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Verfahren zur Erzeugung von Sicllerheitszündschniiren.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsziindsehnüren, Zündschnüren, Ziindern und anderen Zündmitteln, Pulver oder Sprengstoff enthaltenden Gegenständen.
Es sind verschiedene Verfahren üblich, um Ziindschniire gegen Feuchtigkeit und Wasser undurch- dringlich zu machen. Für hochwertige Ziindschnüre wendet man meist Guttapercha oder Kautschuk an.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsziindsehnuren. Zündschnüren u. dgl. geht von der Erkenntnis aus. dass es nicht nur darauf ankommt, die Sieherheitszündschnur usw. durch die Isolierschicht dicht gegen Wasser und Feuchtigkeit zu machen, sondern dass man durch geeignete Ausführung der Isolation auch die übrigen Eigenschaften der Sicherheitszündschnur günstig beeinflussen kann, beispielsweise die Gleichmässigkeit des Abbrennens, die Rauchentwicklung, das Verhalten gegen das Herausspritzen von Funken aus der brennenden Schnur, das Verhalten gegen das Glimmen der Fäden der Schnur, das rechtzeitige Nachgeben gegen den Druck der Verbrennungsgase, denen einige
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ohne dass wieder die noch heissen Garnfäden Gelegenheit haben,
sich infolge Zutritts von Aussenluft zu entzünden. Es erstrebt ferner eine besondere einfache, schnelle und vor allem billige Fabrikation ohne ungünstige Beeinflussung des Zündmittels.
Die Erfindung besteht darin, dass man die Sieherheitszündschnur u. dgl. aufbaut unter Verwendung von Material, welches schon vor dem Zusammenbau mit dem Ziindmittel zur Gänze oder zum Teil einen Vulkanisationsvorgang durchgemacht hat oder vor dem Zusammenbau mit dem Zündmittel einem über die Eindickung zu Firniskonsistenz hinausgehenden Polymerisations- oder Oxydationsprozess unterworfen wurde.
Das Verfahren lässt sich auf verschiedene Arten ausführen, einige Ausführungsformen sind :
Beispiel 1 : Man bringt auf oder in die Schnur vulkanisierten Kautschuk, der durch geeignete chemische oder mechanische Behandlung wieder bildsam gemacht worden ist, so dass er sieh in Form einer zusammenhängenden Schicht auftragen lässt.
Beispiel 2 : Man bringt auf oder in die Schnur zerkleinerten vulkanisierten Kautschuk oder Faktis und ein Klebemittel. vorteilhaft in abwechselnden Lagen.
Beispiel 3 : Man bringt auf oder in die Schnur eine vulkanisierten Kautschuk enthaltende Masse.
Man kann hiezu eine ,,Lösung" in flüchtigen Kohlenwasserstoffen oder eine beim Erstarren fest werdende Masse aus in geschmolzenen Harzen verteiltem vulkanisierten Kautschuk verwenden, wobei in beiden
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eine Mischung von vulkanisiertem Kautschuk in erwärmtem Pech verwenden, wobei ebenfalls eine teilweise Lösung des zugemisehten Kautschuks eintritt. Man kann schliesslich auch wässerige Emulsionen von vulkanisiertem Kautschuk verwenden, welchen zweckmässig entsprechende Klebemittel beigefügt sind.
Bei einer abgeänderten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens kann man auch von unvulkanisiertem Kautschuk ausgehen und diesen im Lösungsmittel oder in der Masse vulkanisieren und dann auf die Zündschnur auftragen. Im allgemeinen ist es aber wirtschaftlicher, von bereits vulkanisiertem Kautschuk auszugehen und hiezu die bekannten Altkautsehukabfälle zu verwenden, entweder
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prozess durchgemacht haben. Die Zerkleinerung des Altkautschuks kann auch vorgenommen werden. nachdem er der übrigen Masse zugesetzt ist, beispielsweise durch Zermalmung des Altkautschuks in der heissen Isoliermasse.
Je nach der bei der Zubereitung oder Auftragung der Masse angewendeten Temperatur und den Eigenschaften der übrigen Bestandteile der Masse findet eine mehr oder weniger starke Aufquellung oder Lösung oder Zersetzung der vulkanisierten Kautschukbestandteile statt, wodurch man die Qualität der Dichtungsmasse und die Eigenschaften der damit versehenen Schnur zweckentsprechend abstufen kann. Vorteilhaft trägt man die Isoliermasse in einem Zustand auf die Schnur auf. in dem der zugesetzte Altkautschuk zum Teil noch unverändert, zum Teil gequollen, zum Teil gelöst, zum Teil zersetzt ist.
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Einflüsse (z.
B. scharfer Besatz des Bohrloches) und gegen das Durchschlagen von Funken und Flammen, der gequollene Anteil erhöht die Geschmeidigkeit und die Wasserdiehtigkeit und die Fähigkeit, bei Erreichung einer gewissen Temperatur (einige Sekunden nach dem Passieren der fortschreitenden Zündung) dem Druck der Verbrennungsgase nachzugeben, der gelöste Anteil erhöht das feste Anhaften auf der
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der Masse in die Schnur und begünstigt die Lösung und Quellung des übrigen in der Masse enthaltenen Kautschuks.
Damit sich der Kautschuk in der Masse in den beschriebenen, als nützlich erkannten verschiedenen Zuständen befindet, kann man das unterschiedliche Verhalten verschieden stark vulkanisierter Kautschuksorten bzw. verschieden zusammengesetzter Vulkanisate, nutzbar machen, indem man Kautschuksorten sehr verschiedenartigen Vulkanisationsgrades (von ganz schwachem bis zu starkem Gehalt an chemisch gebundenem Schwefel) nebeneinander und vorteilhaft auch in verschiedener Kornoder Stückgrösse anwendet, gegebenenfalls auch in verschiedenen Fabrikationsstadien beifiigt.
Die vulkanisierten Kautsehuk enthaltende Masse bringt man dann auf oder zwischen die Mantellagen der Schnur.
Man kann auch die Zündschnur in verschiedenen Lagen mit Isoliermassen versehen, welche Kautschuk verschiedenen Vulkanisationsgrades enthalten, damit an jeder Stelle gerade die Wirkung zur Geltung kommt, die dort am nützlichsten ist, beispielsweise nach dem Innern der Schnur zu eine Isoliermasse, die die Fäden der Schnur fest miteinander verklebt und vorteilhaft auch in die Fasern der Fäden eindringt, also eine Masse, welche relativ viel zersetzten und gelösten Kautschuk enthält. nach aussen eine Masse, welche stark vulkanisationssehwefelhaltigen Kautschuk enthält und dadurch widerstandsfähig gegen äussere Verletzungen und gegen das Durchschlagen von Flammen ist.
Welche anderen Massen ausser vulkanisiertem Kautschuk in der Isoliermasse oder in der Sicherheitzündschnur noch vorhanden sind und in welchen Mengen, ist für das Wesen der Erfindung gleichgültig, ebenso ist gleichgültig, ob die anderen Bestandteile blosse Füllmittel (z. B. Ton) oder selbst Isoliermassen sind (z. B. anvulkanisierte Guttapercha, unvulkanisierter Kautschuk, Teer, Harz. Leim. Wachs).
An Stelle von vulkanisiertem Kautschuk können in vielen Fällen der Erfindung auch verwendet werden : vulkanisierte kautsehukähnliehe Stoffe vegetabilischen, animalischen oder mineralischen
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pech, vulkanisierter synthetischer Kautschuk).
Geeignete oxydierte bzw. polymerisierte Materialien sind z. B. Linoxyn oder die in der Linoleum- industrie verwendeten faktisartigen Produkte.
Die Anwesenheit vulkanisierten Kautschuks oder ähnlichen Materials in der Isoliermasse im Zeitpunkt des Auftragens hat auch noch den Vorteil, dass eine gleichmässige dicke Auftragung der Masse auf alle Seiten der Schnur erleichtert wird und eine einseitige oder ungleichmässige (im Querschnitt exzentrische) Auftrag1. mg nicht so leicht wie sonst eintritt.
Bei Anwesenheit von vulkanisierten Kautschuk-oder Faktispartikeln in der Auftragmasse lässt sieh die Schnur leicht in der die Auftragung besorgenden Düse zentriseh führen, denn solche Massen enthalten kleine elastische Klümpchen : diese Klümpchen umgeben die Schnur beim Durchgang durch die Düse von allen Seiten, haften sofort an der Schnur und verhindern, dass die Schnur sieh der Düsenwand auf einer Seite mehr nähert als der Grösse der Klümpchen entspricht. Sie drängen also immer die Schnur von der Wand weg nach der Mitte zu und begünstigen so den zentrischen Lauf der Schnur.
Ein weiterer Vorzug des angemeldeten Verfahrens ist, dass es in seiner einfachsten Form ohne weiteres mit den in jeder Zündschnurfabrik bereits vorhandenen Einrichtungen durchführbar ist. Dies trifft z. B. bei folgender Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens zu. Man verrührt 90 Teile Petrolpech, Schmelzpunkt 40 C bei zirka 1200 C mit 10 Teilen vorteilhaft auf eine Korngrösse von unter 1 mm zerkleinertem vulkanisierten Kautschuk so lange, bis das ursprünglich dünnflüssige Pech breiartigen Zustand angenommen hat und überzieht mit diesem Brei die Sicherheitszündschnüre u. dgl. in der üblichen Weise.
Am besten nimmt man ein Gemisch vieler verschiedener Kautsehuksorten, weil man auf diese Weise in der fertigen Masse den erstrebenswerten Zustand erzielt, dass Kautsehukpartikel in verschiedenem Vulkanisations-bzw. Quellungsgrad vorhanden sind.