. Vorteilhaft trägt man die   Isoliermasse   in einem Zustand auf die Schnur auf. in dem der zugesetzte Altkautschuk zum Teil noch unverändert, zum Teil gequollen, zum Teil gelöst, zum Teil zersetzt ist. 
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 Einflüsse (z.

   B. scharfer Besatz des Bohrloches) und gegen das Durchschlagen von Funken und Flammen, der gequollene Anteil erhöht die Geschmeidigkeit und die Wasserdiehtigkeit und die Fähigkeit, bei Erreichung einer gewissen Temperatur (einige   Sekunden   nach dem Passieren der fortschreitenden Zündung) dem Druck der Verbrennungsgase nachzugeben, der gelöste Anteil erhöht das feste Anhaften auf der 
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 der Masse in die Schnur und begünstigt die Lösung und Quellung des übrigen in der Masse enthaltenen Kautschuks.

   Damit sich der Kautschuk in der Masse in den beschriebenen, als   nützlich   erkannten verschiedenen Zuständen befindet, kann man das unterschiedliche Verhalten verschieden stark vulkanisierter Kautschuksorten bzw. verschieden zusammengesetzter Vulkanisate, nutzbar machen, indem man Kautschuksorten sehr verschiedenartigen Vulkanisationsgrades (von ganz schwachem bis zu starkem Gehalt an chemisch gebundenem Schwefel) nebeneinander und vorteilhaft auch in verschiedener Kornoder   Stückgrösse   anwendet, gegebenenfalls auch in verschiedenen Fabrikationsstadien   beifiigt.   



   Die vulkanisierten   Kautsehuk   enthaltende Masse bringt man dann auf oder zwischen die Mantellagen der Schnur. 



   Man kann auch die   Zündschnur   in verschiedenen Lagen mit Isoliermassen versehen, welche   Kautschuk verschiedenen Vulkanisationsgrades   enthalten, damit an jeder Stelle gerade die Wirkung zur Geltung kommt, die dort am   nützlichsten   ist, beispielsweise nach dem Innern der Schnur zu eine Isoliermasse, die die Fäden der Schnur fest miteinander verklebt und vorteilhaft auch in die Fasern der Fäden eindringt, also eine Masse, welche relativ viel zersetzten und gelösten Kautschuk enthält. nach aussen eine Masse, welche stark   vulkanisationssehwefelhaltigen Kautschuk   enthält und dadurch widerstandsfähig gegen äussere Verletzungen und gegen das Durchschlagen von Flammen ist. 



   Welche anderen Massen ausser vulkanisiertem   Kautschuk   in der   Isoliermasse   oder in der Sicherheitzündschnur noch vorhanden sind und in welchen Mengen, ist für das Wesen der Erfindung gleichgültig, ebenso ist gleichgültig, ob die anderen Bestandteile blosse Füllmittel (z. B. Ton) oder selbst Isoliermassen sind (z. B.   anvulkanisierte   Guttapercha, unvulkanisierter Kautschuk, Teer, Harz. Leim. Wachs). 



   An Stelle von vulkanisiertem   Kautschuk   können in vielen Fällen der Erfindung auch verwendet werden : vulkanisierte kautsehukähnliehe Stoffe   vegetabilischen,   animalischen oder mineralischen 
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 pech, vulkanisierter synthetischer Kautschuk). 



   Geeignete oxydierte bzw. polymerisierte Materialien sind z. B. Linoxyn oder die in der   Linoleum-   industrie verwendeten faktisartigen Produkte. 



   Die Anwesenheit vulkanisierten Kautschuks oder ähnlichen Materials in der Isoliermasse im Zeitpunkt des Auftragens hat auch noch den Vorteil, dass eine gleichmässige dicke Auftragung der Masse auf alle Seiten der Schnur erleichtert wird und eine einseitige oder   ungleichmässige   (im Querschnitt exzentrische)   Auftrag1. mg nicht   so leicht wie sonst eintritt.

   Bei Anwesenheit von vulkanisierten   Kautschuk-oder Faktispartikeln   in der Auftragmasse lässt sieh die Schnur leicht in der die Auftragung besorgenden Düse   zentriseh   führen, denn solche Massen enthalten kleine elastische Klümpchen : diese   Klümpchen   umgeben die Schnur beim Durchgang durch die Düse von allen Seiten, haften sofort an der Schnur und verhindern, dass die Schnur sieh der Düsenwand auf einer Seite mehr nähert als der Grösse der Klümpchen entspricht. Sie drängen also immer die Schnur von der Wand weg nach der Mitte zu und begünstigen so den zentrischen Lauf der Schnur. 



   Ein weiterer Vorzug des angemeldeten Verfahrens ist, dass es in seiner einfachsten Form ohne weiteres mit den in jeder   Zündschnurfabrik   bereits vorhandenen Einrichtungen durchführbar ist. Dies trifft z. B. bei folgender Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens zu. Man verrührt 90 Teile Petrolpech, Schmelzpunkt   40      C bei zirka 1200 C mit   10 Teilen vorteilhaft auf eine Korngrösse von unter 1 mm zerkleinertem vulkanisierten Kautschuk so lange, bis das ursprünglich dünnflüssige Pech breiartigen Zustand angenommen hat und überzieht mit diesem Brei die Sicherheitszündschnüre u. dgl. in der üblichen Weise. 



   Am besten nimmt man ein Gemisch vieler verschiedener Kautsehuksorten, weil man auf diese Weise in der fertigen Masse den erstrebenswerten Zustand erzielt, dass Kautsehukpartikel in verschiedenem   Vulkanisations-bzw. Quellungsgrad   vorhanden sind.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Erzeugung von Sieherheitszündschnürell. dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufbau der Schnur ein Material verwendet wird. welches zur Gänze oder zum Teil schon vorher einen Vulkanisationsvorgang oder einen über die Eindickung zu Firniskonsistenz hinausgehenden Polymerisa- tions-oder Oxydationsvorgang durchgemacht hat.
    2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass ein Material verwendet wird. welches zur Gänze oder zum Teil vulkanisierten Kautschuk enthält.
    3. Verfahren nach Anspruch l. dadurch gekennzeichnet, dass ein Material verwendet wird. welches die Abbau-oder Zersetzungsprodukte von vulkanisiertem Kautschuk enthält.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Material in ver- schiedenen Vulkanisations- oder Polymerisations- oder Oxydationszuständen oder Abban- oder Zersetzungszuständen in Mischung oder schichtenweise verwendet wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass als Material zum Aufbau der Schnur zur Gänze oder teilweise fein zerkleinerter vulkanisierter Kautschuk (gemahlene Pneumatiks) verwendet wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass als Material zur Gänze oder teilweise fein zerkleinerter vulkanisierter Kautschuk (z. B. gemahlene Pneumatiks) in unver- ändertem oder oberflächlich verändertem oder gequollenem Zustand verwendet wird.
    7. Sicherheitszündsclmur. dadurch gekennzeichnet, dass sie im Mantel ein Material enthält, welches aus einer Grundmasse (beispielsweise Pech. Kolophonium) und in dieser Teilchen von vulkanisiertem Kautschuk oder dessen Abbau-oder Zersetzungsprodukten enthält.
    8. Sicherheitszündschnur nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet, dass die Zündschnur diese Teilchen im wesentlichen schiehtenweise enthält, wobei in den inneren Schichten stärker veränderte und in den äusseren Schichten schwächer veränderte Teilchen überwiegen.
AT122481D 1925-02-05 1926-02-05 Verfahren zur Erzengung von Sicherheitszündschnüren. AT122481B (de)

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