DE273854C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C9/00—Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- .M 273854 -. KLASSE 28«. GRUPPE
Schlüpfrigkeit.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. April 1912 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Behandlung von Leder,
Häuten, Fellen u. dgl. mit harzartigen Stoffen zur Erhöhung der Wasserundurchlässigkeit und
zwecks Behebung des sich besonders bei Nässe bemerkbar machenden schlüpfrigen Zustandes
gewisser Lederarten. Bei den bisherigen, für ähnliche Zwecke bestimmten Imprägnierungsmethoden bediente man sich wachs- oder harz-
artiger Körper, welche einerseits den Ubelstand aufwiesen, daß sie gegen die Wirkung
von Chemikalien, besonders alkalischer Körper, nicht widerstandsfähig waren, andererseits wegen
ihrer bröckligen, mehr kristallinischen Beschaffenheit keinen wirklich dauerhaften, widerstandsfähigen
Zusammenhang zwischen den Fasern herstellen konnten und wegen ihrer verhältnismäßig leichten Schmelzbarkeit bei
verhältnismäßig geringer Temperaturerhöhung durch Schmelzen ausschwitzten, so daß damit
imprägnierte Lederwaren beim Aufbewahren in Schaufenstern im Sonnenlicht oder in der
Nähe warmer öfen unansehnlich, schwer verkäuflich und teilweise brüchig wurden und die
durch die Imprägnierung beabsichtigten Eigenschaften nicht dauernd erzielt werden konnten.
Diese Stoffe, Wachse u. dgl. erhöhten außerdem die glatte, schlüpfrige Beschaffenheit der
Außenseite des Leders.
Das vorliegende Verfahren benutzt nun zwar ebenfalls zum Imprägnieren von Ledern und
Häuten bereits vorgeschlagene Körper, wie Ozokerit oder Paraffin, führt diese aber in
einen Zustand über, in welchem sie auch im Sonnenlicht oder bei höherer Temperatur nicht
ausschwitzen können und verbindet gleichzeitig die Fasern durch ein elastisches, die Schmiegsamkeit
und Elastizität des Leders außerordentlich steigerndes, gegen Chemikalien widerstandsfähiges
und selbst den höchsten in Betracht kommenden Temperaturen widerstehendes kolloidales Bindemittel. Als solches
hat sich der sogenannte Elaterit zweckmäßig erwiesen, welcher ein kautschukartiges und
etwas klebendes Erdpech darstellt, das beispielsweise im nordamerikanischen Staate Utah,
im Loiregebiet und an anderen Stellen vorkommt und eine schwarze bis schwärzlichbraune Farbe besitzt. Dieser Körper besitzt
bekanntlich die merkwürdige Eigenschaft, daß er bei gewöhnlicher Temperatur in allen Lösungsmitteln
der Harze und Asphalte unlöslich ist und nur bei sehr hoher Temperatur und unter
völliger Zersetzung schmilzt. Wegen dieser Unlöslichkeit und Zersetzbarkeit ist er im unveränderten
Zustande als Imprägnierungsmittel unverwendbar. Man kann aber dem Elaterit diese Eigenschaften nehmen ,und ihn dadurch
löslich und unzersetzt schmelzbar machen, daß man ihn mit Gilsonit oder Asphalt zunächst
zusammenschmilzt. Solche modifizierten Elaterite werden zum Beispiel durch Einwirkung
von verhältnismäßig kleinen Mengen Gilsonit bei etwa 350° C. erhalten und werden im
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Handel häiifig als Kapak bezeichnet. Sie
schmelzen nach der Umwandlung bei etwa 1250 C. ..Auch in der Natur finden sich einige
Elaterit vorkommen, die bereits ähnliche Eigenschäften
wie der modifizierte Elaterit aufweisen.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun dieser in den löslichen Zustand übergeführte,
außerordentliche Viskosität aufweisende Elaterit durch Zusammenschmelzen mit einem in
der Wärme dünnflüssigen und daher leicht in die Poren des Leders oder der Haut eindringenden
Bitumen, wie Ozokerit oder Paraffin gelöst und diese Lösung alsdann bei einer Temperatur, bei welcher das Leder selbst noch
.··' nicht beschädigt werden kann, also bei pflanzlich gegerbtem Leder bei etwa 65,5° C, und
bei chromgegerbtem Leder bei etwa 94 ° C. behandelt. Das Verhältnis von Ozokerit oder
Paraffin zu Elaterit bzw. zu modifiziertem Elaterit wird sich natürlich nach den besonderen,
dem Elaterit innewohnenden Eigenschaften richten. Beispielsweise ist für gewöhnlich
ein Verhältnis von drei Teilen Ozokerit zu einem Teil Elaterit bzw. modifiziertem Elaterit
geeignet. Um mit Sicherheit eine richtige Durchtränkung zu erzielen, ist das Leder
trocken zu verwenden und muß frei von ölen, Glukose u. dgl. sein. Man kann die Behandlung
in einer drehbaren Trommel vornehmen, die mit einem Heizmantel versehen ist, und in
welcher das Imprägnierungsmittel und das Leder durcheinandergewälzt bzw. aufeinander
gestürtzt werden. Man kann aber natürlich die Behandlung auch durch Eintauchen oder
Einhängen des Leders oder der Häute in die geschmolzene Masse vornehmen.
Die kautschukähnlichen Eigenschaften des Elaterits bewirken, daß das Leder oder die
Haut einen so außerordentlichen Grad der Biegsamkeit erhält, daß man beispielsweise
Schuhspitzen umbiegen kann, ohne das Leder irgendwie zu beschädigen. Besonders ist die
Erfindung zum Imprägnieren von Sohlenleder geeignet, das dadurch eine große Widerstandsfähigkeit
auch gegen höhere Temperaturen erhält, da der Elaterit bzw. modifizierte Elaterit erst weit über 100 ° schmilzt und das
Ozokerit bzw. das Paraffin am Ausschmelzen hindert, so daß derartig behandelte Lederwaren
im Sonnenlicht oder in der Nähe von öfen nicht ausschwitzen. Durch die kautschukartigen,
klebenden Eigenschaften werden die Fasern nicht allein dauernd vereinigt, sondern
auch die Glätte der Oberfläche, die bei der Anwendung von wachsartigen Körpern erhöht
wird, beim Leder beseitigt, so daß das Leder nicht schlüpfrig wird, was besonders für die
Behandlung mineralisch gegerbter Leder, wie Chromleder, von Wichtigkeit ist. Man kann
beispielsweise zur Behandlung von Leder wie folgt verfahren: 10 kg Elaterit werden in
100 kg geschmolzenem Gilsonit gelöst und die Lösung mit 500 kg Ozokerit verschmolzen
und mit dieser Mischung das Leder imprägniert. Oder es werden 20 kg Elaterit in 100 kg
geschmolzenem Gilsonit gelöst und die Lösung mit 200 kg Paraffin, eventuell unter Zusatz von
Bienenwachs, verschmolzen. Als ein weiteres Ausführungsbeispiel der zum Imprägnieren
dienenden Mischung kann man 15 kg Elaterit mit 100 kg Ozokerit nach dem Löslichmachen
des Elaterits mischen und hiermit die Imprägnierung ausführen.
Elaterit kann eventuell durch ihm gleichwertige Harze, wie beispielsweise Idrialin,
Albertit, Grahamit, Wurtzillit oder ähnliche ersetzt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Behandlung von Leder, Häuten und Fellen mit harzartigen und paraffinartigen Körpern zwecks Erhöhung der Wasserundurchlässigkeit und zur Behebung der Schlüpfrigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit einer Mischung eines paraffinähnlichen Körpers mit Elaterit oder einem, wie Elaterit, erst bei hoher Temperatur, meistens unter Zersetzung schmelzenden, aber durch Behandlung mit Gilsonit o. dgl. in unzersetzt und leichter schmelzbaren und paraffinlöslichen Zustand übergeführten, kautschukartigen, elastischen Erdpech, geschieht.
Publications (1)
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