DE2658315C2 - Reduktionsmittel für die Stahlherstellung - Google Patents
Reduktionsmittel für die StahlherstellungInfo
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Description
besteht, wobei der Kalk oder Kalkstein eine Korngröße
von 1,65 mm oder kleiner und das Aluminium eine Korngrößenverteilung von über 1,65 mm...
weniger als 5%, 1,65 bis 0,83 mm ... 75% und mehr, unter 0,83 mm... weniger als 20% aufweist
2. Reduktionsmittel in Gestalt von Formkörpern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formkörper durch Formpressen zylindrisch gestaltet ist.
möglich ist, die Basizität der Schlacke zu erhöhen und
die Entschwefelung des geschmolzenen Stahls während der Reduktionsperiode zu steigern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst daß das Reduktionsmittel aus einer gleichförmigen Mischung aus
20 bis 50% bis 50°,b Aluminium
40 bis 80% Kalk oder Kalkstein
weniger als 5% Tonerde
weniger als 1 % Süiziumdioxid
40 bis 80% Kalk oder Kalkstein
weniger als 5% Tonerde
weniger als 1 % Süiziumdioxid
weniger als 1 % Eisenoxide
weniger als 1 % Kohlenstoff
weniger als 1 % Kohlenstoff
Die Erfindung betrifft ein Reduktionsmittel in Gestalt von Formkörpern für die Stahlherstellung, insbesondere
für die Herstellung von rostfreiem Stahl. Derartige Reduktionsmittel sind bekannt (DE-PS 86 149) und dienen
zur Förderung der Reduktion der Oxide von Metallen, wie Eisen, Chrom u. dgl. und der Entschwefelung des
geschmolzenen Stahls, so daß die Stahlqualität verbessert und der Wirkungsgrad der Stahlerzeugung erhöht
wird.
In der Reduktionsperiode des Frischens bei der Herstellung
von rostfreiem Stahl wird normalerweise Silizium als Reduktionsmittel zugegeben, um Sauerstoff, welcher
während der vorausgegangenen Oxidationsperiode im Überschuß zugegeben worden ist, zu entfernen
und um oxidierte legierungsbildende Elemente, wie beispielsweise Cr, Mn und Fe, zu reduzieren. Die Zugabe
von Silizium bewirkt jedoch die Entstehung von Süiziumdioxid, welches die Basizität der Schlacke verringert,
wodurch die Entschwefelung verhindert wird.
Andererseits ist es, um das Reduktionsverfahren wirkungsvoll durchführen zu können, notwendig, Silizium
in einer bestimmten Überschußmenge zuzufügen, und man benötigt zur Aufrechterhaltung einer geeigneten
Höhe der Basizität der Schlacke eine beträchtliche Menge an Kalk u. dgl. Die Zugabe einer derartigen beträchtlichen
Menge an Kalk u. dgl. erhöht jedoch die Schlackenmenge, wodurch die Steuerung des Si-Anteiles
im geschmolzenen Stahl schwierig wird und somit der Stahlherstellungsprozeß beeinträchtigt wird.
Wenn weiterhin metallisches Aluminium, das ein höheres Reduktionsvermögen aufweist als Silizium, in
nicht überzogenem Zustand zugegeben wird, reagiert das metallische Aluminium heftig mit dem Luftsauerstoff
der Hochtemperaturatmosphäre des Schmelzofens und wird somit rasch verbraucht, so daß es nur wenig
zur Reduktion der Oxide in der Schlacke und zur Entschwefelung des geschmolzenen Stahl beiträgt.
Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge, ein Reduktionsmittel für die Stahlherstellung, insbesondere für die
Herstellung von rostfreiem Stahl zu zeigen, mit dem es besteht wobei der Kalk oder Kalkstein eine Korngröße
von 1,65 mm oder kleiner und das Aluminium eine Korngrößenverteilung von über 1,65 mm... weniger als
5%, 1,65 bis 0,83mm... 75% und mehr, unter 0,83 mm... weniger als 20% aufweist
Der Formkörper aus dem Reduktionsmaterial kann durch Formpressen zylindrisch gestaltet sein.
Während der Reduktionsperiode bei der Herstellung von insbesondere rostfreiem Stahl wird die Reduktion
von Oxiden in der Schlacke und die Entschwefelung des geschmolzenen Stahls durch die Zugabe des Reduktionsmittel
gemäß der Erfindung gefördert.
Durch die Zugabe des Reduktionsmittels nach der Erfindung wird das durch den Kalk oder Kalkstein geschützte
Aluminium im wesentlichen daran gehindert, daß es durch Reaktion mit dem in der Luft vorhandenen
Sauerstoff verbrennt Es schmilzt sofort in die Schlacke hinein und reduziert somit die in der Schlacke vorhandenen
Oxide. Bekanntlich weist die Schlacke, welche CaO und AI2O3 im Verhältnis von 50 :50 enthält, einen
Schmelzpunkt von etwa 13900C auf, was der niedrigste
Schmelzpunkt der Schlacke mit ähnlichen Zusammensetzungen ist. Um eine hochreaktive Schlacke herzustellen,
ist es notwendig, eine hochfließfähige Schlacke oder eine Schlacke mit niedrigem Schmelzpunkt zu erzeugen.
Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, eine Reduktionsmaterial vorzusehen, welches den Schmelzpunkt der
Schlacke in einem Bereich von 15000C oder niedriger
hält, wenn Aluminium im Reduktionsmaterial die Oxide in der Schlacke reduziert, wobei Aluminium zu Aluminiumoxid
wird und mit dem Kalk u. dgl., welche sich in der Nachbarschaft befinden, in die Schlacke schmilzt Während
der Reduktionsperiode bei der Stahlherstellung schwimmt die geschmolzene Schlacke, welche bei den
vorstehend beschriebenen Verfahrensschritten hergestellt worden ist, als Schicht auf der Oberfläche des geschmolzenen
Stahls. Bei der bisher zur Anwendung gekommenen Siliziumreduktion kann das Frischen nur
dann durchgeführt werden, wenn der Schmelzpunkt der Schlacke nach der Zugabe des Reaktionsmittels sich im
Bereich von 15000C bis etwa 1700°C befindet. Im Gegensatz
dazu kann jedoch bei dem Reduktionsmaterial gemäß der Erfindung der Schmelzpunkt der Schlacke
nach der Zugabe des Reduktionsmittels in einem Bereich von etwa 15009C und darunter gehalten werden.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß die Schlacke immer hochfließfähig ist, wenn die Temperatur des geschmolzenen
Stahls bei etwa 17000C liegt. Während die Bestandteile der Schlacke, welche bei dem bisher zur
Anwendung gekommenen Siliziumreduktionsverfahren hergestellt worden ist, in Anteilen wie SiO2 38—45%,
Al2O3 3-8% und CaO 50-55% vorlagen, sind die Bereiche
der Schlackenbestandteile bei Verwendung des Reduktionsmaterials gemäß der Erfindung anders, und
zwar SiO210-35%, Al2O3 20-50% und CaO 32-50%.
In dem bisher angewendeten Reduktionsverfahren mit Silizium änderten sich die Verhältnisse im Ofen empfindlich
mit der Schlackenzusammensetzung. Man benötigte daher bei der Stahlherstellung eine hohe Aufmerksamkeit
und hohes Können des Bedienungspersonals. Mit Hilfe der Erfindung kann der Standardbetrieb
leicht durchgeführt werden und die Reduktion der Schlacke wird gefördert, da die hergestellte Schlacke in
hohem Maße fließfähig ist Demzufolge erleichtert die Erfindung den Betrieb bzw. Stahlherstellungsprozeß,
verringert die Zeit, welche zur Stahlherstellung benötigt wird, stabilisiert den Betrieb, erhöht die Ausbeute der
aus der Schlacke wiedergewonnenen Substanzen und verbessert die Entschwefelung. Um diese Wirkungen
vollständig zu erreichen, genügt es, wenn das Reduktionsmaterial eine Zusammensetzung in folgendem Bereich
aufweist: Aluminium 20—50% und Kalk od«".r
Kalkstein *0—80%. Die Prozentgehalte der Komponenten
werden in Abhängigkeit von den Stahlherstellungsbedingungen gewählt Ihre Mengen sind jedoch in
der Weise begrenzt, daß die Schlackenbestandteile die im vorstehenden angeführten größeren Bereiche aufweisen.
Um die vorstehenden Wirkungen zu erzielen, ist es vom Vorteil, für die verwendeten Kompoenten des
Reduktionsmaterials gemäß der Erfindung, nämlich für Aluminium und Kalk oder Kalkstein, die Reinheit derselben
so hoch wie möglich zu wählen. Die meisten dieser im Handel erhältlichen Komponenten können
nur dann verwendet werden, wenn die Anteile der Verunreinigungen in bestimmten Grenzen gehalten sind.
Diese Grenzen sind für Aluminiumoxid weniger als 5%, für Siliziumdioxid weniger als 1%, für Eisenoxid weniger
als 1% und für Kohlenstoff weniger als 1%. Die Anteile an Aluminiumm und Kalk oder Kalkstein im
Reduktionsmittel gemäß der Erfindung außerhalb der vorstehenden beschriebenen Zusammensetzungsbeeiche
ist nicht ratsam, da ein Aiuminiumgehalt von wenig er als 20%, d. h. der unteren Grenze des Bereiches, keine
ausreichende Reduktionsreaktion bewirkt und ein Aluminiumgehalt von mehr als 50%, d. h. von mehr als der
oberen Grenze, keine noch bessere Wirkung hervorruft und somit lediglich die Herstellungskosten sich erhöhen
würden. Ein Gehalt an Kalk oder Kalkstein von weniger als 40% erschwert die Aufrechterhaltung der Schlakkenbasizität
auf einer geeigneten Höhe und ein Gehalt von mehr als 80% erhöht die Schlackenbasizität zu
stark, um die Fließfähigkeit der Schlacke aufrechtzuerhalten, wodurch die Entschwefelung abnimmt.
Vor dem Schmelzen wird für Aluminium bevorzugt ein Korngrößenbereich gewählt von 1,65—0,83 mm
(10—20 mesh nach Tyler), wobei 75% oder mehr innerhalb dieses Korngrößenbereichs liegt und der Anteil
von größeren Partikeln als 1,65 mm geringer als 5% und der Anteil an Partikeln, welche größer als 0,83 mm sind,
geringer als 20% ist.
Der Kalk oder Kalkstein hat eine Partikelgröße von 1,65 mm (10 mesh nach Tyler) oder kleiner. Diese Stoffe
werden gleichförmig miteinander vermischt und durch Formpressen bei einem Druck von
147 χ 105—196 χ 105 Pa in eine zylindrische Form geeigneter
Größe gebracht. Die Zylinder haben hierbei etwa einen Durchmesser von 40—60 mm und eine axiale
Längsausdehnung von 20—30 mm. Die Gestalt und die Größe, zu denen das Reduktionsmaterial geformt wird,
kann in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen und den sonstigen Anforderungen geändert werden.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindune
im einzelnen beschrieben werden. Das Reduktionsmaterial gemäß der Erfindung wird hierbei beim
Frischen eines rostfreien Stahles nach JIS-SUS 304 (AI-SI 304, BS304S15, DINX5CrNil8, NFZ5CN 18) in einem
50-1-Lichtbogenofen beschrieben. Das Reduktionsmaterial
gemäß derErfindung wird durch Mischen von 30% Aluminium und 70% gebranntem Kalk und durch
Formpressen der Mischung in Zylinderform mit einem Durchmesser von 50 mm und einer axialen Längsausdehnung
von 25 mm unter Zuhilfenahme eines Druckes von 147 χ 105Pa zubereitet Das Reduktionsmaterial,
welches auf diese Weise gewonnen wird, wird in den geschmolzenen Stahl mit einer Zugaberate von 10 kg/t
(geschmolzenen Stahls) unmittelbar nach der Entkohlung während der Reduktionsperiode zugegeben und
für etwa 10 Minuten auf einer Tempeatur von 1800° C gehalten, bis das Material vollständig in die Schlacke
geschmolzen ist. Die Reduktionsreaktion dauert gerechnet nach der Zugabe des Reduktionsmaterials
20 Minuten an und wird dann beendet Auf diese Weise wurden 60 Chargen gefrischt, wobei das Reduktionsmaterial
gemäß der Erfindung verwendet worden ist Im Vergleich dazu wurde herkömmliches Siliziumchrom
(40 Silizium-30 Chrom-Legierung) mit einer Zugaberate von 9 kg/t (geschmolzener Stahl) in 60 Chargen verwendet,
wobei die übrigen Bedingungen unverändert geblieben sind.
Die Durchschnittsergebnisse der durchgeführten vergleichenden Versuche sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
Ofenanalyse | Reduktions | Herkömm |
material | liches | |
nach der | Reduktions | |
Erfindung | material | |
S-Gehalt des Stahls (%) | 0,006-0,007 | 0,008-0,009 |
Abstichsausbeute (%) | 97,4 | 96,5 |
Cr-Rückgewinnung (%) | 96,0 | 94,5 |
Herstellungs | 18,5 | 17,3 |
kapazität (t/h) | ||
Schlacken | ||
zusammensetzung | ||
Cr2O3 (%) | 4,86 | 15,0 |
FeO (%) | 0,72 | 3,28 |
CaO (%) | 37,1 | 29,3 |
MgO (%) | 10,4 | 12,8 |
SiO2 (%) | 20,8 | 28,0 |
Al2O3 (%) | 11,2 | 2,80 |
Basizität . CaO+ MgO w„., |
O OR | 1 <;n |
SiO2
Aus der vorstehenden Tabelle ist zu ersehen, daß bei der Erfindung der Entschwefelungseffekt bzw. der
Schwefelgehalt des Stahles um 0,001 -0,003% niedriger, die Abstiegsausbeute etwa 1% höher, die Chromrückgewinnung
1,5 höher und die Herstellungskapazität etwa 1 t/h besser aufgrund der Materialreduktion während
der Herstellungszeit als beim herkömmlichen. Verfahren sind. Aufgrund der Eigenschaften der hegestellten
Schlacke bei Verwendung des Reduktionsmaterials gemäß der Erfindung ist der Gehalt an Cr2O3 niedrig
und die Basizität konnte auf einer geeigneten Höhe gehalten werden, um die Entschwefelungswirkung zu unterstützen
bzw. zu erhöhen, wie das auch aus der Tabelle zu ersehen ist.
Claims (1)
1. Reduktionsmittel in Gestalt von Formkörpern für die Stahlherstellung, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einer gleichförmigen Mischung aus
20 bis 50% Aluminium
40 bis 80% Kalk oder Kalkstein
weniger als 5% Tonerde
weniger als 1 % Siliziumdioxid
weniger als 1 % Eisenoxide
weniger als 1 % Kohlenstoff
40 bis 80% Kalk oder Kalkstein
weniger als 5% Tonerde
weniger als 1 % Siliziumdioxid
weniger als 1 % Eisenoxide
weniger als 1 % Kohlenstoff
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762658315 DE2658315C2 (de) | 1976-12-22 | 1976-12-22 | Reduktionsmittel für die Stahlherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762658315 DE2658315C2 (de) | 1976-12-22 | 1976-12-22 | Reduktionsmittel für die Stahlherstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2658315A1 DE2658315A1 (de) | 1978-06-29 |
DE2658315C2 true DE2658315C2 (de) | 1984-02-16 |
Family
ID=5996317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762658315 Expired DE2658315C2 (de) | 1976-12-22 | 1976-12-22 | Reduktionsmittel für die Stahlherstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2658315C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109554518B (zh) * | 2017-09-27 | 2020-10-27 | 鞍钢股份有限公司 | 一种旋转喷吹净化钢水用脱氧剂及其使用方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE86149C (de) * |
-
1976
- 1976-12-22 DE DE19762658315 patent/DE2658315C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2658315A1 (de) | 1978-06-29 |
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