DE19535048A1 - Einstell- und Meßgerät für Scheibenwischerarme - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Scheibenwischerauflagewinkelmeßgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Scheibenwischer, die ein Scheibenwischerblatt mittels eines Scheibenwischerarms führen, neigen unter bestimmten Betriebsbedingungen zum Rubbeln. Das Rubbeln wird insbeson­ dere durch eine schiefe Scheibenwischerblattstellung begünstigt, so daß von Zeit zu Zeit oder bei Bedarf der Auflagewinkel an Scheibenwischern einzustellen ist. Hierfür gibt es eine Reihe von Meßgeräten, von denen ein einfaches eine dreifüßige Grundplatte aufweist, an der eine Gradskala befestigt ist und die einen Aufnahmekörper für einen Scheibenwischer­ arm trägt, der fest in den Aufnahmekörper einspannbar ist. Im eingespannten Zustand überträgt sich der Winkel des Scheibenwischerarms auf den Aufnahmekörper, der über ei­ nen Zeiger auf der Gradskala den jeweiligen Winkel des Scheibenwischerarms bezüglich der Fensterscheibe anzeigt. Die Einstellung des Winkels erfolgt dann mit zwei speziellen Einstellstäben, die seitlich über den Scheibenwischerarm geschoben werden und mit Hilfe derer der Scheibenwischerarm verdreht wird. Nachteilig ist hierbei, daß bei einem Abrut­ schen der Einstellstäbe eine Beschädigung der Scheibe oder der angrenzenden Metallteile eintreten kann. Außerdem ist der Aufbau eines solchen Meßgerätes immer noch verhält­ nismäßig aufwendig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Scheibenwischerauflagewinkelmeßgerät, mit dem eine Einstellung des Auflagewinkels des Scheibenwischerarms einfach durchführbar sein soll, ferner ist Aufgabe der Erfindung ein möglichst einfach herzustellendes Gerät der be­ schriebenen Art.

Diese Aufgabe wird zum einen gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des An­ spruchs 1, zum anderen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 3.

Das erfindungsgemäße Scheibenwischerauflagewinkelmeßgerät, das neben einem Auf­ nahmekörper, in den ein Scheibenwischerarm winkelfest und wiederholbar mit gleichem Winkel einspannbar ist, eine Scheibenauflage, der gegenüber dem Aufnahmekörper um ei­ nen Drehwinkel verdrehbar ist, und Mittel zum Erfassen des Drehwinkels aufweist, zeichnet sich einerseits durch einen Aufnahmekörper aus, der einen Eingriffbereich für ein Verstell­ werkzeug zum Verstellen des eingespannten Scheibenwischerarmes hat, und/oder durch einen Aufnahmekörper, der ein Teil der Scheibenauflage ist und bezüglich des anderen Teils der Scheibenauflage um den Drehwinkel verdrehbar ist.

In der ersten Alternative hat der Aufnahmekörper vorzugsweise zwei parallele äußere, in etwa senkrecht zur Scheibenauflage stehende Flächen, die dimensioniert sind für den Ein­ griff eines Verstellwerkzeuges, beispielsweise eines Maulschlüssels. Je nach Konstrukti­ onsweise des Verstellwerkzeuges sind auch andere Eingriffsflächen möglich, beispielswei­ se eine Bohrung, in die dann ein Verstellstift einsetzbar ist. In einer weiteren Ausführungs­ form kann das Verstellwerkzeug auch fest mit dem Aufnahmekörper verbunden sein, z. B. in Form eines Griffes oder Stabes, der im wesentlichen nach oben aus dem Aufnahmekörper ragt. Erfindungsgemäß erfolgt also die Verstellung des Scheibenwischerarmes nicht mehr mittels Werkzeug direkt am Arm, sondern über eine Verdrehung des Aufnahmekörpers, in­ dem der Arm eingespannt ist.

Bei der zweiten Alternative, die mit der ersten vorteilhaft kombiniert ist, wird das Winkel­ meßgerät dadurch vereinfacht, daß die vom Stand der Technik bekannte Scheibenaufla­ geplatte weggelassen wird und statt dessen der Aufnahmekörper einen Fuß für die Schei­ benauflage aufweist. Hierdurch wird der Aufnahmekörper zu einem Teil der Scheibenaufla­ ge, der andere kann hierbei beispielsweise durch eine einfache Platte gebildet werden, die bezüglich des Aufnahmekörpers drehbar mit diesem verbunden ist. Die Platte ist so aus­ gebildet, daß sie in ihrer Ebene drehfest auf die Scheibe aufsetzbar ist; demgegenüber hat der Aufnahmekörper einen Fuß, der ein Drehen des Aufnahmekörpers im auf die Scheibe aufgesetzten Zustand gestattet. Ein solches Winkelmeßgerät besteht im wesentlichen nur aus den genannten zwei Teilen, wobei die Platte eine Skala aufweist und an dem Aufnah­ mekörper ein mit der Skala zusammenwirkender Zeiger befestigt ist. Die Drehbarkeit kann beispielsweise über einen Bolzen erreicht werden, der fest in dem Aufnahmekörper veran­ kert ist und der für die Skalenplatte (bzw. den anderen Teil der Scheibenauflage) als Gleit­ lagerteil dient.

Vorteilhaft hat der Aufnahmekörper einen Drehfuß, wobei der Drehfuß eine Drehachse hat, die im wesentlichen mit einer Drehachse des Drehwinkels übereinstimmt. Hierdurch wird er­ reicht, daß, wenn die Scheibenauflage (Platte) bezüglich des Aufnahmekörpers drehfest auf der Scheibe aufgesetzt ist, der Aufnahmekörper im wesentlichen ohne Veränderung der Lage der Scheibenauflage (Platte) auf der Scheibe verdrehbar ist. Der Drehfuß ist bei­ spielsweise eine Verrundung an der Unterseite des Aufnahmekörpers, wobei die Verrun­ dung radial zur Verbindungsachse zum restlichen Teil der Scheibenauflage (zur Platte) ausgebildet ist.

Vorteilhaft hat der Aufnahmekörper auch ein lösbares Befestigungsmittel für den Schei­ benwischerarm, so daß der Scheibenwischerarm fest an und mit definiertem Winkel bezüg­ lich des Aufnahmekörpers gehalten ist. Hierdurch ist eine einfachere Handhabung und Ab­ lesung eines Meßwertes möglich. Vorteilhaft ist insbesondere hierbei, wenn die Achse des Drehwinkels im wesentlichen mit der Scheibenwischerarmachse übereinstimmt.

Bei all den Ausführungen ist die Scheibenwischerauflage vorteilhaft als Tripus ausgebildet, so daß praktisch überall auf der Scheibe ein sicherer und wackelfreier Stand erreicht wird.

Übliche Einstellungen des Auflagewinkels liegen in einem Bereich von ±5°, beispielsweise in der Grundstellung des Scheibenwischers; je nach Kraftfahrzeug können auch andere Meßorte oder Winkelgrade vorgegeben sein, das erfindungsgemäße Gerät ermöglicht auch hier eine Einstellung.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles und zweier Zeich­ nungen näher beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 eine Ansicht des Gerätes bei einer Einstellung eines Scheibenwischerarm auf einer Scheibe; und

Fig. 2 eine Seitenansicht des Gerätes gemäß Fig. 1 mit Teilschnitten.

Ein Winkelmeßgerät 1 ist auf eine Scheibe 2 eines Kraftfahrzeuges 3 aufgesetzt und hält einen Scheibenwischerarm 4 in einer Aufnahme 5 in einer Spannkammer 6 eingespannt. Die Spannkammer 6 hat hierfür eine Spannbacke 7 und eine Feststellschraube 8, mittels der die Spannbacke 7 fest gegen eine Seite des Scheibenwischerarms 4 verschiebbar ist. Die andere Seite des Scheibenwischerarms 4 sowie dessen Vorder- und Unterseite stützen sich an dem Aufnahmekörper 5 in der Spannkammer 6 ab. Hierdurch ist der Scheibenwi­ scherarm 4, abgesehen von geringen Fehlern bedingt durch unterschiedliche Scheibenwi­ scherarmgeometrien, definiert festgelegt. Der Aufnahmekörper 5 ist drehbar mit einer Scheibenauflage 9 verbunden, wobei die Drehachse im wesentlichen so liegt, daß sie mit einer Drehachse des Scheibenwischerarms übereinstimmt. Die Scheibenauflage hat zwei Füße 10 (einer nicht sichtbar), die auf der Scheibe 2 aufgesetzt sind. Weiterhin hat die Scheibenauflage 9 eine Skalenplatte 11, die in ihrem oberen Bereich eine Gradskala trägt. An dem Aufnahmekörper 5 ist ein Zeiger 12 an gesetzt, dessen Ausschlag durch Anschläge 13 begrenzt ist. Weiterhin hat der Aufnahmekörper 5 einen Drehfuß 14, der ebenfalls auf der Scheibe 2 sitzt und mit den Füßen 10 einen Tripus bildet. Die Auflagefläche des Dreh­ fußes 14 liegt hierbei in etwa radial zu der Drehachse d des Aufnahmekörpers 5 bezüglich der Scheibenauflage 9.

Zur Sicherung der Feststellschraube 8 und der Spannbacke 7 gegen Verlust sitzt die Rän­ delschraube 8 mit ihrem vorderen Ende in einem Spannbackengleitlager 18. An dem Auf­ nahmekörper 5 sind seitliche Eingriffsbereiche 20 so angelegt, daß ein Maulschlüssel 19 auf diesen ansetzbar ist. Im vorliegenden Fall wurden parallele Flächen gewählt, die einen Abstand von 24 mm zueinander haben. Mittels des Maulschlüssels 19 kann der Aufnahme­ körper 5 und mit diesem der eingespannte Scheibenwischerarm 4 auf der Scheibe 2 ver­ dreht werden, wobei der Drehwinkel auf der Skalenplatte 11 ablesbar ist. Durch das Anset­ zen des Maulschlüssels von oben auf den Aufnahmekörper 5, ist ein Abrutschen beim Ver­ drehen praktisch ausgeschlossen.

Die Verbindung zwischen der Scheibenauflage 9 und dem Aufnahmekörper 5 wird, wie in Fig. 2 dargestellt, mittels eines Bolzen 15 erreicht, der mit dem einen Ende fest in dem Aufnahmekörper 5 sitzt und an seinem anderen Ende ein Gleitlager 16 trägt, das durch ei­ nen Bolzenkopf 17 gegen ein Abziehen gesichert ist. Das Gleitlager 16 ist fest mit der Scheibenauflage 9 verbunden, so daß die Skalenplatte 11 mit nur geringem Spiel von bei­ spielsweise ca. 0, 1 mm um die Drehachse d schwenkbar ist.

Claims (9)

1. Scheibenwischerauflagewinkelmeßgerät mit einem Aufnahmekörper zur winkelfesten, lösbaren Aufnahme eines Scheibenwischerarms, einer Scheibenauflage, der gegenüber der Aufnahmekörper um einen Drehwinkel verdrehbar ist, und Mitteln zum Erfassen des Drehwinkels, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Aufnahmekörper ein Eingriffsbe­ reich für ein Verstellwerkzeug zum Verstellen des Scheibenwischerarms vorgesehen ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper ein Teil der Scheibenauflage ist und bezüglich eines anderen Teils der Scheibenauflage um den Drehwinkel verdrehbar ist.

3. Scheibenwischerauflagewinkelmeßgerät mit einem Aufnahmekörper zur winkelfesten, lösbaren Aufnahme eines Scheibenwischerarms, einer Scheibenauflage, der gegenüber der Aufnahmekörper um einen Drehwinkel verdrehbar ist, und Mitteln zum Erfassen des Drehwinkels, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper ein Teil der Scheiben­ auflage ist und bezüglich eines anderen Teils der Scheibenauflage um den Drehwinkel verdrehbar ist.

4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Aufnahmekörper ein Eingriffsbereich für ein Verstellwerkzeug zum Verstellen des Scheibenwischerarmes vorgesehen ist.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahme­ körper (5) einen Drehfuß (14) mit einer Drehachse hat, die im wesentlichen mit einer Drehachse (d) des Drehwinkels übereinstimmt.

6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (5) ein lösbares Befestigungsmittel (6 bis 8) für den Scheibenwischer­ arm (4) hat.

7. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel eine Achse (d) hat, die im wesentlichen mit einer Scheibenwischerarmachse übereinstimmt.

8. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenauflage (10, 14) ein Tripus ist.

9. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, sofern auf Anspruch 1 oder 4 rück­ bezogen, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellwerkzeug (19) fest mit dem Auf­ nahmekörper (5) verbunden ist.