DE2738609B1 - Pruef- und Messlehre zum Feststellen von Verformungen des Rahmens von Motorraedern - Google Patents

Description

• Die Lehre besteht aus einem Zentriergestell 1, das sich aus einem oberen Bügel 6 und einem unteren Bügel 7 zusammensetzt. Beide Bügel 6 und 7 bestehen aus Hohlprofilen, die ineinandergesteckt und mit Hilfe von zwei Flügelschrauben oder Schnappverschluß gegenseitig fest verbunden werden. Am oberen Bügel ist eine Gewindemutter befestigt, die einen Gewindestift 8 mit einer Kegelspitze 9 aufnimmt Der Gewindestift trägt an seinem oberen Ende ein Handrad 13. An dem unteren Bügel 7 des Zentriergestells ist ein zweiter Zentrierkegel so angeordnet, daß seine Spitze auf die Spitze des Zentrierkegels 9 des Gewindestiftes 8 weist. Die beiden Zentrierkegel 9 und 10 definieren die Zentrierachse des Zentriergestells Zu beiden Seiten des unteren Bügels 7 sind symmetrisch zur Zentrierachse und senkrecht zu dieser Drehzapfen (nicht dargestellt) angeordnet, die jeweils eine Längsstrebe 2 aufnehmen. Die Längsstreben 2 sind kraftschlüssig jeweils mit einer Platte 4 verbunden, die als Drehwinkelbegrenzer wirkt. Mit Hilfe zweier Flügelschrauben 5 kann der gewünschte Neigungswinkel zwischen den Längsstreben 2 und dem Zentriergestell 1 arretiert werden. An dem Drehwinkelbegrenzer 4 kann eine Skala zur Festlegung des Neigungswinkels vorgesehen sein. Jeweils an dem freien Ende der Längsstreben 2 ist ein Kontrollstift 3 angeordnet. Der Kontrollstift 3 wird von einem längs der Strebe verschiebbaren Schlitten 14 getragen und ist selbst quer zur Richtung der Strebe verschiebbar. Zur Bestimmung und Einstellung der Position des Kontrollstiftes sind Markierungsstriche 15 an der Längsstrebe und Markierungsringe 16 an dem Kontrollstift angebracht. Ein Versteifungsbügel 11 dient zur Stabilisierung der Längsstreben.
• Die Prüf- und Meßlehre wird wie folgt gehandhabt (vergleiche insbesondere F i g. 3): Bei dem zu überprüfenden Motorrad wird durch Abnehmen der üblicherweise vorgesehenen Verschlußkappe auf der Lenkrohrachse und durch eventuelles Wegbiegen einiger Kabel an der Unterseite der Lenkrohrachse diese freigelegt Die Bügel 6 und 7 werden von oben bzw. von unten an die Lenkrohrachse herangeführt, so daß die Kegel 9 und 10 in die Lenkrohrachse eingreifen. Die Kegel 9 und 10 sind auswechselbar, um den verschieden gestalteten Lenkrohrachsen der verschiedenen Motorradmodelle Rechnung zu tragen. Die beiden Bügel werden durch Anziehen der Flügelschrauben 17 miteinander befestigt.
• Danach wird durch Eindrehen des Gewindestiftes 8 mit Hilfe des Handrades 13 das Zentriergestell fest auf die Lenkrohrachse eingespannt. Die Längsstreben 7 werden auf die dafür vorgesehenen Drehzapfen gesetzt und befestigt. Entsprechend den für den zu untersuchenden Motorradtyp vorgesehenen Normmaßen wird der Winkel zwischen Zentriergestell und Längsstreben eingestellt und mit Hilfe der Flügelschrauben 5 arretiert.
• Ebenso wird die Position der beiden Kontrollstifte 3 festgelegt. Auf die hintere Schwingenaufnahme wird, ggf. nach Abnehmen einer Verschlußschraube eine Kappe aufgesetzt, die den zulässigen Toleranzbereich durch eine Markierung andeutet. Der Grad und die Art der Verbiegung des Motorradrahmens kann aus der relativen Lage der Spitze des Kontrollstiftes 3 in bezug auf die auf die Schwingenaufnahme aufgesetzte Kappe 12 abgelesen werden.

Claims (8)

1. Patentansprüche: 1. Prüf- und Meßlehre zum Feststellen von Verformungen des Rahmens von Motorrädern, gekennzeichnet durch ein auf den Rahmenkopf des Motorrades aufzuspannendes Zentriergestell (1X von dem zwei Längsstreben (2) symmetrisch zur Motorradlängsachse ausgehen, deren freie Enden jeweils einen auf den Mittelpunkt der hinteren Schwingenaufnahme (bei 12) des Motorradrahmens zu richtenden Kontrollstift (3) tragen.
2. 2. Lehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Langsstreben (2) an beiden Seiten des Zentriergestelles (1) drehbar um eine im eingespannten Zustand waagerechte Achse angelenkt sind.
3. 3. Lehre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsstreben (2) an ihrer Gelenkstelle einen ihren Neigungswinkel bestimmenden und arretierenden, eine Skala aufweisenden Drehwinkelbegrenzer (4) mit Arretierschraube (5) besitzen.
4. 4. Lehre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentriergestell (1) aus zwei voneinander lösbaren Bügeln 7) besteht.
5. 5. Lehre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentriergestell (1) einen Gewindestift (8) mit Zentrierkegel (9) und einen diesem gegenüberliegenden feststehenden zweiten Zentrierkegel (10) aufweist, der zusammen mit dem ersten Zentrierkegel (9) beim Einspannen des Zentriergestells (1) von oben und unten in den Rahmenkopf des Motorrades eingreift.
6. 6. Lehre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierkegel (9,10) auswechselbar sind.
7. 7. Lehre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Längsstreben (2) durch einen Versteifungsbügel (11) verbunden sind
8. 8. Lehre nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollstifte (3) jeweils an den freien Enden der Längsstreben (2) quer und längs zu diesen verschiebbar sind und daß Markierungen zur Bestimmung ihrer Position vorgesehen sind.

   Die Erfindung betrifft eine Prüf- und Meßlehre zum Feststellen von Verformungen des Rahmens von Motorrãdern.

   Nach dem Stande der Technik müssen Motorräder, bei denen, beispielsweise infolge eines Unfalls, Verdacht auf eine Rahmenverstauchung oder -verwindung besteht, zur Überprüfung des Motorradrahmens vollständig zerlegt werden. Der freigelegte Rahmen wird danach in eine Rahmenrichtbank eingespannt Derartige Rahmenrichtbänke sind sehr teuer und folglich nur in sehr wenigen Spezialwerkstätten vorhanden. Das Überprüfen eines Motorradrahmens - sei es nun zur Schadensfeststellung nach einem Unfall oder sei es zur Feststellung und Behebung von kleineren, sich im Laufe der Zeit durch normale Benutzung ergebenden Verformungen - ist folglich mit erheblichen Kosten verbunden.

   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prüf-und Meßlehre zu entwickeln, mit der Verformungen, vor allem Verwindungen, die über ein maximal zulässiges Maß hinausgehen, ohne Demontage des Motorrades festgestellt werden können. Die Lehre soll sich durch geringe Herstellungskosten auszeichnen.

   Zur Lösung dieser Aufgabe wurde erfindungsgemäß eine Prüf- und Meßlehre zum Feststellen von Verformungen des Rahmens von Motorrãdern geschaffen, die gekennzeichnet ist durch ein auf den Rahmenkopf des Motorrades einzuspannendes Zentriergestell, von dem zwei Längsstreben symmetrisch zur Motorradlãngsachse ausgehen, deren freie Enden jeweils einen auf den Mittelpunkt der hinteren Schwingenaufnahme des Motorradrahmens zu richtenden Kontrollstift tragen.

   Bei der Anwendung der Prüflehre gemäß der Erfindung wird folglich die ordnungsgemäße Lage des Rahmenkopfes, insbesondere der Lenkrohrachse in bezug auf die Achse der Schwingenaufnahme der Hinterräder überprüft. Durch diese Oberprüfung können praktisch alle eventuell vorkommenden Normabweichungen des Motorradrahmens festgestellt werden.

   Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die beiden von dem auf den Rahmenkopf eingespannten Zentriergestell zu den hinteren Schwingenaufnahmen verlaufenden Längsstreben an dem Zentriergestell um eine waagerechte Achse drehbar. Dadurch wird der Winkel zwischen der Zentrierachse des Zentriergestells und den nach hinten verlaufenden Längsstreben einstellbar. Folglich kann die Prüflehre gemäß der Erfindung bei verschiedenen Motorradtypen verwendet werden.

   Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn - gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens - die Längsstreben an ihrer Gelenkstelle einen Drehwinkelbegrenzer mit einer Skalenteilung oder mit Markierungen aufweisen, mit dessen Hilfe der Neigungswinkel der Längsstreben bestimmt und arretiert werden kann.

   Um das Einspannen des Zentriergestells auf den Rahmenkopf des Motorrades zu erleichtern, besteht gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung das Zentriergestell aus zwei voneinander lösbaren Bügeln. Diese umschließen den Rahmenkopf beispielsweise von oben und unten.

   Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

   Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dient das anhand der Figuren schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel. Es zeigt F i g. 1 eine PrAf- und Meßlehre gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht, F i g. 2 die Lehre gemäß F i g. 1 aus einer anderen Blickrichtung, F i g. 3 die auf ein Motorrad zum Zwecke der Rahmenüberprüfung aufgesetzte Lehre.