DE2741588A1 - Mittel zum entschwefeln von eisenschmelzen - Google Patents
Mittel zum entschwefeln von eisenschmelzenInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr.-Ing. H.Liska
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
HCH
SÜDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE
Aktiengesellschaft
Trostberg
Aktiengesellschaft
Trostberg
Mittel zum Entschwefeln von Eisenschmelzen
909813/0099
Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Mittel zum Entschwefeln von Eisenschmelzen auf der Basis von Calciumcarbid und einer
weiteren Erdalkaliverbindung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß als weitere Erdalkaliverbindung ein mit 8 bis 12 Gewichtsprozent
Kohlenstoff verunreinigtes, ebenso wie dieser in feinzerteiltem Zustand vorliegendes Calciumcarbonat in
Form von Diamidkalk verwendet wird, wobei der Anteil des Diamidkalks 2 bis 40 Gewichtsprozent des Entschwefungsmittels
beträgt.
Nunmehr wurde überraschenderweise gefunden, daß sich das
Mittel des Hauptpatents wesentlich verbessern läßt durch einen Zusatz an Flammkohle oder/und Gaskohle.
Das erfindungsgemäße Mittel zum Entschwefeln von Eisenschmelzen auf Basis von Calciumcarbid und einem mit 8 bis 12 Gew.-%
Kohlenstoff verunreinigten, ebenso wie dieser in feinverteiltem Zustand vorliegenden Calciumcarbonat in Form von Diamidkalk,
wobei der Anteil des Diamidkalks 2 bis 40 Gew.-% des Entschwefelungsmittels beträgt, ist dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich Flammkohle oder/und Gaskohle ir solcher Menge enthält, daß der Gesamtkohlenstoffgehalt des Mittels
zwischen 4,9 und 12 Gew.-% liegt.
Unter Eisenschmelzen werden hier Roheisen-, Gußeisen- und Stahlschmelzen verstanden, überraschenderweise gelingt es
mit dem erfindungsgemäßen verbesserten Entschwefelungsmittel das gleiche Resultat mit etwa 25 % geringerem Einsatz an Entschwefelungsmittel,
bezogen auf den jeweiligen Entschwefelungsgrad der Eisenschmelzen, zu erzielen. Es wird angenommen, daß
diese verbesserte Wirksamkeit auf der Entwicklung reduzierender Gase aus der Flammkohle bzw. Gaskohle beruht und diese
reduzierenden Gase das Carbid vor dem Verbrennen in den aus dem Calciumcarbonat entwickelten oxidierenden Gasen schützt
und auf diese Weise einen erhöhten Ausnutzungsgrad des Carbids zur Folge hat.
909813/0099
Ein spezieller Vorteil des erfindungsgemäßen neuen Mittels
liegt auch darin, daß die Flammkohle bzw. Gaskohle nach dem Durchgang durch die Eisenschmelze lediglich Kohlenstoff übrig
läßt, der von der Roheisenschmelze nicht aufgenommen wird, da diese bereits an Kohlenstoff gesättigt ist. Der verbleibende
Kohlenstoff behält dabei die pulverige Form, in der er eingeblasen wurde, bei, er verschlackt nicht, sondern verbrennt an
der Oberfläche bei Luftzutritt harmlos ohne Entwicklung umweltschädlicher oder lästiger Gase.
Dabei bleibt jedoch die synergistische Wirkung von Diamidkalk und Calciumcarbid, wie im Hauptpatent beschrieben, erhalten.
Die absolute Zugabemenge des Entschwefelungsmittels der Erfindung richtet sich nach dem Ausgangsschwefelgehalt des Eisens
und dem gewünschten Endschwefelgehalt. Bei üblichen Schwefelgehalten in Eisen (etwa 0,04 bis 0,06 %) gentigt ein
mittlerer Zusatz an Entschwefelungsmittel in der Größenordnung von 0,9 bis 1 kg/t Eisen für die Entfernung von 0,010 % Schwefel.
Das erfindungsgemäße Mittel liegt in sehr feiner Verteilung vor. Besonders zweckmäßig erfolgt daher die Zugabe durch Einblasen,
gegebenenfalls auch durch Einrühren, im letzteren Fall in der Schüttelpfanne oder mit mechanischen Rührgeräten. Grundsätzlich
ist aber auch hier die Zugabe auch nach den anderen, für pulverige Zuschläge bekanntenMethoden möglich und kann
auch im Schmelzaggregat vorgenommen werden.
Das erfindungsgemäße Entschwefelungsmittel besitzt nicht nur
eine hohe Treffsicherheit bei seiner Anwendung, sondern ist auch besonders wirtschaftlich einzusetzen. In dieser Hinsicht
weist es die Vorteile des Mittels des Hauptpatentes in noch stärkerem Maße auf. Die Schlackenmenge wird noch weiter abgesenkt
und damit auch der Eisenverlust noch weiter verringert.
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Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. Beispiel
60 % technisches Carbid, 35 % getrockneter Diamidkalk (Gemisch
aus gefälltem Calciumcarbonat mit 10 % feinverteiltem Kohlenstoff) und 5 % getrockneter Flammkohle wurden in einer
Rohrmühle gemeinsam zu einem Pulver vermählen. Die verwendete Flammkohle hatte einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen in
Höhe von 38 Gew.-%.
Diese Mischung wurde zum Entschwefeln von Roheisen verwendet unter Anwendung der Einblastechnik. Zu diesem Zwecke wurde
eine Blaslanze in die Öffnung einer Torpedopfanne eingeführt, die etwa 185 t Roheisen mit einer Temperatur von 134O°C enthielt.
Zum Einblasen des Mittels wurde getrocknete Luft (11 Nl Luft/kg Gemisch) mit einer mittleren Förderrate von 28 kg/min
eingesetzt.
Bei einem Verbrauch von 3,6 kg Entschwefelungsmittel pro t
Roheisen wurde durch diese Behandlung der Ausgangsschwefelgehalt von durchschnittlich 0,048 % auf durchschnittlich 0,009 %
gesenkt.
Wurde statt des erfindungsgemäßen Mittels ein Mittel gemäß Hauptpatent, bestehend aus 60 % Carbid und 40 % Diamidkalk
(ohne Flammkohle) eingesetzt, so wurden etwa 5,0 kg Entschwefelungsmittel je t Roheisen zur Erzielung des gleichen Entschwefelungsgrads
benötigt.
90981 3/0099
Claims (1)
- PatentanspruchMittel zum Entschwefeln von Eisenschmelzen auf Basis von Calciumcarbid und einem mit 8 bis 12 Gewichtsprozent Kohlen stoff verunreigten, ebenso wie dieser in feinverteiltem Zustand vorliegenden Calciumcarbonat in Form von Diamidkalk, wobei der Anteil des Diamidkalks 2 bis 40 Gewichtsprozent des Entschwefelungsmittels beträgt, nach Patent 1 758 250, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Flammkohle oder/ und Gaskohle in solcher Menge enthält,daß der Gesamtkohlenstoff gehalt des Mittels zwischen 4,9 und 12 Gewichtsprozent liegt.909813/0099ORIGINAL INSPECTED
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