DE564939C - Verfahren zur Herstellung von Zuendschnueren, Zuendern und anderen, Zuendmittel, Pulver oder Sprengstoff enthaltenden Gegenstaenden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zuendschnueren, Zuendern und anderen, Zuendmittel, Pulver oder Sprengstoff enthaltenden Gegenstaenden

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DE564939C
DE564939C DEF57965D DEF0057965D DE564939C DE 564939 C DE564939 C DE 564939C DE F57965 D DEF57965 D DE F57965D DE F0057965 D DEF0057965 D DE F0057965D DE 564939 C DE564939 C DE 564939C
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vulcanized
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C5/00Fuses, e.g. fuse cords

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zündschnüren, Zündern und anderen, Zündmittel, Pulver oder Sprengstoff enthaltenden Gegenständen Es sind verschiedene Verfahren üblich, um Zündschnüre gegen Feuchtigkeit und Wasser undurchdringlich zu machen. Für hochwertige Zündschnüre wendet man meist Guttapercha an oder Kautschuk.
  • Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Zündschnüren geht von der Erkenntnis aus, daß die Aufgaben, welche die Isolierschicht in Zündschnüren zu erfüllen hat, ganz andere sind, als sie sonst an Gummiüberzüge gestellt werden, und daß es nicht nur darauf ankommt, die Zündschnur durch die Isolierschicht dicht gegen Wasser und Feuchtigkeit zu machen, sondern daß man durch geeignete Ausführung der Isolation auch die übrigen Eigenschaften der Zündschnur günstig beeinflussen kann, beispielsweise die Gleichmäßigkeit des Abbrennens, die Rauchentwicklung, das Verhalten gegen das Herausspritzen von Funken aus der brennenden Schnur, das Verhalten gegen das Glimmen der Fäden der Schnur, das rechtzeitige Nachgeben gegen den Druck der Verbrennungsgase (denen einige Sekunden nach dem Durchlaufen des Feuers die Möglichkeit leichten Entweichens gegeben werden soll, ohne daß wiederum die noch heißen Garnfäden Gelegenheit haben, sich infolge Zutritts von Außenluft zu entfachen). Es erstrebt ferner eine besonders einfache, schnelle und vor allem billige Fabrikation ohne ungünstige Beeinflussung des Zündmittels.
  • Die Erfindung besteht darin, daß man die Zündschnur aufbaut unter Verwendung von Kautschuk, welcher schon vor dem Zusammenbau mit dem Zündmittel einen Vulkanisationsprozeß ganz oder zum Teil durchgemacht hat. Bei abgeänderten Ausführungsformen der Erfindung kann hierbei der vulkanisierte Kautschuk teilweise oder ganz durch Material ersetzt werden, welches vor dem Zusammenbau mit dem Zündmittel einem über die Eindickung zu Firniskonsistenz hinausgehenden Polymerisations-, Oxydations- oder Kondensationsprozesse unterworfen wurde.
  • Dadurch hat man die Möglichkeit, die Eigenschaften der Zündschnur im weitesten Maße den gestellten Ansprüchen anzupassen, nach Wunsch abzustufen und unter Umständen Wirkungen zu erzielen, wie sie sonst nur durch eine kostspielige und schwierige nachträgliche Vulkanisation, Polymerisation o. dgl. erreichbar wären.
  • Während nämlich Kautschukwaren sonst allgemein nach der Herstellung oder Formgebung vulkanisiert werden, würde eine Vulkanisierung der in der bekannten Weise mit Kautschuk, überzogenen Zündschnüre nicht leicht durchführbar sein, hauptsächlich wegen der Empfindlichkeit des Zündmittels gegen Hitze, Druck und chemische Einflüsse.
  • Das Verfahren läßt sich auf sehr verschiedene Arten ausführen; einige Ausführungsbeispiele sind: Beispiel i Man bringt auf oder in die Schnur vulkanisierten Gummi, der durch geeignete chemische oder mechanische Behandlung wieder genügend bildsam gemacht worden ist, so daß er sich in Form einer zusammenhängenden Schicht auftragen läßt. Beispiel e Man bringt auf oder in die Schnur zerkleinerten vulkanisierten Gummi oder Linoxyn oder Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukt und ein Klebemittel, vorteilhaft in abwechselnden Lagen.
  • Beispiel 3 Man bringt auf oder in die Schnur eine vulkanisierten Gummi enthaltende oder aus vulkanisiertem- Gummi hergestellte Masse (z. B. flüssige oder feste Lösung, Emulsion, Mischung, Verbindung). Hierbei kann man sowohl von unvulkanisiertem Gummi ausgehen und diesen in der Masse vulkanisieren und dann auf die Zündschnur auftragen oder von bereits vulkanisiertem Gummi ausgehen. In letzterem Falle kann man auch alte vulkanisierte Gummiabfälle verwenden, entweder nach bloßer Zerkleinerung oder nachdem sie noch einen Reinigungs- und unvollständigen Entschwefelungsprozeß durchgemacht haben. Die Zerkleinerung des Altgummis kann auch vorgenommen werden, nachdem er der übrigen Masse zugesetzt ist, beispielsweise durch Zermalmung des Altgummis in der heißen Isoliermasse. Die vulkanisierten Gummi enthaltende Masse bringt man dann auf oder in die Schnur.
  • Je nach der bei der Zubereitung oder Auftragung der Masse angewendeten Temperatur und den Eigenschaften der übrigen Bestandteile der Masse findet eine mehr oder weniger starke Aufquellurig oder Lösung oder Zersetzung der vulkanisierten Gummibestandteile statt, wodurch man die Qualität der Dichtungsmasse und die Eigenschaften der damit versehenen Schnur zweckentsprechend abstufen kann. Vorteilhaft trägt man die Isoliermasse in einem Zustand auf die Schnur auf, in dem der zugesetzte Altgummi zum Teil noch unverändert, zum Teil gequollen, zum Teil gelöst, zum Teil zersetzt ist, also in verschiedepen Vulkanisations- und Abbaustufen. Der unveränderte Anteil erhöht im Zündschnurüberzug die Festigkeit gegen Verletzungen durch äußere Einflüsse (z. B. scharfer Besatz des Bohrloches) und gegen das Durchschlagen von Funken und Flammen, der gequollene Anteil erhöht die Geschmeidigkeit und die Wasserdichtigkeit und die Fähigkeit, bei Erreichung einer gewissen Temperatur (einige Sekunden nach dem Passieren der fortschreitenden Zündung) dem Druck der Verbrennungsgase nachzugeben, der gelöste Anteil erhöht das feste Anhaften auf der Schnur und die leichte Auftragbarkeit auf die Schnur, und der zersetzte Anteil erhöht die Eindringfähigkeit der Masse in die Schnur und begünstigt die Lösung und Quellung des übrigen in der Masse enthaltenen Gummis. Damit sich der Gummi in der Masse in den beschriebenen, als nützlich erkannten verschiedenen Zuständen befindet, kann man das unterschiedliche Verhalten verschieden stark vulkanisierter Gummisorten bzw. verschieden zusammengesetzter Vulkanisate nutzbar machen, indem man Gummisorten sehr verschiedenartigen Vulkanisationsgrades (von ganz schwachem bis zu starkem Gehalt an chemisch gebundenem Schwefel) nebeneinander und vorteilhaft auch in verschiedener Korn- oder Stückgröße anwendet, gegebenenfalls auch in verschiedenen Fabrikationsstadien beifügt.
  • Man kann auch die Zündschnur in verschiedenen Lagen mit verschieden stark vulkanisationsschwefelhaltigen Isoliermassenversehen, damit an jeder Stelle gerade die Wirkung zur Geltung kommt, die dort am nützlichsten -ist, beispielsweise nach dem Innern der Schnur zu eine Isoliermasse, die die Fäden der Schnur fest miteinander verklebt und vorteilhaft auch in die Fasern der Fäden eindringt, also eine Masse, welche relativ viel zersetzten und gelösten Gummi enthält, nach außen eine Masse, welche stark vulkanisationsschwefelhaltigen Gummi enthält und dadurch widerstandsfähig gegen äußere Verletzungen und gegen das Durchschlagen von Flammen ist.
  • Für solche Zündschnüre, welche über die Gummischicht noch eine Fadenumwicklung erhalten, hat das Vorhandensein nur wenig angegriffener Kautschukteilchen in der Gummimasse den Vorteil, daß das Einsinken der Fäden in die Masse und das Herausquellen derselben nach außen erschwert ist.
  • Welche anderen Massen außer vulkanisiertem Gummi in der Isoliermasse oder in der Zündschnur noch vorhanden sind und in welchen Mengen, ist für das Wesen der Erfindung gleichgültig, ebenso ist gleichgültig, ob die anderen Bestandteile bloße Füllmittel (z. B. Ton) oder selbst Isoliermassen sind (z. B. unvulkanisierte Guttapercha, unv ulkanisierter Kautschuk, Teer, Harz, Leim, Wachs). An Stelle von vorzugsweise verwendetem vulkanisierten Gummi können in vielen Fällen im Sinne der Erfindung auch benutzt werden: vulkanisiertem Gummi ähnliche Stoffe vegetabilischen, animalischen oder mineralischen Ursprungs oder vulkanisierte Kunst- oder Abfallstoffe (z. B. vulkanisierter Kautschukmilchsaft, vulkanisierter synthetischer Kautschuk, -vulkanisiertes Stearinpech). Man kann an Stelle des vulkanisierten Gummis bei minderen Ausführungsformen der Erfindung auch Faktis verwenden, welcher besonders weitgehend geschwefelt ist, derart, daß er in seiner verringerten Quellfähigkeit gegenüber Öl und in seiner Neigung, seine ursprüngliche Form in der Isoliermasse beizubehalten, sich dem Verhalten von vulkanisiertem Gummi annähert. Man kann insbesondere vulkanisierte Kautschukabfälle verwenden, welche Faktis enthalten.
  • Geeignetes oxydiertes bzw. polymerisiertes Material ist z. B. Linoxyn. Geeignetes kondensiertes Material sind z. B. die Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte.
  • Die Anwesenheit vulkanisierten Gummis oder ähnlichen Materials in der Isoliermasse in noch mehr oder minder ursprünglicher Form hat im Zeitpunkt des Auftragens noch den Vorteil, daß eine gleichmäßig dicke Auftragung der Masse auf alle Seiten der Schnur erleichtert wird und eine einseitige oder ungleichmäßige (im Querschnitt exzentrische) Auftragung nicht so leicht wie sonst eintritt. Bei Anwesenheit nämlich von vulkanisierten Gummipartikelchen in der Auftragsmasse zentriert sich gewissermaßen die Schnur von selbst in der die Auftragung besorgenden Düse.
  • Ein weiterer Vorzug endlich des vorliegenden Verfahrens ist die Durchführbarkeit mancher Ausführungsbeispiele auf die gewöhnlichen Zündschnurfabrikationsvorrichtungen, wie sie auch in der kleinsten Zündschnurfabrik vorhanden sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Zündschnüren u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man als Imprägnierungsmittel auf eine Mantellage (Garn-, Papierlage) der Zündschnur Kautschuk aufbringt, der ganz oder zum Teil einen Vulkanisationsvorgang durchgemacht hat, wie z. B. vulkanisierter Kautschuk oder vulkanisierten Kautschuk enthaltende Massen. a. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der vulkanisierte Kautschuk teilweise oder ganz durch Material ersetzt wird, welches vor dem Zusammenbau mit dem Zündmittel einem über die Eindickung zu Firniskonsistenz hinausgehenden Polymerisations- oder Oxydations- oder Kondensationsprozeß (wie z. B. polymerisierte oder oxydierte ungesättigte Öle oder Formaldehydkondensationsprodukte) unterworfen wurde. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß das Material gleichzeitig in verschiedenen Vulkanisations- bzw. Oxydations-, Polymerisations-, Kondensationsstufen bzw. Abbauprodukten derselben in der zur Auftragung gelangenden Masse verwendet wird. q.. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Imprägniermasse enthaltene Kautschuk mit dieser nicht homogenisiert ist.
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